Gewalt, körperlich/psychisch/geistig/seelisch, ist Tabu, selbstverständlich. Auch in Notwehr?

Wer nie in der Situation war, dass das eigene Leben oder das eines anderen Menschen unmittelbar bedroht war, sollte sich bei diesem Thema einfach mal komplett raushalten.

Weil keiner und wirklich keiner von uns weiß, wie er reagieren würde. Ich bin komplett gegen Gewalt und kann sie zu meiner Verteidigung doch nicht kategorisch ausschließen. Wenn es zB um meine Kinder ginge, dann vermute ich, dass meine Grenze eine ganz andere wäre.

Ich hoffe, dass ich niemals wieder in eine solche Situation komme und wünsche sie auch niemand anderem.

Und bitte bei der ganzen Diskussion nicht vergessen: Wer sich nicht gewaltsam zur Wehr setzt, ist deswegen noch lange nicht selbst an irgendwas schuld . Das wollte ich dringend loswerden.

Für mich besteht ein großer Unterschied zwischen nicht helfen können und helfen wollen.
Nicht können heisst für mich seine Ängste nicht zu kontrollieren ..die Gefahr nicht einschätzen zu können
Auch den mut nicht zu haben.
Vielleicht auch komplett überfordert zu sein mit der Situation...Kann ich alles verstehen.
Für nicht helfen zu wollen habe ich kein Verständnis.
Zu gaffen ...zu lauern was vielleicht passieren könnte.Zu zeigen das geht mich nichts ab aber bewusst hinzu schauen...diese Leute gehören angezeigt!

Ich habe das Thema bereinigt, Notwehr sozusagen^^

@Paul
Sehr gut

Nicht helfen können ist auch ein Reizthema für mich.
Es fehlt, wie Selbstverteidigung für Mädchen, als Inhalt an der Schule.
Was tun in Kriesensituationen, wo anrufen, welche Tricks gibt es um Täter einzuschüchtern/von der Tat abzuhalten etc.

Denke mal, dass man das in der Theorie nicht so sagen kann. Auf jeden Fall helfen, ist besser als wegschauen. Sich nicht selber in Gefahr begeben. Würde immer sofort die Polizei anrufen. Aber man hat ja schon gelesen, dass man in solchen Situationen über sich hinauswächst und auch Dinge tut, die man niemals für möglich gehalten hätte. z.B. jetzt gelesen, hat jemand auf der Autobahn ein schlingerndes Auto gesehen, setzt sich vor, bremst es aus und kommt zum stehen. Ja der Fahrer hatte einen Herzinfarkt. Oder jemand holt einen aus einem brennenden Fahrzeug. Das sind Dinge, die entscheidest glaube ich spontan und überlegst nicht lange.

Gewalt sollte das letzte Mittel sein! Ich habe in öffentlichen Verkehrsmitteln und in Clubs auch schon körperlich eingegriffen als Diskutieren nicht geholfen hat und die Situation eindeutig für mich war.

Ich sehe das mit der Notwehr aber trotzdem kritisch wohl es sich oft (ohne daß, das Opfer überhaupt gefragt wird) eher um Selbstjustiz, tatsächliche oder vermeintliche Konkurrenz ausschalten, sich profilieren, wie auch immer geartete Ehre verteidigen, abreagieren usw. handelt.
@PPaul - chilled - Neumann .
Naja wenn so Po-Sprüche in der Öffentlichkeit wie in dem Thread https://www.rubensfan.de/forum/persoenliches/wann-hast-du-entdeckt,-dass-du-dem-anderen-geschlecht-wegen-und-nicht-trotz-deiner-figur-gefaellst-id-15241 öfter bringst läufst da nicht selber Gefahr von Notwehrmassnahmen betroffen sein?

Zu dem Po-Spruch muss man aber schon klar sagen, dass es einen deutlichen Unterschied macht WO der gesagt wird (und der gesamte Zusammenhang!), im Büro: sexuelle Belästigung, kein Grund für Notwehr/Nothilfe, sondern ein Fall für Betriebsrat o.ä. Instanzen. In einem Club o.ä. kann gut ankommen oder nicht, aber NUR allein dieser Spruch und sonst nichts ist keine Basis für Notwehr/Nothilfe und damit Gewalt. Wenn man mag, könnte man über eine Beleidigungsanzeige nachdenken, wird aber schwer. ALLEIN und so hatte es glaube ich die Mitdiskutantin zunächst verstanden(!) in einer TIEFGARAGE, womöglich Dunkelheit o.ä. könnte so eine Situation sein, in der eine Notwehr gerechtfertigt und je nachdem auch angebracht sein könnte.

Artikel der Marke Mann,
es war ein Einzelfall.
Meine Einschätzung der Frau, meine Grundstimmung an dem Abend und vor allem die Tatsache, das es in einer vollen Disco (die hies und heisst immernoch Garage) wo sie mehrere Leute kannte geschah, schloss aus dass sie sich schutzlos und/oder bedrängt hätte fühlen können. Ausserdem war ich nüchtern und freundlich.
Aber tatsächlich hätte ich mir durchaus Ärger einhandeln können, ja.
Eine Ohrfeige war im Bereich des möglichem, oder das sie sich bei 2-3 Kerlen über mich beschwert.
Ich war jung und sie war es mir Wert.

@Paul - Respekt, daß es so reflektiert siehst.

Ich vermische hier mal, mit Verlaub, einfach die Themen.

"Die Welt wird nicht bedroht von den Menschen, die böse sind, sondern von denen, die das Böse zulassen.“ ( Albert Einstein)

Wobei immer noch zu klären bleibt, was, wann für wem" böse" bedeutet.

Jeder der sich ein bißchen mit Psyhopathie und psychische Störungen sich befasst hat, begreift irgendwann, dass es Menschen gibt die nicht Empathiefähig sind.
Diese Tatsache gemischt mit fragwürdige Erziehungswette oder/und Umfeld oder/ und eine Gesellschaft die Macht und Geld in fordergrund rückt macht einem junge Mensch schwer vernünftig zu handeln.

Um so mehr finde ich, deutliche Gesetzen, die klar und deutlich Grenzen setzen, hilfreich.

Gewalt ist definitiv keine Lösung. Leide gibt es Menschen die anders nicht können.

Meiner Meinung nach, ist Gewalt ein Zeichen der Machtlosigkeit und oft (nicht immer) verbunden mit der Wunsch nach Macht

Ich versuche mit ein Beispiel ( bewusst zwischepn Jüngs gewählt):

Ein 6.Klässler ( ca. 12 Jahre alt), Junge, wird Monate lang von 3 andere Jüngs gemobbt. Er bleibt lange Zeit ruhig und geduldig. Er ist sowohl körperlich als auch geistig überlegt. Seine Aufforderungen: " Hört auf!", " Ihr macht euch selbst lächerlich "," Was habt ihr davon?" werden ignoriert und wahrscheinlich wird seine ruhige Art als Schwächen verstanden.

Die Lehrern schauen weg, die Mitschüler mischen sich nicht ein.

Die 3 Jüngs spotten ihn weiter, fassen ihn an dem Bauch an, schlagen ihn mit Gegenstände und lachen sich dabei kapput.
Dem Junge wird Zuhause bewusst gemacht, dass Gewalt keine Lösung ist und ihm wird bewusst gemacht, dass zurück schlagen, auf die zierliche Mitschülern die Situation nur verschlechtert.

Irgendwann, plötzlich wirft der gemobbter Junge unüberlegt, ein volles Mäppchen einfach zurück und verletzt damit einer der Jungs an dem Augebraunen. Es blutet plötzlich. Großes Tamtam, Krankenwagen und der Junge würd als Täter gestellt und er wird quasi von der Schule versetzt. Kein Mensch hört ihm zu, niemand errinert sich plötzlich was davor vorgefallen ist und auch seine blauen Flecken werden ignoriert.
Bloß eine einzige Lehrerin hört ihm zu und versucht die Situation richtig zu stellen.

Fazit: der gemobbte Junge hat daraus gelernt und lebt sein Leben friedlich weiter.
Mitschüler und Lehrern haben sich bis heute nicht bei ihm entschuldigt: er bekam hingegen Sprüche wie "das Leben ist ungerecht!" zu hören. Geschweige davon, dass sich irgendjemand schuldig gefühlt hat Monate lang, wegzusehen.

Die 3 Jüngs, haben ihn seitdem in Ruhe gelassen und haben Respekt davor, allerdings sieht es so aus, dass die weiter sich andere Opfer getrennt oder gemeinsam aussuchen.

Merkwürdig, der besagte Junge,
der damals mit der Mäppchen getroffen wurde hat auch daraus "gelernt": er schafft inzwischen sich auch in andere Situationen als Opfer darzustellen :( und er kommt anscheint ab und an durch.

Dennoch, ist Gewalt definitiv keine Lösung.

Bitte keine Märchenstunde, am Ende zitiert noch jemand die Bibel.
ö,Ö

Mobbing und Gewalt ist in der Schulen leider oft Alltag. Aber das weiss du bestimmt von deinen viele Neffen und Nichten.

Eine provokative Art und Verbale Beleidigungen sind auch in gewiserweise als Gewalt oder zumindest als Ursache für eine Eskalation einzustufen.
Genau darum ging es in dem Beitrag.
Es ist ein reales Beispiel aus einer Schule in Deutschland.

Klar, aber monatelanges stillhalten trotz geistiger und körperlicher Überlegenheit finde ich, milde ausgedrückt, unsinnig.

Einer Meiner Neffen hatte genau 1x ein Mobbing Problem, Ein Schreiben vom Anwalt, ärztlich dokumentierte blaue Flecken und das Problem hat die Schule gewechselt.

Ansonsten reichte es, das es in meiner Familie keine Einzelkinder gibt und niemand jemals allein vor einem Problem stand. 2Neffen in Pinneberg( vorort von Hamburg) sind seit ihrem 12ten Geb. (1Jahr Altersunterschied) im Sportstudio und lösten sämtliche Probleme auf alt hergebrachte Schuljungen Art.
Gewalt ist eine Lösung, wenn der Gegner keine andere Sprache versteht.

Zudem ist nicht jede Rauferei unter Kindern Mobbing.

"vor allem die Tatsache, das es in einer vollen Disco (die hies und heisst immernoch Garage) wo sie mehrere Leute kannte geschah, schloss aus dass sie sich schutzlos und/oder bedrängt hätte fühlen können. Ausserdem war ich nüchtern und freundlich."

Und genau deshalb @Paul-chilled-Neumann wäre es auch keine Notwehr gewesen Dir eine zu ballern (Du bist ja auch nicht gleichzeitig handgreiflich geworden).
GENAU das meine ich. Da muss man schon zwischen Selbstjustiz oder eben Notwehr/Nothilfe unterscheiden.

Und auch das wo und wie alleine reicht nicht. Mir hat nämlich tatsächlich im Dunklen alleine ein Mann etwas ähnliches gesagt (zumindest etwas positives) UND grabschte mir dabei an den Arsch! ABER danach drehte er sich gemütlich weg und latschte davon. Schon allein das bedeutet, dass es keine Notwehr gewesen wäre, sondern Selbstjustiz.

Man muss sich wehren. Natürlich kann Gewalt auch Lösung sein. Gewalt wird ständig und umfänglich ausgeübt in der Welt, der Politik, der Wirtschaft, zwischen Staaten und Gruppen. Verhältnismässigkeit der Mittel ist zu beachten.

@Paul
Das was du beschreibst ist tatsächlich eine Möglichkeit.

Ich sehe aber in dem Fall, ein bißchen anders. Der Junge hatte ein Ziel und ihm war damals bewusst, dass die nächste gute Schule ( Gym), erst über 20 km weiter weg ist, die Chancen aufgenommen zu werden ziemlich klein, abgesehen davon hätten sich die Eltern das gar nicht leisten können.
Also, warum sollte er sich von 3 Jüngs, die so wie so sitzen geblieben sind, von seinem Ziel abbringen. Er blieb, die gingen.

Ich persönlich fand es klug und stark so lange Zeit sich beherrschen zu können.

Bei einem guten Kampfsport Lehrer, lernt man schon gamz am Anfang, dass Gewalt keine Lösung ist und es geht nur darum sich zu verteidigen. Klug ist der jenige, der aus heikle Situationen rauskommt ohne diese Techniken benutzen zu müssen.

Letztendlich geht es auch hier mehr um Selbstbewußtsein, Selbstverteidigung und Selbstbeherschung und nicht jemanden seiner Macht durch Amgriff zu demonstrieren.

@ Hat keinen Namen

Ich finde schon dass es Notwehr sein kann, wenn die Dame sich bedroht gefühlt hätte, hätte sie auch das Recht gehabt sich zu wehren.

Er hat es einkalkuliert und war sich darüber im Klaren, dass er sich evtl. eine fängt und somit hielt er es ja selbst auch für gerechtfertigt oder?