Jakobsweg
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Urlaub und Reisen

Erstellt von einem Mann oder einer Frau
12.05.2024
Auch wenn Caposy antwortet, finde ich es echt schwierig Schuhe zu empfehlen. Ich selbst habe auch Meindls. Einfach weil sie sehr hochwertig sind und weil sie Wechselfußbetten haben. Aber es gibt sooo viele Modelle und jeder Fuß ist so anders. Da hilft echt nur probieren, probieren, probieren. In einem guten Laden mit Probe"berg". Wo man auch bergab testen kann, damit man sich die Zehen nicht anstößt. Da ich jetzt normale Wanderwege gehen will habe ich mich jetzt z.B. für Halbschuhe entschieden. Palermo Lady GTX. Die sind auch breiter. Aber ich kann kaum mehr als 3 Std am Stück wandern.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
12.05.2024
Hallo Caposy,

gerne möchte ich Dir eine Frage stellen. Du schreibst, Du hattest fantastische Schuhe von Meindel. Kannst Du die näher beschreiben? Ich kenne mich mit den heutigen Schuhen gar nicht mehr aus und dachte ich frage Dich, weil ich meine geliebten, aber alten Meindels ersetzen muss. Ich grüße lieb und danke für eine Antwort
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
24.04.2022
Nun, ich habe Respekt vor jedem der den echten Jacobsweg gemeistert hat. Eine große Leistung.
Mir persönlich allerdings sind die Pilgerwege in Deutschland ausreichend.
Allerdings ist für mich nicht unbedingt die Religion Grundlage für die Wanderungen.
Es sind verschiedene Routen ausgewiesen, landschaftlich, kulturell, besinnlich geprägt.
Vorteil aus meiner Sicht ist hier, dass die in Deutschland befindlichen Jacobswege ( heißen tatsächlich auch so) kürzer und leichter und nah sind.
Für ungeübte Leute eine gute Möglichkeit zuerst mal sich selbst zu probieren inwieweit diese Art der Selbstreflektion zu einem passt und wie gut man in Form ist.... bevor tatsächlich die Herausforderung des echten Weges aufgenommen wird.
Manch einem ist ein kleiner Jacobsweg ausreichend für die innere Einkehr und das persönliche Erfolgserlebnis es ans Ziel zu schaffen nach 5 bis 10 Tagen, je nach Weg, ist einfach schön.
Hallo,
ich denke, dass ich einiges beitragen kann.
2015 bin ich geführt von Sarria nach Santiago de Compostela (SdC) auf dem Camino Frances in einer großen Gruppe gepilgert. (ca. 100 km 5 Tage)
2016 von Lissabon nach SdC (ca. 600 km in 24 Tagen) den Camino Portuges
2018 von Ferrol über SdC und Finisterre nach Muxxia (ca. 230 km in 12 Tagen) den Camino Ingles und Camino Fisterre jeweils Alleine.
Von jeder Pilgerstrecke habe ich die Compostela (Urkunde) mitgebracht.
Im Nachhinein ist es eine Erinnerung. Eine schönere Erinnerung ist für mich der Pilgerpass (siehe Bild) mit den Stempeln der Allbergen (Hotels sind auch ok) in denen man übernachtet und weitere die man auf dem Weg findet.
Der portugiesische Weg ist ein guter Weg mit guter Infrastruktur.
Mein Rucksack hatte weniger als 10% des Körpergewichts, inklusive Rucksack waren es ca. 140 kg bei 180 cm.
Weitere Fragen beantworte ich gerne.
Buon Camino
Ich würde dieses Thema gerne nochmal aus der Versenkung holen. Ich beschäftige mich momentan sehr damit, einige Etappen des Jakobswegs zu wandern.

Ich muss allerdings sagen, dass ich eine vororganisierte Reise wählen werden, wo die Hotels gebucht sind und auch das Gepäck von Hotel zu Hotel gefahren wird. Das mag den Puristen natürlich nicht als "Pilgern" gelten, aber für mich steht der Weg im Vordergrund, das laufen und die Erfahrung. Auf ein eigenes Zimmer mit Bad möchte ich da nicht verzichten.

Besonders interessant finde ich den Camino Ingles. Eine verhältnismäßig kurze Strecke nach Santiago di Compostela.

Hat hier jemand vielleicht schon Erfahrungen mit solchen "organisierten" Touren gemacht?
Ja, der norte ist einfach von der Natur her wunderschön....Aber ich rate dir wirklich davon ab. Was mir auf dem norte auch definitiv gefehlt hat, waren die Gespräche und Gemeinschaft. Dort waren eher die Sportler unterwegs. .. Das war schon ein großer Unterschied zum frances.
Mit der Funktionskleidung hatte ich auch Probleme. Ich hatte von Puma zwei Funktionsleggins und ein langärmliges funktionsoberteil. Ansonsten zwei Tshirts aus polyester. Leider sind diese Funktionsklamotten in großen Größen verdammt teuer und deshalb habe ich ein wenig improvisieren müssen.
Mit dem reiben der Oberschenkel hatte ich überhaupt kein Problem, das kann an den Leggins gelegen haben.
Ich musste mir auch eine Verlängerung für den Rucksack basteln, da er sonst nicht zu gegangen wäre. Ich weiß gar nicht, ob es Rucksäcke für breitere Hüften gibt...meinen Rucksack hatte ich mir geborgt.

Wann möchtest du denn starten?
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
28.05.2018
Liebe Ophelia!

Endlich eine Antwort, mit der ich etwas anfangen kann! Finde es sehr beeindruckend, dass du den Camino gelaufen bist. :) wie sah das aus mit Funktionskleidung? Wo hast du die gekauft? Ich finde, alleine DAS ist ziemlich schwer in großen Größen. Hattest du Probleme mit aufgeriebenen Innenschenkeln (musst du natürlich nicht beantworten, falls zu intim)?

Ich kann mir vorstellen, dass viele dicke Menschen - genau wie ich - dann doch sehr viel Respekt/Angst vor dem Weg haben und ihn deshalb nicht gehen. Wahrscheinlich sieht man deshalb nicht viele dicke Menschen dort.

Abgesehen davon würde ich auch lieber den Küstenweg gehen, aber die Höhenmeter sind dann schon sehr einschüchternd.

Lg
Hallo Roevardotter,

ich bin gerade frisch vom camino zurück, und kann dir ein wenig schildern, wie ich es als dicke Frau empfunden habe. Ich habe auch wie du im voraus versucht Reiseberichte und Tipps von übergewichtigen Menschen zu finden, jedoch vergebens... Ich bin quasi von null auf 100, sprich komplett ohne Vorbereitung gestartet, was ich jetzt, im Nachhinein nicht noch einmal so machen würde.
Gestartet bin ich in Bilbao, da ich den Camino del norte laufen wollte. Nach 100km habe ich jedoch das Handtuch geworfen, da die Höhenmeter für mich einfach zu anspruchsvoll waren und bin dann auf den frances gewechselt. Dieser war zwar auch nicht ohne, aber definitiv angenehmer (aber eben auch voller).
Die ersten 10 Tage waren ziemlich anstrengend und schmerzhaft, da sich meine Muskeln noch nicht an die tägliche Bewegung gewöhnt hatten, und ich hatte nonstop Muskelkater. Danach war alles gut. Ich hatte auch phantastische Schuhe von Meindel, die etwas breiter waren, und hatte nur eine einzige blase :-) Wenn du teilweise siehst, wie übel die Füsse der anderen Pilger aussehen ist eine Blase mehr als gut.
Mein Rucksack hatte mit Wasser ca 13 kg, was viel war, aber irgendwann merkst du die Kilos gar nicht mehr. 25 kg halte ich für übertrieben, die meisten hatten zwischen 8 und 11 kg auf dem Rücken.
Interessant fand ich auch, dass ich kaum dicke Menschen auf dem Camino getroffen habe. Eine einzige Frau meines Kalibers und ein paar Männer mit etwas Bauch.
Was ich dir auf jeden Fall empfehlen würde sind Stöcke. Die sind nicht nur beim bergauf eine große Hilfe, sondern entlasten auch extremst deine Knie beim bergab gehen.
Also, wie du siehst es ist wirklich machbar. Mach dir keinen Kopf um dein Gewicht, bereite dich evtl etwas vor, investiere in ein paar gute wanderschuhe, der Rucksack muss sitzen und dann lauf los! :)
Gönn dir Pausen wenn du sie brauchst und wenn dich bergauf einige überholen, dann ist es eben so. Am Anfang habe ich mich immer mies gefühlt, wenn mich alle überholt haben, jedoch hab ich irgendwann für mich verstanden, dass ich MEINEN Camino laufe und ich den eben so mache wie er für mich ok ist.

Ich hoffe, ich konnte dir ein wenig weiterhelfen und solltest du noch fragen haben, immer her damit! :)

Schöne Grüße
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
28.05.2018
Wenn Du Ihn laufen willst, solltest Du Dich gut vorbereiten, ein paar super bequeme wanderschuhe, der Firma waldviertler:https://gea-waldviertler.at/shop/schuhe/herrenschuhe/
Gebäck nur das nötigste, bis 9kg, inclusive Rucksack, ich empfehle Dir die Französische Rute, außerdem brauchst Du einen Übernachtungsausweis, für die Aarbergen, das sind die sogenannten Jugendhergen auf der Strecke, diese werden in jeder Station abgestempelt.

Dringend nur das nötigste und nur sehr sehr leichte Sachen mit nehmen.
Außerdem brauchst Du Geld, wenn mal irgendetwas nicht so wie geplant läuft
Lieben Gruß Michael
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
28.05.2018
Och, das kann ich nur empfehlen. Sehr fruchtbare Gegend. Mein Freund ging als ewiger Junggeselle alleine weg und kam mit Familie zurück. Dort geschehen offenbar noch Wunder. 😈😈😈
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
27.05.2018
Vielen Dank für die Infos :) 25 kg scheinen mir sowieso schon recht viel. Ich denke nicht, dass man da so viel Gepäck benötigt. Mir ging es vor allem um die Erfahrungen, wenn man mehr auf den Hüften hat und eben nicht gerade sonderlich sportlich. Also die Basics kenne ich auch. Habe in der Richtung schon ein bisschen rumgegooglet und das ein oder andere Buch gelesen. Allerdings liest man dann ja meist Erfahrungen von (einigermaßen) sportlichen Menschen.

LG
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
27.05.2018
Meine Mutter ist mit etwa 60 zwei mal den Jakobsweg alleine in Etappen gelaufen. Bis Nordspanien mit dem Auto, das dann stehen gelassen und zurück zum Auto mit dem öffentlichen Fern-Bus. (Ist in Spanien gut und günstig)
Sie gab an, daß mehr als 25kg echt heftig auf den Schultern nerven....Minimalismus ist aber kein Problem. Man brauche nicht wirklich viel. Zumal es da ja auch genügend Reiseführer gibt, die Strecke und Ausrüstung usw beschreiben. Und jeder setzt da andere Prioritäten, was ihm wichtig ist.
Generell ist der Jakobsweg aber ziemlich safe. Auch für Frauen alleine.
In den Herbergen trifft man immer wieder Leute. Meist sei sie alleine gelaufen, manchmal auch mit anderen. Bei besonders nervigen Strecken, habe man sich mit meheren zusammen getan und das Gepäck mit einem Taxi zur nä Herberge vorgeschickt.
Zwischendurch hatte sie mal heftig Probleme mit dem Magen.... dann ist sie eine Etappe mit dem Bus gefahren und in einer größeren Stadt hat sie sich dann 3 Tage ein Hotel gegönnt, um sich zu kurieren.
Im Kontakt waren wir tgl per SMS. Damit ich wußte, wo ich sie notfalls finden und abbergen kann ;-)
Allerdings spricht meine Mutter auch Spanisch.
Mit Englisch komme man aber auch gut durch.
Die Pilger sind ein sehr internationales Volk , da sind Menschen aus extrem vielen Nationen unterwegs.
Ich wäre für so was nicht zu haben. Aber ein wenig kann ich zum Thema beitragen, da mein Sohn vor paar Jahren den Jakobsweg durchlaufen hat und ich dadurch ein Paar Infotmationen beisteuern kann.
Er ist von zu Hause aus mit dem Zug bis zur Französisch-Spanisher Grenze gefahren und von dort sich dann zu Fuss auf den weiteren Weg gemacht. Leider weiß ich nicht mehr, an welcher Stelle er die Grenze passierte, da er zuerst nach Touluse fuhr und von da eben schaute, welcher Zug ihn auf die richtige Stelle bringt. Er hat auf jeden Fall die "normale" Route genommen. Es gibt noch den nördlichen Weg, der entlang der Küste führt - den will er auch irgendwann mal gehen.
Er hatte nur einen Rucksack dabei, 120l Volumen. Wenn mich nicht alles täuscht, hatte dieser anfangs 25 kg Gewicht, wurde dann leichter. Er hat sich gut vorbereitet, ist vorher zu Hause lange Wanderungen gemacht, Schuhe eingelaufen usw. Am Rücksack waren dann Isomatte und Schlafsack dran, im Rücksack paar Klamotten zum wechseln, 5l Wasserschlauch und eine Wasserflasche extra, immer paar Riegel.
Er ist allein gelaufen - allerdings trifft man an den Schlafstellen immer wieder Leute und oft geht man dann eine Etape oder auch mehrere zusammen, wenn das Tempo passt und man gut miteinander klar kommt. Auf dem Weg ist man überwiegend Selbstversorger. Schlafplätze sind nicht immer betreut - so dass man zwar ein Dach über dem Kopf hat, für die Verpflegung aber selbst sorgen muss. In größeren Unterkünften wird wohl auch Frühstück angeboten und teilweise sogar etwas zum Abendessen im Gemeinschaftssal. Empfindlich sollte man auf jeden Fall nicht sein - und auch in einem Raum mit vielen verschiedenen Personen/Gerüchen/Gesprächen/Schnarcher schlafen können.
Er lief nicht immer eine bestimmte Distanz jeden Tag - sondern schaute auch mal neben dem Weg oder blieb ein Tag länger, wenn er eine Pause brauchte. Man muss aber sagen, dass mein Sohn damals mitte 20 war und er ist grundsätzlich ein schlanker sportlicher Kerl. Für die Gesamtstrecke (um die 800 km) - sogar bis zur Fisterra, dem "Ende der Welt" - brauchte er damals ziemlich genau 4 Wochen.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
27.05.2018
Danke für das Thema, ich bin auch neugierig ....
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
27.05.2018
Hallöchen,

mich würde interessieren, ob hier von Euch jemand schon den Jakobsweg gelaufen ist und wenn ja, auf welcher Route? Mit wieviel Gewicht (eigenes & Rucksack)? Welche Erfahrungen habt ihr gemacht? Seid ihr alleine unterwegs gewesen (als Mann/Frau)? Eigentlich interessiert mich alles, was Euch zu dem Thema einfällt :)

Liebe Grüße