Zoo? Niemals! Oder vielleicht doch unter gewissen Umständen?
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Smalltalk

Erstellt von einem Mann oder einer Frau
13.02.2018
Tierbegleiter gefällt mir. Ich begleite eine Freigänger-Katze, aus dem Tierheim abgeholt. Manchmal ist sie da, manchmal ist sie tagelang weg.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
13.02.2018
Stimmt, callmebetty.
Wenn ich ein Tier aus dem Tierheim zu mir nach Hause hole und ihm ein liebevolles Heim gebe oder es etwa aus einer Tötungsstation rette, macht das durchaus einen Unterschied.

Ich persönlich würde mir auch kein Tier aus einer Zoohandlung oder direkt vom Züchter holen. Es gibt genug kleine Seelen in Tierheimen/von Tierschutzvereinen, die auf ein schönes Zuhause warten.

Bei Vögeln sehe ich das auch so. Selbst, wenn sie täglich ein Stündchen im 20qm "großen" Wohnzimmer ihre Runden drehen dürfen, ist allein schon der Anblick deprimierend.

Dasselbe gilt für Fische. Aquarien, die kaum größer sind als ein Kochtopf... Das finde ich pervers.

Generell bin ich der Meinung, dass wenn ich ein Tier zu mir nehme, ich es ihm schuldig bin, ihm ein möglichst artgerechtes Leben zu bieten.
(hier möchte ich noch anmerken, dass ich mich weder als Tierhalter, noch als Tierbesitzer sehe. Es ist kein Laptop o.ä., sondern ein Lebewesen - das "besitze" ich nicht. Von daher finde ich den Begriff "Tierbegleiter" irgendwie schöner. Aber das sind nur sprachliche Feinheiten)...
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
13.02.2018
@ich bin ein Apfel

Bei Haustieren tu ich mich schwer. Da kommt es tatsächlich drauf an, wie "frei" das Tier lebt und wo es herkommt.

Wohnungskatzen zB empfinde ich als Quälerei. Hat man die Katze aber aus dem Tierheim oder vor der Tötung gerettet, relativiert sich das Ganze schon wieder.

Eine abschließende Meinung habe ich dazu nur in Teilen, die Haltung von Vögeln zB gehört in meinen Augen verboten.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
13.02.2018
Mattilda, ich hatte auch keinen Deiner Beiträge gestern als Vorwurf verstanden - ebensowenig wie ich Dir vorgeworfen habe, Du seist ein schlechter Mensch. Das nur mal grundlegend 😉

Was die Ausführungen von callmebetty betrifft: dem kann ich nur zustimmen.
Treffender Vergleich irgendwie mit der DDR...
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
13.02.2018
Woher wollen wir wissen, dass ein Katta (als Beispiel) die "Freiheit" mit all ihren Gefahren -als Individuum- wenn er bewußt wählen könnte, dem Leben in zB "Apenheul" vorziehen würde...? Ist unsere Vorstellung vom "freien" Tier nicht auch evtl eine romantische Spielart des Anthropozentrismus...?

Das ist genau das Problem, wir werden es nie erfahren, weil wir den Willen des Katta( als Beispiel) nicht erahnen können.
Für mich gilt, muss ich einen Zaun bauen oder eine Leine anlegen, damit das Tier bleibt, stellt sich die Frage gar nicht mehr, dann kann es nämlich nicht entscheiden, ob ihm das angebotene Zoo-Leben besser gefällt, als das artgerechte Leben.

In meinen Augen ist die Parallele zum Menschen auch nicht so weit. In dem Moment, in dem in der ehemaligen DDR eine Mauer gezogen wurde, war es aus mit der Freiwilligkeit, dann wurde ein Gefängnis daraus. Und die Zäune unserer eigenen Existenz und unserer Lebensweise, die lassen wir uns mental anerziehen. Auch da sehe ich nur in begrenztem Rahmen Freiwilligkeit. Wer komplett aussteigt, wird dann doch gerne mal als Spinner belächelt.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
13.02.2018
@callmebetty und PrallPo...

Über die Zt absurden Reaktionen auf meinen frühen Vegetarismus in den 70ern, musste ich in einem ganz anderen Thread denken.... ;-))
Es scheint hier liegen Trigger wie auf nem Minenfeld rum...
Und ziemlich zuverlässig kommt gleich irgend nen Foren-Sheriff umsEck und winkt mit dem "Schlechtmenschen"Finger...*fg*

Aber ganz ernsthaft und bitte nicht! als Polemik verstehen:
In der Diskussion Pro/Kontra Zoo beschäftigt mich tatsächlich auch der moralisch-ethische Anspruch bzw die Definition von "artgerecht".
Bei der rigorosen Ablehnung von Tierhaltung spielt dieser Begriff ja eine grosse Rolle....und auch die Befürworter führen ihn oft ins Feld...
Ich meinte das völlig ernst, mit der nicht mehr "artgerechten" Lebensweise von uns Menschen und was unserer Bequemlichkeit, unsere Gesundheit und unsere Lebensdauer betrifft hat das überwiegend komfortable Vorteile fürs einzelne (1. Welt!!) Individuum...
Woher wollen wir wissen, dass ein Katta (als Beispiel) die "Freiheit" mit all ihren Gefahren -als Individuum- wenn er bewußt wählen könnte, dem Leben in zB "Apenheul" vorziehen würde...?
Ist unsere Vorstellung vom "freien" Tier nicht auch evtl eine romantische Spielart des Anthropozentrismus...?

Das sind FRAGEN...keine Anklagen/Vorwürfe...die ich mir stelle.
Ich hoffe das kommt -ausnahmsweise...- auch mal so rüber... ?
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
13.02.2018
@muschel

PrallerPo hat recht, Diskussionen über eine vegane Lebensweise würden das Thema sprengen, aber unkommentiert kann ich deine Aussage auch nicht lassen.

Artgerecht wäre es dann aber auch nicht, das Fleisch einen Lebewesens eingeschweißt und portioniert zu kaufen. Geh raus und jage das Tier, reiße das Fleisch vom Knochen und iss es roh. Dann rede wieder davon, dass Fleisch zur artgerechten Ernährung des Menschen gehört.
https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/artenschutz/12895.html

Das kurz zum Thema , daß Tiere schon immer ausgestorben sein sollen!

Tiere sind vorwiegend durch den "Menschen und sein Tun " und den darausfolgernden Auswirkungen , ausgestorben ! Und das in ganz großem unerträglichem Ausmaß in den ca. letzten 150 Jahren. Geschweige denn, was da noch die anderen Ausmaße auf die Natur anbetrifft!

Und daß Dinosaurier ausgestorben sind, ist ja wohl eine ganz andere Geschichte!

Sorry, daß konnte ich auch nicht so stehen lassen.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
13.02.2018
Die Entscheidung, vegan zu leben, habe ich für mich selbst getroffen - damit schade ich keinem Lebewesen, weder Mensch noch Tier. Und dass es beispielsweise nicht artgerecht ist, wenn Menschen Milch trinken, die für Tierkinder ist, dürfte selbsterklärend sein.
Eine vegane Lebensweise näher auszuführen würde aber den Rahmen hier sprengen und wäre OT - und somit nicht "artgerecht" für Beriths Thema... 😜
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
13.02.2018
Also das Tiere aussterben, gab es schon immer, Dinosaurier usw.
Aber eine artgerechte Haltung ist für mich ein Widerspruch an sich, weil jedes Lebewesen nicht gehalten werden sollte... Aber auch so hochgezüchtete Haustierrassen haben wenig mit artgerecht zu tun.... also wo anfangen und wo aufhören... ach und vegan zu leben ist auch nicht artgerecht, dafür ist der menschliche Körper gar nicht ausgelegt...
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
12.02.2018
Ich war zwar schon im Zoo,bin aber kein Fan davon. Ich sag auch immer,die Tiere gehören in ihren natürlichen Lebensraum.Und wenn es heißt, Arterhaltung usw...Ist es denn nicht der Lauf der Dinge, dass die Tiere aussterben?
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
12.02.2018
Was in Kriegsgebieten den Menschen UND auch den Tieren dort widerfährt, ist schrecklich - garkeine Frage.
Aber das darf doch nicht rechtfertigen, dass anderswo auch Ungerechtigkeiten und Grausamkeiten passieren...
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
12.02.2018
Und wir werden auch nicht getötet, obwohl wir völlig gesund sind, bloß weil der Hausbesitzer der Ansicht ist, dass die Bewohneranzahl in seinem Objekt zu groß ist und er keine Verwendung für uns hat...

Stimmt...wir hier in Mitteleuropa nicht....
oha...ich halte jetzt besser die Finger still...huust
(Kriege um Land, Ressourccen. Grenzschliessungen usw...) :-((

Ich mag Deine Emotionalität und Dein Engagement für Tiere, aber ich denke da mittlerweile etwas sachlicher und kühler drüber.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
12.02.2018
😂 Mattilda, aber wir werden nicht zur Schau gestellt und haben eher die Chance, an diesem Umstand etwas zu ändern... Klar, dass nicht jeder die Möglichkeit hat, aus dem 12. Stock des Betonbunkers in eine 300qm große Villa mit eigenem Waldstück drumherum zu entfliehen. Aber als Mensch immernoch möglichER denn als Tier...
Und wir werden auch nicht getötet, obwohl wir völlig gesund sind, bloß weil der Hausbesitzer der Ansicht ist, dass die Bewohneranzahl in seinem Objekt zu groß ist und er keine Verwendung für uns hat...
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
12.02.2018
Ich finde das eine schwierige Frage...
Ich war als Kind groosser Zoo-Fan.
Zu jedem Geburtstag war klar was ich mir wünsche: Ne Besuch im Zoo! :-))
Es ist für Kinder (und nicht nur die) eine tolle Erfahrung Tiere von nahem beobachten zu dürfen und ein Gefühl für Dimensionen und Verhalten und Gerüche und und zu entwickeln...
Und jaa:
Die Zoos waren bis vor ca 20Jahren gruselig und sehr weit weg vom Anspruch auch nur ansatzweise so etwas ähnliches wie (wenigstens die Illusion) artgerechter Umstände zu erzeugen.
In der Hinsicht hat sich in vielen Zoos extrem viel zum Besseren verändert.
Es gibt immer größere Areale, Ausläufe, Gruppenhaltung usw...Bepflanzung und Lebensumstände die etwas näher an das "natürliche" Habitat erinnern und und und

Aber klar ist auch:
FREIHEIT ist das nicht.

Ömmm....@PrallPo.....
Wir Menschen leben ebenfalls in Betonbunkern statt in Höhlen und Savannen...
Also definitiv NICHT artgerecht... ;-))

Ich bin sehr unentschieden, da es die optimalen Lebensumstände für viele Arten schlicht nicht mehr gibt und das jeweilige Subjekt in Freiheit deutlich geringere Überlebenschancen hätte.
@ PrallerPo...:

Vielen Dank für das Kompliment! Alles gut, jeder soll seine eigene Meinung haben, das ist gar kein Problem. Zumal ich selber zwiegespalten bin - Zoohandlungen, in denen Tiere verkauft werden, finde ich auch ganz gruselig. Ebenso komme ich schlecht mit großen Wildtieren in Zoos (Giraffen, Elefanten, Löwen etc.) zurecht. Aber kleinere Tiere in Zoos (z.B. Vögel, Erdmännchen usw.) schaue ich mir gerne an, vorausgesetzt sie haben schöne, große Volieren oder Gehege. Klar ist auch das keine wirklich artgerechte Haltung, aber rein subjektiv habe ich das Gefühl, dass es einem Erdmännchen, das genug Platz zum Buddeln und eine schöne Wärmelampe und genug Kumpels um sich herum hat, recht gut geht. Damit kann ich leben.

Ich finde es halt gut, wenn man ein bisschen differenziert und schaut, wie ein Zoo geführt wird. Haben die Tiere viel Auslauf, haben sie halbwegs natürliche Lebensräume? Der Zoo in Leipzig z.B. ist in keinster Weise mit dem Zoo in Frankfurt vergleichbar. In Letzterem war ich kürzlich und hatte immer wieder einen dicken Kloß im Hals. So eine Tierhaltung ist übel und auch für meinen Geschmack nicht in Ordnung.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
12.02.2018
Ich sehe das genauso wie callmebetty. Traurig, dass manche Zoos an der Erhaltung gewisser Arten "arbeiten", die in freier Wildbahn vom Aussterben bedroht sind. Hier sollte angesetzt werden, damit es erst garnicht so weit kommt.

Mir tut es im Herzen weh, wenn ich im TV die armen Tiere in ihren winzigen Betonbunkern/hinter Glas sehe und wie sie beglotzt werden, anstatt artgerecht in Freiheit ihr Leben genießen zu dürfen.

Ich würde so niemals "leben" wollen - also mute ich es auch keinem anderen Lebewesen zu.

@Berith: ich mag Dich und Deine Beiträge immer und hoffe, Du fasst meinen Beitrag nicht als persönlichen Angriff gegen Dich auf 😉
Aber als Tierschützerin und Veganerin kann ich dazu keine andere Meinung haben...
Haustiere ohne Auslauf, z.B reine Hauskatzen oder Vögel, Hamster, Hasen, Meerschweinchen in Käfigen oder Tiere in Terrarien sind für mich persönlich genau so schlimm.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
12.02.2018
Und Zoohandlungen (mit Tieren) gehen übrigens auch gar nicht.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
12.02.2018
Dann darf ich es endlich schreiben. Zoos sind Gefängnisse, artgerecht ist nur die Freiheit.

„Don’t be captivated by captivity. There is no beauty in stolen freedom.“

Gerade noch akzeptieren kann ich Nationalparks, die heimische Arten in deren natürlicher Umgebung „halten“, wie zB der Nationalpark Bayrischer Wald.