Zeitumstellung

in „Smalltalk“

Zu diesem Thema gibt es 63 Antworten

„Winnenden“ (Pseudonym)

Ihr versteht nicht was ich meine. Die Tiere dürfen ihren Rhythmus behalten, unabhänig von der Uhr!

Und ich kann das mit dem Euter gut nachempfinden... Ich bin selbst ein Säugetier...lach

Ja, das wäre gut mit dem Rhythmus für die Tiere - aber viele kleine Landwirte arbeiten auch auf dem normalen Arbeitsmarkt, da muss man die Zeitumstellung mitmachen.

Die Landwirte, die die Landschaft auch schön und kleinteilig, mit abwechselnden Feldern und kleinen Wäldchen dazwischen halten - genau die können meist von der Landwirtschaft allein nicht leben, die Förderprogramme sind für die Augenwischerei (bist du ganz klein, kriegst du echt garnix!).
Genau die Leute, die noch mit den Tieren "zusammenarbeiten", in deren Ställen Lissi und Lotte stehen, die Futter selbst anbauen, keine stinkenden Großsilos und Riesentrecker haben - die arbeiten nebenbei Vollzeit.

„Freiburg im Breisgau“ (Pseudonym)

Genau so wie Energieengel habe ich das auch gemeint. Die Tiere behalten ihren Rhythmus, denen ist ja egal was auf der Uhr angezeigt wird.
Meines Wissens sind es aber doch eher die Großbetriebe, die am lautesten meckern. Die, die auch die größte Lobby haben.
Bei den kleinen Nebenerwerbsbauern verstehe ich das Problem. Aber die großen, müssten ja einfach nur ihre Arbeitsabläufe anpassen.

@Heinrich, das verstehe ich auch, was du meinst.

Also sollten die Arbeitskräfte dort eine Stunde später anfangen als andere Arbeitnehmer und der Fall wäre geritzt - dann müssen die Milchwerke ihre Tanks auch später schicken, die Fabriken die Schichten verschieben...

Wenn du das zu Ende denkst, da hängt vom Erzeuger bis zum Verbraucher ein ganzer "Kuhschwanz" mit Zeittaktungen dran, die Kühlkette muss auch genau eingehalten werden... ich glaub echt nicht, dass die Milchindustrie das zugunsten der Tiere mitmachen würde.

Zum Thema Tiere: gestern war das auch bei uns in einer Radiosendung das Thema und es hat sich ein Milchbauer gemeldet. Es wäre ihm am liebsten, man würde bei einer Zeit bleiben und nicht wechseln würde. Durch das Wechseln kommen seine Tiere ziemlich durcheinander, meist liegen sie nach dem Wechseln immer noch am Boden, wenn er in der Früh in den Stall kommt - die Tiere sind dann einfach noch nicht bereit zum Melken.
Er ist dadurch eben auch gezwungen, sie schon lange vorm Umstellen daran zu gewöhnen und macht das im 5 Minuten Intervallen, jeden Tag eben um die 5 Minuten früher oder später, je nachdem in welche Richtung es geht, bis er dann eben bei der dann "richtigen" Zeit angelangt ist.
Und er brachte es genau so, wie Seaangel er schon schrieb, es geht hauptsächlich um die Melkzeit bzw. deren Zeitpunkt und dass eine Umstellung von einem Tag auf den anderen den Tieren wirklich Schmerzen bereitet. War ganz interessant, das mal aus quasi erster Hand so zu hören.

„Meppen“ (Pseudonym)

Ist nicht nur in der Landwirtschaft so. Die Bahn muss etliche Züge in der Nacht 1h lang auf der Strecke stehen lassen, damit die Züge nach der Zeitumstellung in den folgenden Bahnhöfen nicht eine Stunde zu früh durchkommen.
Bei der Umstellung in die andere Richtung haben die Züge erstmal 1h Verspätung. Um das auszubügeln müssen dann Morgens zusätzliche Züge starten, da die "verspäteten" Nachtzüge ja noch nicht zur Weiterfahrt eingetroffen sind. Das verursacht Millionenkosten für zusätzliche Wagen/Reinigung/Lokführer/Schaffner.
Ihr müsst nicht glauben das die Herrn Politiker für den Schaden aufkommen den Sie mit der Zeitumstellung anrichten. Das bezahlen wir als Kunden mit der nächsten Fahrpreiserhöhung.

„Mühlhausen/Thüringen“ (Pseudonym)

Unnötig wie ein Kropf, aber die Politik sieht ja einen Nutzen darin. Müssen wir wohl mit leben.

„Mühlhausen/Thüringen“ (Pseudonym)

Das kommt davon, wenn man sich so abhängig macht und alles im Gleichschritt gehen muss. Mir ist es eigentlich wurscht, nach 'ner Woche habe sich mein Rhythmus meist wieder eingependelt. Meine Hunde haben da mehr mit zu kämpfen.

Ich denke auch, dass dieser „Einheitlichkeits-Wahn“ der EU hier unterbrochen werden müsste. Denn die Zeitzone MENZ (Normalzeit = Winterzeit) bzw. MESZ ist einfach zu weit angelegt, als dass sie für alle dazugehörigen Länder sinnvoll ist.

Mit 2 bis 3 verschiedenen Zeitzonen, die dann ganzjährig gelten würden, wäre Europa sicher besser bedient. Wir haben ja zwischen dem östlichen und westlichen Rand Sonnenzeit-Unterschiede von fast 3 Stunden. Da geht die Einheitlichkeit meilenweit an den regionalen Erfordernissen vorbei. Kein Wunder, dass sich da keine Verständigung zur Abschaffung des jährlich zweimaligen Zeitwechsels einstellt.

Also weiterhin mit Humor nehmen….. 😉