Wenn zwei das Gleiche tun.....
Forum für Dicke, Mollige und Übergewichtige

Smalltalk

Erstellt von einem Mann oder einer Frau
17.11.2018
@Das kleine Glück Ich persönlich fand dein Statement um 00:23 wertend.
Zum einen bist du in die "Uns"-Form gewechselt, womit du DICH (und dein Verständnis) rhetorisch der Mehrheit zuordnet und mich quasi bewußt davon abgerückt und "anklagt" und zweitens hast du versucht mir etwas unterzuschieben, nämlich eine Verallgemeinerung, die ich so gar nicht getroffen habe z.B. das ich nie nach Bauchgefühl agiere. Was ich vorher beschrieben habe, ist das ich diese spontanen, nicht verhaltensgebundenen "Abneigungsgefühle" gegenüber Personen so eigentlich nicht habe.

Viele haben schon geäußert, wie tief menschlich sie das Verhalten finden. Wenn du Normalität wertend findest, sind diese Aussagen es definitiv auch, sie sagen doch im Grunde dasselbe aus.

Ich finde das Thema sehr spannend, ich fände es nur gut, wenn es nicht so "persönlich" wird.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
17.11.2018
"Aber ich zieh mich raus, ich habe es erzählt, das für mich die Normalität deiner Ablehnung von Menschen ungewöhnlich ist, aber ich möchte hier eigentlich nicht "mich" diskutieren."

Das finde ich jetzt z.B. deutlich wertender als alles, was ich schrieb über deine Selbsteinschätzung.

Zum Rest respektiere ich deinen Wunsch nicht weiter zu diskutieren.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
17.11.2018
Ganz ehrlich: Warum war es jetzt schon mehreren Personen und insbesondere dir jetzt wichtig, mir "nachzuweisen" das meine Selbsteinschtäzung da falsch ist?

Natürlich gibt es diese Mechanismen aber nicht bei jedem sind sie gleich ausgeprägt, sie greifen in unterschiedlichen Situationen und nicht jeder nutzt sie gleich.

Es gibt doch so ein breites Spektrum menschlichen Verhaltens, das es da so ungewöhnlich sein soll, relativ offen und urteilsfrei auf Menschen (auch neu) zuzugehen, erscheint mir doch wirklich befremdlich. ;)

Aber ich zieh mich raus, ich habe es erzählt, das für mich die Normalität deiner alltäglichen, nicht ereignisbasierten Wertung von Menschen ungewöhnlich ist, aber ich möchte hier eigentlich nicht "mich" diskutieren (und rechtfertigen müssen).
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
17.11.2018
"Deshalb ist es bei vielen vielleicht im Zwischenmenschlichen noch so aktiv."

Das Bauchgefühl ist übrigens bei praktisch allen aktiv.
Ich habe nur einmal von einem Menschen gehört, der durch einen Unfall diese Stelle im Gehirn "verlor".
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
17.11.2018
Ähm ja, Pudelin, jetzt muss ich dich irgendwie fragen ob du uns sagen wolltest, dass du nicht über die sehr natürlichen Instinkte, die du beschreibst, verfügst? Denn das war ja der Ausgangspunkt, dass du sagtest, dass du so "vorher entscheidend" (mir fällt jetzt gerade nichts vernünftiges zum kurz sagen ein 😀) nicht wärst und jetzt beschreibst du ja wie das so kommt, dass wir vorher so entscheiden.

😵😵😵
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
17.11.2018
@Glück Pff...so war das nicht gemeint, aber ich vermute Menschen sind da sehr unterschiedlich und es würde mich interessieren, was da (auch unterschiedliche) Gründe sein können. Manchmal ist es vielleicht ja auch durchaus schwer die überhaupt zu erkennen.

Bei "Vor-"Urteilen geht man doch aber inzwischen davon aus, das das schon Entscheidungsprozesse sind, aber eben keine bewußten. Man hat ja z.B. inzwischen nachgewiesen, dass es passend zum sogenannten "Bauchgefühl" im Magen-Darm-Trakt wirklich Zellen gibt, die unsere Reaktionen bestimmen. Ein Vorurteil kann schon auf "Erlerntem" basieren, nur ist es eben nicht durch die Logik gefiltert. Wenn du z.B. eine böse, fiese und gemeine Kindergärtnerin hattest, die rote Haare hatte, könnte dein "Bauchgefühl" dir später sagen "Alle Rothaarigen sind böse". Nur: Eigentlich ist es Quatsch, weil es zwar eine Analogie ist, aber halt keine logische. Einfacher Schluß: Was ich nicht kenne, könnte gefährlich sein. ("Bauchgefühl lehnt Fremdes ab"), Logik/bewußte Kopfentscheidung: "Nein, ich muß keine Angst vor einem in Deutschland herstellten Aloé-Vera-Drink haben. Das wird kontrolliert." Wir waren halt mal Raubtiere, da mußten wir viele Entscheidungen in Millisekundenbruchteilen treffen und das kann NUR das Bauchgefühl. Deshalb ist es bei vielen vielleicht im Zwischenmenschlichen noch so aktiv.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
17.11.2018
"Ausländern"

Da fällt mir noch ein, dass man wahlweise natürlich -um näher am Forumsthema zu sein- auch Dicke nehmen könnte. Denkst du z.B., Pudelin, dass immer dann, wenn dicke Menschen anders, "schlechter" behandelt werden als Schlanke, dass das dann auf realen schlechten Erlebnissen mit Dicken beruht?
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
17.11.2018
Achso. Hätte ich mir ja gar keine Mühe machen müssen. 😀
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
17.11.2018
"Pudelin des Todes Heute, 23:52
Entsteht dieses "Reaktion" auf ein Gegenüber denn nicht aus irgendeiner Form von "nachtragend sein"


Das kann natürlich ein Aspekt sein, aber höchstwahrscheinlich gibt es noch sehr viel mehr Aspekte, die uns schlicht nicht bewusst sind. Denk nur daran wie viel vergleichbares aus VORurteilen besteht, schon das Wort erklärt ja, dass es ein Mangel an Erlebnissen und nicht eine Fülle an Erlebnissen ist, die führt zu einem solchen vorschnellen Urteil. Wenn du dir jetzt eine Situation vorstellst, in der ein Ausländer anders behandelt wird, dann kann das natürlich auch entstehen durch ein Nachtragen aufgrund eines echten Erlebnisses, mindestens so häufig entsteht das jedoch, weil es KEINE Erlebnisse/Erfahrungen gibt mit Ausländern, man kann ja bspw. auch beobachten, dass sich eine Abwehrhaltung gegenüber Ausländer konträr zum %-Anteil Einwohner Ausländer verhält.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
17.11.2018
PS: Die Frage geht gerne auch an alle.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
16.11.2018
Entsteht dieses "Reaktion" auf ein Gegenüber denn nicht aus irgendeiner Form von "nachtragend sein" oder einfach Erinnerungen oder Analogien zu Vergangenem, wie Dagmar sie beschrieben hat?? Oder warum denkst du, reagierst du z.B. auf einige Personen?
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
16.11.2018
Pudelin, ich meine das übrigens auch überhaupt nicht wertend, dennoch glaube ich, es ist einfach nicht möglich.

"eher einfach nicht sehr schnell genervt zu sein und auch nicht sehr nachtragend zu sein. Ich kenne das ja auch das man intuitiv auf eine Person reagiert, aber eben erst, ..."

Ich glaube, das ist alles nicht ganz genau das, wovon ich jetzt zumindest, spreche, am ehesten noch das genervt sein.
Nachtragend oder weniger nachtragend zu sein, ist sicher eine Typfrage, ist aber noch etwas anderes als z.B. komplett wertneutral an etwas/eine Person heranzugehen.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
16.11.2018
Es ist ja alles gar nicht wertend, jeder Mensch ist anders und reagiert von Natur aus anders. Ich habe mir das ja nicht "erarbeitet", eher einfach nicht sehr schnell genervt zu sein und auch nicht sehr nachtragend zu sein. Ich kenne das ja auch das man intuitiv auf eine Person reagiert, aber eben erst, wenn ich wirklich heftige(!) Erfahrungen mit einer Person gemacht habe.

Trotzdem: Ich bin froh, dass das bei mir "eher so" ist.

...und mich hat wirklich überrascht, das das bei Vielen so häufig und auch so alltäglich vorkommt. Der Durchschnitt der Menschen scheint eher so zu reagieren.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
16.11.2018
Also ich finde diese "inneren /Vorurteils-)Mechanismen" von denen du sprichst, Frau Pudel, zutiefst menschlich.


Ich finde sie vor allem: total normal. Diese Mechanismen hat jeder Mensch - oftmals sieht man sie nur einfach selbst nicht.
Sich dieser blinden Flecken bewußt zu werden finde ich sehr reflektiert.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
16.11.2018
Sie zu kultivieren? Sicher nicht willentlich und wissentlich, aber sich davon komplett frei zu machen können bzw. frei zu sein?????.....sehr sehr fragwürdig bzw. unmöglich.

...oder schlicht Unsinn 😒
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
16.11.2018
"unmöglich"

Fast meine ich das auch. Wahrscheinlich ist es daher vor allem wichtig, sich selbst immer wieder darauf hin zu "prüfen" um fairER in Entscheidungen zu werden/sein.
Also ich finde diese "inneren /Vorurteils-)Mechanismen" von denen du sprichst, Frau Pudel, zutiefst menschlich.

Sie zu kultivieren? Sicher nicht willentlich und wissentlich, aber sich davon komplett frei zu machen können bzw. frei zu sein?????.....sehr sehr fragwürdig bzw. unmöglich.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
16.11.2018
Ich finde das ganz interessant, was ihr hier so schreibt, weil ich glaube, ich habe diese Art von "inneren (Vorurteils-)Mechanismen" irgendwie gar nicht. Es ist eigentlich noch nie vorgekommen, das ich mich über jemanden aufgeregt habe, weil er einfach nur "da" war oder weil er in der Vergangenheit mich so aufgeregt hat. Das hat bei mir immer etwas mit den unmittelbaren Aktionen des Gegenübers zu tun. Gerade beruflich ist das z.B. ein massiver Vorteil, weil ich mich viel stärker auf den Sachkonflikt konzentrieren kann, ohne das mich negative Gefühle ablenken.
Vielleicht könnt ihr euch noch erinnern, das ich mich auch gegenüber entsprechenden Forenaggressoren noch sehr lange sehr á la "Ach, lass uns das Kriegsbeil doch wieder beilegen"-mäßig verhalten habe, weil ich eigentlich am liebsten vor diesen Personen nur meine Ruhe gehabt hätte, aber jetzt keinen wirklich Groll entwickelt habe, obwohl Grund dafür bestanden hätte. Es braucht bei mir dann eine Weile, bis ich in solchen Konstellationen zu der Erkenntnis komme: "Der WILL das Kriegsbeil gar nicht beilegen" plus "Der WILL den Konflikt", um dann mein Verhalten auch zu ändern. Solche "unangenehmen" Menschen, die ich dann erst rational rausfiltern muß, bleiben Menschen mit diesen inneren Mechanismen bestimmt häufiger erspart. Ist bestimmt ein Vorteil für das eigene Nervenkostüm dann und wann. :) Wenn dann mit der Person im weiteren negative Dinge passieren, kann dann aber das Warnlicht schon mal recht schnell anspringen. Das kann auch passieren, wenn es Ereignisse gab, die sehr einschneidend waren. (Das beziehe ich jetzt eher auf RL-Erfahrungen, nichts was in einem Forum passieren könnte.)

Trotzdem find ich es nicht besonders erstrebenswert solche Mechanismen zu haben und würde sie auch nicht kultivieren. Weil: Ich akzeptiere damit ja, das ich mich gegebenenfalls auch mal völlig unfair und irrational verhalte. Das will ich eigentlich nicht.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
16.11.2018
chunkybutfunky, das mit den Namen kenne ich auch, schlimm ist übrigens, wenn man ein paar Unsympathen mit dem eigenen Vornamen kennen gelernt hat, das verleidet einem sogar den eigenen Vornamen, das ist echt blöd.

Das mit den Klausuren dachte ich mir so (PC), deshalb eben Klausuren und nicht Schulaufgabe der 3.Klasse, da ist das Problem der Handschrift gegeben. Wahrscheinlich gibt es dennoch Wiedererkennungsmöglichkeiten, man hat ja z.B. manchmal einen Tick mit Wortverwendungen, das erkennt man. Dennoch, es ist schlicht ein Anfang, ein Versuch und das finde ich gut. Das ist wie mit Bewerbungen ohne Foto, sie können Subjektivität verringern, nicht beenden.

dagmar, weißt du was lustig ist? Ich kenne eine Frau, die sich wahnsinnig über weinerlichen Tonfall aufregt. Also, bei anderen. Denn sie hat tatsächlich oft einen sehr weinerlichen Tonfall 😁. Ich hab mich noch nie getraut es ihr zu sagen, weil sie sich bei anderen immer so sehr darüber aufregt.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
16.11.2018
Bei mir "triggern" manche Verhaltensweisen von Mitmenschen etwas in mir, daß mich sehr gereizt reagieren läßt.
Oft ist es nur ein Tick, eine Geste....und vor allem der Tonfall, des Satzes, der ausgesprochen wurde.
Bei manchen schwingt schnell etwas forderndes....oder auch vorwurfsvolles mit in der Stimme.
Sehr genervt reagiere ich persönlich auf "weinerliche"Tonlagen......Menschen, die immer eher eine Frage stellen, sogar in einer sachlichen Aussage.....
Da springt mein "Appellohr " an und ich fühle mich aufgefordert, für ihr "Wohlbefinden" Verantwortung zu übernehmen......das triggert bestimmte wunde Punkte in mir.
Und dann werde ich unwirsch, bis hin zu genervt und sogar sauer.
@das kleine Glück: ja, dass ich beide gleich gut leiden kann, hat mich ja auch so verwundert. Und eigentlich war der Stressfaktor auch an beiden Tagen gleich.
Naja, ich habs jetzt einfach mal drauf geschoben, dass ich nen schlechten Tag hatte. 🙈

Bezüglich des Schulexperiments: Bei meiner Nichte haben sie das sowohl mit Klausuren als auch mit Hausaufgaben gemacht, die am Computer geschrieben werden. Bei letzterem scheidet dann zumindest die Schrifterkennung aus. Bin gespannt auf die Ergebnisse.

Letztlich sind ja, das fällt mir persönlich immer auf, wenn ich Bewerbungen bearbeite, auch einige Namen schon automatisch negativ belegt, egal wie sehr man sich bemüht, das zu unterdrücken. Aber ne Berwebung von einer Jacqueline oder Chantal löst irgendwie doch andere Assoziationen aus, als ein Schreiben von einer Petra oder einer Andrea. Nicht fair, aber leider auch nicht von der Hand zu weisen.
@ Das kleine Glück...Zitat "Es hängt wohl auch stark davon ab aus welchem Elternhaus Kinder stammen für welche weiterführende Schule sie empfohlen werden und natürlich auch die Noten."....dem kann ich aus Erfahrung nicht zustimmen.
Ich erlebe und spreche Empfehlungen nach Leistungen und nach der Persönlichkeit des Kindes/Jugendlichen aus. Solange die weiterführende Schule ohne Schulgeld zu besuchen ist erkenne ich keine unterschiedlichen Empfehlungen. Meistens sind es die Eltern die entweder das Kind überschätzen und nicht auf die Empfehlungen eingehen. Jedoch auch die Angst der Eltern dem Wissen des Kindes unterlegen zu sein verleitet Eltern zu Fehlentscheidungen. Manchmal sind es auch die Kinder/der Jugendliche die an eine entsprechende Schule wollen weil der Freund/die Freundin dort hingehen.

Das Experiment mit den Klausuren finde ich spannend. Ich bin mir sicher das Lehrer die Schrift und Ausdrucksweise Ihrer Schüler erkennen. Die Klausuren müssten auch von fremden Lehrern benotet werden. Dann hätte man einen neutralen Vergleich.
15.11.2018
Was das Schulexperiment angeht... Ich denke das ist Augenwischerei... Wir hatten das in der Ausbildung, da wurden alle Klausuren "anonym" geschrieben... Allerdings kannten die Ausbilder unsere Handschriften und wussten genau, wer die jeweilige Klausur geschrieben hatte.

Ich bin mir sicher, dass die Lehrer ebenfalls ihre Schüler an der Schrift erkennen können.

Zu den Kollegen hat man uns das mal beim Stressbewältigungstraining das ganze so erklärt, dass bei uns bei gewissen Personen, je nachdem was vorher war, der Stresslevel halt höher ist als bei anderen, somit ist dann bei diesen Personen das Fass eher übergelaufen als bei anderen. Hinzu kommt dann noch die persönliche Verfassung an dem Tag, in genau dieser Situation. Und schwupps machts "rums"
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
15.11.2018
"Bei meiner Nichte an der Schule machen sie zurzeit das Experiment Klausuren "anonym" zu schreiben bzw. diese zu benoten"

Das finde ich sehr(!) spannend. Es hängt wohl auch stark davon ab aus welchem Elternhaus Kinder stammen für welche weiterführende Schule sie empfohlen werden und natürlich auch die Noten. Wahrscheinlich sind die Handschriften von Grundschulkindern doch zu eindeutig zuzuordnen, als dass das Schule machen könnte. Leider.

Was mich wundert, wenn man mal von Mattildas Hinweis absieht, dass du die Kollegen wohl nicht unterschiedlich "leiden" kannst.

Ich kenne das Phänomen schon auch, aber dann sind die Sympathien/Antipathien wirklich eindeutig verteilt.