Was empfindet ihr bei dem Thema: Misstrauen?

in „Smalltalk“

Zu diesem Thema gibt es 41 Antworten

„Frankfurt am Main“ (Pseudonym)

Bitte! :-)

Genau! Zeit.
Und Liebe. Ja .
Und zwar von dir zu dir selbst!

Aber es gut nur sehr langsam und ruhig (Gut, manchmal auch sehr laut!! smile* ;-))

Es dauert eben... aber wie ich erfahren habe, geht es
nicht ohne Wachsen und Reifen...
Verzeihen kann manchmal unmöglich schwer wirken....

:-)

„Mönchengladbach“ (Pseudonym)

Natürlich, es braucht Zeit, den „Misstrauensvorschuss“ abzubauen und in Vertrauen umzuwandeln. Aber Zeit alleine bringt es dann doch nicht. Für mich müssen folgende konkrete Voraussetzungen erfüllt sein, damit ich überhaupt Vertrauen fassen und das ganze eine „Partnerschaft“ nennen kann:

-Zuverlässigkeit
-Sicherheit
-Verbindlichkeit
-Aufrichtigkeit
-Stabilität
-gemeinsame Lebensplanung muss möglich sein/ gemeinsame Ziele
-Exklusivität
-Wertschätzung
-Auch ganz wichtig: Hintergundinformationen über den Partner (Herkunft, Elternhaus, Geschwister, Biografie, Lebenswünsche, Höhen und Tiefen, Schicksalsschläge, ...)
-der Partner als bester Freund und Vertrauter, die Beziehung als Fundament

Nichts weckt mein Misstrauen mehr als ...

Planlosigkeit/ Ziellosigkeit/ Unverbindlichkeit, Verantwortungslosigkeit, Unzuverlässigkeit, Oberflächlichkeit, Desinteresse, Gleichgültigkeit

„Haßloch“ (Pseudonym)

@Coconut - du hast es auf den Punkt gebracht!

„Lech“ (Pseudonym)

@ coconut
Absolut richtig! Du kriegst auch meine Unterschrift!

„Frankfurt am Main“ (Pseudonym)

Hmm.. coco liest sich ja wie ein Wunschzettel... nur positives für mich! aber nichts was (auch nur anscheinend) negativ ist.
Ach ja.
So liest es sich wirklich. Nur Aufzählungen, wie bei einem Wertigkeits-Checkup
Sorry, aber es hört sich nicht liebevoll an, sondern ängstlich.

Und genau DAS meinte ich mit dem Vertsehen und inneren Wachstum.... man erkennt, das Angst eine sehr ernstzunehmende Krankheit sein kann. Die mich lange Zeit mit Garantien und "Versicherungen" wie "ES" passieren wird (!) von sich abhängig macht...
Diese "Garantien" auf Seelisches Glücklichsein (was du so sehr brauchst) stellen sich dann aber immer wieder als "(hohle) Karotte" heraus, die nur vor deiner Nase hängt... so wie bei den Hunderennen übrigens ähnlich das Laufen ertrickst wird.
Man findet nie was wirklich Substanz und Wertigkeit hat....
denn es sind eben leider NUR Gedanken... die taugen alleine nicht.

„Mönchengladbach“ (Pseudonym)

Lieber „DerBesteHier“,

vielen Dank für Deine kritische Antwort.

Jetzt kommt mein Lieblingssatz: Ich muss Dir widersprechen! Oder besser: Ich verstehe, was Du meinst, kann Dir aber nicht zustimmen.

Was Du „Wunschzettel“, "Gedanken", "Garantien" und. „hohle Karotten“ nennst, sind für mich Ideale. Ideale sind nicht Schutzmechanismen bzw. „Früchte“ der Angst, sondern die „Wegweiser“ meines Lebens, die sich aus der Summe meiner Erfahrungen ergeben – und Wachstum, Verbesserung und Entwicklung zum Ziel haben. Sie sind nicht starr, sondern so veränderbar und so lebendig, wie ich es bin.

Was wäre die Menschheit ohne Ideale? Das Formulieren von Idealen habe ich nicht erfunden und für die Liebe gepachtet, sondern findet sich auch in Kunst, Philosophie, Juristerei, Politik, Beruf und Literatur wieder. Ideale zu haben, betrachte ich nicht als krankhaft, sondern als menschlich. Ich sage nur „Edel sei der Mensch, hilfreich und gut.“ Man könnte unzählige bekannte Sprüche, Gedichte und politische Forderungen aufzählen, die Ideale beinhalten. Ob diese Ideale bei allen Anklang finden und ob andere diese Ideale mittragen können, sei nun mal dahingestellt.

Ideale (Du nennst es Garantien oder auch Gedanken) sind also für mich keineswegs „hohle Karotten“, denn damit würde ich ihnen „Funktionslosigkeit“ bescheinigen. In meinen Augen sind es eben und gerade die Ideale, die ein Kennzeichen für „inneres Wachstum“ sind. Sie haben ihre Wurzeln im Erfahrungswissen und sind Etappen eines Gedankenprozesses, der auf Verbesserung und Entwicklung gerichtet ist. Das lässt sich besonders gut in der Politik und in der Entwicklung des Rechts nachvollziehen. Es lässt sich auch gut beobachten, was geschieht, wenn Ideale über Bord geworfen werden.

Zu Deiner Aussage:

„Man findet nie was wirklich Substanz und Wertigkeit hat....
denn es sind eben leider NUR Gedanken... die taugen alleine nicht“


1. … die Aussage insgesamt klingt vollkommen resigniert.

2. … natürlich handelt es sich bei der Idealvorstellung von Partnerschaft erst einmal um ein reines Gedankenkonstrukt. In diesem Punkt gebe ich Dir Recht. Die „Substanz und Wertigkeit“ zwischen zwei Menschen fällt nicht vom Himmel. Aber sie wird maßgeblich von Idealen (oder Wünschen und Gedanken) genährt.
Ideale (Wünsche, Gedanken) fallen dann auf fruchtbaren Boden, wenn sich zwei Menschen begegnen, deren Ziele/ Wünsche/ Gedanken zum größten Teil übereinstimmen. Sie laufen aber ins Leere, wenn die „Wegweiser des Lebens“ in völlig unterschiedliche Richtungen zeigen (=hohle Karotte).

3. … kann ich mich demzufolge Deiner Aussage nicht anschließen. Natürlich gibt es Partnerschaften, die Substanz und Wertigkeit haben – weil beide die selbe Vorstellung von guter Partnerschaft haben und aktiv daran arbeiten.

Zum guten Schluss:

Das Streben nach seelischem Glück ist kein Symptom einer Erkrankung, sondern das Ziel menschlichen Daseins. Es ist schon fast verhängnisvoll, das Suche nach Zufriedenheit (mithilfe der „Wegweiser des Lebens“) als Krankheit bzw. als Symptom einer Krankheit zu klassifizieren.
Resignation, Erwartungslosigkeit und Desillusionierung sind bestimmt nicht die Pflastersteine des Königwegs. Und das Abrücken von Idealen zugunsten der Erwartungslosigkeit kann auch nicht des Rätsels Lösung sein. Darauf lasse ich mich nicht ein.

„Frankfurt am Main“ (Pseudonym)

Nein, du hast mich leider gar nicht verstanden!
Schade.
Vor allem dein Fazit finde ich ganz schön komisch.
Ich habe sogar das genaue Gegenteil versucht auszudrücken.


Und Ideale finde ich übrigens absolut gut.
Aber ich meinte dir schadende Prinzipien und Prioritäten (in Partnerschaften, oder auch auf sich selbst!);
die man fälschlicherweise als absolut vernünftig ansieht...

„Mönchengladbach“ (Pseudonym)

Hallo "DerBesteHier",

ich verstehe Dich nicht - und Du verstehst mich nicht. Das ist doch eine ideale Voraussetzung für einen lebendigen Meinungsaustausch. Besonders, wenn es um die Themen Misstrauen und Partnerschaft geht (kleiner Scherz).

Prioritäten? Habe ich etwas priorisiert?

Prinzipien? Ich glaube, ich bin der letzte Mensch, der rein aus Pinzipientreue handelt und damit sich selbst und andere einschränkt. Da bist Du auf der falschen Fährte. Prinzipien machen nur dann Sinn, wenn es einen Grund gibt, sie schlüssig sind und im Verhältnis zum angestrebten Ziel stehen. An Prinzipien festzuhalten, obwohl sie inhaltslos geworden sind, ist nicht mein Ding. Und an (überholten) Prinzipien zu klammern, weil sie eine vermeintliche Sicherheit bieten ... naja, auch nicht meins.

Wovon sprichts Du, wenn Du sagst, es gäbe Prinzipien und Prioritäten, die scheinbar vernünftig sind, aber schaden (weil sie offensichtlich unvernünftig sind)? Welche Prinzipien sind das für Dich? Welche Prioritäten? Und vor allem: Was haben Deine schadenden Prinzipien und Prioritäten mit meinen Idealen zu tun?

Gib mir vielleicht mal ein konkretes Beispiel. Dir müssen doch bestimmte Begebenheiten vorschweben. Das ist mir sonst alles zu allgemein und zu theoretisch. Warum hast Du diesen Thread eröffnet?

„Frankfurt am Main“ (Pseudonym)

Hi CoconutKiss!

Ich bin nicht der Mensch, der in Foren und auch sonst im richtigen Leben, Recht haben muss.

Ich möchte dir mit einer etwas anderen Weise antworten..
Ich empfehle dir einen Buchtitel, aber nur wenn du das möchtest. Es geht um das Wesen der Liebe, um Schicksalsaufgaben und Partnerschaften.
Der Buchtitel lautet:'' Peter Orban, Die Kraft die in der Liebe wirkt ''
, und ist nichts was man mal eben so verdauen kann, so wie die meiste andere Literatur leider (die aber intreressanterweise mit den Slogans beworben werden, wie:
'' WENN Sie dieses Buch besitrzen, dann: PLUS PLUS PLUS PLUS (Vorteile) für Sie und mit dem Gefühl noch dazu, etwas Edles zu tun, nämlich an sich zu arbeiten---")

Das ist MEINE Meinung, meine "Erfahrung"... ich habe beim Lesen deiner Posts an mich eben diesen Impuls gehabt:

Da gehen die Meinungen halt auseinander, aber vielleicht
kann dir dieses Buch, das meine eigenen Lügen und Illussionen aufgedeckt hat unter denen ich furchtbar gelitten habe und noch tue...
vielleicht kann es ja dir oder einer/m anderen Interessierten auch ein kleines bisschen helfen...!

Wenn dir das Buch also hilft, dann ist das super!!
So war es gedacht.
Aber wenns dich nicht interessiert, dann ist das gleich gut,
dann vergiss es einfach. Dann ist es nicht das richtige Buch für dich.


p.s.: warum dieses Thema?
Weil es mich zurzeit bewegt.
:-)

Nette Grüße, Eric

„Obwalden“ (Pseudonym)

Liebe ist, wenn auch die Fehler deines Partners liebst. Wenn du weißt, egal was er tut, er hat es nie getan, um dich zu verletzen. Wenn du weißt, dass er alles tun wird, um dich glücklich zu machen. Dass du alles versuchen wirst, um ihn glücklich zu machen. Wenn du, immer wenn ihr zusammen seid, spürst, dass du hier zuhause bist, auch wenn die Zeiten stürmisch sind. Ideale sind nicht mehr so wichtig, weil du deinen idealen Mann gefunden hast und nicht nur dein Verstand, sondern auch dein Herz dein Bild von ihm prägt. Liebe ist, wenn ihr alles von einander wisstund trotzdem nicht mehr ohne einander sein wollt. Liebe ist, wenn ihr wisst, was den anderen verletzt und das nie ausnutzt, sondern versucht einander Kraft zu geben, für alle Herausforderungen des Lebens.

Drastisch ausgedrückt ist es so.

Es ist aber fatal, auf Grund einer Enttäuschung, selbst wenn sie nur auf Missverständnissen beruht oder weil ein Ideal angekratzt wird, reflexartig Misstrauen aufzubauen und gleich das Ganze in Frage zu stellen.

Ideale sind das Ziel des Strebens nach Erfüllung. Ohne Ideale gibt es kein Streben nach Besserem und Ideale sind im Gegensatz zu Prinzipien nicht starr. Deshalb verdient jeder, der nicht schon im Verhalten zu Anderen (von mir erlebt) grob Vertrauen missbraucht hat, einen Vertrauensvorschuss auf dem er aufbauen kann und nicht einen einzigen Berg von Misstrauen und Prinzipien denen er bei bei der ersten Begegnung gegenübersteht, ansonsten kann Leben (im Sinne einer Beziehung/Freundschaft) erst gar nicht entstehen.

Sind diese Grundvoraussetzungen gegeben, kann eine Beziehung entstehen und im weiteren Verlauf kann und muss auch das Vertrauen wachsen, um dieses Ziel zu erreichen. Wenn auf dem Weg dazu auch mal Vertrauen in Zweifel gerät, ist noch nicht alles verloren, so lange die Vertrauensbasis nicht erschöpft ist.

Wird dann langsam aus dem Streben nach Erfüllung ein gemeinsames Streben, dann kann sich Liebe oder Freundschaft entwickeln und dem Ziel zustreben. Die einzelnen Ideale verlieren an Gewicht zu Gunsten dem Ideal des Ganzen - wie es Eleonore beschrieben hat und Vertrauen trägt das Ganze.

Auch dann ist Vertrauen nicht außer Gefahr, in Zweifel gezogen zu werden, was das Maß an Vertrauen betrifft. Zweifel können wieder zerstreut werden und und Misstrauen hat erst Mal noch keinen Platz, so lange nicht Gewissheit besteht.

Gewissheit zu erlangen ist nun Aufgabe für den der zweifelt. Es hilft nichts, sich zurückzulehnen und seine Zweifel zu pflegen oder die Augen davor zu verschließen und schon gar nicht, mit offenen Misstrauen zu hantieren.
Der Verursacher der Zweifel hingegen hat die Aufgabe die Zweifel durch Beweise zu entkräften und nicht allein durch Beteuerungen.
Nur so können Zweifel auch restlos ausgeräumt und Vertrauen wieder hergestellt werden. Zweifel, die durch Umstände aber auch durch die Umwelt entstanden sind sollten so keinen Bestand haben oder weiterwirken können.

Werden Zweifel zur Gewissheit, wird Misstrauen von selbst Platz greifen - es muss nicht extra geschürt werden. Erst wenn dieses überwiegt, ist das Vertrauen aufgebraucht. Dann sind endgültige Konsequenzen fällig - und nicht schon weit im Vorfeld und ohne Gewissheit, denn das wäre destruktiv und mit viel mehr Nachwirkung verbunden.

„Panketal“ (Pseudonym)

Die einfache Frage war, was ich empfinde?
Negative Assoziationen, der Magen zieht sich zusammen+ Fluchtreflex= Fazit: ich will mich mit Misstrauen nicht mehr umgeben, nicht mehr beschäftigen.

„Pirmasens“ (Pseudonym)

Gandhi sagt dazu: "Misstrauen ist ein Zeichen von Schwäche"

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