persönliche Wahrnehmung
Forum für Dicke, Mollige und Übergewichtige

Smalltalk

Ja, die eigene Wahrnehmung verschiebt sich und das Internet ist ganz bestimmt auch daran schuld. Wie sehr sich meine Wahrnehmung verschoben hat ist mir vor kurzem bewusst geworden. Meine große Schwäche sind sehr große Brüste (Ich weiß, damit habe ich gerade alle Sympathien verspielt. Es ist aber leider trotzdem so.) und vor kurzem hat sich das englische Busenmodel Dors Feline ihren Busen verkleinern lassen. Wie sich das für einen D-Promi gehört natürlich öffentlich in der BBC. In einem anderen Forum wurde heftig darüber diskutiert und von einem Mann kam die Meldung, er würde das nicht verstehen, die Frau hätte ja noch nicht mal einen besonders großen Busen gehabt. Worauf heftigster Protest von Frauen kam. Worauf ich raus will, ich war eigentlich der gleichen Meinung. Will sagen, für mich war ihr Busen nicht wirklich groß, aber die Sache hat mich zum Nachdenken gebracht und ja, es stimmt, eine Danuta Lato würde mir heute nicht mal mehr auffallen. Ich bin mir nicht mal sicher, ob mir heute noch eine Georgina Lempin auffallen würde. OK, beide Frauen sind nicht mal mollig, aber mir fallen gerade keine besseren Beispiele ein. Es ist offensichtlich so, dass sich mein Maßstab die letzten zehn oder fünfzehn Jahre schon fast grotesk verschoben hat. Daher kann ich das Empfinden von Bernhard gut nachvollziehen.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
12.09.2013
Als Kind fand ich Hoss, von Bonanza und Bud Spencer sehr dick. Wenn ich heute alte Fotos der Herren aus den Serien im Internet sehe, denke ich mir: Soo dick waren die ja gar nicht. :-)
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
12.09.2013
@Hauptstadtfrau
Kommt doch auf die Verteilung der Speckrollen an.
Je nachdem wo mein Körper gerne seine Fettreserven speichert benötige ich dort auch mehr Stoff.

@maybe,
den zweiten Teil deines Posting kenne ich auch nur zu gut. Manchmal denke ich mir auch...Das bin ich??? Im positiven wie auch mal im negativen Sinne.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
12.09.2013
Wie kommt das eigentlich dass konfektionsgroessen sich so drastisch unterscheiden? 46/48 trage ich heute. Gestern noch bei Sonia Rykiel ne 46er Wollhose gekauft. Bei Oberteilen 50. Krass. Dann hab ich wohl schwere Knochen. :)
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
11.09.2013
90 kg hatte ich vor ca. 6 Jahren, das bedeutete Kleidergröße 46/48 bei einer Größe von 174. 46 bei Hosen, wenn sie gut geschnitten waren, 48 bei den Oberteilen. Da war ich angenehm mollig und von schlank weit entfernt. Sogar mit 66 kg trug ich Kleidergröße 40 (mit Anfang 30). Ich erinnere mich noch gut an einen Mann, der damals zu mir sagte "Du wärst ja eine Hübsche, wenn nur Dein Bauch nicht wäre" (ich hatte immer ein weiches Bindegewebe). Heute kann ich drüber lachen, damals nicht.

Heute seh ich mich zu Hause in den Spiegel und denke, passt schon. Auch beim Klamottenkauf beäuge ich mich kritisch und bin dann zufrieden, wenn mir etwas an mir gefällt. Seh ich mich jedoch in einem Kaufhaus auf der Rolltreppe im Spiegel oder auch im Zug im Fenster, denke ich mir oft entsetzt, "nein, bist Du denn wirklich soooo fett?". Ich hab mit Sicherheit eine andere Wahrnehmung von meiner Optik als meine Umwelt und auf jeden Fall eine andere Wahrnehmung von Fülle als in meiner Jugend.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
11.09.2013
Was crazyshine schreibt ist genau meine Denke, mir gehts genauso. Aber ich habe etwas erlebt, was mich doch an mir selbst sehr irritiert hat. Die Wahrnehmung meiner selbst nämlich ist auch völlig gestört. Ich habe neulich ein Tagebuch wiedergefunden und las darin, dass ich vor 20!!!! Jahren schon genausoviel gewogen habe, wie heute. Das heißt, dass ich also seit 20 Jahren mein Gewicht gehalten habe mit 5 kg Schwankungen nach oben und unten. Aber mein Empfinden ist ein ganz anderes. Ich dachte nämlich, dass ich stets und ständig zugenommen hätte. Ich fühlte mich von Jahr zu Jahr dicker und hässlicher. Und als ich das Tagebuch las, da bin ich aus dem Staunen nicht mehr rausgekommen. Ich habe schlagartig erkannt, dass ich mich selber fertig gemacht habe mit dieser Denkerei. DAS war ne Erkenntnis sag ich Euch.......
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
11.09.2013
Ich für meinen Teil kann behaupten das sich meine Wahrnehmungen sensibilisiert haben und ich heute Körpereigenmerkmale schneller wahrnehme (Leberflecke, Sommersprossen, Zahnlücken, gammel Zähne, Plattfüße, Segelohren ... ) im Gegensatz zu früher.

Und sich auch mein Blick für Körpermaße deutlich verändert hat, was ich früher als mollig bezeichnet hätte, empfinde ich heute als schlank und was ich als fett gesehen habe, empfinde ich heute als mollig, sicher aus dem Hintergrund, dass ich ja selbst heute keine schlanke Person mehr bin, sondern ein Molli +( von 59 Kilo auf 110 Kilo )und mich viel mehr Visuell damit auseinandergesetzt habe.
Somit bleib die Waage, für MICH, auch weiterhin im Laden !
Das mit der persönlichen wahrnehmung ist echt ne seltsame sache. Ich nehme menschen nicht vorrangig als dünn/dick/mollig/propper wahr, sondern als freundlich/witzig/doof/o.ä.
Mir fehlt das auge für den körperbau anderer. So sehe ich auch nie ob jemand zu- oder abgenommen hat. Es interessiert mich auch nicht.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
11.09.2013
Ich hatte mal meinen "Gewichts-Tiefpunkt" mit 16, da war ich bei einer Größe von 1,68 bei 76 kg.
Und habe mich unglaublich fett gefühlt!
Weil man mir das jahrelang auch so eingetrichtert hat.
Da war ich ja noch in der Pubertätsendphase..da wird verglichen und gewogen,. was das Zeug hält...
Heute bin ich wirklich dick (mag das Wort "fett" nicht, obwohl es zutrifft) und kann mich weniger bewegen.
die auswirkungen meines Übergewichtes sind also spürbar.
Aber ich kann mich besser annehmen als zu meiner Jugendzeit.
90 kg auf 1,70 ist noch mollig, aber hey, das ist schon so, dass man gesellschaftlich nicht unbedingt als dick gilt. Hatte ich mal fast in der Konstellation (89 kg bei 1,68 war mal bisher der Tiefpunkt). Hatte ich jedenfalls nie so erlebt.

Schlank ists nun nicht, merkte ich ja auch beim Kleiderkauf. Doch. Denn auch in dieser Größenordnung bekam ich nur noch viele Teile in 48...trotz allem...vereinzelt 46, aber...habe wohl was falsch gemacht ;).

Na ja, im Nachhinein würde ich das jetzt recht entspannt sehen...dauert ja trotz allem wieder etwas, bis ich wieder da bin (immerhin knapp uHu...) :(.
Hatte da nur selbst ein völlig falsches Bild von mir, weil ich das zu dem Zeitpunkt nicht einordnen konnte, dass das wohl wirklich nicht mehr sooo tragisch war...

Dick hatte mich da jedenfalls keiner genannt...
"Darf" mir dafür heute öfter anhören: "Damals" warst du hübsch...

Vielen Dank auch!
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
11.09.2013
Ich finde , daß eine Frau mit dieser Größe und Gewicht heute nicht mehr auffällt .
Es ist mehr oder weniger normal geworden , weil die Mehrheit der Bevölkerung dem entspricht .
11.09.2013
Ich glaube Bernhard geht es eher darum, ob sich die persönliche Wahrnehmung so stark verändern kann, das man jemanden, den man früher als "dick" bezeichnet hat, heute nur noch als mollig betrachtet.. und warum das so ist...

Ich kann für mich sagen, mir geht es genauso..
Vielleicht liegt es an der Gesellschaft, vielleicht gibt es heute mehr dicke Menschen (s. USA), vielleicht ist die Spannweite von schlank bis fettleibig einfach größer geworden, also mehr Extreme als früher? Oder vielleicht liegt es auch an jedem selbst. Ich für meinen Teil bin was das Thema Figur anbelangt einfach viel "entspannter" geworden als das ich es vor fünf/zehn Jahren war..
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
11.09.2013
mit diesen maßen ist man für meine schwester und meine mutter eine presswurst *grins*
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
11.09.2013
"ach, es gibt hier auch schlanke Rubensdamen"

Bei 90kg auf 1,70m ist man nicht schlank, sondern zumindest mollig.
Jedenfalls nach den Maßstäben was die Mehrheit unserer Gesellschaft und ich persönlich für mollig halten.
Für ein paar Menschen mit völlig verzerrter Wahrnehmung ist man dann auch schon dick/fett.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
11.09.2013
Also hier meine persönliche Wahrnehmung:

Ein Mensch mit den im EP genannten Maßen ist für mich nicht dick, sondern mollig.

Das sah vor 30 Jahren noch anders aus.
Da wäre ein 90 kg Mensch für mich fett gewesen und das liegt daran, daß ich zu der Zeit noch sehr schlank war.

Mit den Jahren der Erkenntnis und mit zunehmendem Gewicht, hat sich auch meine Wahrnehmung verändert.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
11.09.2013
Mit 90 Kilo passte mir bei der Länge locker eine 40/42. Die Jeans hängen noch zur Erinnerung hier. Ich finde das aus heutiger Sicht nur mollig und nicht wirklich krass
dick. Allerdings fand ich es furchtbar fett, nachdem ich mich aus einer 36 hochgefuttert hatte. Also spricht das meiner Meinung nach für die Perspektive bzw Gewöhnung.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
11.09.2013
90kg bei 170cm entspricht einem BMI von 31,1, wird damit der Adipositas zugerechnet.... Also meiner Meinung nach ist das nicht schlank. Zumal ich in keinem Fall von schlanken Rubensmenschen sprechen würde...
Aber ja, ich denke, dass sich die persönliche Wahrnehmung sehr stark verändern kann.
ein Beitrag in einem anderen Thread,
über Selbstbewusstsein, sich selbst annehmen, Waage entsorgen
ich schau auf das Profil der Dame, 170cm - 90kg
und mein erster Gedanke war:
"ach, es gibt hier auch schlanke Rubensdamen"

Kann sich die persönliche Wahrnehmung wirklich so ändern?

In den letzten 2 Jahren hatte ich auf Stammtischen und persönlichen Treffen
ja fast nur noch Kontakt mit Ü110 Mädels,
aber muss ich deshalb gleich auf so einen (s.o.) Gedanken kommen?

Es gibt hier doch einige Hobbypüschologen - Hiiiiiilfe