Mutti ist an allem schuld...(!)?
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Smalltalk

Erstellt von einem Mann oder einer Frau
29.05.2012
Ich würde die "Schuld" an Charakterschwächen eines Menschen (würde das nicht auf Männer reduzieren) nicht per se auf die Mutter schieben.
So diese allein (weil überwiegend alleinerziehend) für das (ok, möglicherweise desaströse) Ergebnis verantwortlich zeichnet, gibt es ja immer auch einen Vater, der sich möglicherweise aus der Erziehung rausgehalten hat (warum auch immer).

Ich denke, wir sind bis zu einem gewissen Punkt immer auch das Produkt unserer Erziehung (oder auch fehlende Erziehung) durch einen oder beide Elternteile; was wir wollen und uns wünschen, hat bestimmt oft seine Wurzeln im guten wie schlechten Elternhaus.

Ich weigere mich aber zu glauben, dass wir alles nur Mutti zu verdanken haben (obwohl ich einfügen möchte, dass ich meiner Mutter sehr viel zu verdanken habe - ebenso wie meinem Vater).
Ab einem bestimmten Alter sind wir eben auch das Ergebnis unserer eigenen Erfahrungen mit dem anderen Geschlecht, anderen Menschen und der Beeinflussung von außen. Wir sind die Summe unserer Erfahrungen und Erlebnisse und nicht zuletzt dadurch in der Lage, Situationen zu bewerten und Entscheidungen zu treffen, wie wir uns verhalten oder wie wir sein wollen.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
29.05.2012
Ich denke das die jungen Väter sich eher ihrer Rolle sehr bewußt sind und in Erziehungsfragen auch "ihren Mann" stehen wollen und können.
Heutzutage nehme auch Väter Erziehungsurlaub ... nicht aus Faulheit sondern weil sie aktiv sein wollen!
Auffälligkeit im Alltag???
Am Vatertag saufen überwiegend junge "Nochnichtväter" *g ... Väter ud deren familien machen meist gemeinsame Ausflüge (zumindest deutlich mehr als vor 30 Jahren). Inzwischen schieben selbst Jogger den Kinderwagen durch die Gegend... oder sind beim Wickeln "vorne dabei".
Ich denke das sich die alte Rollenverteilung schon ändert.
Von Machtverhältnissen würde ich jetzt nicht sprechen wollen, aber bei einigen Beziehung ist sicher auch ein Machtgefälle drin (ohne das jetzt bewerten zu wollen).

Gut das wir Menschen so unterschiedlich sind, sonst wären doch bald alle gleich ...
Und wer jagt dann die Spinnen aus dem Haus?
Wer sagt bei Tisch wie "Kind" zu sitzen hat?
Wer tankt das Auto?
Wer hat die Macht über die Fernbedienung vom TV?
Wer sorgt sich um die frische Wäsche, die er morgens zur Arbeit anzieht?
Wer geht zur Klassenkonferenz mit, wenn das Kind malwas angestellt hat?
Ein Teil der Fragen, die nur innerhalb jeder Beziehung geregelt und gelebt werden. Und wenn ich da einem Kind die Vielfalt vorlebe kann das sicher nicht Schaden, oder?
@honk, das klingt interessant, was du da schreibst.
Und "jenseits der 30"..*hüstel* - ich kann nicht wirklich beobachten, was bei den jüngeren Leuten so läuft, meine familiären Erfahrungen damit zeigen mir nur Partnerschaften, wo beide wirklich gleichberechtigt und rücksichtsvoll zueinander sind.
Das "großzügig" war im Unterschied zu "kleinkariert" gemeint, nicht das Materielle.
Wie ist das mit den heutigen jungen Menschen und Kindern? Werden die mehr von den Vätern beachtet und erzogen als in den Jahrzehnten etwa vor den achtziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts? (Meine Güte, ich sollte wirklich schon mal nen Rollator bestellen...:-0)
Ändern sich die Rollenbilder so - jetzt mehr allgemein, es gibt ja auch spezielle Biographien -, dass eine allmähliche Aufweichung der alten Verteilung und der Machtverhältnisse stattfindet?
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
29.05.2012
... "jenseits der 30" ... klingt ja schon fast wie ein Vorkriegsmodel *g
Und bei "großzügig" als Attribut hoffe ich mal das das nicht Materiell gemeint ist.

Meine Mutter hat mich alleine "lang" bekommen ... und damit vorgelebt das auch bei Rückschlägen im Leben (und die Scheidung meiner Eltern war 1974 ein gewaltiger Rückschlag) es immer ein weiter gibt. Positive Lebenseinstellung, immer offen für Neues und Veränderungen ... dann passt das im Großem und Ganzem (bis ins Kleinste füllt Bücher, und sprengt das hier).
Auch im damaligem vorherrschendem klassischem Rollenverständins konnte eine Mutter dem "Jungen" Werte vermitteln, die "Mann" braucht.
Und damit meine ich die Werte "Abwaschen können" bis zum "zugewandtem Zuhören" ...

Heutzutage finde ich die Unterschiede in der Generation "Männer unter 30" viel größer. Das Verwischen der klassischen Rollen und die verstärkt einfliessenden anderen Kulturen kommt viel stärker zum tragen. Vom Macho bis zum Softie ...

Nix rauskommen bei Kindererziehung kommt da vor, wo Eltern nicht erziehen und die Kinder quasi zuhause nur älter werden vorm Fernseher, dem PC oder der Spielekonsole).

Kindergarten, Schule, Verein, soziale Betreuung (Jugendzentrum u.ä.) und was es alles gibt ersetzen nicht die Wertevermittlung durch die Eltern. Wobei ich glaube das ne ganze Menge Eltern 1000 Ausreden haben werden, warum dann das Kind und die Gesellschaft trotzdem Schuld haben werden...
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
29.05.2012
Ich denke schon, das die Erziehung von damals die Kinder so prägten.

Es gibt Mütter/ Eltern die haben es einfach versaut! Sie erzogen die Jungs als Arbeitstiere und Mädchen dann aber gleichzeitig emanzipiert. Was zu folge hat das sich die zwei sehr Sympathisch sind aber im direkter Konkurenz stehen.
Die Frau meist noch die Klassischerolle als Frau übernehmen muß.
Und das denke ich könnte ein Hauptproblem der Gesellschaft sein.
Man ist sich oft zu gleich und das Ego ist so groß, was eine funktionierende Bilderbuch Beziehung oft sehr schwer gestaltet und extrem Kraftraubend ist.
Klar ist es machbar, keine Frage nur man muß sehr viel komunizieren auf eine Ebene wo man auch einstecken kann.

Aber wie sagt man so schön, der Weg ist das Ziel!
Im Prinzip...

sind doch die Mütter der jeweils vorigen Generation verantwortlich dafür, dass die Männer oft nicht so sind, wie die Frauen sie sich wünschen:
Zugewandt, zärtlich, rücksichtsvoll, großzügig (?), gesprächsbereit uswusf.

Denn die Mütter waren ja diejenigen, die traditionell den Großteil der Erziehungsarbeit geleistet haben, und ich meine jetzt für Männer jenseits der 30.

Stimmt das so? Oder sind andere Umstände oder gar die Frauen der gleichen Generation selbst schuld daran, wie Männer mit ihnen umgehen? Und was könnte man/frau anders machen?

Ich bitte um aufklärende Gedanken...:-)