König Kunde - oder Störfaktor im System?
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Smalltalk

Erstellt von einem Mann oder einer Frau
13.09.2018
Bei REWE ändert sich das Klima je nach Filiale....
Denn REWE ist -soweit ich es weiß- nur ein Einkaufsverbund, die einzelnen Filialen aber Inhabergeführt.
Ich kenne wirklich grottenschlechte REWEs, aber auch so "Paradiese" wo nur noch fehlt, dass einem der rote Teppich ausgerollt wird :-))

Ist eben wie fast überall:
Der Fisch stinkt meist vom Kopf.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
13.09.2018
Tatsächlich finde ich Discounter übrigens wesentlich entspannter als beispielsweise den hier in NRW allgegenwärtigen Rewe, der sich meines Erachtens nicht positiv auf den Markt ausgewirkt hat.


Ich wollte nicht den Eindruck erwecken ein ständig unzufriedener Kunde zu sein, das bin ich nicht.
Tatsächlich finde ich auch, dass viele Kunden wirklich unterirdisch im Benehmen sind und manch einer glaubt durch das Kaufen einer Kaugummipackung das Recht über den Laden gekauft zu haben. Und tatsächlich bewundere ich viele Verkäuferinnen um ihre Ruhe
... aber wenn man ein Thema eröffnet hilft es doch das Ganze auch etwas zugespitzt zu formulieren und das verlinkte Video fand ich auf seine Weise doch sehr "deutsch" - ich glaube da würden andere Länder Bauklötze staunen.


Ich finde eben schon auch:

Man hat einfach viel zu viel zu tun, kaum Personal und man muss an drei Orten gleichzeitig sein.


dass ich dafür als Kunde nichts kann... :-(

Klingelt der Automat muss sofort einer in der Tür stehen und dem Leergutsack wechseln.

Und ehrlich gesagt: ja, ich finde schon, dass da im Grunde sofort jemand kommen und sich kümmern sollte und finde diesen Wunsch nicht überzogen. Immerhin sparen die Automaten jede Menge Personal und Kosten, ohne dass die Getränke billiger geworden wären.

Dabei meine ich jetzt nicht, dass die Angestellten faul sind, sondern dass sie offensichtlich einfach zu viel zugleich zu tun haben und das eben kein Zustand ist. Für die Kunden nicht und für die Angestellten schon drei Mal nicht.

Und es nervt, wenn man mit einer schweren Palette um die Kurve fährt und Kunden sich noch zwischen Regal und Palette durchquetschen muss.

Und ich kann mich an Zeiten erinnern als das Einräumen und Paletten herumfahren nicht so selbstverständlich zum normalen Einkaufsalltag gehörte. Alleine dass man als Kunde in die Verlegenheit kommt sich irgendwo durchzuquetschen zu müssen finde ich irgendwie befremdlich.

Wobei ich natürlich weiß, dass es viele saumässig ungeduldige Kunden gibt, ein Supermarkt ist aber doch vor allem ein Ort in dem man einkauft und nicht vor allem eine Lagerhalle und ein Platz an dem gearbeitet und halt nebenbei am Rande noch ein paar Kunden unterwegs sind ...
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
13.09.2018
Oh! Danke, myBookie für diese ganz andere Perspektive! Das ist interessant zu lesen. Eben auch, dass deutsche Kunden wohl insbesonders die Unruhe mit in den Markt bringen. Da bedingt das eine das andere und alles schaukelt sich gegenseitig hoch.
Oh, oh...ich denke man(n) sollte immer vorsichtig sein mit dem Pauschalisieren, insbesondere bei "Personengruppen".
Bei den Personen die die Grundsicherung beziehen, kann es natürlich sein, dass ein Frusttrationsventil gesucht wird.
Was mir aber auch aufgefallen ist, das Kundenklientel, das zumindest nach aussen gut statuiert zu sein scheint, (fällt an Kleidung und dem Statussymbol; Auto etc. pp. auf) eine derartige schnöselige Haltung dem Verkaufspersonal an Tag legt, dass man(n) meinen könnte, dass dieses 'unsichtbar' wäre.

Fazit: Jedes Schwert hat zwei Seiten und es gibt in jeder "Gruppe", solche und solche.

Fr. Kaffee-Pause wollte aber wohl auch eher darauf hinaus, dass nicht am kleinsten Glied der Kette "gezogen" wird, sondern an der Halterung.
Und das "klein" bitte nicht missverstehen, des war nämlich als Metapher gedacht. 😉
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
13.09.2018
Ich arbeite seit über 10 Jahren in einem dänischen Markt,hier in Deutschland. Wir haben fast ausschließlich,skandinavische Kunden. Es fällt schon auf ,wenn deutsche Kunden an deiner Kasse stehen. Sie werden schnell unruhig,wenn es aus ihrer Sicht ,nicht schnell genug vorwärts geht. Die Skandinavier sind da tiefenentspannt.
Unsere Arbeitsweise unterscheidet sich auch etwas von den deutschen Discountern. Ich ,als Kassiererin,gehe auch sehr oft mit dem Kunden in den Laden und berate ihn oder hole Ware aus dem Lager. Wir versuchen unseren Kunden ein positives Einkaufsgefühl zu vermitteln.
Bei mir ist der Kunde noch König oder auch ein guter Freund;der gerne wieder kommt.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
13.09.2018
Also ich kaufe überwiegend bei Discountern ein und erlebe überwiegend höfliches, hilfsbereites Personal.
Wesentlich anstrengender sind oft die Kunden, die ein extrem hohes Anspruchsdenken und flegelhafte Umgangsformen an den Tag legen. Ich bin immer beeindruckt wieviel Gleichmut und Professionaltät die beschimpften Angestellten trotz allem aufbringen.

Edit:
Allerdings lässt mich solch eine pauschalisierende Meinungsäusserung, wie von Dir Neila, doch etwas ratlos und verärgert zurück :-((
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
13.09.2018
Weil ich in so einer Gegend arbeite, wo die Arbeitslosigkeit sehr hoch ist und mit den Jahren "kennt" man seine Kunden. Es waren ja auch nicht alle gemeint, aber es gibt schon welche, die Sorry, mit dem Arsch zu Hause sitzen und sich ohne Ende aufregen und einem kein Verständnis entgegen bringen, wenn man nicht sofort springen kann.

Meine Aussagen muss auch keiner Nachvollziehen können, aber ich sehe und erlebe täglich so viele Dinge, wo man einfach nur den Kopf schütteln kann.
Was hat jetzt Hartz 4 damit zu tun, Neila89? Und woher weißt du, dass die Hälfte eurer Kunden (ich nehme mal an, die waren damit gemeint?) Hartz 4 beziehen?


Meine Erfahrungen sind bislang, dass man mir überwiegend freundlich begegnet, wenn ich ebenso freundlich auf die Leute zugehe.
Verkäufer sind auch nur Menschen, muffelt mich einer grundlos an, dann frage ich meist, ob er schlechte Laune hat oder es sonst einen Grund gibt, jetzt so unfreundlich zu sein. Entweder bekam ich darauf eine ehrliche Antwort oder der Ton wurde direkt freundlicher.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
13.09.2018
@ Kräuterhexe

Ich kann das voll unterschreiben. Ich habe selber eine führende Tätigkeit in einem Discounter und das in einem Markt wo, sagen wir mal weit über die Hälfte Hart4 beziehen.
Was bei uns manchmal angeht ist echt der Wahnsinn.
Man hat manchmal echt, das Gefühl sich entschuldigen zu müssen, weil man Arbeit. Man wird behandelt wie der letzte Arsch.
Man hat einfach viel zu viel zu tun, kaum Personal und man muss an drei Orten gleichzeitig sein. Klingelt der Automat muss sofort einer in der Tür stehen und dem Leergutsack wechseln. Biste nicht sofort da, wird geklingt wie blöde..
Viele bekommen nicht mal den Mund auf bei Reklamationen und halten die Nase hoch.
Und es nervt, wenn man mit einer schweren Palette um die Kurve fährt und Kunden sich noch zwischen Regal und Palette durchquetschen muss. Hab ich kein Verständnis..

Ich könnte noch weiter ausholen..aber ich lasse es lieber..
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
13.09.2018
So etwas wie eine "Service Wüste Deutschland" gibt es schlicht nicht. Das ist ein Schlagwort notorischer Querulanten die ganz einfach nur ihren Willen nicht bekommen haben. Meine pers. Erfahrung aus dem Beschwerdemanagment und dem täglichen Papierkrieg mit Reichsbürgern, maßlosen Egoisten und Konsorten.
13.09.2018
Hmmm... Ich habe die von Dir beschriebenen Erfahrungen mit dem Personal bisher noch nicht gemacht, ganz im Gegenteil.. ob im Discounter, im Baumarkt oder beim Schweden an der Schnellkasse, bin ich zu 99% immer auf freundliches hilfsbereites Personal getroffen.

Meist waren es eher die Kunden, die unverschämt wurden und sich verhielten als gehöre ihnen der Laden und das Personal wäre deren Leibeigene. Ich finde es recht beschämend, wie mit dem Personal umgegangen wird, als seien es Menschen zweiter Klasse. Das Personal kann oftmals nichts dafür, dass man mal etwas an den Kassen warten muss, weil kein weiteres Personal da ist.

Mein Gefühl ist mehr, dass die Eigentümer immer weniger Personal einstellen, die immer mehr arbeit leisten müssen. Denke dass es daran krankt. Und da finde ich es durchaus verständlich, wenn einem am Ende der Kraft auch das Freundlich sein schwer fällt.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
13.09.2018
Ich bin auf dieses Video gestossen in dem es um das Thema "So nerven Kunden an der Kasse" geht:

https://www.youtube.com/watch?v=KK7vkvGY73Q

Grundsätzlich hat sicher jeder schon Benehmen von Kunden gegenüber Kassiererinnen erlebt, das unterirdisch und zum fremdschämen ist und kann gut verstehen, dass sich da Frust breit macht ... auf der anderen Seite wäre wohl in kaum einem anderen Land der Fokus im Gespräch so gerichtet, dass der Kunde als nervender Faktor des Einkaufs bezeichnet wird. Da macht sich die Servicewüste Deutschland schon deutlich bemerkbar.

Kunden sind ja an sich die Menschen, die einem das Geschäft und den Lebensunterhalt ermöglichen ... wenn der Kunde nur als Störfaktor und Bremse empfunden wird, stimmt da m.E. einfach grundsätzlich etwas nicht.

Ich empfinde Supermärkte zunehmend als stressiger werdende Zonen. Statt dem Kunden ein angenehmes Umfeld zu bereiten, sind die Flure zu sämtlichen Tageszeiten mit Karren und Personal voll, das gerade einräumt. Wenn man nicht aufpasst streift einen so ein Einräumkarren auch im beschwingten Vorübergehen, wobei sich der Angestellte weder entschuldigt noch bedankt, dass man ihn vorbeiließ. Wenn vorher ein "Darf ich mal vorbei?" kommt hat man noch Glück.
Am Pfandrückgabeautomat wartet man dann 10 Minuten neben dem piepsenden Ungetüm und an der Kasse wird man gedrängt an die Selbstscan-kassse zu wechseln, die auch sofort brüllend laute Piepsgeräusche von sich gibt und wartet dann erneut im Lärmpegel dass jemand vom Personal sich erbarmt.

Oder man wechselt an die normale Kasse, wo die Einkäufe an einem vorbeirasen und dank der kurzen Kasse gern auch mal zwischen Einkaufswagen und Kassenende auf den Boden knallen.


Schon erstaunlich, dass die Kunden so gereizt sind. 😅

Und das ja nun nicht nur in Discountern, wo man mit dem niedrigen Preis argumentieren könnte, sondern auch und gerade in Ketten wie REWE, die gar nicht so preiswert sind.


Ich kenne das aus Ländern anders, auch in grossen Supermarktketten wird mit dem Kunden an der Kasse kurz freundlich geplaudert und wenn der Hintermann warten musste wird sich entschuldigt und er bekommt Hilfe beim einräumen der Einkaufstüten... an den Scankassen ist ständig jemand vor Ort, der auch spontan mal auf die Kunden zugeht, wenn es ein Problem zu geben scheint ... insgesamt wird einfach mehr auf eine entspannte Atmosphäre wert gelegt.

Die Kassiererin im Video beklagt u.a. dass sie nicht mehr als Menschen wahrgenommen würden. Ich denke das ist (nicht nur aber auch) so ein wechselseitiges Ding. Nicht selten habe ich schon freundlich die Kassiererin gegrüßt und habe schlicht keine Antwort, nicht mal einen Blick bekommen ... das ist keine menschliche Reaktion, da erstaunt es nicht wenn man irgendwann nicht mehr als Mensch wahrgenommen wird.

Nicht missverstehen, dass die Angestellten der Supermärkte und die Kassiererinnen an diesen Zuständen keine Schuld tragen ist mir klar. Sie geben den Druck nur weiter.
Warum aber bis heute bei den deutschen Geschäftsleitungen noch nicht angekommen ist, dass z.B. der Druck möglichst schnell abzukassieren niemandem hilft, frage ich mich schon.