HSP = HIGH SENSITIVE

in „Smalltalk“

Zu diesem Thema gibt es 34 Antworten

„Bad Kissingen“ (Pseudonym)

Hat jemand von euch Erfahrungen damit? Es ist ja eine Gabe und keine Krankheit. Was wisst Ihr darüber? ;-)

„Oberursel“ (Pseudonym)

Es ist ein Geschenk, das manchmal anstrengend sein kann, wenn man damit nicht umzugehen weiss!

An und für sich gilt es nur zu lernen sich gut abzugrenzen und gut bei sich selbst zu sein- und einfach noch besser als andere darauf zu hören, was für einen selbst ok ist!
z b weiss ich, dass ich nicht wirklich geeignet für grosse Einkaufszentren bin- das macht mich extrem erschöpft und ausgelaugt und müde!
Ich gehe also entweder nicht hin oder nur an einem Tag, wo ich selbst gut drauf bin und sicher nicht zu Stosszeiten, von denen ich weiss, dass jetzt alle loslaufen!

Natürlich kanns mir passieren dass ich in ein Lokal komm mit bester Laune und die miese Stimmung eines anderen spüre und plötzlich auch keine gute Laune mehr hab- aber dann registrier ich das, nehms zur Kenntnis und leg es zur Seite!
Damit verliert es viel Macht- und das ist in meinen Augen sehr wichtig um nicht abzurutschen in einen Kreislauf, wo man dann alles und jedes mit der Hochsensibilität erklärt!

Ich bin ziemlich dankbar für das Geschenk, weils ja auch gute Antennen mitbringt, von denen ich profitieren darf im Leben!

„Bad Kissingen“ (Pseudonym)

@Theodora1

Ich tue schon viel dahingehend auf mein inneres ich zu hören aber kämpfen tue trotzdessen noch. Leute aus meinem Umfeld verstehen halt viele Handlungen von mir nicht aber da müssen die durch ^^ Eigenschutz nenne ich dass. Aber hin und wieder entgleist mir dass schon und dann ist bähmmmm dran und ich bin bedient. Aufjedenfall immer wieder eine erneute Herausforderung. Bin gespannt ob ich dass irgendwann mal zu 100% im Griff bekomme. Den das Leiden ab und an innerlich ist schon heftig. Aber super dass du darauf geantwortet hast. DANKEEEEEEEE :-)

„Solingen“ (Pseudonym)

Für mich persönlich ist es eher Fluch als Segen. Leider habe ich es an meine Tochter weitergegeben. Das hat ihr schon vieles sehr erschwert bisher.In den Griff bekommen wir es beide nicht....

„Bad Kissingen“ (Pseudonym)

@Fräulein Schmidt

Ja Fluch und Segen zugleich. Manchmal wünschte ich mir diese Gabe nicht zu haben. Aber es gab und gibt Situationen im Leben wo ich echt denke wowww Gottseidank habe ich diese Gabe. Trotzdessen könnte ich auch gut ohne diese Leben. Naja man kann es sich halt nicht aussuchen warum auch immer. Ein täglicher Kampf. :-)

„Bad Kissingen“ (Pseudonym)

@ShadowCop

Ich Z. B. Nehme Mimiken intensiver wahr sowohl positiv als auch negativ. Wenn ich zum Beispiel mit einer Gruppe an einem Tisch sitze und alles redet durcheinander und quer über den Tisch bekomme ich eine Krise. Ich mag keine kleinen Räume mit vielen fremden Menschen. Konzerte und Veranstaltungen kein Problem. Aber dass schlimmste ist ich nehme mir alles zu schwer zum Herzen. Vieles ist von Menschen unbewusst gemeint aber innerlich geht es so nahe an mich ran weil ich den sogenannten Schutzfilter nicht besitze bzw. Dieser größer ist als (normal wäre)... tja anders kann ich jetzt garnicht beschreiben wobei es so viele kleine Dinge sind sowohl schön und nicht schön. :-)

„Oberursel“ (Pseudonym)

also meiner Erfahrung nach ist es wie bei allem- wo lege ich meinen Fokus hin!
Und da wo der Fokus ist, danach wird sich das Empfinden und das Leben ausrichten!
Das ist ein universelles Gesetz!

Dazu gehört auch das "alles zu Herzen nehmen"-ich kann mich wirklich dahin gehend selbst beeinflussen, dass ich mit mir selbst rede wie mit einem Kind und mich liebevoll in die richtigeRichtung bring,sonst besteht tatsächlich die Gefahr, dass man in Selbstmitleid erstickt...... und ichweiss wovon ich rede, lach- ich hab das Problem quasi erfunden, aber ich wollte nicht hinnehmen, dass ich so ausserhalb meiner Selbstkontrolle rutsche, da reichen eh die all you can eat Schokianfälle zur Genüge...... :-)

Je älter wir werden desto besser wird es meiner Meinung nach im Umgang mit der Gabe- eben weil wir uns besser kennen und dementsprechend besser schützen! Und ich bin da bzw empfinde mich nicht als komisch wenn ich eben nicht in Lokale gehe mit 500 Leuten sondern in kleine Lokale, wenn ich nicht am Einkaufsamstag vor Weihnachten in überfüllte Zentren fahre und wenn ich auch ein wenig Selbstdisziplin übe und mich nicht sehr hineinsteigere ( was Gott sei dank ja auch mit dem Alter super ist)!

Ich sehe es als ein anstrengendes Geschenk- sind Kinder übrigens auch in meinen Augen manchmal ( und doch möcht ich sie nicht eine Sekunde missen)!

Und Humor hilft ungemein..... ich lache viel und gern, ich lach auch über meine Besonderheiten und nehm mich selbst auf den Arm- das nimmt viel von Drama und Dilemma.....

„Bad Kissingen“ (Pseudonym)

Ich kann bzw. lebe daher nach meinen eigenen Regeln. . Aber mir wird immer gesagt man bist du empfindlich oder auch komisch * tja Antwort darauf lautet. Das bin nunmal ich. Aber es ist nicht einfach ......und super wenn Andere es gut weg stecken können. Ich hab halt ab und an immer noch damit zu kämpfen. Und NEIN es ist nicht einfach. Es ist und bleibt eine Lebensaufgabe. :-)

„Oberursel“ (Pseudonym)

und nur um vorzubeugen- ich meine das alles durchaus wertschätzend , auch wenn ich es miteinem Augenzwinkern sag!

„Bad Kissingen“ (Pseudonym)

Ich auch :-)

@ Sam☆71
Der Zusammenhang zwischen "Mimik" und "Durcheinander Reden" erschließt sich mir nicht ganz.
Ich kenne Menschen, die ich aber nach der offiziellen Bezeichnung von HS einfach als "empfindlich" einstufen würde. HS hat ja auch etwas mit Wahrnehmung zu tun dabei ist es eben gefährlich wie viel persönliche Interpretation da wirklich drin steckt und wie viel noch tatsächliche Wahrnehmung ist.
Menschen konditionieren sich ziemlich schnell, zum Guten und zum Schlechten.
Daher denke ich, dass Menschen wie du in gewissem Maße auch selbst für ihre "Denkweise" verantwortlich sind und somit eine willkommene Erklärung gefunden haben.

Mag sein, dass ich mit meiner Meinung nicht unbedingt Beifall ernte, aber in anderen Lebensbereichen wird ja auch erwartet, dass Menschen sich selbst unter Kontrolle haben.
Ich würde mich nicht als Mensch mit HS bezeichnen, weil ich es in dem Kontext schon als Schwäche sehen würde. Für mich ist es eben nur dann etwas positives, wenn man gelernt hat es zu kontrollieren. Da Wahrnehmungen und Signale nun mal von unserem Kopf interpretiert und eingeordnet werden liegt es auch an diesem das unterbewusst so hinzubekommen, dass es auch korrekt ist.

Theodora1 hat das ja in Teilen sehr gut beschrieben und was mir bei Threads wie diesem immer ein wenig fehlt ist, dass viele über die "Wirkung" dieser Gabe berichten, aber wenig über die persönlichen Methoden der Kontrolle gesagt wird. Es wird also nichts über das "WIE" gesagt.

Ich würde mal behaupten, dass ich, um einen sehr schönen Begriff aus einer Unterhaltung hier zu nutzen, nach einer Großveranstaltung mit vielen Menschen auch einen "sozialen" Kater habe und erst einmal einen Tag für mich brauche um wieder runter zu kommen.
Das liegt aber vielfach auch in mir begründet, weil meine Lebensweise und Wahrnehmung so stark von der anderer Menschen abweicht, dass mich die bloße Aktivität anderer Menschen so stark fordert, dass es mich Energie kostet dies zu ertragen.
Das hört sich jetzt vielleicht schlimmer an als es ist, aber an dem Punkt muss man einfach wieder auftanken, um sich auch wieder mit Menschen umgeben zu können.
Wenn man diese Mechanismen kennt, dann hat man denke ich auch wenig bis gar kein Problem damit.

„Bad Kissingen“ (Pseudonym)

@ShadowCup

Hehe ich verstehe was du meinst. Ist hier für mich auch schriftlich schwer zu erklären. Es wurde bei mir vor 4 Jahren diagnostiziert da ich selbst davon vorher noch nie gehört habe. Habe mich nur ein leben lang gewundert warum ich etwas anders bin als andere etc. Aber es ist auch ein schweres langes Thema. Das Internet ist voll davon und keiner ähnelt dem Anderen. Habe viel darüber gelesen viele Zusammenhänge erkannt und mich auch mit anderen Betroffenen auseinander gesetzt. Jeder ist individuell. Man muss es selbst leben und fühlen. Erst dann kann man sich ein bisschen mehr reinversetzen.

Und wenn das Abschalten und kontrollieren dieser Gabe so einfach wäre bräuchte man darüber nicht nachdenken bzw schreiben und sprechen. Die einen nennen es Humburg die anderen Blödsinn und andere steigern sich so hinein dass es krankhaft wird.
Vieles ist so unerklärlich auf dieser Welt und dazu gehört auch dieses.

Aber ich finde den Austausch mit anderen Betroffenen immer Hilfreich daher nochmals DANKE :-)

„Bad Kissingen“ (Pseudonym)

@Sirona

Trainieren ist die richtige Antwort. Aber Ausrutscher sind halt nicht zu vermeiden. Weil man ja nicht ständig zu sich sagt ohhh dass ist gerade HSP ^^
einfach am Ball bleiben und erkennen ist dass Motto und dass ein leben lang :-)

„Oberursel“ (Pseudonym)

Sam..... genau, am ball bleiben und trainieren und mit andern offen reden..... so seh ich das auch !

„Bad Kissingen“ (Pseudonym)

Ja Theodora :-) offen reden und anderen damit helfen sich zu erkennen ist das MOTTO.

„Bad Kissingen“ (Pseudonym)

Es erleichtert vieles wenn man es weiß und damit sich auseinander setzt. So musste ich noch hinzufügen :-)

@ Sam☆71 :
Ich denke, es ist gut dass das Kind einen Namen hat, aber alles auf HS runterzubrechen hat mir persönlich nicht wirklich geholfen, schon gar nicht, wenn es darum ging, anderen zu erklären, warum und wieso ich eben so agiere und reagiere...

Es macht Sinn, z.B. in Form von Achtsamkeitsübungen herauszufinden, was einem gut tut und was nicht. Beispielsweise war ich zuletzt in einem Vortrag zum Thema Reisen mit HS.
Mir war vorher schon bewusst, dass mir Trips in Städte übers Wochenende nicht besonders taugen, seit dem Vortrag weiss ich auch wieder mehr warum und welche Art von Urlaub für mich wesentlich besser geeignet wäre.

Für mich ist es ein langsames Hintasten und ein viel mehr auf den Bauch und die inneren Signale hören, auch wenn es nicht gleich klar ist, warum man so reagiert oder auch nur ganz kurz eine spontane Eingebung hat, der man durchaus folgen und vertrauen kann.

Ebenso geht es ja wohl auch darum, gut für sich selbst zu sorgen, sich abzugrenzen und vor allem um Himmels willen in keinen Vergleich zu nicht HSP´s zu gehen - denn das hilft keinem und man setzt sich nur selbst unter Druck!
Schlussendlich ist es sicherlich immer wieder eine Herausforderung und da man immer wieder auf neue Situationen stösst und sich dann auch eine neue Strategie überlegen muss/soll, wird es eine lebenslange Herausforderung.
Das ist der Grund warum ich mit der Diagnose nicht wirklich was anfangen kann, denn eine Diagnose ist bei mir nur für eine Erkrankung von Bedeutung, wenn es um die entsprechende nachfolgende Therapie und deren Ansatz geht.
Bei HS sehe ich es aber wohl eher so wie mit einer Diät zum Abnehmen, die wohl nicht ans Ziel führen wird. Mit einer Umstellung der Ernährung ist man da wohl besser unterwegs...

„Bad Kissingen“ (Pseudonym)

Eigentlich meinen wir im Endeffekt irgendwie das Gleiche nur jeder in seiner eigenen Beschreibungsform. Aber letztendlich liegt daß auch individuell am Schreiber und die Interpretation vom Empfänger, was auch ganz normal ist.

Schlussendlich denke ich ...wissen aber einige was gemeint ist und dass ist doch super. Für mich auf alle Fälle.

„Backnang“ (Pseudonym)

@Sam☆71
kannst Du mir vllt. genauer beschreiben, wie es bei Dir diagnostiziert wurde?

„Bad Kissingen“ (Pseudonym)

Sorry diagnostiziert war von mir ungünstig ausgedrückt. Es kam in einen Gespräch mit Bekannten zum ersten mal ans Licht :-) Alles weiter durch Infos, Bücher usw. :-)

„Bad Kissingen“ (Pseudonym)

Ach Bitte noch ....nicht jedes Wort was ich schreibe auseinander klamütern und sich darauf fixieren okay :-) lg