HSP = HIGH SENSITIVE
Forum für Dicke, Mollige und Übergewichtige

Smalltalk

Erstellt von einem Mann oder einer Frau
08.02.2017
Ich glaube nicht dass das eine besser ist als das andere, Shadow.
Eigentlich mache ich als selber sehr sensibler Mensch die Erfahrung, dass gerade die Ergänzung durch einen Partner der eher rational an die Dinge geht, eine super Sache ist.
So kann jeder seine Begabung einbringen.
Ich denke,man sollte zwischen 'Empfindlichkeit' und 'Empgindlichkeit' unterscheiden. Die eine ist die Empfindlichkeit der eigenen Person gegenüber (wenn jmd z.B. 'eingeschnappt' ist) und die andere Empfindlichkeit ist die Empfindlichkeit in Bezug auf die Umgebung.

Ich selbst bin sehr sensibel was meine Umgebung angeht und empfinde es als Stärke, da ich mich auf die Personen und Sitiationen einstellen kann. Gerade in meinem Beruf finde ich es sehr nützlich. Auch im privaten Bereich habe ich bisher oft positive Rückmeldungen bekommen, da ich manchen 'sozial brenzligen' Situationen als Vermittlerin agieren konnte.

Es ist manchmal auch unvorteilhaft,da es manchmal hemmend sein kann,wenn man (beruflich) mit Sorgeberechtigte und Jugendamtsmitarneitern an einem Tisch sitzt und spürt, dass manches beim Gegenûber nicht ankommt und das Gespräch eine unoptimale Wendung nimmt.
Ich habe mal diesen Test gemacht. Da kam etwas spannendes für mich raus:

Menschen mit Testergebnissen in dieser (mittleren) Höhe haben oft, aber nicht immer, die Neigung, rücksichtslos zu sein. Sich selbst gegenüber, oder anderen gegenüber oder beides. Oft nur sich selbst gegenüber. Und zwar aus ideologischen Gründen. z.B. weil sie Empfindsamkeit ablehnen, da sie denken, Sensibilität schade dem Weiterkommen in der Welt und sie müssten daher sich selbst (oder andere) abhärten. Also eine ideologisch motivierte Rücksichtlosigkeit, die nicht aus einem Mangel an Empathie oder aus Egoismus entstanden ist, sondern aus den eigenen Überzeugungen, dass man sich selbst nicht verzärteln sondern abhärten soll. Wenn das auf Sie zutrifft, dann raten wir, sich die Stärken vor Augen zu halten, die Hochsensible in die Welt einbringen können, besonders dann, wenn sie authentisch sein können: Genauigkeit, Intuition, Gerechtigkeitssinn, Idealismus, Harmoniebedürfnis, lebenslange Lernfähigkeit, und vieles mehr.
http://www.zartbesaitet.net/survey/site.php?a=su_result&su_id=1&var1=156

Ich denke besonders der Part mit der Empathie mag wohl zutreffend sein. Das erklärt vielleicht für den ein oder anderen auch ein klein wenig. Trotzdem habe ich Schwierigkeiten damit HSP als "Stärke" zu verstehen. Im normalen Alltag empfinde ich "empfindliche" Menschen als sehr schnell überfordert und weniger leistungsfähig. Wie sehr ihr das denn? Wenn HSP eine "Gabe" sein soll, welche konkreten Vorteile würdet ihr sehen?
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
06.02.2017
Naja....
Ich denke man trifft irgendwann eine Entscheidung, ob man seine Veranlagung als "Gabe" oder als "Behinderung" verstehen will.
Daraus entwickelt man dann seine innere "Haltung" dazu.
Und daraus resultiert dann der Umgang damit im persönlichen Alltag.
Genau so, wie die persönliche "Umgebung" ihre Meinung im Umgang mit der Person entwickelt.
Die man wiederum mit seiner Haltung prägt.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
06.02.2017
Sorry aber ich werde und kann dahingehend keine Ratschläge geben beziehungsweise mich davor hüten. Ich wollte ein Erfahrungsaustausch mehr nicht.

Man lernt halt immer im Leben dazu der Eine mehr der Andere weniger. :-)
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
06.02.2017
@Sam☆71
Nein, etwas auf die Goldwaage legen, das wollte ich gar nicht. Ich frage auch aus einem ganz persönlichen Grund. Ich habe eine Freundin, die, ich drücke es mal so aus, sehr viel wahrnimmt. ICH empfinde dies auch als Bereicherung, sie allerdings zunehmend als Last. Als Last daher, weil es ihre Ängste schürt.

Wir haben schon häufiger darüber gesprochen, ohne das Kind beim Namen zu nennen und ich habe mich bewusst in dieses Thema nicht eingelesen. Ich würde mir wünschen, dass sie ihre "Gabe" und so sehe ich das positiv "nutzt", weil ich ein hoffnungsloser Optimist bin. ;-) Leider empfinde ich es ähnlich wie ShadowCop, dass sie häufig, dass negative fokussiert. Für mich ist nur logisch, dass wenn man viel sieht, auch viel Negatives sieht. Wenn man nicht aufpasst, kann man ganz schnell in einen Strudel geraten. Bemerkenswert finde ich allerdings, dass der „Anti-positiv-Filter“ wesentlich effektiver funktioniert!

Jeder Mensch besitzt andere Anlagen. Was er daraus bastelt liegt in seiner Macht.
Mir macht jedoch etwas ganz anderes ebenfalls Sorge. Ich sehe in Analogie zu ADHS eine weitere Welle auf unsere Kinder zukommen, wenn die Pharmaindustrie an der Gewinnmarge schnuppert.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
06.02.2017
@Feucht von Lipwig

Wohl den Film gesehen Friedhof der Kuscheltiere *lachhhhhh
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
06.02.2017
Ich sehe tote Haustiere.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
06.02.2017
Und zum Abschluss nochmal es ist KEINE Krankheit und kann daher auch von keinen Arzt bescheinigt werden :-)
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
06.02.2017
Ach Bitte noch ....nicht jedes Wort was ich schreibe auseinander klamütern und sich darauf fixieren okay :-) lg
06.02.2017
Mich würde mal interessieren: Wer stellt denn die Diagnose? Facharzt?
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
06.02.2017
Sorry diagnostiziert war von mir ungünstig ausgedrückt. Es kam in einen Gespräch mit Bekannten zum ersten mal ans Licht :-) Alles weiter durch Infos, Bücher usw. :-)
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
06.02.2017
@Sam☆71
kannst Du mir vllt. genauer beschreiben, wie es bei Dir diagnostiziert wurde?
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
05.02.2017
Eigentlich meinen wir im Endeffekt irgendwie das Gleiche nur jeder in seiner eigenen Beschreibungsform. Aber letztendlich liegt daß auch individuell am Schreiber und die Interpretation vom Empfänger, was auch ganz normal ist.

Schlussendlich denke ich ...wissen aber einige was gemeint ist und dass ist doch super. Für mich auf alle Fälle.
@ Sam☆71 :
Ich denke, es ist gut dass das Kind einen Namen hat, aber alles auf HS runterzubrechen hat mir persönlich nicht wirklich geholfen, schon gar nicht, wenn es darum ging, anderen zu erklären, warum und wieso ich eben so agiere und reagiere...

Es macht Sinn, z.B. in Form von Achtsamkeitsübungen herauszufinden, was einem gut tut und was nicht. Beispielsweise war ich zuletzt in einem Vortrag zum Thema Reisen mit HS.
Mir war vorher schon bewusst, dass mir Trips in Städte übers Wochenende nicht besonders taugen, seit dem Vortrag weiss ich auch wieder mehr warum und welche Art von Urlaub für mich wesentlich besser geeignet wäre.

Für mich ist es ein langsames Hintasten und ein viel mehr auf den Bauch und die inneren Signale hören, auch wenn es nicht gleich klar ist, warum man so reagiert oder auch nur ganz kurz eine spontane Eingebung hat, der man durchaus folgen und vertrauen kann.

Ebenso geht es ja wohl auch darum, gut für sich selbst zu sorgen, sich abzugrenzen und vor allem um Himmels willen in keinen Vergleich zu nicht HSP´s zu gehen - denn das hilft keinem und man setzt sich nur selbst unter Druck!
Schlussendlich ist es sicherlich immer wieder eine Herausforderung und da man immer wieder auf neue Situationen stösst und sich dann auch eine neue Strategie überlegen muss/soll, wird es eine lebenslange Herausforderung.
Das ist der Grund warum ich mit der Diagnose nicht wirklich was anfangen kann, denn eine Diagnose ist bei mir nur für eine Erkrankung von Bedeutung, wenn es um die entsprechende nachfolgende Therapie und deren Ansatz geht.
Bei HS sehe ich es aber wohl eher so wie mit einer Diät zum Abnehmen, die wohl nicht ans Ziel führen wird. Mit einer Umstellung der Ernährung ist man da wohl besser unterwegs...
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
05.02.2017
Es erleichtert vieles wenn man es weiß und damit sich auseinander setzt. So musste ich noch hinzufügen :-)
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
05.02.2017
Ja Theodora :-) offen reden und anderen damit helfen sich zu erkennen ist das MOTTO.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
05.02.2017
Sam..... genau, am ball bleiben und trainieren und mit andern offen reden..... so seh ich das auch !
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
05.02.2017
@Sirona

Trainieren ist die richtige Antwort. Aber Ausrutscher sind halt nicht zu vermeiden. Weil man ja nicht ständig zu sich sagt ohhh dass ist gerade HSP ^^
einfach am Ball bleiben und erkennen ist dass Motto und dass ein leben lang :-)
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
05.02.2017
@ShadowCup

Hehe ich verstehe was du meinst. Ist hier für mich auch schriftlich schwer zu erklären. Es wurde bei mir vor 4 Jahren diagnostiziert da ich selbst davon vorher noch nie gehört habe. Habe mich nur ein leben lang gewundert warum ich etwas anders bin als andere etc. Aber es ist auch ein schweres langes Thema. Das Internet ist voll davon und keiner ähnelt dem Anderen. Habe viel darüber gelesen viele Zusammenhänge erkannt und mich auch mit anderen Betroffenen auseinander gesetzt. Jeder ist individuell. Man muss es selbst leben und fühlen. Erst dann kann man sich ein bisschen mehr reinversetzen.

Und wenn das Abschalten und kontrollieren dieser Gabe so einfach wäre bräuchte man darüber nicht nachdenken bzw schreiben und sprechen. Die einen nennen es Humburg die anderen Blödsinn und andere steigern sich so hinein dass es krankhaft wird.
Vieles ist so unerklärlich auf dieser Welt und dazu gehört auch dieses.

Aber ich finde den Austausch mit anderen Betroffenen immer Hilfreich daher nochmals DANKE :-)
@ Sam☆71
Der Zusammenhang zwischen "Mimik" und "Durcheinander Reden" erschließt sich mir nicht ganz.
Ich kenne Menschen, die ich aber nach der offiziellen Bezeichnung von HS einfach als "empfindlich" einstufen würde. HS hat ja auch etwas mit Wahrnehmung zu tun dabei ist es eben gefährlich wie viel persönliche Interpretation da wirklich drin steckt und wie viel noch tatsächliche Wahrnehmung ist.
Menschen konditionieren sich ziemlich schnell, zum Guten und zum Schlechten.
Daher denke ich, dass Menschen wie du in gewissem Maße auch selbst für ihre "Denkweise" verantwortlich sind und somit eine willkommene Erklärung gefunden haben.

Mag sein, dass ich mit meiner Meinung nicht unbedingt Beifall ernte, aber in anderen Lebensbereichen wird ja auch erwartet, dass Menschen sich selbst unter Kontrolle haben.
Ich würde mich nicht als Mensch mit HS bezeichnen, weil ich es in dem Kontext schon als Schwäche sehen würde. Für mich ist es eben nur dann etwas positives, wenn man gelernt hat es zu kontrollieren. Da Wahrnehmungen und Signale nun mal von unserem Kopf interpretiert und eingeordnet werden liegt es auch an diesem das unterbewusst so hinzubekommen, dass es auch korrekt ist.

Theodora1 hat das ja in Teilen sehr gut beschrieben und was mir bei Threads wie diesem immer ein wenig fehlt ist, dass viele über die "Wirkung" dieser Gabe berichten, aber wenig über die persönlichen Methoden der Kontrolle gesagt wird. Es wird also nichts über das "WIE" gesagt.

Ich würde mal behaupten, dass ich, um einen sehr schönen Begriff aus einer Unterhaltung hier zu nutzen, nach einer Großveranstaltung mit vielen Menschen auch einen "sozialen" Kater habe und erst einmal einen Tag für mich brauche um wieder runter zu kommen.
Das liegt aber vielfach auch in mir begründet, weil meine Lebensweise und Wahrnehmung so stark von der anderer Menschen abweicht, dass mich die bloße Aktivität anderer Menschen so stark fordert, dass es mich Energie kostet dies zu ertragen.
Das hört sich jetzt vielleicht schlimmer an als es ist, aber an dem Punkt muss man einfach wieder auftanken, um sich auch wieder mit Menschen umgeben zu können.
Wenn man diese Mechanismen kennt, dann hat man denke ich auch wenig bis gar kein Problem damit.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
05.02.2017
Ich auch :-)