Goldener Oktober
Forum für Dicke, Mollige und Übergewichtige

Smalltalk

Erstellt von einem Mann oder einer Frau
01.11.2019
Erich Kästner „Der November“ (1955)

Rezitation: Heinz Rühmann

https://www.youtube.com/watch?v=V5qjDKxLlMc

Ach, dieser Monat trägt den Trauerflor...
Der Sturm ritt johlend durch das Land der Farben.
Die Wälder weinten. Und die Farben starben.
Nun sind die Tage grau wie nie zuvor.
Und der November trägt den Trauerflor.

Der Friedhof öffnete sein dunkles Tor.
Die letzten Kränze werden feilgeboten.
Die Lebenden besuchen ihre Toten.
In der Kapelle klagt ein Männerchor.
Und der November trägt den Trauerflor.

Was man besaß, weiß man, wenn man's verlor.
Der Winter sitzt schon auf den kahlen Zweigen.
Es regnet, Freunde. Und der Rest ist Schweigen.
Wer noch nicht starb, dem steht es noch bevor.
Und der November trägt den Trauerflor.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
01.11.2019
"Novemberwetter" passt gut zu mir und dem Wetter hier 😁👍
Aber ernst kann ich auch... 😜

Novemberelegie (Klabund)

Ich habe gestern ein Gedicht an dich geschrieben. 
Ich saß am offenen Fenster. 
Ich fröstelte. 
Der Herbstwind wehte. 
Er hat's verweht.

Als du zu mir kamst,
Standen zwei alte Weiber im Hausflur.
Sie krächzten hinter dir her
Wie Krähen.
Du hüpftest wie eine Bachstelze stolz und 
zierlich.
Öde ist die Welt, ein braches Feld, und böse
sind die Menschen.

Küsse mich mit deinen braunen Augen 
Und wirf die Arme 
Wie weiße Fliederäste um mich 
Und schenke mir, dem herbstlich taumelnden, 
Den Sommer, 
Schenke 
Noch einmal Sommer mir 
Und weiße Rosen, 
Letztes Licht.

Da nun der Winter eisig reisig klirrt
Und weißer Schnee die Wege wirrt:
Wohin soll ich wandern?
Wo soll ich bleiben,
Ich Habenichts, 
Weißnichts, 
Kannichts?

Ich liege schon im offnen Sarg. 
Küss meine kalten Lippen, 
Um die der Schneesturm stob, 
Ein letztes Mal 
Und schlag den Deckel zu 
Und geh ins Leben 
Und lächle deiner Tränen. Lebe! 
Liebe! 
Und sei geliebt! Gelobt! Bedankt! 
Novemberwetter von James Krüss

Klitsch, klitsch, klatsch,
der Hund fällt in den Matsch.
Die Gretel, die am Wege sitzt,
die heult, denn sie ist vollgespritzt.
Klitsch, klitsch, klatsch,
das ist Novembermatsch. 

Klick, klick, kleck,
der Pudel tollt im Dreck.
Und als der Pudel kommt nach Haus,
da sieht er wie ein Igel aus.
Klick, klick, kleck,
das ist Novemberdreck. 

Plim, plim, plam,
wir waten durch den Schlamm.
Die Damen rufen:"Ih und huh!"
Die Herren tragen Gummischuh.
Plim, plim, plam,
das ist Novemberschlamm. 




Dichterregel zu November von Hans Retep

Bringt der November reichlich Regen,
macht er’s nur des Reimes wegen.
Bringt er aber Sonnenschein,
zeigt als Monat er viel Mut,
weil er Gutes reimlos tut.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
30.10.2019
Bilder von heute
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
29.10.2019
Herbstrot im Garten
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
29.10.2019
Noch so ein toller Heinz ❤

Hier wird der goldene Oktober langsam weiß.

...och, nüscht 😇...
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
29.10.2019
Irgendwo da draußen ist Herbst. 🤓

...tztztz Du... 🙈😁
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
29.10.2019
So kommt man doch gerne von der ersten Tour zurück bei so einem herrlichen Sonnenaufgang😍
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
29.10.2019
Der Wind bläst,
Die Freundin nicht,
Herbstgedicht.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
29.10.2019
Beim Buchscharner Seewirt am Starnberger See
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
29.10.2019
Das Kind in mir :D
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
28.10.2019
Von golden weit entfernt.
Sehr interessant dieses Defilee an Herbstgedichten großer Namen, mit schillernder Vielfalt unterschiedlichster Facetten, um die eigentümliche Schönheit dieser Jahreszeit abzubilden u. hervorzuheben. Jedes Werk auf seine Art poetisch ausdruckstark und doch so reizvoll verschieden in jeweiligen sprachlichen Bilderwelten. Kein Gedicht fällt wirklich ab und doch evt. beim genauen Schauen der Gedanke, dass Rilke in einer eigenen Liga spielt.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
27.10.2019
Wilder Wein
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
27.10.2019
Georg Trakl - Der Herbst des Einsamen

https://www.youtube.com/watch?v=dAr0hHus3ss

Der dunkle Herbst kehrt ein voll Frucht und Fülle,
Vergilbter Glanz von schönen Sommertagen.
Ein reines Blau tritt aus verfallener Hülle;
Der Flug der Vögel tönt von alten Sagen.
Gekeltert ist der Wein, die milde Stille
Erfüllt von leiser Antwort dunkler Fragen.

Und hier und dort ein Kreuz auf ödem Hügel;
Im roten Wald verliert sich eine Herde.
Die Wolke wandert übern Weiherspiegel;
Es ruht des Landmanns ruhige Geberde.
Sehr leise rührt des Abends blauer Flügel
Ein Dach von dürrem Stroh, die schwarze Erde.

Bald nisten Sterne in des Müden Brauen;
In kühle Stuben kehrt ein still Bescheiden
Und Engel treten leise aus den blauen
Augen der Liebenden, die sanfter leiden.
Es rauscht das Rohr;
anfällt ein knöchern Grauen,
Wenn schwarz der Tau tropft
von den kahlen Weiden.