Geschwurbel ~ Teil 2
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Smalltalk

Erstellt von einem Mann oder einer Frau
09.03.2018
@Hanna: bist Du von Deinem Vater geschlagen worden? "Ab und zu" oder "nur ein bisschen"?

Ich ja. Und es ist so, dass ein Kind keinen schönen Moment mehr völlig angstfrei genießen kann, denn es könnte ja jederzeit mal wieder "ein bisschen" geschlagen werden.
Und nein, es ist in einem solchen Fall nicht besser, in einer Familie mit Vater aufzuwachsen. Denn die Angst blockiert. Eine freie Entwicklung mit dem Gefühl von Nestwärme und Geborgenheit ist so nicht möglich.

Denke mal richtig nach, und zwar auch mit Einfühlungsvermögen in die Seele eines Kindes, bevor Du schreibst.
Alles weitere, was ich dir dazu schreiben möchte, würde der Zensur zum Opfer fallen.
Nur soviel, mit solchen Aussagen beleidigst Du ALLE Kinder die von ihren Vätern geschlagen werden.
Meine Meinung dazu ist aber zugegeben sehr persönlich geprägt.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
09.03.2018
@Hanna
Für mich ist das ganz klar "schwarz-weiß" . Es gibt kein Argument, dass Gewalt tolerieren könnte.
Was lernt ein Kind denn, wenn es Gewalt zwischen den Eltern sieht und/oder womöglich am eigenen Leib erfährt?
"Ab und zu" schlagen ist ok und hat keine Konsequenzen, weil es ja innerhalb der Familie geschieht?

Es ist wichtig, dass ein Kind ohne Gewalt in der Familie aufwächst. Denn sie schwebt wie ein unberrechenebares Schwert immer über allem. Auch über die scheinbar schönen, "ansonsten ist ja alles gut-Momente"!

Natürlich ist eine Trennung kein Spaziergang, was auch ein Grund sein könnte, das Gewalt zu lange ausgehalten wird,
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
09.03.2018
Hanna, ein Mann (oder eine Frau) der/die seine Partnerin/ihren Partner und/oder die Kinder schlägt KANN nicht ein zu 95% perfekter Vater und Ehemann (Mutter und Ehefrau) sein. Dass ist ein Widerspruch in sich. Körperliche Gewalt ist kein Kavaliersdelikt.

Edit: Das hat sich jetzt zeitlich und inhaltlich komplett überschnitten. ;-)
ein Mann der schlägt ist nicht zu 95 % ein perfekter Vater...und nein ein solcher Vater ist für kein Kind wichtig...übrigens auch nicht eine gewalttätige Mutter....
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
08.03.2018
Solche Frauen bleiben doch nicht bei ihrem Partner, weil sie das Schlagen so toll fanden, sondern weil sie die Verantwortung für ihr eigenes Leben und ihre Eigenständigkeit nicht übernehmen konnten.

Die Partner schlagen aber vermutlich auch nicht weil sie andere Menschen gerne quälen, sondern aus Hilflosigkeit oder weil sie selbst so aufgewachsen sind und aus dem Muster nicht rauskommen, oder weil sie emotional und psychisch gestört sind. Da gibt es sicher zahllose Gründe für die man viel Verständnis haben kann, deshalb käme aber niemand darauf sie nur als Opfer der Umstände und nicht als Täter anzusehen.
Eine erwachsene Person, die die Verantwortung für ein Kind hat und dieses Kind bewußt in Gefahr bringt oder wegsschaut wenn dem Kind Gewalt angetan wird ist natürlich auch Mit-täter und trägt Mit-Verantwortung, ob in juristischem Sinn ist ja nicht an uns zu entscheiden, aber natürlich trägt sie ebenfalls die Verantwortung die Sorge für ihre Kind aus der Hand zu geben wenn sie selbst sich nicht in der Lage sieht es vor Gewalt zu schützen.

Irrelevant, man könnte theoretisch auch umgekehrt argumentieren, dass gerade Menschen die selbst Opfer waren weniger gut in der Lage sind so etwas zu beurteilen und zu bewerten, weil sie vielelicht noch komplett emotional verstrickt sind.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
08.03.2018
Ich denke, jeder hat hier sein Päckchen zu tragen. Der eine ein kleineres, der andere ein größeres.

Wichtig ist doch, dass jeder für sich ganz individuell hoffentlich seinen Weg findet, wie er damit am besten umgeht und dass er trotz des Päckchens sein Leben so gut es geht genießen kann.

Das wünsche ich uns allen... 🌼🌸
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
08.03.2018
Es ging mir in diesem Zusammenhang nicht um den Sinn des Satzes,sondern darum , das du mich fragtest,was mich sicher macht.
Das stimmt, hier diskutiere ich nicht,das hab ich zur Genüge anderen Ortes getan.
Das Recht steht dir doch auch zu,genau wie mir oder XY.
Jeder hat seine Meinung und die eigene Wahrnehmung dazu.
Und ich denke das kann man auch mal so stehen lassen,ohne dieses ständige auseinandernehmen.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
08.03.2018
@ Irrelevant

Nein, das ist nicht egal, weil dieses "Wörtchen" den kompletten Sinn verändert. Wenn dir das schon egal ist, dann macht es tatsächlich keinen Sinn, mit dir über das Thema zu diskutieren.

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Ich gehöre übrigens zu diesen "Kindern" und ich nehme mir das Recht heraus, diese Frauen, die einfach nur tatenlos zusehen, als (passive) Täter zu bezeichnen.

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Wer sich mit dem Thema auseinandersetzen möchte, dem empfehle ich z.B. >>> http://www.kinderschreie.de
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
08.03.2018
Das ist gut, ich gehe ebooken. Gute Nacht
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
08.03.2018
Ja das reizt mich gerade. Aber das geht schnell vorbei.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
08.03.2018
Schade, irgendwie scheinen heute einige Leute gereizt zu sein....
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
08.03.2018
Egal ob das Wörtchen...nicht...dasteht. Meinst du ich betreibe Rätselraten?
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
08.03.2018
@ Irrelevant

Ich schrieb: "Was macht dich so sicher, dass ich nicht zu diesen Kindern gehöre bzw. gehört habe?"
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
08.03.2018
Liebe Frau Artemis

Du hast deine Meinung,ich habe meine Meinung und ich lehne mich absolut nicht zu weit aus dem Fenster. Aber da deine Wahrnehmung eine andere ist,werde ich das hier nicht zerpflücken.
Und in welchem Satz beschreibe ich, das ich sicher bin, dass du zu solchen Kindern gehört hast?
Wenn ich so eine Äußerung machen möchte,dann würde ich dich direkt mit diesem Satz ansprechen.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
08.03.2018
@ Irrelevant

Du hattest geschrieben: " ... Das geht auch zu weit,diese Frauen als Täter zu bezeichnen. Aber verurteilen oder anklagen geht recht einfach,wenn man sich nicht mit solchen Themen auseinander setzt.
Deswegen sollen sich die Menschen jetzt nicht mit einem Thema auseinandersetzen und ihr Urteil fällen,es sei denn,sie interessiert ein Thema wirklich,haben Interesse,sich bei Betroffenen zu informieren und sich danach ihr Urteil bilden. ..."


Meinst du nicht, dass du dich mit deinen Äußerungen ziemlich weit aus dem Fenster lehnst? Ich hatte die Behauptung aufgestellt, dass Frauen, die ihre Kinder nicht vor Missbrauch und Misshandlung schützen, obwohl alles offensichtlich ist, für mich keine Opfer mehr, sondern auch Täter sind.

Was macht dich so sicher, dass ich nicht zu diesen Kindern gehöre bzw. gehört habe?
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
08.03.2018
Fr.Po,das weiß ich😊 aber Mitleid ist nicht so meins! Dafür hab ich viele Jahre mich aus diesem Dilemma rausgekämpft,allerdings mit professioneller Hilfe um ein einigermaßen lebenswertes Leben zu leben...
Das geht auch zu weit,diese Frauen als Täter zu bezeichnen. Aber verurteilen oder anklagen geht recht einfach,wenn man sich nicht mit solchen Themen auseinander setzt.
Deswegen sollen sich die Menschen jetzt nicht mit einem Thema auseinandersetzen und ihr Urteil fällen,es sei denn,sie interessiert ein Thema wirklich,haben Interesse,sich bei Betroffenen zu informieren und sich danach ihr Urteil bilden.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
08.03.2018
Ich finde das Thema hoch brisant und wirklich schwer nachzuvollziehen. Eine Frau als Täter zu titulieren weil sie ihren schlagende, evtl. auch die Kinder schlagenden Partner nicht verlässt finde ich schon sehr schwierig. Solche Frauen bleiben doch nicht bei ihrem Partner, weil sie das Schlagen so toll fanden, sondern weil sie die Verantwortung für ihr eigenes Leben und ihre Eigenständigkeit nicht übernehmen konnten. Wie sollen diese Frauen noch zusätzlich die Verantwortung alleine für ihr Kind mit übernehmen? Man ist schnell dabei Menschen anzuklagen. Dass das Verhalten nicht richtig ist steht auf einem anderen Blatt, aber sie als Täter zu bezeichnen finde ich geht zu weit.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
08.03.2018
@Irrelevant
Zuerstmal tut mir das sehr leid, was Dir alles widerfahren ist. Zumindest das mit dem psychischen Missbrauch kenne ich leider zur Genüge...

Dass Mütter in dem Moment auch selbst in gewisser Weise zu Tätern werden, finde ich ist nicht von der Hand zu weisen. Ich kann rein psychologisch nachempfinden, weshalb Frauen in entsprechenden Beziehungen das immer wieder mit sich machen lassen. Das suchen sich solche Frauen sicher nicht extra aus, à la "geh ich halt zurück zu ihm und lasse mich weiter verprügeln". Da steckt mitunter lebenslängliche Konditionierung dahinter und Du hast meinen allergrößten Respekt, dass Du es geschafft hast, Dich da zu befreien (und ich bin froh, dass wir uns hier "kennengelernt" haben, das weißt Du, denke ich auch 😉).

Rein faktisch macht sich aber eine Frau, die sich UND ihr Kind, das auf sie angewiesen ist, aber schon irgendwie zur Täterin, oder nicht?
Ich stelle mir halt immer vor, dass als Mutter das Kind das Wichtigste sein sollte, und wenn sie schon nicht ihrer selbst wegen stark bleibt, dann sollte doch das Kind sie dazu "bringen"?

Ich verurteile diese Mütter nicht, wie gesagt, das steht mir garnicht zu... Sie sind selbst Opfer. Ich für mich tue mir da nur schwer, das Verhalten solcher Mütter nachzuvollziehen...
Aber vielleicht ist das auch nur eine verromantisierte Wunschvorstellung von mir, wie Mütter zu sein haben, hm.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
08.03.2018
Ich habe es erlebt! 18 Jahre im Elternhaus(emotionaler Missbrauch,körperlicher Missbrauch,Verwahrlosung,psychischer Missbrauch). Dann ging es in der Beziehung genauso weiter,ich hatte ja noch nie etwas anderes erlebt und dachte wirklich das ist "normal". Aber ich habe nach 4 Jahren den "Absprung" geschafft. Ich habe gespürt,wie meine Seele von Tag zu Tag gestorben ist in diesen grausamen Zeiten. Von da an hatte ich auch beschlossen, alleine durchs Leben zu gehen. Mir gefällt es nicht,wenn Menschen über andere Menschen urteilen,ohne jemals in so einer Situation gewesen zu sein. Das gilt auch für andere Situationen. Gewalt ist eine Katastrophe,egal wer oder in welchem Maße man es erfahren muss.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
08.03.2018
Schlimmes Thema, wirklich. Ich denke auch, dass es traurig genug ist, wenn eine Frau das mitmacht und immer wieder zu ihrem prügelnden Partner zurückkehrt. Aber sobald ein Kind im Spiel ist, und sie nicht wenigstens deswegen die Reißleine zieht, macht sie sich auch zur Täterin (wie Artemis heute Mittag bereits schrieb).

Was Männer angeht, die von ihren Frauen geschlagen werden, so dürfte hier die Dunkelziffer auch um ein Vielfaches höher sein. Dass Frauen so etwas angetan wird, wird leider gesellschaftlich anders bewertet als das umgekehrt der Fall ist.
Da heißt es "Ja mei, der Kerl muss sich doch wehren können gegen seine prügelnde Alte" etc. Aber dass genau das den Männern schwerfällt (allein schon wegen der Erziehung "ein Mann schlägt keine Frau"), bedenken die wenigsten. Wie oft besteht da trotz der Demütigungen eine Hemmschwelle. Und was über Männer gesagt wird, die dann zur Polizei gehen und dort sagen, dass ihre Frau sie vermöbelt, naja... Das kann man sich vorstellen. Die Scham, als Schlappschwanz belächelt zu werden, tut ihr Übriges dazu.

Ich finde es übel, dass das so ein Tabuthema ist. Wer häusliche Gewalt erfährt - ganz gleich, ob Männlein oder Weiblein - sollte adäquate Hilfe bekommen und sich nicht noch dafür schämen...
Ihr habt vollkommen recht: bei Kindern hört für mich auch das Verständnis auf, bzw. wenn eine Mutter in einen Lebensraum zurückkehrt, der eine Gefahr für ihre Kinder bedeutet. Da muss extern eingegriffen werden.Da braucht das Kind einen unterstützenden Anwalt.

Ich wollte mit meinem Beitrag auf keinen Fall den Eindruck vermitteln, dass ich das, was als psychologisches Erklärungsmuster leider oft Gültigkeit hat, ohne innere Regung oder ohne meine zulässigen Möglichkeiten einer Intervention (zb die Veranlassung einer Inobhutnahme der Kinder) hingenommen habe oder hinnehme.

Ich selbst bin auch ein geschlagenes Kind. Schläge und Prügel waren in meiner Kindheit ein ganz selbstverständliches Erziehungsmittel..nur habe ich die Möglichkeit gehabt, ein Bewußtsein dafür zu entwickeln, mich davon zu distanzieren. Umso mehr bin ich diesbezüglich sensibilisiert.

Auch unter dem Aspekt, dass eine mißhandelte Frau gehen kann, ein Kind aber aus seinem noch größerem Abhängigkeitsverhältnis heraus bleiben muss. Ein Kind in seiner oft bedingunslosen Loyalität kann nicht die gleichen Entscheidungen treffen, wie seine erwachsene Mutter, das macht die Sache so tragisch.

Das war jetzt vielleicht ein wenig of topic, aber ihr merkt daran hoffentlich, wie sehr mich solche Mechanismen betroffen machen!!
@ Artemis: ich sehe das auch so ähnlich wie du!
Es wäre genauso, als wenn ich in meiner Zeit als Kinderbetreuerin jene Kinder, die ich beaufsichtigt habe, auch geschlagen hätte, nur weil ich als Kind von meinen Eltern ebenso geschlagen und verprügelt worden bin...
Aber es redet sich wohl immer leichter als dann in so eine Situation zu sein. Schade finde ich jedenfalls die tatsächlich existierende Rückfallquote, wenn die Frauen bereits in Frauenhäusern waren und es davor schon ein Betretungsverbot gab - was dann dabei rauskommt, kann man zumindest hier sehr oft in der Zeitung lesen! Traurig!
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
08.03.2018
Ja, sie sollten und müssten Löwinnen sein, Amadahy.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
08.03.2018
Die Artemis, da gebe ich Dir vollkommen recht. Mütter sind Löwinnen, wenigstens wenn es um ihre Kinder geht.