Gehst du noch oder stürmt es dich auch schon weg?
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Smalltalk

Hier hat es wohl auch teilweise Hamburger geregnet, allerdings über die Straßen und Gehwege.
Bevor ich es vergesse, der Reporter hat auch noch den Rest seiner Odysse zum Besten gegeben.

.....
18:56 in Hammerbrook: Die Türen gehen auf, keiner geht rein und niemand kommt raus. Trotzdem quetschen sich noch drei Menschen rein. Die Türen gehen zu, wir fahren weiter Richtung Harburg.

18:57 Abfahrt in Hammerbrook: Ausgelassene Stimmung trotz drückender Enge. Endlich kommen wir aus aus der Hamburger City raus.

19:09 Der TAGEBLATT-Reporter kommt in Harburg an und steigt aus. An den Bahnsteigen sitzen Dutzende Menschen.

19:11 ZOB Harburg: Chaos. Menschenschlangen an den Bussteigen. Von Schienenersatzverkehr keine Spur. Bahn-Kunden werden nicht informiert. Fassungslosigkeit unter den Gestrandeten.

19:12 ZOB Harburg: Die HVV-Busse verkehren immerhin liniengemäß in sämtliche Himmelsrichtungen. Ein Hauch von Normalitat. Wenn da nicht die Straßenverhältnisse wären …

Es ist Stau auf der B73. Das Fortkommen von Harburg mit dem Bus ist also auch schwierig. Züge fahren nicht in den LK Stade.

19:15 ZOB Harburg: Eine Bekannte ist gerade mit dem Pkw vor Ort. Wir steigen zu. "Die Leuten wurden in Neu Wulmstorf aus den Zügen geschmissen", berichtet sie von ihren Erfahrungen. "Vor meinen Augen kippte auf der Hauptstraße ein Auto mit Wohnwagen um. Einfach irre!"

19:17 Wir verlassen den ZOB Harburg. Im Schneckentempo geht es auf der Bundesstraße in Richtung Autobahn.

19:24 Mit Tempo 50 fahren wir auf der Bremer Straße von Harburg in Richtung A1. Kein Stau, keine Behinderungen durch umgestürzte Bäume oder Ähnliches.

19:57 Ankunft in Buxtehude. Hier warte ich am Bahnhof auf meinen Vater, der mich nach Stade fahren wird. Ein Bus fährt als Teil des anlaufenden Schienenersatzverkehrs anstelle der S3 von Buxtehude nach Hamburg. S-Bahn und EVB fahren immer noch nicht. Der Bahnhof ist menschenleer. Die S-Bahn auf Gleis 2 ist dunkel. Nach Stade ist kein Schienenersatzverkehr in Sicht.

20:03 Anruf einer anderen Studentin: Von Harburg aus konnte sie sich in einem überfüllten Bus nach Neugraben durchschlagen. Ihr Fazit: Chaos allerorten, überfüllte Linienbusse und ein dürrer und überlasteter Schienenersatzverkehr.

21:15 Ankunft zu Hause in Stade-Haddorf. Ich bin erschöpft und überglücklich, dass die vom Winde verwehte Heimfahrt nach über fünf Stunden endlich ein Ende hat. Jetzt noch ein Tee – und dann ab ins Bett.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
28.10.2013
Heute musste ich zu Fuß nach Hause gehen , die Straßenbahn fuhr nicht.
Ich arbeite in einer Grundschule, die Kinder mussten abgeholt werden , sonst gehen sie allein. Die Dachziegel sind runtergekommen an mehreren Stellen , die Eingänge wurden gesperrt. Auf dem Schulhof durften wir auch nicht spielen , weil unser Baumbestand alles von sich geworfen hat. Die Frisur , (welche Frisur?) war auch im Eimer. Und anscheinend sind "Frankfurter" Dachpfannen. Als der Hausmeister sagte: Linda, es regnet Frankfurter , die Frankfurter kommen runter-da habe ich gesagt: geil, bring Senf mit! Weil ich so an den Film "Wolkig mit Aussicht auf Fleischbällchen " denken musste. Aber er hat gesagt: Du Doofkopf ,ich meine die Dachziegel.
Schade, es gab doch keine Würstchen. :-(
Schon krass, was heute so alles an mir vorbei geflogen ist ...
aber irgendwie (zumindest seit ich wieder heil zuhause angekommen bin) mag ich solche Weltuntergangsszenarien ja auch n büschen: Wollsocken, heisser Kakao, Buch, Bett, Katze, einmummeln & tschüss Tag (aber weiter feste hoffen, dass die Birke draussen mir nicht doch noch ins Fenster kippt) ...
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
28.10.2013
Ich brauchte für theoretische 17 km ab 15:00 Uhr in Dithmarschen 45 Minuten, denn die Straßen waren gesprerrt. Ich bin mal gespannt, ob Morgen die Schulen öffnen.
Hier in Hamburg ist ja heute Ausnahmezustand.
Selbst bin ich mit mühe durch den öffentlichen Naverkehr gekommen, aber eine viertel Stunde später sah es wohl schon anders aus.
Hier mal ein Artikel aus dem Tageblatt.


TAGEBLATT-Mitarbeiter Daniel Beneke steckt wegen des Sturms und der ausgefallenen Bahnen in Hamburg fest. Nach dem Besuch der Uni will er von Hamburg-Dammtor nach Stade kommen. Hier sein Live-Ticker über seine (vergeblichen) Bemühungen.

15:49 Dammtor-Bhf: Obwohl noch nicht voll, rauscht der Linienbus in Richtung Hbf weg. Circa 30 Fahrgäste warten auf den nächsten Bus.

15:52 Dammtor-Bhf: An den Bahnsteigen steht "Bitte Ansagen beachten", doch die Ansagen bleiben aus. Ratlosigkeit. Einige Fahrgäste warten noch an den Gleisen. Andere gehen zur Bushaltestelle.

15:55 Dammtor-Bhf: Immer mehr Fahrgäste trudeln an der Bushaltestelle ein. Ich will mit dem Bus zum Hbf, doch mehrere Hochbahn-Busse rauschen leer in Richtung Hbf vorbei. Mutmaßlich für den Schienenersatzverkehr vorgesehen.

15:56 Dammtor-Bhf: Ich drängele mich in einen hoffnungslos überfüllten Metrobus. Immer mehr Menschen drängeln. Keine Festhaltemöglichkeit im Bus. Einige U-Bahnen fahren auch nicht, berichten ratlose Fahrgäste.

15:59 an der Bushaltestelle U-Bhf Stephansplatz: mehrere Dutzend Menschen gehen aus dem Bus zur U-Bahn. Mindestens ebenso viele Menschen drängeln in den Bus. "Bitte die Lichtschranken freihalten und notfalls wieder aussteigen", ruft uns der Busfahrer zu.

Auch am Gänsemarkt wollen Passagiere zusteigen, doch der Bus ist voll. Die Türen gehen nicht mehr zu. Die Fahrgäste müssen draußen bleiben.

Das gleiche Problem am Jungfernstieg. Die automatische Ansage der Haltestellen weist zwar S- und U-Bahnanschlüsse aus. Doch dass die Züge bisweilen nicht fahren bzw. welche Verbindungen betroffen sind, sagt der Busfahrer nicht. Stattdessen der inzwischen wütende Busfahrer: "Wenn noch einmal jemand durch die Lichtschranke läuft, mache ich den Motor aus und Sie können zu Fuß nach Hause gehen."

16:08 im Bus am Rathaus: Im Bus werden spontan Fahrgemeinschaften in verschiedene Stadtteile Hamburgs organisiert.

16:15 Am Bahnsteig steht der Zug nach Cuxhaven. Bahnverkehr eingestellt. Eine Bahnbedienstete sagt ruhig und freundlich: "Hier gehr gar nichts mehr. Seit 13:00 Uhr fahren keine Züge mehr." Es fahren keine Busse als Ersatzverkehr. Chaos überall.

Durchsage in der Wandelhalle: S-Bahnen fahren nur zwischen Hbf und Altona im Tunnel. Einzelne innerstädtische U-Bahnen fahren. Sonst nichts. Nach NDS, MV und HB kommt man nicht mehr.

16:27 Hbf: Sicherheitswache der Bundespolizei. Polizisten sind genervt, weil Pendler Informationen verlangen. "Wir haben selber keine Infos. Wir bekommen hier nicht mal Rettungswagen", sagt ein junger Beamter und verweist auf die Bahn-Servicestellen im Hbf. Dort sind aber meterlange Schlangen.

Busse sind überfüllt, Taxen sind nicht zu bekommen. Verkehrschaos rund um den Hbf. Keine Infos an die Pendler.

Ein HVV-Angestellter sagt: "Bis acht Uhr geht hier gar nichts mehr." Busse würden auch nicht durchkommen und ohnehin sei deren Einsatz zu gefährlich.

Handynetz am Hbf ist teilweise komplett zusammengebrochen.

16:40 Hbf: Lange Schlangen in den Geschäften und Restaurants. Die Menschen kaufen Proviant fürs Abendessen oder nutzen die Zeit für einen Kaffee. Sogar die Wandelhallen-Mitarbeiter telefonieren Freunde zum Abholen mit dem Auto herbei.

16:42 Hbf: Totentanz an den Bahnsteigen in der Halle. Regionalzüge und ICEs stehen, nur noch wenige Menschen tummeln sich hier. "Unwetter" ist auf den elektronischen Fahrtzielanzeigern angeschlagen.

Draußen geht die Sonne über Hamburg unter, der Sturm wirbelt buntes Laub durch die Lüfte, ein romantischer Herbstabend.

16:46 Hbf: Vom Eingang Spitalerstraße strömen Menschenmassen in die Wandelhalle. Irritierte Blicke beim Betrachten der Info-Tafeln, denn ausnahmslos alle Züge fallen aus.

16:50 "Der Zugverkehr in und um Hamburg ist auf Grund von Unwetterschäden eingestellt", sagt eine sanfte Frauenstimme aus den Lautsprechern. Informationen zu etwaigem Schienenersatzverkehr bleibt die Bahn schuldig.

Einige Fahrgäste legen sich auf ihren Koffern schlafen. Andere sitzen lesend auf den Treppen.

Bahnmitarbeiter telefonieren mit ihren Handys, Ratlosigkeit macht sich breit. Kindergeschrei und Gedrängel schaffen Aggressionen unter den Kunden.

16:55 In Rettungswesten gehüllt laufen "Notfall-Manager" herum. Die freundlichen Herren stehen in Kontakt mit den Verkehrsbetrieben und raten, mit dem Bus nach Harburg zu fahren. Mindestens noch zwei Stunden lang verkehrt kein Zug: "Jede Menge Bäume liegen auf den Strecken und können auch noch nicht geräumt werden, da dort Lebensgefahr droht." Von Schienenersatzverkehr weiß er nichts: "Dafür ist jede Eisenbahngesellschaft selbst verantwortlich. Die müssen den bestellen." Er verweist ans Metronom-Servicecenter.

Überall Menschenmassen und Stimmengewirr. Mehr und mehr Pendler kommen, einige wollen sogar zurück zum Arbeitsplatz. Viele Bahnkunden rufen Freunde und Familie an. Spontan finden sich Fahrgemeinschaften.

17:06 vor dem Hbf: Ein malerischer Sonnenuntergang in der Innenstadt. Der Sturm lässt nach. Dutzende volle Linienbusse fahren zum ZOB. Chaos auf den Straßen. Die Kreuzungen sind verstopft, nichts geht mehr. Lautes Hupen und monotones Brummen wartender Busse und PKWs ist zu hören.

Die Menschen strömen vom Hbf aus in die Stadt, Saturn und die Geschäfte in der Mönckebergstraße können sich über großen Extra-Zulauf freuen.

17:11 am Steintorwall: Ein Herr versucht per Anhalter sein Glück.

17:13 im Metronom-Servicecenter: Immer mehr Pendler kommen rein. Zwei freundliche Herren geben Auskunft. Nach Bremen, Cuxhaven und Lüneburg wollen die Menschen. Doch nichts geht. "Bis mindestens 20 Uhr verkehren keine Züge. Freundlich und geduldig sind die Metronom-Bediensteten. Aber nur bedingt hilfsbereit:
"Wir können für Sie kein Taxi anrufen. Wir versuchen, Busse zu besorgen. Das ist aber schwierig im Berufsverkehr." Eine Linienbusfahrt nach Hamburg-Harburg wird den Pendlern empfohlen. Eine Stunde Fahrtzeit nach Fahrplan. Das dauert beim derzeitigen Verkehrschaos gewiss länger.

17:17 im Metronom-Servicecenter: Die ersten Busse aus Cuxhaven seien unterwegs. Von Hamburg Hbf ist kein Wegkommen in den Landkreis Stade. Gestrandete Pendler verabreden sich spontan auf ein Bierchen.

17:20 am Hbf: Es gibt keine freien Taxen mehr. Ohnehin kommt man hier auf den Straßen nicht weg. Busse stehen in Stau. Rettungswagen mit Blaulicht und Martinshorn und Abschleppwagen kommen nicht durch.

17:27 Auffahrunfälle in der City: Abschleppwagen fahren vorbei.

17:28 Parkplatz am Hbf: Kein Fortkommen. Wüste Beschimpfungen unter den Autofahrern.

17:40 Durchsage in der Wandelhalle: Der erste Zug fährt wieder. Ein erster Metronom in Richtung Uelzen wird den Hbf wohl in Kürze verlassen.

17:47 Wandelhalle: Lange Schlangen bei McDonalds und den anderen Imbissketten. Die Stimmung ist verhältnismäßig entspannt. Kaum aggressive oder schimpfende Pendler. Eher ratlose Minen: Keiner weiß, wie er nach Hause kommen soll.

17:54 Wandelhalle: Immer mehr Menschen äußern Unverständnis über die desolate Informationspolitik und den kaum greifenden Ersatzverkehr. Seit 14 Uhr Sperrungen auf den Strecken und noch immer keine Infos - so freundlich und bemüht das Bahnpersonal auch ist, richtig helfen kann es nicht. Taxen werden nach derzeitigem Stand nicht geordert, heißt es zumindest beim Metronom.

18:00 Wandelhalle: Mitarbeiter der DB-Sicherheit stehen in der Wandelhalle, in die allerhand Herbstlaub geweht ist und erzählen unglaubliche Geschichten. "Es fährt nach wie vor gar nichts. Wir haben Verkehrschaos. Passanten wurden über den Bürgersteig geweht, mussten ärztlich versorgt werden. Die Taxifahrer weigern sich zu fahren, weil es so gefährlich ist", berichtet einer von ihnen.

Es gibt keinen Schienenersatzverkehr. Weiterhin fährt kein Zug aus Hamburg raus. Vor 20 Uhr wird sich daran nichts ändern, heißt es.

18:03 Wandelhalle: Galgenhumor bei gestrandeten Pendlern. Sie schießen Erinnerungsfotos mit ihrem Koffern im von Herbstlaub verdreckten Hauptbahnhof.

18:05 Wandelhalle: Die über 100 Meter lange Schlangen vor dem Reisezentrum geht durchs ganze Bahnhofsgebäude.

18:08 Wandelhalle: "Bloß zum nächsten Ausgang. Sieh zu, dass wir hier wegkommen", ruft eine Mutter ihrer Tochter zu. Reisende mit Koffern versperren die Wandelhalle.

18:11 Wandelhalle: Zwischen Neu Wulmstorf und Buxtehude fahren Busse, berichtet eine Freundin telefonisch. Vom Hauptbahnhof kommt man nach wie vor nicht weg. Keine Taxen weit und breit.

18:15 vor dem Hbf: Der Wind nimmt wieder zu. Einsatzfahrzeuge mit Blaulicht und Martinshorn fahren durch die City. Stau auf den Straßen am Hbf. Plötzlich taucht ein Taxi auf. "Hannover, noch zwei Plätze", ruft der Taxifahrer. Auf die Frage, ob er die TAGEBLATT-Reporter auch nach Harburg oder Buxtehude fahren kann, brüllt er sie an: "Nur Hannover! Nichts anderes, nur Hannover." Ein weiteres Taxi kommt, will auch nur Fahrgäste ins weite Hannover oder Dortmund befördern. Keine Fahrt nach Harburg oder Buxtehude.

18:18 vor dem Hbf: Stau. Kein Auto bewegt sich. Die TAGEBLATT-Reporter treffen Neuwiedenthaler. Sie warten seit zweieinhalb Stunden. "Zu Fuß geht es bestimmt am schnellsten", scherzen sie.

18:20 hinter dem Hbf am Ohnsorgtheater: Feuerwehrfahrzeuge mit Blaulicht und Martinshorn stecken im Stau fest. Die Einsatzkräfte steigen aus. Ratlos, wie sie weiterkommen sollen.

18:26 im Reisezentrum: Hier heißt es 'Nummern ziehen und warten'. Bis 20 Uhr fährt definitiv nichts, sagt ein Mitarbeiter. Dass nach 20 Uhr Züge fahrwn, ist auch nicht sicher. "Das ist nur eine Prognose" warnt ein Mitarbeiter.

18:29 in der Wandelhalle: "Wir wissen nichts und haben keine Ahnung, wen wir ansprechen soll", schimpft eine Frau. Etwaige Hotelansprüche werden im nahen DB-Reisezentrum nur schleppend bearbeitet, lange Schlangen haben sich überall dort gebildet, wo Bahnpersonal ist.

18:30 im Reisezentrum im Hbf: Ein junger Bahn-Mitarbeiter verteilt Info-Zettel. Doch Neues steht darauf nicht. Dass auf Grund des Unwetters keine Fernzüge fahren, wird nach fünfstündigem Chaos am Hauptbahnhof auch der letzte Reisende mitbekommen haben.

18:35 hinter dem Hbf am Hotel Reichshof: Busse und Autos kommen nicht vom Fleck. Unzählige Menschen telefonieren mit Familie, Freunden, Kollegen. Sogar die Telefonzellen am Hbf sind belegt.

Die TAGEBLATT-Reporter brechen zu Fuß auf zum ZOB.

Quelle:
http://www.tageblatt.de/lokales/aktuelle-meldungen_artikel,-Orkan-Ticker-von-TAGEBLATT-Mitarbeiter-Daniel-Beneke-_arid,260301.html