Ich frage mich.....
Forum für Dicke, Mollige und Übergewichtige

Smalltalk

Erstellt von einem Mann oder einer Frau
13.09.2020
Zu einer Trennung nach einem halben Jahr oder länger habe ich keine Erfahrung, da ich die Ammenkuhhaltumg hier das erste Mal erlebe.
Ich kann nur sagen, welche Unterschiede ich erlebe direkt nach der Trennung von der Kuh, bzw Herde.
Als Schaden würde ich definieren ein gestörtes Verhalten im Herdenverband. Und da auch nur bei den Kühen, da die Bullen oftmals nicht erwachsen werden.

Benachbarte Koppeln.
Ein guter Gedanke.
Aber...diese benachbarten Koppeln mit jeweils ausreichender Größe, Unterstände (Wäldchen), die Möglichkeit eine Tränke zu installieren, in der Nähe einer Stromquelle und das in doppelter Ausführung, weil wie gesagt, irgendwann kein Gras mehr da ist, diese Koppeln muss man besitzen.
Dann mag man kaum glauben, wie Kühe und auch Kälber reagieren, wenn sie plötzlich nicht mehr zueinander können, auch wenn sie nur durch einen Draht mit Strom getrennt sind. Nicht selten gehen die Tiere durch den Zaun .
Dann steht die ersten Monate noch ein Bulle mit auf der Weide, dass macht die Sache nicht leichter.
Selbst wenn ein einfacher Stromzaun ausreichen würde , ist es ein riesiger Zeitaufwand zwei, drei Mal am Tag die Kälber hin und her zu hüten. Ist ja nicht so, dass sie einfach wieder getrennte Wege gehen.
Gerade in den Sommermonaten hat ein Landwirt unheimlich viel Arbeit.

Natürlich ist es nicht Sinn, ein Kalb ohne Mutter zu lassen, aber, dass ist Landwirtschaft.
Da kann man sich noch so sehr auf den Kopf stellen, daran wird sich leider nichts ändern.
Im übrigen heißt Einzelhaltung nicht Isolation. Jedes Kalb muss die Möglichkeit haben mit dem Nachbarkalb zumindest Kontakt über den Kopf zu haben. Es muss Artgenossen sehen und hören können.
Alles nicht toll, aber dass ist der Stand der Dinge.
Die erste Woche, die ersten zwei Wochen sind richtig ätzend, aber nicht anders umzusetzen.
10, 15, 30 Kälber mit 2, 3, 4 Tagen kann man nicht in Gruppen laufen lassen. Sie sind zu Jung um selbstständig, regelmässig Milch am Automaten zu trinken. Sie würden zudem zu viele Kalorien verbrauchen als zu sich nehmen. Und diese Menge Kälber in einer Gruppe mit der Flasche zu Füttern ist auch nicht möglich. Man würde auch nicht schnell genug mitbekommen wenn eines krank ist und die Ansteckungsgefahr ist zu hoch.

Die Milchpreise sind unterirdisch, da kann sich kein Landwirt leisten noch ein halbes Jahr das Kalb von der Kuh trinken zu lassen.

Es sind viele Faktoren, die es nicht möglich machen Rinder (und Schweine und Hühner und....) so zu halten, wie es am schönsten wäre.
Solange der Mensch so viele tierische Erzeugnisse zu sich nimmt wie er es aktuell macht.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
13.09.2020
Eine vegane Lebensweise würde viel Leid verhindern.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
13.09.2020
"...ob die Menschen, die immer wieder fordern, dass die Kälber nach der Geburt nicht der Mutter weggenommen werden, es besser finden, wenn das Ganze nach einem halben, dreiviertel Jahr passiert."

Mei, was heißt schon besser? Halbwegs gut? Nö. Aber besser als total, vollständig, überhaupt indiskutabel.

"Und daneben ein Kalb, welches nicht bei der Mutter blieb, in seiner Einzelbox lebt für um und bei eine Woche."

Schon die Einzelbox an sich ist ja für ein Herdentier nicht in Ordnung, egal ob Mutter oder Amme.


"Aber ich kenne kein Kalb, welches Schaden genommen hat durch die Trennung. Sie sind zu "normalen" Kühen/Bullen herangewachsen."

Wie würdest Du denn einen "Schaden" im Zusammenhang mit einer Trennung von der Mutter definieren und erkennen? Kennst du ein Kalb, das einen Schaden genommen hat durch die Trennung von der Amme und nicht zu einem "normalen" Rind herangewachsen ist?


"Und wie soll so eine SchrittweiseTrennung aussehen bei einer Herde die draußen lebt? Die ersten Monate noch mit Bullen."

Benachbarte, aber getrennte Boxen, bzw. Weiden/Koppeln. Lange Zeit zuvor kurze, zeitlich ansteigende Trennungen. Ist das vom Aufwand und der Zeitinvestition nicht wahrscheinlich, dass ein Betrieb das so tun wird? Natürlich, aber unmöglich wäre das nicht.

Selbst wenn Hundewelpen oder Katzenwelpen nicht vor der empfohlenen 14. Woche (alles andere als ausgewachsen) abgegeben werden, ist eine Trennung dennoch sehr hart für die Tiere, sie deshalb ohne Muttertiere aufwachsen zu lassen, wäre dennoch für niemanden eine Option, das Absetzen von Pferdefohlen ist ebenso hart oder von Nagern, allen Tieren, die Konsequenz ist doch nie, dass man das Tier besser gleich ohne Muttertier bzw. Ammentier aufwachsen lässt und auch nicht ein Herdentier komplett in Einzelhaltung.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
13.09.2020
Ich frage mich ob es wirklich nötig ist Fleischproduzent für die ganze Welt sein zu wollen und ausgerechnet mit Soja aus Brasilien zum Beispiel. Der Einsatz von sehr viel Antibiotika ist in der Massentierhaltung angeblich auch ganz normal und die Gülle überschwemmt überall das Grundwasser.

Würde es nicht besser sein, wenn deutlich weniger Fleisch produziert wird? Nicht in automatisierten Fabriken, sondern in landwirtschaftlichen Betrieben.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
13.09.2020
Höhere Preise oder/und den Konsum runter schrauben ändert leider nicht, das Kälber nach der Geburt weggenommen werden, Ferkel ohne Betäubung kastriert (wenn auch verboten) werden. Zu viele Tiere auf engem Raum sind. Kälber verhungern, weil der Landwirt sich die Tierarztkosten sparen will.
Ich weiß von einer Demeterherde mit Horn, die sich verletzen, weil sie zu wenig Platz haben. Der Kunde gibt "guten Gewissens" mehr Geld aus und weiß gar nicht, dass ein konventioneller Bauer, drei Straßen weiter seinen Tieren ein besseres Leben beschert.
Uns muss bewusst sein, dass wir dafür verantwortlich sind, dass es Tieren schlecht geht, weil wir sie essen wollen.
Das können wir nur verhindern, wenn wir einen Landwirt wirklich kennen und seinen Umgang mit den Tieren und auch den Weg zur Schlachtung und deren Ablauf.
In der Nähe meines Heimatortes gibt es eine kleine Schlachterei, die nur ausgesuchte Landwirte als Kunden hat. Die schauen sich jeden Betrieb vorher an.
Sie versuchen wirklich so wenig Tierleid wie möglich zu produzieren.
Aber wie geht es den Tieren, wenn sie in dem Schlachthof kommen?
Wir müssen einiges Akzeptieren.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
13.09.2020
Nachdem ich eh mal wieder aus dem Rhythmus bin (- hatte 1-2 sehr anstrengende RL-Tage und einfach keine Energie mehr über dafür-) schiebe ichs wohl besser auf morgen. Ist ne nette Nachbarin ;)
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
13.09.2020
Wir müssen leider einiges Akzeptieren, wenn wir Fleisch, Milchprodukte und Co. im Kühlschrank haben wollen.

ODER!:
wir akzeptieren wesentlich höhere Preise und fahren unseren Konsum auf das Nötigste zurück...wie es ja von strengeren Ökolabeln angestrebt wird.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
13.09.2020
...ob ich meine Nachbarin sehr nerve, wenn ich jetzt noch mit Sport anfange.... Hört man das? Hmm
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
12.09.2020
Du hast Dich selber gefragt.

In einem riesigen Stall, wo man Trenngitter hat, die die Tiere nicht durchbrechen können, wäre es machbar. Da könnte man schiebern.
Ist aber nicht umsetzbar, weil es Unmengen kostet und man zudem den Platz haben müsste.
Macht kein Mensch, weil nur durch die Ammenherde kein Geld verdient werden kann.

Draußen hat man einfach keine Möglichkeit diesen Gedanken gesichert umzusetzen.
Auch, weil die Tiere nicht die ganze Zeit auf einer einzigen Weide stehen, weil nach einer Weile kein Gras mehr da ist und sie auf eine andere Weide umziehen müssen.

Es gibt viele tolle Gedanken um es den Tieren besser gehen zu lassen, aber leider passen nur wenige in die Landwirtschaft.

Mein Chef hält zB eine der Milchkühe auch als Ammekuh, dann kommen zwei drei Kälber in ein Abteil neben dem Laufstall (drinnen) und zwei Mal am Tag kommt die Kuh "ins" Fressgitter und die Kälber kommen aus dem Abteil raus in den Laufstall und können bei der Kuh trinken und toben dann auch noch manchmal ein bisschen durch den Stall.
Kostet dem Bauern einiges an Extrazeit.

Viele Dinge scheinen so einfach umsetzbar zu sein. Aber in der Regel nur, wenn man mit der Landwirtschaft nichts zu tun hat.
Wir müssen leider einiges Akzeptieren, wenn wir Fleisch, Milchprodukte und Co. im Kühlschrank haben wollen.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
12.09.2020
Und wie soll so eine SchrittweiseTrennung aussehen bei einer Herde die draußen lebt? Die ersten Monate noch mit Bullen.

Keine Ahnung, deshalb frage ich ja.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
12.09.2020
Gerne, Sirona.

MissJenny
Und wie soll so eine SchrittweiseTrennung aussehen bei einer Herde die draußen lebt? Die ersten Monate noch mit Bullen.

Und natürlich ist es nicht schön und nicht optimal die Kälber nach der Geburt den Kühen zu nehmen.
Aber ich kenne kein Kalb, welches Schaden genommen hat durch die Trennung. Sie sind zu "normalen" Kühen/Bullen herangewachsen.
Schaden haben Kälber genommen, weil der Landwirt oder/und Angestellte sich nicht ordentlich um das Kalb gekümmert hat.

Widernatürlich ist der ganze Sinn der Nutztierhaltung so und so.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
12.09.2020
Ich frage mich warum die Kälber von den Ammenkühen so abrupt und nicht schrittweise entwöhnt werden (können)?
Dass eine solche radikale Trennung von jetzt auf gleich traumatisch ist, überrascht glaube ich niemanden.

Die Trennung nach der Geburt erscheint einfach instinktiv falsch - dass ein solches Babytier wirklich ohne Defizite und ohne enormen Stress groß wird, sorry aber das kann ich einfach nicht glauben - egal ob es auf den ersten Blick okay wirken mag, aber das erscheint mir im Grundsatz einfach widernatürlich zu sein.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
12.09.2020
...ob die Menschen, die immer wieder fordern, dass die Kälber nach der Geburt nicht der Mutter weggenommen werden, es besser finden, wenn das Ganze nach einem halben, dreiviertel Jahr passiert.

Gestern haben wir die Ammenkuhherde aufgelöst. Die Kühe in den NoFence-Bereich und die Kälber in den Stall.
Die Kälber zu sehen und zu hören, wie sie sinnlos nach den Kühen rufen. Teilweise schon heiser sind. Die Ecke anstarren. Nicht zur Ruhe kommen. Angst haben. Überfordert sind. Nicht ordentlich fressen. Das bricht einem das Herz.
Und daneben ein Kalb, welches nicht bei der Mutter blieb, in seiner Einzelbox lebt für um und bei eine Woche. Es beobachtet alles, findet die Fliegen irre interessant, hoppst und buckelt und steigt auf seinen Futtertopf mit den Vorderbeinen um besser über die Boxenwand zu schauen. Um sich danach hinzulegen und zu schlafen.
Währen die Ammenkuhkälber die Welt nicht mehr verstehen.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
11.09.2020
🤦‍♀️💡!!!!
Na, klar!
Da hätte ich auch selbst drauf kommen können....
Danke,UNVERGLEICHLICH 😘
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
11.09.2020
...ob es so etwas wie "Herbstmüdigkeit" gibt also das Gegenstück zum Frühjahr...bin dauermüde, ko....🥱
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
11.09.2020
Wie wär's Miss Jenny ab in den Corona Thread ;-)
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
11.09.2020
Öhm nein, die WHO sieht ihn nicht als den richtigen Weg an, sondern lobt Schweden weil es eine Corona Kommission eingesetzt hat.
Deshalb muss der Weg auch nicht für andere Länder wie Deutschland geeignet sein, denn in Schweden herrschen andere und sehr besondere Voraussetzungen, die es in wenigen Ländern gibt.

Und die WHO sagt auch: Welcher Weg der bessere war, wird man erst nach der Pandemie wissen.

So ein bisschen genauere Recherche und Wiedergabe der Fakten wäre schön FourRoses, der Vergleich mit der Pest war auch sehr wild.

Und ob die Angehörigen der vielen Toten in Schweden das auch so sehen ist auch noch die Frage.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
11.09.2020
@ MissJenny, komisch das sogar die WHO als den richtigen Weg ansieht und da Du dich ha gerne auf Institutionen berufst,wollte ich Dir das nicht vorenthalten
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
11.09.2020
Seid doch so lieb und verlegt Corona Themen in die jeweiligen Threads
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
11.09.2020
Aber wenn man auch andere Länder anschaut wo es funktioniert wie Schweden, frag ich mich ob es nötig ist so weiter zu machen.

Meinst Du das Land, das 578 Covid 19 Tote hat pro 100 000 Einwohner im Vergleich zu Deutschland mit 112?

Hat vielleicht doch nicht so prima "funktioniert" der schwedische Weg.

https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1111794/umfrage/todesfaelle-mit-coronavirus-covid-19-je-millionen-einwohner-in-ausgewaehlten-laendern/
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
11.09.2020
FourRoses. Inwiefern geh ich von mir auf andere aus?
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
11.09.2020
@ Lurtz von Leng
Sagte nichts anderes als das am Anfang es nötig war dementsprechend zu reagieren und alles nötige zu tun. Wobei ich Söder und Kretschmann in Vordergrund heben würde die beiden Anderen sind für mich....
Aber wenn man auch andere Länder anschaut wo es funktioniert wie Schweden, frag ich mich ob es nötig ist so weiter zu machen.
@ Rudi
Jeder Mensch ist einer zuviel, klar. Warum steigen die Infektionen an, weil viele Menschen in Urlaub gingen wie auch nach Deutschland reingelassen wurden, wobei es in einem Transitland schwierig ist, das irgendwie in Griff zu bekommen. Gehöre auch zur Hochrisikogruppe an und trotzdem hätte ich mehr Angst das viele Menschen es psychisch nicht mehr packen, vor allem auch Kinder, wie die Coronakrankheit an sich Leute zu Grunde richtet. Die wirtschaftlichen Folgen möchte ich gar nicht erwähnen.
Wie gesagt ist meine Meinung und zu der steh ich . Eine 100%ige Lösung wird es wohl nie geben.
@NanuNina
Gelöscht wegen falschinterpretation