Euere lustigsten und fröhlichsten Gedichte...
Forum für Dicke, Mollige und Übergewichtige

Smalltalk

JAHRESZEITLICHES

Ein Mensch, voll Drang dass er sich schneuzt,
sieht diese Absicht schnöd durchkreuzt:
Er stellt es fest mit leisem Fluch,
dass er vergaß sein Taschentuch.

Indessen sind Naturgewalten
wie Niesen oft nicht aufzuhalten.

Und während nach dem Tuch er angelt,
ob es ihm wirklich völlig mangelt,
beschließt die Nase, reizgepeinigt,
brutal, dass sie sich selber reinigt.

Der Mensch steht da mit leeren Händen…
Wir wollen uns beiseite wenden,
denn es gibt Dinge, welche peinlich
für jeden Menschen, so er reinlich.

Wir wollen keinen drum verachten,
jedoch erst wieder ihn betrachten,
wenn er sich (wie, muss man nicht wissen)
dem Allzumenschlichen entrissen.

(Eugen Roth)
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
15.02.2015
Stau Barbara

Das Wetter wird persönlich nah,
wenn man Hochs und Tiefs mit Namen kennt.
Ein Tief heißt demnach Barbara,
das Hoch sich Alfred nennt.

Genauso häufig unpersönlich
sind Baustelln auf der Auto-Route,
ich fände es nicht ungewöhnlich,
nennt man sie schlichtweg einfach: Ute.

Ich stau' seit Stunden in Sabine,
die Nerven völlig aufgerieben,
und wenig später in Christine,
zum x-tenmal auf der A7.

Ich stand in Rosi, kam in Rage,
geraume Zeit auf der A4.
Dann endlich seh ich die Garage,
unn dort steht's Gudrun, uff de Dier.

(Gerd Dudenhöffer,
aus: Opuscula nova, Gedichte, Eichborn)
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
15.02.2015
An den Mond

Herr Mond, von mir erwart' er nicht,
Daß ich nach Dichterweise
Nun auch sein Alletagsgesicht
Aus vollen Backen preise.
Ich habe lang ihn observirt,
Und wahrlich wenig ausgespürt,
Was ihm gedieh' zur Ehre,
Und lobenswürdig wäre.
Da pflegt er, wie ein kleines Kind,
Mit seinem Licht zu prahlen;
Allein, man weiß ja wohl, es sind
Nur seines Weibes Strahlen.
Wär' nicht sein Weib, es ging ihm dann
Gewiß wie manchem Ehemann,
Den Niemand regardirte,
Wenn nicht sein Weib brillirte.
Und glaub' er ja nicht, daß dies Licht
Ihn so besonders kleide;
Er hat darin ein bleich' Gesicht,
Als wär's gemalt mit Kreide,
Und gleichet dann bald einem Stier,
Bald einem Becken vom Barbier,
Und wird er voll und heller,
Gar einem Suppenteller.
Mit seinem Weib führt er von je
Ein skandalöses Leben;
Kann man den Männern in der Eh'
Ein schlechter Beispiel geben?
Kaum kömmt Madam nach Haus, so rennt
Er fort, und geht am Firmament
Die ganze Nacht spazieren,
Um sie nicht zu geniren.
Kein Hahnrei noch auf Erden war
So ein publiker Lappe.
Oft steckt er seinen Hauptschmuck zwar
In eine Nebelkappe;
Allein vergißt er die zu Haus,
So geht er auch mit Hörnern aus,
Daß manchen, die ihn sehen,
Die Augen d'rob vergehen.
Und macht Madam ihm dann und wann
Zu Haus zu viele Schwänke,
So geht er, wie so mancher Mann,
In der Frau Thetis Schenke,
Ersäuft im Meere seinen Groll,
Und kömmt nicht selten toll und voll
Zurück vom vollen Glase
Mit einer Kupfernase.
Bei all' dem Hauskreuz sucht er doch
Stets Herzen zu erweichen,
Und ist nebst allem diesem noch
Ein Kuppler ohne gleichen:
Er hält dem liebenden Gezücht
Bei dunkler Nacht so lang das Licht,
Bis oft die guten Lappen
Aus Inbrunst sich verschnappen.
Und dieser Liebeshehlerei
Geheimer Liebsgeschichtchen
Verdankt er manche Räumerei,
Und manches Lobgedichtchen;
Allein bei mir trägt's ihm nichts ein;
Denn auch ohn' allen Hörnerschein
Verstehen uns're Schönen
Sich gut genug auf's Krönen.

Aloys Blumauer (1755 - 1798)
Ein männlicher Briefmark
erlebte
was Schönes, bevor
er klebte.
Er ward
von einer Prinzessin
beleckt,
Das
hat die Liebe
in ihm
erweckt.

Doch liebte er sie vergebens,
das
ist die Tragik
des
Lebens.

(Joachim Ringelnatz)
MAUS MIT KATER

Die süße Maus hat einen Kater,
der räkelt sich mit ihr im Bett.
Darüber schimpft der Mäusevater.
Und bringt die Sache aufs Tablett.

Der Mäuseclan ist nicht begeistert.
Der Kater ist ein Todesfeind.
Der Vater meint: "Das wird gemeistert."
worauf die Mäusemutter weint.

"Du schluckst nun gegen Gliederschmerzen
ein aufgelöstes Aspirin."
Die süße Maus nimmt sich's zu Herzen.
"Das ist die beste Medizin."

Der Kater ist zum Teil verschwunden.
Jedoch im Kopf faucht noch sein Weh.
Dann gibt sie zu, ganz unumwunden,
"Das war wohl eine Schnapsidee."

"Es gibt so viele Mäuseknaben!"
der Vater legt darauf Gewicht,
"Du solltest keinen Kater haben",
wobei sein Zeigefinger 'spricht'.

(Roman Herberth)
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
05.01.2015
Das Furzkissen bringt den Gast arg in Verlegenheit und die Tischrunde zum Lachen. Es hüpfen Teller und ein Wurm kringelt sich im Weinglas, und keiner will's gewesen sein! Ein Steinbock guckt mit missbilligender Strenge todernst zu und lacht sich hinter seiner knochentrockenen Fassade scheckig, weil ihm den Quatsch keiner zutraut.
hihihihi ;-)
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
05.01.2015
Astrologisches

Der Steinbock nie 'ne Klage wagt,
hingegen oft die Waage klagt.
Wenn Angelsport der Löwe macht,
oft schadenfroh die Möwe lacht.
Und lauthals flucht der Schütze meist,
wenn sie ihm auf die Mütze scheißt...

Jörg Kröber
Die Katze sitzt vorm Mauseloch,
in das die Maus vor kurzem kroch,
und denkt: "Da wart nicht lang ich,
die Maus, die fang ich!"

Die Maus jedoch spricht in dem Bau:
„Ich bin zwar klein, doch bin ich schlau!
Ich rühr mich nicht von hinnen,
ich bleibe drinnen!"

Da plötzlich hört sie - statt "miau" -
ein laut vernehmliches "wau-wau"
und lacht: „Die arme Katze,
der Hund, der hatse!

Jetzt muss sie aber schleunigst flitzen,
anstatt vor meinem Loch zu sitzen!"
Doch leider - nun, man ahnt's bereits -
war das ein Irrtum ihrerseits.

Denn als die Maus vors Loch hintritt -
es war nur ein ganz kleiner Schritt -
wird sie durch Katzenpfotenkraft
hinweggerafft! - -

Danach wäscht sich die Katze die Pfote
und spricht mit der ihr eignen Note:
„Wie nützlich ist es dann und wann,
wenn man 'ne fremde Sprache kann...!"
eigentlich gehört es in die Vorweihnachtszeit - gefällt mir aber auch hinterher ;-)

Die Weihnachtsmaus
von James Krüss

Die Weihnachtsmaus ist sonderbar
(sogar für die Gelehrten),
Denn einmal nur im ganzen Jahr
entdeckt man ihre Fährten.

Mit Fallen und mit Rattengift
kann man die Maus nicht fangen.
Sie ist, was diesen Punkt betrifft,
noch nie ins Garn gegangen.

Das ganze Jahr macht diese Maus
den Menschen keine Plage.
Doch plötzlich aus dem Loch heraus
kriecht sie am Weihnachtstage.

Zum Beispiel war vom Festgebäck,
das Mutter gut verborgen,
mit einem mal das Beste weg
am ersten Weihnachtsmorgen.

Da sagte jeder rundheraus:
Ich hab' es nicht genommen!
Es war bestimmt die Weihnachtsmaus,
die über Nacht gekommen.

Ein andres Mal verschwand sogar
das Marzipan von Peter;
Was seltsam und erstaunlich war.
Denn niemand fand es später.

Der Christian rief rundheraus:
ich hab es nicht genommen!
Es war bestimmt die Weihnachtsmaus,
die über Nacht gekommen!

Ein drittes Mal verschwand vom Baum,
an dem die Kugeln hingen,
ein Weihnachtsmann aus Eierschaum
nebst andren leck'ren Dingen.

Die Nelly sagte rundheraus:
Ich habe nichts genommen!
Es war bestimmt die Weihnachtsmaus,
die über Nacht gekommen!

Und Ernst und Hans und der Papa,
die riefen: welche Plage!
Die böse Maus ist wieder da
und just am Feiertage!

Nur Mutter sprach kein Klagewort.
Sie sagte unumwunden:
Sind erst die Süßigkeiten fort,
ist auch die Maus verschwunden!

Und wirklich wahr: Die Maus blieb weg,
sobald der Baum geleert war,
sobald das letzte Festgebäck
gegessen und verzehrt war.

Sagt jemand nun, bei ihm zu Haus,
- bei Fränzchen oder Lieschen -
da gäb es keine Weihnachtsmaus,
dann zweifle ich ein bißchen!

Doch sag ich nichts, was jemand kränkt!
Das könnte euch so passen!
Was man von Weihnachtsmäusen denkt,
bleibt jedem überlassen.
EIN KATER

Ein Kater findet keine Katze,
Er schnurrt allein auf der Matratze.
Und träumt von Liebe und von Lust.
Doch wenn er aufwacht, schiebt er Frust.

Sein Spiegel sagt: Du bist nicht hässlich.
Und dein Charakter ist verlässlich.
Es fehlt dir auch nicht an Verstand,
Nur selten bist du hirnverbrannt.

Legst du dein Können auf die Waage,
Dann stellt sich keine Zwischenfrage.
Und jeder spürt, was in dir steckt.
Du zeigst Humor und Intellekt.

Und dennoch hast du Herzprobleme,
Dein Alter rät zur Faltencreme.
Du weigerst dich und lässt es sein,
Auf diesen Deal fällst du nicht rein.

Ein Kater findet keine Katze,
Er schnurrt allein auf der Matratze.
Nun schreibt er in sein Tagebuch:
Geplant ist ein Bordell-Besuch.

(Roman Herberth)
MERRY CHRISTMAS

When the snow falls wunderbar,
and the children happy are,
when the Glatteis on the street,
and we all a Glühwein need,
then you know, es ist soweit:
she is here, the Weihnachtszeit.

Every Parkhaus ist besetzt,
weil die people fahren jetzt
all to Kaufhof, Mediamarkt,
kriegen nearly Herzinfarkt,
shopping hirnverbrannte things
and the christmasglocke rings
merry christmas, merry christmas,
hear the music, see the lights,
frohe Weihnacht, frohe Weihnacht,
Merry Christmas allerseits.

Mother in the kitchen bakes
Schoko-, Nuss- and Mandelkeks,
Daddy in the Nebenraum
schmücks a Riesen-Weihnachtsbaum.
He is hanging auf the balls,
then he from the Leiter falls....
finally the Kinderlein
to the Zimmer kommen rein
and es sings the family
schauerlich: "Oh, Christmastree!"

And the jeder in the house
is packing die Geschenke aus.
Merry Christmas, merry Christmas
hear the music, see the lights,
Frohe Weihnacht, frohe Weihnacht,
Merry Christmas allerseits!
TECHNISCHES

Ein Pärchen, verliebt und jung an Jahren,
Hat einen langen Tunnel durchfahren.

Er sprach, als man wieder ins Licht getaucht:
"Zum Bau hat man drei Millionen gebraucht!"

Sie aber lächelte still verklärt:
"Das war er auch wert!"

(Herrmann Mostar)
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
11.10.2014
obwohl ich meine Zweifel habe ... ;-)

Vergiß in keinem Falle,
auch dann nicht, wenn vieles mißlingt:
Die Gescheiten werden nicht alle!
(So unwahrscheinlich das klingt.)

Erich Kästner (1899 - 1974)
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
11.10.2014
Älter werden ...

Wie hieß ER nur? - Ich wußte den Namen.
Tausend Erinnerungen kamen
hervor aus der Vergangenheit,
sie lagen alle griffbereit.
Nur eines ist es, was mich quält -
der Name, ja, der Name fehlt.
Da ruft es aus dem Hinterhalt: " Mensch - Du wirst alt!"

Vier Dinge schienen ziemlich nichtig,
das EINE aber, das war wichtig.
Damit´s im Hirne aber nicht verdämmert,
hast Du Dir´s gründlich eingehämmert.
Vier fall´n Dir ein, doch wie fatal,
das EINE fehlt! - Oh, welche Qual!
Da ruft es aus dem Hinterhalt: " Mensch - Du wirst alt!"

Vom dritten Stock steigst Du herunter.
Trittst aus dem Hause froh und munter.
Doch plötzlich fragst Du Dich verdrossen:
Hab´ ich auch wirklich abgeschlossen?
Du könntest schwören viele Eide ...
... steigst doch hinauf, Dir selbst zum Leide.
Da ruft es aus dem Hinterhalt: " Mensch - Du wirst alt!"

Zum Frühstück gibt es drei Tabletten,
die sollen Dein Gedächtnis retten.
Da fragst Du plötzlich ganz beklommen:
Hab´ ich sie auch eingenommen? Ja, ist mein Denken denn noch dicht?
Und zweimal nehmen darf ich nicht!
Da ruft es aus dem Hinterhalt: " Mensch - Du wirst alt!"

Die Männer um den alten Fritz,
ich sag´ sie her auf einem Sitz.
Und auch um Goethe die Gestalten,
ich hab´ sie alle gut behalten.
Doch, wie heißt der, den jeder kennt,
der jetz´ge Bundespräsident?
Da ruft es aus dem Hinterhalt: " Mensch - Du wirst alt!"

Im Auto fährst du, und dir fällt ein
das Navi liegt – oh weh – daheim.
Die Richtung stimmt, so ungefähr
du fährst die Straßen kreuz und quer.
Verdammt noch mal, wo war das nur!
Und wechselst noch einmal die Spur,
Und denkst bei dir, so ist es halt: „Mensch – du wirst alt!“

Brauchst Du mal etwas aus dem Schrank,
der gut gefüllt ist - Gott, sei Dank, -
kaum hast geöffnet Du die Tür,
da fragst Du Dich: Was wollt´ ich hier?
Verstört bist Du, das in Sekunden,
das, was Du vorhast, ist entschwunden.
Da ruft es aus dem Hinterhalt: " Mensch - Du wirst alt!"

Benutzt Du mal Dein Bügeleisen,
anschließend gehst Du gleich auf Reisen,
drei Wochen bangst Du - ungelogen -
Hab´ ich den Stecker rausgezogen?
Sitzt etwa der noch in der Wand?
Bin ich inzwischen abgebrannt?
Da ruft es aus dem Hinterhalt: " Mensch - Du wirst alt!"

Und kommst Du dann woanders hin,
bewegst Du gleich in Deinem Sinn,
Dein Sparbuch bestens zu verstecken,
damit kein Dieb es kann entdecken.
Brauchst Du dann Geld, hast Du indessen
den heimlich Platz total vergessen.
Ei Gott, stöhnst Du, ganz starr vor Schreck -
Was soll ich tun? Mein Geld ist weg!
Da ruft es aus dem Hinterhalt: " Mensch - Du wirst alt!"

Maschinen kann man reparieren
und ihre Räder ölig schmieren.
Und wenn Dein Radio verstummt,
ein neues Drähtlein - und es summt!
Doch, wenn der Kalk im Hirn sich dichtet,
gibt´s nichts mehr, was das Dunkel lichtet.
Da fällt die düstre Stimme ein: Mensch - find Dich drein!

(Autor unbekannt)
WOLKE SIEBEN

Du liegst mit mir auf Wolke sieben.
Seit Stunden sprechen wir kein Wort.
Wo ist denn bloß die Zeit geblieben?
Sie treibt anscheinend Leistungssport.

Auch ohne Worte kann man sprechen.
Man lauscht dem Innern, dem Gefühl.
Das wird sich ganz bestimmt nicht rächen.
Es kommt genauso an sein Ziel.

Die Wolken - auch die sieben - regnen.
Sie tröpfeln auf das weite Land.
Es war so schön dir zu begegnen,
wie heißt du? frage ich charmant.

(Roman Herberth)
MORGENGEBET

Kaffee unser, der du bist im Becher,
geheiligt werde dein Koffein,
dein Röstgrad komme,
dein Brühvorgang geschehe,
wie im Coffee-shop so auch zu Hause.
Unser täglich Herzkasper gib uns heute,
und vergib uns unsere Sucht,
so auch wir vergeben dir deine blutdruckerhöhende Wirkung.
Und führe uns nicht in Versuchung
sondern erlöse uns von den Latte-Macchiati,
Cappuchini, und Café au laits dieser Welt.
Denn dein ist das Kaffeeservice und der Kuchen
und die Herzattacke in Ewigkeit... Prost!

(Dichter unbekannt)
@ Knutschkugel: das erinnert mich grad an was ;o))

"Was riecht so spät durch Nacht und Wind?
Es ist die Windel, vom Findelkind!
Du hältst es fest, du hältst es warm
doch es riecht, dass Gott erbarm'!

Von Kopf bis Fuß, mit Kot beschmiert -
das wär mit Pampers nie passiert!!"

Keine Ahnung wann ich das wo mal gehört habe, ich meine aber mich zu erinnern, das war von der EAV...
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
25.08.2014
Der König Erl

Wer reitet so spät durch Wind und Nacht?
Es ist der Vater. Es ist gleich acht.
Im Arm den Knaben er wohl hält,
er hält ihn warm, denn er ist erkält’.
Halb drei, halb fünf. Es wird schon hell.
Noch immer reitet der Vater schnell.
Erreicht den Hof mit Müh und Not ---
der Knabe lebt, das Pferd ist tot!
FRÖHLICHER TOD

Es ist ein fröhlich Ding um aller Menschen Sterben:
Es freuen sich darauf die gerne reichen Erben,
Die Priester freuen sich, das Opfer zu genießen,
Die Würmer freuen sich an einem guten Bissen,
Die Engel freuen sich, die Seelen heimzuführen,
Der Teufel freuet sich, im Fall sie ihm gebühren.

(Friedrich von Logau)
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
02.08.2014
Die schönschte Sache uf de Welt

D`Menschheit jomeret, s`isch alles so düür,
s`Esse, Trinke, d`Kleidung und s`Füür.
Natürlich stimmts, was des anbelangt,
aber Öbbis gits doch, was s`Lebe umrankt.
Öbbis, wo de Stimmungsbarometer belebt,
e`Elixier, wo Eus trait und hebt.
Bruchsch kaini Tablette, au keinerlei Kur,
du bruchsch e Äug und eHerz für d`Natur.

Die schönschte Sache uf de Welt gits alle umesuscht,
die koschte kai Geld.
E mondklari Nacht über Dächer und Felder,
de Sternehimmel voller Glanz,
überm See und de Wälder.
Sammetdunkel s`Firmament,
e Flimmre ,e Gleise,
wo abermillione Sternli beweise,
ai Fünkli Himmelslicht in e jed Herz,
versprüht wärmende Liebe, sogar im Schmerz.
Die schönschte Sache uf de Welt gits alle umesuscht,
die koschte kai Geld.

Wer möcht vernüte die herrliche Pracht,
wenn d`Sunne vergoldet - entschwindet in d`Nacht.
Doch ewig wird das Bild Dir bliebe,
wenn im Meer versinkt die goldige Schiibe,
Eh Du noch vo Dine Träume erwacht,
stiegt sie empor in glutroter Pracht.
Sunne, du Himmelslicht, blendendes Gold,
wer isch wie du, Eus Mensche so hold !
Die schönschte Sache uf de Welt gits alle umesuscht,
die koschte kai Geld.

En Alpefrüehlig im Morgetau,
e Matte mit Enzian, s`herrlichschte Blau,
e wogendes Kornfeld mit rotem Mohn,
jubilierende Lerche im freudigschte Ton.
Oder: Millione vo glitzernde Diamante
zaubert de Rauhreif über Wasser und Lande.
Au d`Alpewelt ai einzige Pracht,
s`Alpeglühe, welch schöpfrische Kraft.
Die schönschte Sache uf de Welt gits alle umesuscht,
die koschte kait Geld.

So könnt i noch gar lang fortmache,
erwähnenswert noch tausig Sache,
wo mir koschtelos verkonsumiere, trotzdem aber it kapiere,
daß mir und alles mitenand, Geschöpfe sin us Gottes Hand.
Jn Zukunft soll Eus nüt verdrieße, d`Natur verschenkt und mir genieße.
Die schönschte Sache uf de Welt gits alle umesuscht,
die koschte kai Geld.


Autor: Erna Döbele
Alemannisch: Region Hochrhein
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
23.07.2014
Sind ja viele tolle Gedichte hier :)
Hier mal ein eher versautes Gedicht von mir:

Ich spüre dich in mir und wie du dich windests,
und dich mit mancher Materie verbindest.

Manchmal hört man dich wie du fröhlich gluckerst
und auf deinen Weg nach unten tuckerst.

Ist es dann soweit versucht man sich zu verstecken,
man hat Angst ein anderer könnte an dir verrecken.

Es scheint uns manchmal als müssten wir kacken,
wenn du dich nach draußen drängst durch unsere Arschbacken.

Oft bist du laut gelegentlich leise,
man wird auf dich aufmerksam durch eine spezielle Art und Weise.

Deinen Duft den du aromatisch und heimlich verbreitest,
damit ohne Scham auf unseren Nasen herumreitest.

Sticht uns oft mitten ins Gehirn,
wir rümpfen die Nasen und runzeln die Stirn.

Dich gibt es in jeglicher Duftvariante,
von denen selbst ich noch nicht jede kannte.

Beliebt bist du nicht das muss ich dir sagen,
doch wenn man dich nicht rauslässt dann tust du uns plagen.

Wenn wir noch klein sind empfindet dich jeder als niedlich und süss,
doch wenn wir älter sind stinkst du oft wie käsige Füss.

Ich komm jetzt zum Ende und mache es kurz,
du gehörst zu unserer Verdauung wir danken die Furz.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
16.07.2014
Schreiben sie das selber signor-rosi?
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
16.07.2014
Du bist wie eine Blume

So kratzig und so rau
Die Blume ist ne Distel
Das weiß ich ganz genau.

Doch sei darum nicht traurig,
Dass du ne Distel bist.
Es kommt auch mal ein Esel,
Der so ne Distel frisst.

Von wem weiß ich nicht. Hat mir mal wer in mein Poesiealbum geschrieben.
Ein Vergleich

Wie wenn da einer, und er hielte,
ein neugebornes Kind, das schielte
hielt´s in den Himmel und er bäte:
"Du hörst jetzt auf den Namen Käthe"
Ist dieser nicht dem Elch vergleichbar
der tief im Wald und unerreichbar
nsach Wurzeln, Halmen, Stauden sucht
und dabei stumm den Tag verflucht
an dem er dieser Erde Licht....
Nein? Nicht vergleichbar?
Na, dann nicht....

Robert Gernhardt