Ich sehe das Thema Sex, nicht nur in einer Beziehung, sondern ähnlich wie Du auch, auf den einzelnen Menschen bezogen.

Ich habe die Überschrift gewählt, weil es um die Beziehung der beiden geht. :-)

Zusammenfassend stimme ich Deinem Beitrag zu.

Sex ist ein Thema mit dem man eigentlich nicht völlig sachlich umgehen kann. In den meisten Menschen löst es Erinnerungen und Gefühle - ob jetzt Extase oder Entäuschung - aus, so dass man Thema wohl nicht allgemeingültig behandeln kann.

Außerdem finde ich es falsch, das Thema "Sex in der Beziehung" vor allem im Bezug auf eine Beziehung zu betrachten.

Sexuell ist in erster Linie jeder einzelne: Ob er sich wohlfühlt, ob er den Kopf frei hat, ob er sich respektiert fühlt, dass alles bestimmt, wie sehr und wie gerne wir uns fallen lassen wollen. Wenn wir einen Partner haben, den wir lieben und begehren gibt das den ganz besonderen "Kick". Aber wir sind in unserer Sexualität in erster Linie erst einmal "wir selbst".

Ein sehr sexueller Mensch wird in einer (nur) liebevollen Beziehung auf Dauer nicht glücklich. Ein vor allem Nähe suchender, aber wenig Wert auf Körperlichkeit legender Partner nicht mit einem sexuell-umtriebigen Partner.

Ich glaube, zum einen ist die individuelle Sexualität da und zu dieser kann eine weitere Ebene auf Basis von Liebe und Nähe in Form einer Beziehung kommen.

Es gilt diese Ebenen in Einklang zu bringen, um dauerhaft mit beidem glücklich werden zu können. Vielleicht auch in einer Beziehung häufiger mal: "Was möchtest du? Was brauchst du?" fragen oder sich einfühlen. Relevant ist Sex also für eine Beziehung, gerade weil es um das persönliche Glück des einzelnen geht. Das bedeutet aber nicht zwangsläufig, dass eine Beziehung mit wenig körperlicher Nähe nicht Bestand haben kann, wenn beide das so wollen. Das ist eine Typfrage.

Zum Thema "reine Sexbeziehung": Prinzipiell vorstellbar, gerade aufgrund der vorherigen Argumentation, gerade weil die eigene Sexualität ja nicht abstirbt, wenn man keinen festen Partner hat. Aber - und hier wirklich ein GANZ GROSSES ABER - für mich gehört zu Sex viel Vertrauen und auch Respekt vor dem Partner dazu. Ich war da deshalb bisher sehr selektiv und möchte das auch bleiben.

Im Grunde haben doch deine beiden Bekannten nur noch so lange miteinander Sex, bis einer von beiden wieder bei einem anderen Menschen Gefühle empfindet und der "Trostpreis "nur" Sex" nicht mehr wichtig ist.

... oder: Wie relevant ist häufiger Sex in einer Beziehung?
(Wobei "häufig" evtl. nicht das richtige Wort ist, weil es für jeden eine andere Bedeutung hat)

Und auch dieses Thema sorgte gestern Abend in unserem Freundeskreis für eine hitzige Diskussion:

Es geht darum, daß ein Paar in unserer Runde eine sogenannte "On-Off" Beziehung führt.

Mal sind sie zusammen... dann wieder getrennt... aktuell sind sie gerade mal wieder zusammen... ^^
Die beiden haben offen zugegeben, daß es nur der Sex ist, der sie immer wieder zusammen führt.

Ganz sicher spielt die "Körperliche Zusammenkunft" eine (wichtige) Rolle in einer Beziehung, aber mittlerweile und aus eigener Erfahrung und das gebe ich hier auch gerne ganz offen zu, denke ich anders über die "Wichtigkeit und Häufigkeit von Sex in der Beziehung/Ehe".

Es ist mir (und meinem Mann) viel wichtiger geworden, auf emotionaler Ebene Gefühle auszutauschen:
Umarmungen, Nähe, Gespräche, zärtliche Worte und Berührungen, vor allem das Gefühl zu haben, daß der Partner den anderen wichtig nimmt, ihn und seine Attraktivität auch wahrnimmt, daß sind die Dinge, die uns beiden nun viel mehr bedeuten als Sex, was aber nicht heißt, daß wir nun überhaupt keinen Sex mehr haben... ;-)

Es ist ganz einfach so, daß wir dem Sex nicht mehr die Bedeutung zumessen, die sie noch vor gar nicht allzu langer Zeit für uns, insbesondere für mich, (und da bin ich sehr glücklich drüber!), hatte!

Mich würde mal interessieren, wie ihr mit dem Thema "Wichtigkeit und Häufigkeit von Sex in der Beziehung/Ehe" umgeht.
Käme für jemand von euch, eine rein sexuelle Beziehung überhaupt in Frage?

(Und es ist mir wichtig zu erwähnen, daß es hier jetzt bitte NICHT darum geht, Menschen zu verurteilen, die, aus welchen Gründen auch immer, eine Affäre suchen, eine haben, eine hatten, oder je auf der Suche waren, dann aber doch keine hatten.)