Dialekt. Ein Kriterium bei der Partnerwahl?

in „Smalltalk“

Zu diesem Thema gibt es 84 Antworten

„Germersheim“ (Pseudonym)

@septakkord
deinem letzten Absatz stimme ich voll zu.
Wobei sich meine Oberflächlichkeit nicht auf den Dialekt bezieht.

„Brilon“ (Pseudonym)

Ich sehe das so wie Septakkord, jeder Mensch ist in irgend einem Bereich das was man gemein hin als "oberflächlich" bezeichnen würde, persönlichen Empfindungen&Intuitionen ist es wurscht ob man sie für oberflächlich hält, sie sind nun mal in verschiedenster Ausprägung Teil einer jeden Persönlichkeit. Mir sträuben sich beispielsweise bei sächsisch und thüringisch auch sämtliche Nackenhaare, bayerisch, badisch oder pfälzisch find ich dagegen total nett und spannend.

„Markgräflerland“ (Pseudonym)

Also ich muss auch ganz ehrlich sagen bei Sächsisch vergeht mir alles :-/ Da kann der Mann noch so toll sein, ich finde diesen Dialekt einfach fürchterlich, gerade bei einem potenziellen Partner. Bayerisch ist jetzt auch nicht so unbedingt meins. Einen leicht hessischen Dialekt finde ich dagegen sehr schön :)

„Cloppenburg“ (Pseudonym)

Danke für den Zuspruch ;-)

ich bin nun weiss Gott nicht stolz auf meine Vorurteile und Schubladen, aber sie machen das Leben leichter und erträglicher. Es ist eben beruhigend zu wissen, dass es pauschal dümmere Menschen gibt, dass man sich vor bestimmten Typen fürchten muss, dass Menschen mit Ankertattoos Seeleute sind etc.

Ich arbeite daran, das ein oder andere Vorurteil abzubauen, leider kommen neue dazu. Ich finde es aber spannend, wie verrufen die Sachsen und Thüringer hier sind, ich muss aber zugeben, dass in der Gegend um Oschatz (zwischen Dresden und Leipzig) tatsächlich die schlimmsten Murmellaute als Sprache interpretiert werden :-)

„Sonneberg“ (Pseudonym)

@septakkord....jeder hat ein anrecht auf eigene vorlieben und jeder hat einen selbständigen geschmack mit vorlieben und abneigungen.dies mit schubladendenken und vorurteilen gleichzusetzen finde ich nicht richtig.
ich kann einen menschen schätzen,wenn er ein gutes herz und anstand hat,muss ihn aber nicht anziehend und sexy finden, wenn mir seine art zu sprechen brechreiz verursacht.

„Bernkastel-Wittlich“ (Pseudonym)

es ist schon schlimm wie oberflächlich hier die leute sind, kein wunder das sich immer mehr abmelden,

„Cloppenburg“ (Pseudonym)

Sweetmolli, der Grat auf dem man sich bewegt, ist ein schmaler. Wo hört die Vorliebe auf, wo beginnt das Vorurteil?

Ferner missverstehst du scheinbar, was ich meine:
klar kann ich jemanden schätzen und achten, trotz seiner Fistelstimme, im wahren Leben sind diese Menschen aber leidgestrafte Einzelgänger, weil sich nur seeehr wenige mit ihnen einlassen. Und DAS ist eine Schublade bzw Vorurteil, und keine Vorliebe mehr.

Ich zwinge niemanden, sich hier Schuhe anzuziehen, die ihnen nicht passen, dennoch haben sie beinahe Universalgröße

Mal ganz ehrlich, ich finde ja schwäbisch einen ganz fürchterlichen Dialekt.
Aber einen Menschen abzustempeln oder in irgend eine Schublade zu stecken, nur weil er einen Dialekt spricht, der mir nicht behagt, Leute so was geht nicht!
Was kann denn der jenige dafür, dass er grade in jenem Bundesland aufgewachsen ist, bzw. lebt?
Wenn ich jemanden toll finde, dann reduziere ich ihn doch nicht auf seinen Dialekt, das wäre mehr als oberflächlich.

„Cloppenburg“ (Pseudonym)

In Sachsen geboren zu sein und wegen seines Dialekts missachtet zu werden ist halt persönliches Pech. Da kann der Mensch genau so wenig was dafür wie verhungernde ruandische Flüchtlinge.

Willkommen im Leben. Legt der Sachse seinen vulgären Dialekt ab, dann wird er im Rest Deutschlands anerkannt. Nichts anderes besagt diese Studie. (spiegelt nicht zwingend meine Meinung wieder)

@caramia in welcher moralisch gehobenen Position befindest du dich, anderen Leuten ihre Vorurteile verbieten zu wollen?

Ging es eingangs nicht um die Frage, ob der Dialekt ein Ausschlußkriterium in der Partnerschaft sein kann......????

Ja , sicher kann das sein... das bleibt doch wirklich jedem selbst überlassen.....

was ich im sonstigen Leben von Dialekten halte, geht doch auch niemanden etwas an...... und in der Arbeitswelt oder sonstwo halte ich das eben aus , ist ja nicht mein Partner....

„Göppingen“ (Pseudonym)

Ich bin in Mannheim geboren und aufgewachsen und finde, dass der Dialekt hier in fremden Ohren ganz schön derb klingt. Wenn ich jemanden im TV so reden höre, denke ich: "Oh mein Gott, das ist ja furchtbar". - Kennt jemand Bülent Ceylan? - Ich kann mich allerdings anpassen. Im Beruf habe ich mit Menschen aus ganz Deutschland zu tun und muss mich auch auf Dialekte einstellen. In der Regel spreche ich hochdeutsch. Mit Freunden, die auch den Mannheimer Dialekt sprechen, würde es aber eingebildet und aufgesetzt klingen.

Michaela...unser Dialekt hier ist ein "Bauern"dialekt. ;-)
Aber ich liebe ihn trotzdem und auch wenn ich mich bemühe mal hochdeutsch zu sprechen...des klappt meischtens ned.

Zum Thema...Dialekte müssen nicht sexy sein.Auch wenn man es furchtbar findet,man gewöhnt sich irgendwann dran.
Ich verurteile keine Menschen,nur weil sie anderscht babbeln als ich.Und wenn ich jemanden gut finde,dann kann ihn auch kein Dialekt "entstellen".

„Rheingau-Taunus-Kreis“ (Pseudonym)

Wenn dann in der Realität Der oder Die vor Einem steht , kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen , daß ein unpassender Dialekt dann alles ruiniert .
Einige Leute sollten sich mal selbst kritisch betrachten und sich überlegen , ob sie sowas nicht von ihrer Wunschliste streichen .

„Cloppenburg“ (Pseudonym)

Erfahrungen und Ereignisse im Leben machen einen zu dem was man ist. Hat man mehrmals schlechte Erfahrungen mit einem bestimmten Menschenschlag gemacht, dann entwickelt man Vorurteile.
Ich gebe willi insofern recht, als dass man nie weiss was kommt, aber durch eigene Ressentiments steht man sich dann oft im Weg.

„Köln“ (Pseudonym)

Meine Erfahrung. ...schlägt die Liebe zu, dann kann der Liebste oder die Liebste sprechen und sich anhören, wie immer er oder sie auch will....dann wird der zuvor meist gehasste Dialekt oder die nicht so ganz angenehme Stimmfarbe sowas von unwichtig und zur schönsten Melodie, die man hören möchte. ...hätte man mich früher gefragt wäre meine Antwort wohl eine andere gewesen...ich bin sehr dankbar ddafür, das mich das Leben eines Besseren belehrt hat und mir aufgezeigt hat, wie sehr ich mich doch selber durch meine selbstauferlegten Grenzen und mein Schubladendenken eingeengt habe....

„Rheingau-Taunus-Kreis“ (Pseudonym)

Sehe ich genauso .

„Isernhagen“ (Pseudonym)

So lange ich ihn verstehe...
:-)

„Südthüringen“ (Pseudonym)

ich liebe den Norddeutschen Dialekt....da schmelze ich dahin. Liegt vielleicht auch daran das ich den Menschenschlag da oben irgendwie besonders mag.

Wenn ich einen Partner aus Sachsen oder Bayern hätte....müsste ich im Bett wahrscheinlich immer lachen. Erstmal hab ich sowieso Probleme diese Dialekte zu verstehen und müsste dann mehrmals nachfragen...und dann ist die Stimmung schon dahin.

Aber mein perfektes Ruhrpott Hochdeutsch mit datt und watt mag wahrscheinlich auch nicht jeder. Kann mir aber auch egal sein. Soll ja nur einer mögen :-)

„Pulheim“ (Pseudonym)

@Cossi
au weng? Ja, das ist in der Tat eine süße Umschreibung... leicht untertrieben, aber süß ;-)))

Ich bin ja überzeugt davon, dass ich astreines Hochdütsch schnacke und gar keinen Dialekt habe. Aber so manch einer hört dann doch die Dithmarscher Herkunft und 33 Jahre Hamburg und Schleswig-Holstein raus. Wenn ich einige Tage länger in der Heimat bin, fang ich auch schon mal mit Plattdeutsch an - hängt allerdings ein wenig davon ab, mit welchen Leuten ich dann meist unterwegs bin. Und dass ich mit vielen Leuten auch gern mal schnacken mag oder ich meinen Kollegen spontan als "Döspaddel" betitel, hat schon hier im Süden für manch fragend und auch pikierten Blick gesorgt, der erklärt werden musste. Meine Kollegen finden es jedenfalls dann und wann amüsant, wenn ich mit norddeutscher Schnute vor mich hin lamentier. Wenn ich einen Menschen mag, ist es mir vollkommen schnurz, welchen Dialekt er spricht und wenn das ein Argument gegen DEN Menschen sein soll, ist einem in meinen Augen nicht mehr zu helfen. Aber ja mei, ich gebe gern zu, dass ich durchaus meine Vorlieben habe :-)

„Basel“ (Pseudonym)

Bei einem Date ist es mir vor gefühlten hundert Jahren (und es war niemand von RF, da war ich hier noch nicht) mal passiert, dass der Kerl den Mund aufmachte und übelst gesächselt hat, obwohl er nach eigenem Bekunden 1989 als Kind/Teenie über Ungarn ausgereist und seitdem in Westdeutschland ansässig war.

Wer in so vielen Jahren nicht in der Lage ist, umzulernen, hat schonmal mein Misstrauen in seine intellektuellen Fähigkeiten geweckt, kann mich grundsätzlich aber natürlich im RL eines Besseren belehren. Ansonsten ist dieser "Werner-Dialekt" (Eckehoooort, die Russn ßin do) noch dazu geeignet, seinen Gesprächspartner erstmal für etwas unterbelichtet zu halten, aber auch hier kann man mich jederzeit durch das, was man sagt, von dem ablenken, wie man es sagt. :)

Allerdings, speziell intensives Ursöggsüsch geht echt gar nicht. Moschndroohtzäün. Da sinkt jemand auf der Attraktivitätsskala gleich unter Null. Kann ich auch nix für, das passiert ohne mein Zutun, und ich bin deswegen nicht oberflächlich, sondern lediglich ehrlich. Man sollte schon in der Lage sein, einen Flug nach Bordeaux zu bestellen, ohne in Portugal anzulanden. Auch das unverständliche Grunzen der Bewohner mancher tiefbayerischer Bergdörfer macht die Kommunikation nicht allzu einfach... Groatznhuapfnfiati.

Ich bin aber überzeugt, wenn ich mich trotzdem in so jemanden verlieben würde, dann würde ich keinesfalls von einer Partnerschaft absehen, nur weil mich der Dialekt stört. Das müsste ich dann halt so hinnehmen. Bloß ist die Wahrscheinlichkeit des Verliebens dann geringer, ohne dass ich dies steuern könnte.

„Pulheim“ (Pseudonym)

@Hauptstadtfrau
*lach* Jaa... die Sache mit dem Flug ist schon krass. Aber es war anders herum, die Dame ist in Bordeaux gelandet und wollte nach Porto ;-)

Ansonsten hast Du schon in gewisser Weise Recht, ich würde auch erwarten, dass man sich auch ansatzweise auf Hochdeutsch artikulieren und sich Gegebenheiten anpassen kann.

Wovon manche ihre Partnerwahl abhängig machen, ist schon erstaunlich.
Ihr solltet mal überlegen, dass es schlimmere Gebrechen und Krankheiten gibt, als einen unschönen Dialekt .
Was ist denn, wenn der Partner, in den ihr euch verliebt habt, plötzlich schwer erkrankt?
Lasst ihr ihn dann fallen, wie ne heiße Kartoffel, nur weil das jetzt nicht mehr in das Idealbild passt?