Der Sprung in der Schüssel...Weisheiten und Methaphern

in „Smalltalk“

Zu diesem Thema gibt es 143 Antworten

„Landshut“ (Pseudonym)

Die moderne Hirnforschung hat nun etwas wesentlich tiefgreifendes nachgewiesen, und zwar, dass es bei länger anhaltenden Gefühlszuständen zu einer Neuordnung der dafür zuständigen Nervenzellenverbindungen im Gehirn kommt.

Das Gehirn baut sich also um und sendet andere Hormone und Neurotransmitter aus, so genannte Katecholamine; durch die permanente Ausschüttung von Katecholaminen werden die Strukturen und die Funktionen von Organen verändert.

Das heißt, das Gehirn reagiert zum Beispiel auf unsere Sorgen und Ängste, auf Glücksgefühle und Euphorie – also auf alle unsere Gefühle und Überzeugungen – und bringt unseren Körper durch die Ausschüttung von anderen, neuen Katecholaminen dazu, sich zu verändern.
Wenn wir also beginnen, anders zu denken, zu fühlen oder wahrzunehmen, und zu neuen Überzeugungen kommen, entsteht mit Hilfe unseres Gehirns eine andere, neue Wahrnehmung, so wie ein anderer Bauplan in unserem Körper, der sich exakt nach unseren neuen Vorstellungen ausrichtet. Gleichzeitig ziehen wir neue andere Ereignisse in unser Leben.
Unser Leben kann sich also vollständig ändern – wenn wir es wollen.
(E.Saugstad)

„Saale-Holzland-Kreis“ (Pseudonym)

Auf dem Weg zum Reichtum der Seele

...er saß in seinem Schloß und weinte,
doch nur noch diesen großen Edelstein,
warum kann ihm diesen niemand bringen,
dann würde er glücklich sein,
würde endlich wieder lachen können...

Da kam ein Diener mit einem prunkvollem Kästchen in der Hand,
„hier mein Prinz, wir haben Deinen Edelstein gefunden,
so nehme ihn und sei bitte wieder glücklich,
alle wollen, daß Du glücklich wirst,
trage diesen Edelstein an Deiner Hand,
sei stolz auf Deinen Reichtum...

...der Prinz nahm den Edelstein,
er schaute ihn an,
er überlegte,
wie könnte ihn dieser Edelstein glücklich machen?
„Ich möchte, daß dieser in dem schönsten Ring der Welt zur Geltung kommt!“
Er schaute auf den Stein und war traurig,
„ich möchte endlich glücklich werden!“
sprach er zu seinem Diener.

Es saß der Prinz wieder in seinem Schloß und weinte,
„aber wenn ich den Stein an einem schönen Ring habe, dann....“
Tränen flossen seine Wangen hinunter,
„ich möchte doch nur endlich glücklich werden!“
Da ging die Türe auf:
„hier mein Prinz, wir haben Deinen Edelstein in den schönsten Ring gefaßt,
wir wollen doch, daß Du glücklich wirst!“

Da nahm der Prinz den Ring,
er steckte ihn an und wollte glücklich sein.
„Aber warum weinst Du denn immer noch,“
Du hast doch jetzt den Ring mit dem schönsten Edelstein dieser Welt?“
Der Prinz schaute den Ring an und schwieg,
„gehe heraus, bitte gehe heraus!“
Tränen kullerten seine Wange herunter:
„Warum kann ich denn nicht glücklich werden?“

Auf einmal klopfte es an die Türe,
„herein,“ sprach der Prinz,
„so komme doch herein“
Der Prinz erschrak,
eine häßliche Frau stand vor der Türe,
„Komm lieber Prinz, ich zeige Dir Dein Schloß!“

„Aber!!!“

Nichts ABER,
Die häßliche Frau nahm ihn an der Hand und zeigte ihm sein eigenes Schloß,
„schaue, das alles ist Dein Reichtum!“
Die häßliche Frau führte ihn überall hin,
bis in den letzten Winkel,
sie zeigte ihm alles,
einfach alles.
Aber der Prinz weinte und weinte und weinte...

„Hast Du noch immer nicht genug gesehen,
oder hast Du nicht genug Reichtümer?“
Der Prinz wollte gar nicht mehr aufhören zu weinen.
Da nahm ihn die häßliche Frau wieder an die Hand und zerrte ihn hinaus ins Dorf.
„Bleib stehen,“
kam es aus dem Munde des Prinzen,
wer ist dieser Jung dort an der Ecke,
so möchte ich auch lachen können,
„der Junge kann sehen!“
sprach die häßliche Frau zum Prinzen.

Aber ich kann doch auch sehen,
knurrte der Prinz zornig zurück,
„Ja, vielleicht kannst Du sehen, aber nicht mit dem Herzen!“
„Ich möchte auch so lachen können wie der Junge,
bitte mache, daß ich auch mit dem Herzen sehen kann!“
„Dann verschenke Dein Schloß!“
„Mein Schloß?“
„Auspeitschen lassen werde ich Dich!“

Da stand der Junge auf und ging zu dem Prinzen,
„bist Du der Prinz vom dem schönen Schloß auf dem Berge,
ich schenke Dir diesen Stein,
ich trage ihn schon viele Jahre mit mir herum...“
Wortlos nahm der Prinz den Stein und ging zurück zu seinem Schloß,
doch als er dort ankam, stand es lichterloh in Flammen,
„Mein Schloß,“
schrie er in den Himmel.

Wortlos starrte der Prinz auf das Feuer und weinte...
„so gehe hin und werde sehend“
hörte er eine Stimme in seinem Herzen sprechen.
„Ich will sehend werden,
ja, ich will sehend werden,“
flüsterte er mit sanfter Stimme.

„Ich will sehend werden,“
lagen die Worte auf seinen Lippen...
er drehte sich herum und ging in das Dorf,
dort saß der Junge immer noch an der Ecke,
„Junge, ich schenke Dir diesen Ring mit dem schönsten Edelstein dieser Welt!“
Der Prinz drehte sich herum
und versuchte zu sehen,
er kam an eine Lichtung mit Blick auf eine herrliche Wiese,
eine so schöne Wiese hatte er noch nie gesehen,
plötzlich spürte er eine Hand auf seiner Schulter,
er drehte sich herum und sah die häßliche...
aber diese Frau ist gar nicht häßlich,
spürte er verwundert,
„Wer hat Dich so verzaubert, warum bist Du so schön?“

„Ich war immer so wie ich bin,
aber Du hast gelernt, mit dem Herzen zu sehen!“

Da mußte der Prinz wieder weinen,
vor Glück.
Er nahm die Frau an die Hand,
„willst Du meine Frau werden, ich bin so glücklich, ich möchte Dir alle Wünsche
von Deinen Lippen ablesen und Dir ein Leben lang mein Lachen schenken?“

„Ja, ich will,
zusammen sind wir die reichsten Menschen der Welt,
denn wir sind sehend
und können lachen!“

Der Seestern

Ein alter Mann ging bei Sonnenuntergang den Strand entlang. Vor sich sah er einen jungen Mann, der Seesterne aufhob und ins Meer warf. Nachdem er ihn schließlich eingeholt hatte, fragte er ihn, warum er das denn tue.
Die Antwort war, dass die gestrandeten Seesterne sterben würden, wenn sie bis Sonnenaufgang hier liegen blieben.
„Aber der Strand ist viele, viele Kilometer lang und tausende Seesterne liegen hier", erwiderte der Alte. „Was macht es also für einen Unterschied, wenn Du Dich abmühst?"
Der junge Mann blickte auf den Seestern in seiner Hand und warf ihn in die rettenden Wellen. Dann meinte er: „Für diesen hier macht es einen Unterschied!"

William Ashburne

„Vulkaneifel“ (Pseudonym)

eine Bohnengeschichte
Autor unbekannt

Dies ist die Geschichte von einem Grafen, der sehr alt wurde.
Er verließ niemals das Haus ohne zuvor eine Handvoll Bohnen einzustecken.
Er tat es nicht etwa, um die Bohnen zu kauen.
Nein, er nahm sie mit, um so die schönen Momente des Tages bewusster wahrnehmen und sie zählen zu können.
Jede schöne Kleinigkeit, die er tagsüber erlebte, z.B. einen netten Plausch auf der Straße, das Lachen eines Menschen,
einfach alles, was seine Sinne erfreute,
ließ er eine Bohne von der rechten in die linke Hosentasche wandern.
Manchmal waren es gleich 2 oder 3.
Abends saß er dann zu Hause und zählte die Bohnen aus seiner linken Hosentasche.
So führte er sich Abend für Abend vor Augen, wieviel Schönes ihm an diesem Tag widerfahren war.
Und sogar ein Abend, an dem er nur eine einzige Bohne zählte, war ein guter Tag.
Es hatte sich zu leben gelohnt.

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Wenn ich selbst mal in ein tiefes Loch falle, zähle ich meine Bohnen und siehe da, es hat sich gelohnt, zu leben....helmi

„Dortmund“ (Pseudonym)

Betrachte immer die helle Seite der Dinge! Und wenn sie keine haben? Dann reibe die dunkle, bis sie glänzt.

O Herr, erhalte mich liebenswert!

O Herr, du weißt besser als ich, dass ich von Tag zu Tag älter und eines Tages alt sein werde.
Bewahre mich vor der Einbildung, bei jeder Gelegenheit und zu jedem Thema etwas sagen zu müssen.
Erlöse mich von der großen Leidenschaft,
die Angelegenheiten anderer ordnen zu wollen.
Lehre mich nachdenklich, aber nicht grüblerisch,
hilfreich, aber nicht diktatorisch zu sein.

Bei meiner ungeheuren Ansammlung von Weisheit erscheint es mir ja schade, sie nicht ständig weiterzugeben - aber du verstehst, Herr dass ich mir ein paar Freunde erhalten möchte.
Bewahre mich vor der Aufzählung endloser Einzelheiten
und verleihe mir Schwingen, zur Pointe zu gelangen.
Lehre mich schweigen über meine Krankheiten und Beschwerden. Sie nehmen zu - und die Lust, sie zu beschreiben, wächst von Jahr zu Jahr.

Ich wage nicht, die Gabe zu erflehen, mir Leidensberichte anderer mit Freude anzuhören, aber lehre mich,
sie geduldig zu ertragen.
Lehre mich die wunderbare Weisheit, dass ich mich irren kann.
Erhalte mich so liebenswert wie möglich, ich möchte keine Heilige sein - mit ihnen lebt es sich so schwer -,
aber ein alter Griesgram ist das Krönungswerk des Teufels.

Lehre mich, an andere Menschen unerwartete Talente zu entdecken, und verleihe mir, o Herrr, die schöne Gabe,
es ihnen auch zu sagen.

Theresa von Avila

„Nordenham“ (Pseudonym)

Es ist Dein und nur Dein
Weg. Andere gehen ihn
vielleicht mit Dir, jedoch
niemand geht ihn für Dich.
(Friedrich Siever)

„Geesthacht“ (Pseudonym)

Gehe deinen Weg gelassen und ruhig inmitten des Lärms und der Hast der Zeit
und erinnere dich, welcher Frieden in der Stille liegt...

Die Geschichte sagt, dass ein Cherokee nativer Indianer dies seinen Enkeln über das Leben erzählte:

In mir tobt ein Kampf ... er ist furchtbar. Ein Kampf zwischen zwei Wölfen.
Ein Wolf representiert Angst, Wut, Neid, Reue, Bedauern, Gier, Arroganz,
Selbstmitleid, Schuld, Unmut, Minderwertigkeit, Lügen, Stolz & Überlegenheit.

Der andere Wolf steht für Freude, Frieden, Liebe, Hoffnung, Verteilung,
Gleichmut, Ergebenheit, Freundlichkeit, Wohlwollen, Freundschaft, Mitgefühl,
Freizügigkeit, Wahrheit, Barmherzigkeit & Vertrauen.

Der selbe Kampf tobt auch in Dir und in jeder anderen Person ..

Die Enkel dachten einen Moment darüber nach und ein Kind fragte:
"Welcher Wolf wird gewinnen?"

Der alte Cherokee antwortete: "Der den ich füttere."

...Oder derjenige dem ich meine Aufmerksamkeit gebe.

Angst oder Liebe - Du hast die Wahl

„Idstein“ (Pseudonym)

Einen Schuss Verrücktheit braucht jeder von uns,
sonst trifft uns die Normalität mit voller Wucht.
- Ernst Ferstl -

„Idstein“ (Pseudonym)

Die Regeln des Glücks:
Tu etwas, liebe jemanden, hoffe auf etwas.
- Immanuel Kant -

„Bingen am Rhein“ (Pseudonym)

Metaphern schön und gut, aber gehen nicht auch klare Worte? So like: ich bin wie ich bin, und zwar verdammt geil.

Und nein, um diesen "lustigen" Kommentaren vorzubeugen: ich meine nicht den sexuellen Reiz sondern das Selbstbild ;-)

Gehn tut alles,aber ich wüsste jetzt nicht was klare Worte mit diesem Thread zu tun haben sollten.
Die passen hier irgendwie nicht zum Thema,denn ich habe nach kleinen Geschichten gefragt.
Vielleicht hilft es dir ja,mal einen kleinen Blick in die Bücher von Paulo Coello zu werfen,dann verstehst du was ich mit dem Titel des Threads hier meine. :-)

„Bingen am Rhein“ (Pseudonym)

Ich weiß durchaus was mit diesem Thread gemeint ist und was solche Geschichten/Metaphern sind. Da hab ich auch so einiges gelesen.
Es sind meist umschreibende Worte, die zu einem Fazit kommen, die direkte weise allerdings auch. Und in diesem Sinne hat es wohl doch mit dem Thread zu tun oder?
Eine klare Aussage kann ebenfalls eine Weisheit sein

Es kam der Tag, da sagte das Zündholz zur Kerze: "Ich habe den Auftrag, dich anzuzünden."
"Oh nein", erschrak die Kerze, "nur das nicht. Wenn ich brenne, sind meine Tage gezählt. Niemand wird meine Schönheit mehr bewundern."

Das Zündholz fragte: "Aber willst du denn ein Leben lang kalt und hart bleiben, ohne zuvor gelebt zu haben?"

"Aber brennen tut doch weh und zehrt an meinen Kräften", flüstert die Kerze unsicher und voller Angst.

"Es ist wahr", entgegnete das Zündholz. "Aber das ist doch das Geheimnis unserer Berufung: Wir sind berufen, Licht zu sein. Was ich tun kann, ist wenig.Zünde ich dich nicht an, so verpasse ich den Sinn meines Lebens. Ich bin dafür da, Feuer zu entfachen.
Du bist eine Kerze. Du sollst für andere leuchten und Wärme schenken. Alles, was du an Schmerz und Leid und Kraft hingibst, wird verwandelt in Licht. Du gehst nicht verloren, wenn du dich verzehrst. Andere werden dein Feuer weitertragen. Nur wenn du dich versagst, wirst du sterben."

Da spitzte die Kerze ihren Docht und sprach voller Erwartung: "Ich bitte dich, zünde mich an!"

„Lausanne“ (Pseudonym)

Das gefällt mir. Danke, Schokoschnute.