
In meinem Dorf gab es um die Ecke noch einen Milchwarenladen. Da sind wir als Kinder mit der Metallmilchkanne und einem Kunststoff-Eier-Tragebehälter hingelaufen, und dort wurde die Milch mit einer Pumpe abgefüllt.
Bis ich kapiert hatte, dass mein Lieblings-Freibad-Eis "Cujamara-S..." von Maracuja kommt, musste ich erwachsen werden :-)
Am stärksten empfinde ich die Nostalgie meiner Erinnerungen in Bezug auf Eirichtungen und Kleidung. Toll ist daher der Film "Paul is dead" http://de.wikipedia.org/wiki/Paul_Is_Dead_(Film) super, weil er in allem eine so gute Aussttattung hat.
Aber auch diese Easy-Listening Musik der 70-er Jahre schiebt mich in diese Zeit. Hach!

„Euskirchen“ (Pseudonym)
Ich bin ein echtes Kind der 70iger Jahre. Wie so einige von uns hier.
Für viele die nach uns kommen und z. B, in den 80igern oder 90igern geboren sind, mag es einige Kuriositäten geben, die uns lieb und teuer waren.
Für sie gibt es keinen Kanzler vor Helmut Kohl.
Bei „The Day After“ denken sie an Kopfschmerzen, nicht an einen Film.
Keiner weiß wer Little Joe und Hoss Cartwright waren und warum man mit der Blechtrommel keine Musik machen konnte.
Auf Achse war kein Synonym für Unternehmungen und Barbapapa keine Verballhornung des Namens Barbara.
Cola gab es schon immer nur in unkaputtbaren Plastikflaschen. Der Verschluss war immer aus Kunststoff und nie aus Metall. Cola Cola in Glas-Flaschen? Und dann nur ein Liter? Und mit Kirschgeschmak?
Atari ist für die meisten genauso weit weg wie Schallplatten:
Denn sie haben nie einen Plattenspieler besessen.
Sie haben nie Pac Man gespielt.
Und erst recht kann niemand von ihnen glauben, dass man Geld ausgegeben hat, um ein „Telespiel“ zu spielen, das nicht einmal so aussah wie Tennis...
Im Übrigen hieß Twix niemals Raider und war auch nie „der Pausensnack“.
Ach ja: Und was zum Teufel sind Treets? Und warum kann man Ahoi-Brause nicht trinken?
Auch eine Kugel Eis hat nie 30 Pfennig gekostet, es gibt keine Marken, die „Flutsch Finger“ oder „Brauner Bär“ heißen und erst recht gab es nie eine Zeit ohne Marken.
Was ist übrigens ein Parka oder Burdington Strümpfe – natürlich nur die echten?
Und wieso sollte man sich Windeln um den Hals hängen – oder Palästinensertücher?
Wo wir gerade vom Outfit sprechen: Was sind Popper? Was ist ein Popperschnitt? Heute kennt man nur „Poppen“... wie bei den Pringels...oder Sex :-)
Und warum sollte man sich seine Schultern auspolstern und das Ende seines (Stoff!-)Gürtels im 90°-Winkel nach unten hängen lassen? Kurios, oder?
Diese Generation hat nie einen Fernseher mit nur drei Programmen gesehen.
Ganz zu schweigen von einem Schwarz-Weiß-Fernseher.
Und vor allem nicht ohne Fernbedienung!
Was ist eigentlich Betamax?
Der Walkmann wurde von Sony vor ihrer Geburt erfunden.
Rollschuhe haben Rollen, die hintereinander angeordnet sind und der Schuh ist immer schon dran; und was sind Disco-Roller???
Wetten dass... war immer mit Thomas Gottschalk und warum springt man bei Dalli Dalli in die Luft und fängt nicht an loszulaufen?
Die jetzt Zwanzigjährigen haben noch nie beim Schwimmen über den Weißen Hai nachgedacht. Sie wissen nicht wer Mork war und warum er vom Ork kommt.
Ihnen ist auch egal wer J.R. erschossen hat und außerdem haben sie keine Ahnung, wer J.R. überhaupt ist.
Und... Michael Jackson war immer schon weiß und nicht nur gestorben.
Sie glauben, dass es nicht sein kann, dass Puma-Schuhe mal der letzte Schrei waren und dass das Top-Modell von Adidas nur 99 Mark gekostet hat und keine Luftkammern hatte und nicht blinkte.
Sie wissen nicht, dass man Daten auch auf Kassetten speichern kann, denn sie haben auch noch nie eine Diskette gelocht, geschweige denn umgedreht.
Sie wissen nicht, dass es Zigarettenspender in Eselform gab und wenn man an dessen Ohren zog, kam eine Zigarette aus des Esels Hintern und sie wissen nicht, dass es in der Wohnungseinrichtung nur drei vorherrschende Farben gab: braun, gelb und orange.
Sie wissen nicht, warum Niki Lauda immer eine Mütze trägt.
Sie kennen Herrn Kaiser von der Hamburg-Mannheimer nur ohne Brille und Seitenscheitel und den netten Mann von Persil kennen sie gar nicht. Hmmm, hieß der Mann nicht Clementine und war eigentlich eine Frau?
Sie wissen nicht, dass Frau Sommer nicht mit Dr. Sommer von der Bravo verheiratet ist, sondern bei Jakobs-Kaffee arbeitet und an Festtagen ein Pfund Krönung mitbringt.
Sie wissen nicht, dass Parkuhren früher auch 5 Pfennig Stücke genommen haben.
Aber wir, wir wissen das alles und können schon von „damals“ sprechen... Erinnerungen, die uns keiner mehr nehmen kann und für andere schon kurios klingen :-)

Kennt jemand noch diese Grashüpferinsel?
http://www.youtube.com/watch?v=orzq_lV0Qso

@Tahrya.....Recht haste, das war'n noch Zeiten...seufz...;-)))

Oder die Leute vom Domplatz?
http://www.youtube.com/watch?v=0_H3vqBxKb4&feature=related
Die Musik!!! "La Rotta" soweit ich weiß.

„Euskirchen“ (Pseudonym)
Aber ganz ehrlich ✿ Angie ✿, ich bin zeitlich gesehen ganz froh, wo ich jetzt bin – und auch wenn ich für "die Dreibeiner" und "Anne von Green Gables" hab alles stehen und liegen lassen :-)

Aber die kratzigen Synthetik-T-Shirts aus den 70ern waren im Hochsommer eine Zumutung!
Und die Holzpantinen - wie bin ich darin nur so lange durch die Gegend gelaufen?

Aber ab und an in Erinnerungen schwelgen ist doch was Feines ;-) Vor allem wenn z.B. meine Nichten und Neffen mich und meine Schwester mit großen ungläubigen Augen ansehen, wenn wir von "früher" erzählen.
Himmel....bin ich alt....*grins*

Wir waren fast immer draussen im Wald - und haben dort Buden und Baumhäuser gebaut, den Bach gestaut, damit wir baden konnten und in den Gärten Obst geklaut.
Im Winter haben wir uns gegenseitig spannende Bücher vorgelesen oder den Barbies Kleider genäht oder gehäkelt. Hat mir alles meine Oma beigebracht. Etwas später hab ich dann von ihr auch Socken stricken gelernt.
Aber der 6. Klasse gab es keinen Unterricht am Samstag mehr - was haben wir uns darüber gefreut. Hat ja auch gereicht, wenn an zwei Nachmittagen in der Wochen Unterricht war (Sport, Handarbeit/Werken und Hauswirtschaft).
Samstag oder Sonntag durfte ich zu Hause das kochen, was ich im Hauswirtschaftsunterricht gelernt hatte.
Im TV lief der Hase Cäsar, Daktari und Raumschiff Enterprise. Und wenn Ohnsorg-Theater kam, durfte ich länger aufbleiben und mitgucken. Jeden Abend wurde "Hier und Heute" geguckt, danach musste ich ins Bett.
Als durch Nachrichten gut informierte und vorwitzige 10jähre, wollte ich in eine Kommune ziehen, weil man da "machen darf, was man will und keiner darf einem etwas sagen" *g*
Antiautoritäre Erziehung fand ich klasse (gerade weils das bei uns zu Hause nicht gab). Ab 17 war ich dann aktiv in der Jugendarbeit tätig und habe nachmittags für 2 Stunden Grundschüler bei den Hausaufgaben betreut - und anitautoritär erzogene Kinder kennen gelernt - und fand das gar nicht mehr gut... ;-)

„Bornheim“ (Pseudonym)
Ich liebte als Kind die Serie "Fünf Freunde" von Enid Blyton....hab im Fernsehen keine Folge verpasst. Auch die "Abenteuer" - Bücher von Enid Blyton fand ich toll....meine Oma hat sie immer aus dem "Westen" rübergeschmuggelt...als ich älter wurde schmuggelte sie die BRAVO und die PopRocky...
ja ein wenig muss ich schmunzeln wenn ich daran denke...wenn meine Oma ihre Geschwister in "Westberlin" besuchte und wir sie dann immer vom Bahnhof Friedrichstraße abholten....einer stellte sich am Taxistand an...meist mein Vater und mein Bruder und ich warteten an der Tür um Omi gleich die schweren Taschen abzunehmen ;-)))....endlich zu Hause angekommen....warteten wir sehnsüchtig darauf auspacken zu dürfen...
Mädels kennt ihr noch die Netzsöckchen die in den 80igern modern waren???....2 Paar hat meine Oma mir mitgebracht....ich hab sie getragen bis sie mir regelrecht von den Füßen fielen...abends wurden sie vorsichtig von Hand gewaschen...

„Westerwald“ (Pseudonym)
Bei uns waren es pinke Spencer Jacken, weiße Spitzenhandschuhe, denen die Finger halb abgeschnitten wurden und massenhaft Ketten. In der Bravo dann Schminktipps "Aussehen wie Madonna" und dann ab in die Disse. ;o)
Ja, Madonna war mal so in wie heute Lady Gaga... *lach*

„Ottobrunn“ (Pseudonym)
...hachja, beim Durchlesen sehe ich doch gerade meine Schwester vor mir sitzen mit ihrer Monchichi-Sammlung und wie hiess das noch?? Sarah Kay Sammlung...von Tasse bis Bettwäsche.
Ich hatte den Setzkasten-Fimmel (uah)...liebte dieses schleimige "Slime" (gibt es heute auch noch).
Bewunderte immer bei Freunden eine Faserlampe...die ihre Farben wechselte.
Netzsöckchen, klarrr..und Netzhemden....und Omas Netzeinkaufbeutel...
Hose mit schwarzen und weissen Steifen, hauteng , dazu hohe Turnschuhe von?? Adidas und...
Sweaters mit Nummer oder Rollerskateraufdruck...
Alle Mädels aus meiner Klasse trugen damals eine zeitlang NUR Bundeswehrhosen (mich eingeschlossen)...*achduliebeGüte*
alle Puckibücher von Magda Trott.....hab ich heute noch... bei einem Band musste ich regelmäßig losheulen.
alle Dollybücher....

„Bornheim“ (Pseudonym)
hach Majana...Monchichis...mein Bruder hatte sogar zwei...ich keinen (obwohl meine Eltern als Eltern immer sehr gerecht waren)....nachdem ich ihnen das immer wieder mal vorgehalten habe...hat mein Vater mir 2005 einen gekauft...ich war 36 Jahre alt und hab mich gefreut wie ein Kind....pssst nicht weitersagen...der Monchichi dürfte abends mit in mein Bett und auf meinem Kopfkissen schlafen ;-)))

„Dithmarschen“ (Pseudonym)
Könnt Ihr Euch noch an die Jeans erinnern? Zum Glück war ich in einer Mädchenrealschule. Dort saßen alle Mädels mit offenem Knopf, weil sie es sonst nicht ausgehalten hätten, denn die Hosen konnten nur zugemacht werden, wenn man auf dem Boden lag.
Ansonsten denke ich manchmal ganz gern an die Zeit zurück, in der wir überzeugt waren, daß wir die Welt zum Guten verändern können - mit samt den Revoluzerliedern. Netter Weise gib es ja youtube, mit dem man sich dann einmal durch die alten Lieder klicken und lautstark mitgrölen kann.

ich hatte auch einen monchichi! den haben meine eltern übrigends aufgehoben ^^ außerdem hat mir mein vater von einer dienstreise einen großen grauen teddybär mitgebracht, der gebrummt hat, wenn man ihm auf den bauch gedrückt hat. im halbschlaf bin ich dann mal draufgekommen, und ab dem moment hatte ich angst, ihn nachts im bett zu haben. das hat mir damals schon ein schlechtes gewissen gemacht, denn immerhin war er doch so liebevoll ausgesucht worden. irgendwie ist die erinnerung daran noch sehr präsent.
ich erinner mich an mein erstes fahrrad, das war ein silbernes mit stützrädern. später hatt ich dann ein "großes" rosafarbenes (brrr ...) und hab mit meinem vater auf dem parkplatz fahren geübt, er hat mir immer versprochen er hält mich, ich hab mich drauf verlassen und auf einmal gemerkt er ist gar nicht mehr da, sondern stand am anderen ende ^^ aber so wird der ein oder andere von euch auch das fahren gelernt haben :-)
gegenüber dem haus meiner eltern war das freibad, und ich bin einfach mal so im badeanzug rübergerannt, teilweise sogar ohne handtuch. ich war immer stammgast, habe mit meinem bruder leere flaschen gesammelt um das taschengeld aufzubessern, bzw das so erwirtschaftete geld gleich wieder an den kioskbesitzer weiter zu reichen und es in süßigkeiten umzusetzen. das 3-m-brett war entsetzlich hoch und ich hatte immer schreckliche angst davor. oft bin ich hoch und anschließend wieder runtergeklettert. aber da waren dann ja immer noch "die großen", und haben mir den weg versperrt und angefangen aufm brett rumzuhopsen, bis ich wohl oder übel springen musste. der bademeister hieß mit vornamen august, was lustig war, denn die ortsüblichen mülltonnen hießen genauso, drum hat ihn jeder mehr oder weniger heimlich "mülltonne" genannt, besonders wenn er angehechtet kam um "arschbombenketten" zu unterbinden. es gab nichts anderes als die freizeit im freien zu verbringen, denn der fernseher war schwarz-weiss und hatte nur drei programme ^^ mal biene maja schaun, ja ... oder löwenzahn oder die sendung mit der maus.
die nachbarn waren immer amerikaner, alle paar jahre andere. zum spielen wurden wir übern zaun geworfen ^^ von sehr klein auf, hieß es also mit den ami-kindern verständigung mit allen mitteln üben, händen füßen, zeigen, malen. immerhin bin ich so ja fast zweisprachig aufgewachsen, und ich liebe die sprache heute noch.
ich hab immer heimlich die naschkiste ausgeräumt, wenn meine eltern unterwegs waren, doch oh wunder, es ist ihnen jedesmal aufgefallen,wenn da ne angefressene schoki drin lag obwohl ich steif und fest behauptet hatte, ich war's nicht ^^ mein bruder und ich haben uns zeitweise so richtig geklopft, mit scheiben einschmeißen und löchern im kopf (um so besser verstehen wir uns heute) ...
wir haben alles überlebt und es war ne schöne zeit!!

„Dithmarschen“ (Pseudonym)
Mein Vater bekam jeden Sommer von der BASF für uns Kinder ein aufblasbares "Schwimmtier" geschenkt. Damals waren wir die einzigen, die am Strand so etwas mitbrachten und alle Kinderaugen waren auf uns gerichtet - und wir waren soooo stolz!

„Ottobrunn“ (Pseudonym)
@Loewin: Das war aber eine tolle Geste von deinem Vater. ;-)
ja, fen_fire...wir waren härter im Nehmen. Wir Kinder vom Haus haben fast täglich Rad-Wettrennen veranstaltet und immer schön durch die Kurven möglichst ohne Bremsen. Wie oft habe ich im Dornbusch gehangen (Narben sieht man heute noch) , oder nur in kurzen Hosen ohne Oberbekleidung ein Bad in den Brennesseln genommen. Mehrfache Bienenstiche im Laufe des Sommers, da barfuss, Holzsplitterzupfen war gang und gäbe!

„Bornheim“ (Pseudonym)
@FenFire...ihr habt mit den Ami-Kindern gespielt...wir im Sommer am Badesee mit den kleinen Russen....Kinder verständigen sich mit Händen und Füßen....Hauptsache man hatte Spaß miteinander ;-)))
@Antje....mein Vater organisierte so einen Schlauch von einem Traktorreifen...da war natürlich ein langes Metallventil dran....diese Riesenreifen waren bei uns am Badesee der Knaller...aber du hattest von diesem blöden Metallventil blaue Flecken ohne Ende...meist am Oberschenkel ;-)))

@majana: oh ja, die dornenbüsche in denen man mit dem kettcar reingerauscht ist ^^ und die holzsplitter ^^
@loewin: ja den hatten wir definitiv! und wenn die amis dann mit ihren schweren panzern etc manöver durch die maisfelder gefahren sind, waren wir immer dabei, und haben regen handel betrieben ... maiskolben raufgeworfen - fresspaket runterbekommen! damit konnt man in der grundschule so gut angeben ^^

Ich bin auf dem Lande groß geworden, da war man tagsüber draußen und bestenfalls bei Regen im Hause! Als meine Eltern zusammen mit dem Nachbarn dieses Haus gebaut haben, war nur der Bauernhof schon da, und ein Stückchen oberhalb eine Siedlung, Das hat sich in den letzten über 40 Jahren deutlich geändert. In Ermangelung weiterer Nachbarn habe ich dann auch viel Freizeit auf dem Hof verbracht, dort waren drei Kinder. Wir haben uns im Heuschober und auch im Stroh kleine Buden gebaut – war natürlich streng verboten! In der Nähe des Hofes ist auch ein kleines Wäldchen, da haben wir uns ein Büdchen gebaut, Mit einer geflochtenen Lehmwand, ein paar Steinen und auch einem Dach obendrauf. Wir hatten uns sogar einen Kamin gebaut, auf dem wir dann auch gegrillt haben.
Es war immer was los, es gab junge Kälbchen, neugeborene Katzen, oder das Silo musste gemacht werden. Die hatten auch eine Schaukel, wer hatte das zu der Zeit schon im Garten? Und wenn ich abends Milch holen sollte, und wir haben dann noch zusammen gespielt und ich habe dann immer aus der Milchkanne getrunken, war dann zu Hause fast nix mehr drin… „Da hast du uns heute Abend aber wieder viel Milch mitgebracht“, lautete der Kommentar meines Vaters mit einem Lächeln, wenn er in die Kanne geschaut hat. Von meiner Mutter kam dann immer die Bemerkung: „Du stinkst nach Stall!“ Ja, wonach sollte ich denn sonst riechen, wenn ich vom Hof komme? Wenn ich heutzutage die Kinder sehe, wie sie in der Stadt in einer Betonwüste groß werden müssen, da bin ich doch lieber auf dem Lande aufgewachsen. Ich mag den Stallgeruch – auch heute noch, mich stört auch der Güllegeruch nicht so sehr. Ich finde es schlimm, wenn Menschen von der Stadt aufs Land ziehen und sich dann über solche Dinge beschweren, die hätten ja gleich in der Stadt bleiben können. Aber ein großes Steak oder die frische Milch oder die Eier wollen sie schon auf dem Tisch haben! Oder glauben die wirklich, dass die Wurstscheiben auf den Bäumen wachsen?
Ach ja, da fallen mir doch auch noch die Fanta-Flaschen (selbstverständlich aus Glas) ein, so braune mit Ringelmuster... Das hatte noch Charakter, besser als diese neumodischen Dinger aus der Abteilung "Plaste und Elaste".

Als Ende der Sechziger Geborene hatte ich als Kind ein eher ungewöhnliches Hobby – zumindest für ein Mädchen: Modell-Eisenbahn. Selbstverständlich zusammen mit meinem Vater. Eigentlich ist es ja dort wie bei vielen anderen Dingen, die man als Hobby betreibt, am Schönsten, wenn man eine solche Anlage aufbaut, Die Landschaft, die Häuser, das Schienennetz und die Elektrik, die unkorrekten Schimpfwörter, wenn es mal wieder nicht funktioniert… und aber auch die Freude, wenn mal was funktioniert nach langer Bastelei. Klar, man ist dann auch stolz, wenn es komplett fertig ist, so wie man es gerne hätte und man die Anlage in Betrieb genommen hat. Bei mir war es aber so, ich hätte gerne noch erweitert oder vielleicht eine neue, größere in Angriff genommen… (Frauen bzw. Mädchen und ihre Wünsche – die einen träumen von neuen Kleidern der Saison, High-Heels, Handtaschen u. ä., ich habe halt in jungen Jahren von der großen Anlage geträumt.) Mein Vater hat immer gesagt, wenn er mal in Rente ist, dann will er den Speicher ausbauen. Wir hatten uns auch schon darüber unterhalten, aber das Schicksal hat es anders entschieden. In diesem Zusammenhang ist mir auch wieder eingefallen, wie wichtig es ist, Zeit miteinander zu verbringen! Egal, ob es Familienangehörige oder Freunde sind, Das sind Dinge, die niemand einem nehmen kann im Falle eines Falles. Natürlich sind auch die Dinge, die man hinterlassen bekommt schön, die kann man dann mit den Erinnerungen verbinden. Trotzdem finde ich Ersteres viel wertvoller.

„Limburg-Weilburg“ (Pseudonym)
Ich hab mir mit 14 eine Stichsäge gewünscht und hatte auch blaue Flecken von den langen Ventilen der Traktorschläuche im Sommer... die wir natürlich nicht im zivilisierten Schwimmbad, sondern im Fluss benutzt haben. Heute wäre das undenkbar, denn in Wasser kann man ja ertrinken.
Wir wurden jeden Tag rausgescheucht, zogen von Haus zu Haus und holten alle ab, bis die ganze Horde dann auf unserem Parkplatz Völkerball gespielt hat, oder Unfug machend durch die Nachbarschaft und auf den Bolzplatz zog. Wir haben in Baugruben gespielt und Gerüstdielen von der Baustelle gemopst, um damit Baumhäuser zu bauen, die dann bis aufs Blut gegen "die Anderen" verteidigt wurden. Keine Mutter hat sich Sorgen gemacht, daß ihr Kind dadurch verwahrlosen oder zu Schaden kommen könne. Alle hatten ständig Platzwunden, Schrammen und Beulen, die von keinem Arzt behandelt wurden und die Lehrerin hat Backpfeifen verteilt, da es noch kein ADHS, sondern nur nervige Kinder gab. Mit unseren Eltern haben wir an verregneten Samstag Nachmittagen Quartett, Mikado und Rommé statt Wii gespielt, im Handarbeitsunterricht Makramée-Blumenampeln genüpft und in Kunsterziehung Linolschnitte gemacht.
Im Urlaub fuhren wir Zelten an die Costa Brava, nicht zum All Inklusive Urlaub in die Dominikanische und wenn wir nicht pariert haben, dann gabs den Arsch voll, ohne daß jemand unsere Eltern (oder Lehrer) angezeigt hat.
Beim Skifahren gab es nur Schlepplifte und an meinen ersten Skiern Kabelbindungen. Wir sind mit den Rollschuhen bergab kräftig auf die Nase gefallen, haben uns mit Stelzen die Zähne ausgeschlagen und uns die Füsse im Kettcar gebrochen, der keinen Freilauf hatte. Mit neun haben wir Fremde auf der Straße um Geld angeschnorrt, um uns die neue Bravo zu kaufen, weil wir unbedingt das neue ABBA-Poster haben wollten und im Musikunterricht mit unserem Lehrer darüber gestritten, ob ABBA-Musik aus mehr als drei Akkorden besteht, oder doch Pink Floyd die gute Musik machen. Wir haben die Jeans unten enger genäht und mit Domestos ausgefärbt, uns Pudeldauerwellen machen lassen und die Turnschuhbändel der Knöchelhohen bis zur Wade hoch geschnürt. Wir haben auf Plattenpartys geknutscht, Kaugummi gekaut und Detlevs frisiertes Mofa bestaunt.
Wir waren sicher, wir könnten die Welt zu einem besseren Ort machen, weil wir alles besser wußten und sind nach Wackersdorf gefahren, um gegen die Wiederaufbereitungsanlage zu demonstieren. Bei Tschernobyl durften wir wochenlang nicht raus, wenn es geregnet hat, obwohl noch niemand etwas von saurem Regen gehört hatte...
Ob früher alles besser war, bezweifle ich... es war untechnisierter, einfacher und einfach anders.

„Schönebeck“ (Pseudonym)
Geboren Ende der 80er und somit Kind der 90er :D
Kelly Family hören so laut es geht und damit meiner Brüder vergraulen..
Mit meinen Brüdern Actionheld-like durch den Garten jumpen..
Mit der besten Freundin im Hochsommer im Garten durch den Gartensprenger hüpfen..
Die verrücktesten Karnevalskostüme mit meiner Mama basteln..
Einfach raus gehen und Steine/Blätter und weiß Gott was sammeln...
Wenn ich heute iwo Raviloli oder Hühnersuppe aus der Dose esse oder rieche muss ich sofort an Samstage denken, an denen mein Vater kochen musste weil meine Mum arbeiten war :D
Samstags morgen im Schlafanzug vor dem Fernseher Nutellabrot essen und Power Raingers gucken :D
Polly Pocket.. die winzig klein waren aber keiner Sorge hatte das ich die verschlucken könnte..
Mit meiner Tante in ihr Lieblingskaffee und dort nen Kakao mit Sahne trinken und jedes mal lachen weil der Kellner Zucker dazu legte..
Und jeden Sommer nach Holland ans Meer.. stundenlange Radtouren, durch die Dünen wandern, Fritten essen, Drachen fliegen lassen, Muscheln sammeln...
Und auch wenn das ganze noch garnicht sooo lang her ist, war es sogar zu der Zeit noch alles ganz anders als heute...

„Neukirchen-Vluyn“ (Pseudonym)
hach die Kelly Family...
Und ja, ich stehe auch heute noch dazu. Ich find die Musik weiterhin toll und auch das, was noch von denen ab und an allein kommt.
BTW. von Maite kommt im September eine Art PUTZ-Album raus lach.

„Lemgo“ (Pseudonym)
Ich erinnere mich an meine Jeans, in die ich Keile in die Seitennaht genäht habe, damit sie "Schlag" bekam.
Dann wurden diese Peace-Zeichen draufgemalt, Lederjacke mit langen Fransen an den Ärmeln getragen. Halbhohe Stiefel auch mit Lederfransen und um die Stirn entweder ein Tuch oder Lederschnüre gebunden.
Ich schreibe vom Ende der 60iger und der Hippiezeit und
Woodstock