Was mich (heute) berührt...

in „Smalltalk“

Zu diesem Thema gibt es 1075 Antworten

„Willich“ (Pseudonym)

@dagmar

Ich glaube, dass es zwei versch. Ebenen sind über die Du sprichst..zumindest für mich ist es so.
Die Tatsache von den Eltern nicht angemessenen emotional versorgt/beschützt zu werden, hinterlässt Spuren in jedem betroffenen Menschen.
Das kann ich mittlerweile für mich bedauernd feststellen und mich dennoch für Menschen freuen, die dies anders erfahren durften.
Ein Teil von mir wird immer die Sehnsucht nach bedingungsloser (Eltern)Liebe haben ..jedoch kann ich dies mittlerweile von den realen Personen trennen und fühle mich ihnen auch in keinster Weise mehr verpflichtet.
Das war ein langer schmerzlicher Prozeß der mich letztlich aber stärker gemacht hat.
In diesen emotionalen Verquickungsprozeßen halte ich nur wenig von Vermeidungsstrategien.
Ich bin mehr dafür auch diesen Schmerz und Verlust sehr intensiv zu durchleben, da ich ich für mich gelernt habe nur dann letztlich gestärkt und mit neuen Facetten daraus hervorzugehen.
Ich bin nicht so sehr für "Trösten" ..ich bin eher für Ermutigung zum emotionalen Erleben und die kreativen, stärkenden Elemente darin zu entdecken.

„Bad Rappenau“ (Pseudonym)

Dagmar....ich empfinde Deine Worte als sehr befreiend und leicht machend, aus ihnen spricht Selbstverantwortlichkeit und Erwachsensein. Das Recht, sich von in welcher Weise auch immer "schwierigen" Eltern loszusagen, wird in unserer Gesellschaft nur selten positiv aufgenommen. So wagen es viele nicht, sich vom permanenten Leid zu befreien und einfach sie selber zu sein. So dient das ewigen Leid als ständige Rechtfertigung.

„Espelkamp“ (Pseudonym)

Harte Kost, aber sehr gutes Buch!

„Waiblingen“ (Pseudonym)

Wahrnehmung und die daraus resultierende Haltung ist immer subjektiv.

Ich kann nur von meiner Sicht ausgehen.

Mein Vater wird nichts erkennen oder ändern oder mir jemals geben können, was ich mir wünsche.
Weil:
Er versteht überhaupt nicht, wovon ich rede.
Seine Sichtweise ist einfach ein Parallel -Universum zu meiner.
Somit "muß" ich mich auch nicht um ihn "kümmern" und ständig an der Kruste von einer Wunde kratzen.
Weil die Gefahr von einer Infektion und Eiter steigt so ;-)

„Bad Rappenau“ (Pseudonym)

Dagmar....klare Worte, die wohltuend sind

„Willich“ (Pseudonym)

@Frankenmädl

Ich komme nochmal auf Deine Postings zurück.. denn das war ja der Ausgangspunkt:
Die liebevolle Erinnerung und die Fantasie wie Dein Vater in einem ähnlichen Fall gehandelt hätte.

Gerade weil ich solch eine herzliche Konstellation nicht erlebt habe, bin ich aber auch berührt und dankbar, wenn Menschen wie Du sehr wahrhaftig ihre Emotionen teilen.
Ich kenne leider mehr Menschen die brüchige, illoyale oder gar brutale Erfahrungen in ihrer Kindheit machen mussten und manchmal vergesse ich fast, dass es diese Innigkeit -wie bei Dir- tatsächlich gibt (..und sie nicht nur das Klischee aus romantischen Filmen sind)
Danke für Dein Mitgefühl.
Aber noch mehr Dank für die Bilder und Gedanken einer positiven Vater-Tochter-Beziehung.

... Just for Info...

Ich habe mich vor ein paar Jahren von meiner Familie abgegrenzt... Ohne Streit und mit dem Wissen, dass sie nicht verstehen würden was falsch lief... Ich sehe sie zu großen Familienfest oder rufe zum Geburtstag an... Es geht mir gut damit...

...der aktuelle Artikel auf focus.de, auf den mich ein lieber Freund ausfmerksam gemacht hat, zum Thema Sucht!
Er hat mich vor allem deswegen berührt, weil ich in ihm viele Sachen aus meiner Kindheit "wiedergefunden" habe und ich mit diesem Wissen immer näher duch den Schmerz an die heilende Quelle komme...
Und ich finde es schön, wenn man Freunde hat, die einem bei der Bewältigung von schweren Themen verständnisvoll und hilfreich beistehen! <3

https://www.focus.de/familie/eltern/familie-heute/drogensucht-die-wahre-ursache-von-sucht-geht-auf-diese-6-erlebnisse-aus-der-kindheit-zurueck_id_9162061.html

„Ennepetal“ (Pseudonym)

JaneDoe
So schön!

„Ennepetal“ (Pseudonym)

Die Sprachnachricht einer Freundin aus Deutschland.
Sie arbeitet, neben ihrem Studium, in einem Schweinebetrieb.
Sie erzählte mir, dass sie eine tote Sau vorgefunden hat.
Dieses Tier war, wie üblich, verwahrt in einem Kastenstand. Kurz vorm ferkeln.
Stress, Angst, Panik in der Nacht ....am morgen fand meine Freundin sie aufgespießt mit einer Eisenstange des Kastenstands.
Die Stange ging bis ins Hirn.
Was machen wir Menschen nur für eine unfassbare Scheiße?!

https://aktivstall-fuer-schweine.de/
Das Fleisch ist teurer, aber dieser Hof ist definitiv eine gute Alternative
Bitte handelt!

„Meinerzhagen“ (Pseudonym)

Eine liebe Freundin hat mich durch ihr liebevolles und fürsorgliches Verhalten sehr berührt. Sie hat mich die ersten 24 Stunden nach meiner ambulanten Knie-OP zuhause sehr unterstützt. Dafür bin ich ihr sehr dankbar.

„Seligenstadt“ (Pseudonym)

@PseudoHuhn :/ Widerlich. Wer auch immer sowas tun kann, sollte nie wieder in Kontakt zu Lebewesen kommen, die unter ihm leiden könnten.

„Ennepetal“ (Pseudonym)

ElizaDay, ich habe mich missverständlich ausgedrückt.
Der letzte Satz galt einfach uns Menschen, was wir zulassen und hinnehmen für in der regel billiges Fleisch. Die Sau hat sich selbst getötet.
Diese Stange war eine Längsstange des Kastenstands, die nicht bis zum Boden führt. Die Sau hat sich wahrscheinlich drunter geschoben mit dem Kopf. Blieb stecken, bekam Panik und tötete sich.

Leider bekommen diese Menschen, welche Du angesprochen hast, eher selten und dann auch nur begrenzt einen Kontaktverbot zu Tieren.
Ich weiß von einem Mitarbeiter, in diesem Stall, der verurteilt ist auf Grund von Tierquälerei. Es gab eine Geldstrafe und er arbeitet dort munter weiter in diesem Betrieb.
Man will nicht wissen, was dort tagtäglich passiert. Welche Misstände dort herrschen.
Ein Riesenbetrieb, der regelmässig von Dritten begangen, begutachtet und beurteilt wird zum Wohl der Tiere....drauf geschi*en! Und leider kein Einzelfall.
Ich könnte Dir Geschichten erzählen und Fotos zeigen, die Dich an allem zweifeln lassen.

„Seligenstadt“ (Pseudonym)

Das wir keine wirklich artgerechte Tierhaltung hinbekommen finde ich auch wirklich ein Armutszeugnis unserer Gesellschaft. Auch wenn man Tiere essen möchte, es kann doch nicht im eigenen Sinne sein, dass man Tiere davor so leiden lässt. Vor 2 Generationen hatten alle Kühe noch Namen und man hätte in jedem anständigen Bauernbetrieb jederzeit durch den Stall gehen können, ohne sich zu ekeln oder schämen. (Sofern man mit Kuhscheiße und den Folgen keine Probleme hat. ;))

Meine, schaut mal Kühen in die Augen. Das sind total intelligente Tiere. Die kümmern sich um ihre Jungen. Generationenübergreifend. Wenn es der Mutterkuh schlecht geht, kümmert sich die Oma oder die Tante usw.. Ich finde den Respektverlust davon, das diese Tiere - auch wenn sie unser Essen sind - Lebenwesen sind, extrem widerlich. Auch alle Schweine drum herum werden mitbekommen haben, was diese Sau da für Panik gehabt haben muß. :/

Nicht okay. Mein persönlicher moralischer Kompass hat kein Problem damit Tiere zu essen, die ein artgerechtes Leben hatten, aber die industrielle Tierhaltung ist schon in besonderem Maße widerlich.

Ich war hier übrigens kürzlich bei einem "Hofverkauf" von Eiern. Habe dann gefragt: Wo kommen die denn her? Antwort: "Da und da her. (200km entfernt.)" Ich: "Das ist aber schon ganz schön weit weg. Wie groß ist der Stall denn?" Antwort: "Ja, so 10.0000 Hennen" …. und sowas wurde als Pseudo-Bioprodukt in einem Hofverkauf verkauft. Puh.

„Espelkamp“ (Pseudonym)

Bio Eier bedeutet nicht bessere Haltung der Tiere, sondern dass sie bestimmtes Futter bekommen.

„Ennepetal“ (Pseudonym)

ChaosQueen, das stimmt nicht. Da sind auch noch andere Dinge die anders sind als bei der konventionellen Haltung.
Was aber im Umkehrschluss nicht heißt, dass es den Tieren definitiv gut geht.
Ich weiß von einem Landwirt der Rinder hat und das Demetersiegel...jetzt im Sommer mußte ein befreundeter Bauer seine Weide öffnen damit die Demeterrinder an seine Tränke konnten...
Der Bauer ansich ist das Gütesiegel.

ElizaDay, die Kühe haben heute auch noch Namen. Meine Lieblingskuh hieß Kentucky 😍 Die größte Zicke im Stall. 😁

Biohuhn, da leben, glaube ich, "nur" bis zu 3000Tiere in einer Gruppe.
Und diese Hofgeschäfte, selbst da muss man die Augen offen halten.
Es gibt einen Hof, der jedes Jahr die klassische Martinsgans verkauft. Direkt am Hof hat er einige Tiere in Freilandhaltung. Man könnte denken, man tut etwas gutes, weil man keine Tiere aus einem engen Gehäge kauft.
Die Tiere am Hof werden zu letzt geschlachtet. Zuerst kommen seine Tiere, die er in Polen hält....

Der Mensch ist ein sonderbares Wesen.

„Ostfildern“ (Pseudonym)

"Bio Eier bedeutet nicht bessere Haltung der Tiere, sondern dass sie bestimmtes Futter bekommen."

Die EU-Biorichtlinie sieht Mindestvorschriften für die Haltung von "Bio-Legehennen" vor:

"Entscheidend für die Bewertung von Bio-Eiern ist, ob den Legehennen ein natürliches Verhalten ermöglicht wird. Jedes Huhn in ökologischer Haltung muss Raum zum Ruhen, Laufen, Picken, Scharren, Staub- und Sandbaden haben, weshalb Sitzstangen und Sandbäder Vorschrift sind. Die Legehennen müssen mindestens während eines Drittels ihrer Lebenszeit Zugang zu freiem Gelände haben, wobei Bäume oder Sträucher Schutz vor Sonne und Wind bieten sollen.

Die EU-Rechtsvorschriften für den ökologischen Landbau erlauben sechs Legehennen pro Quadratmeter und 3000 pro Stall. In den Ställen müssen die Tiere ständig Frischluft und Tageslicht sowie eine achtstündige Nachtruhe ohne Kunstlicht bekommen."

aus:

https://www.tagesschau.de/inland/bioeier108~amp.html

Dazu auch:

https://www.oekolandbau.de/landwirtschaft/tier/spezielle-tierhaltung/gefluegel/grundlagen-der-biogefluegelhaltung/gesetze-und-richtlinien/


Bioverbände wie Bioland, Naturland, demeter und andere haben meist höhere Ansprüche und das schon sehr lange bevor es die EU-Bioverordnung gab. Diese waren vor z.B. 30 Jahren die einzige Möglichkeit Waren zu kaufen, bei denen Tierschutzstandards (über das TSchG hinaus) vorausgesetzt werden konnten.



Egal ob Bio oder konventionelle Haltung, das Problem mit Freiland- oder Auslaufhaltung ist immer, dass die qm-Zahl alleine wenig aussagt. Die Gestaltung des Geheges ist bei Hühnern extrem wichtig. Aus Angst vor einem wichtigen Feind, Greifvögeln, gehen Hühner ohne Bäume oder künstlich geschaffene Unterstände nicht (weit) raus auf die Wiese. Sie halten sich dann häufig nur nahe um den Stall herum auf. Dies dient dann oftmals auch noch als Argumentation, dass Hühner eigentlich ja gar nicht raus wollen würden.
Der Verdacht liegt nahe, dass einige Halter solange bis es dazu konkrete Vorschriften gibt, diesen Fakt auch einfach nutzen und bewusst keine Anreize schaffen um ihre Wiesen zu schonen.
Unter Berücksichtigung dieses Wissens ist es so, dass eine Haltung mit weniger qm Auslauf, aber viel geschaffenen Anreizen artgerechter und besser sein KANN, als ganz viele qm "nackte Wiese".


Was unabhängig davon nicht der EU-Bio-Richtlinie entspricht ist, dass Bio-Eier nichts über die Haltung aussagen und quasi somit auch aus ausgestalteten Käfigen (die neuen Käfighaltungen) stammen könnten.

„Ennepetal“ (Pseudonym)

Mich berührt diese Materie.
Und zum Glück auch noch andere.
Rechthaberei habe ich hier keine gelesen.
Aber Du hast hier natürlich sogenanntes Hausrecht.

@ Pseudohuhn: schön, wenn du mehr weisst, als die anderen (gestern, 21:04).
Wer sagt, dass ich was dagegen habe, dass ihr über dieses Thema diskutiert? Ich finde es auch wichtig, noch dazu wenn sich zu dem Thema hier schon mehrere zusammengefunden haben.
Dann wäre ja ein eigener Thread erst recht sinnvoll...oder etwa nicht?
Und zum Thema Hausrecht, da schreiten bei anderen Themen die TE meist schon viel früher ein und löschen, wie sie meinen!
Trotzdem noch einen schönen Abend aus Österreich...