Jedes schöne Gefühl hat seine Träne.
Ludwig Bechstein
Ludwig Bechstein
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
27.03.2015
Hexen
Sind gefährlich!
Ehrlich?
Glaubst Du das?
Hexen
sind wunderbar!
Oder auch
Sonderbar?
Sonderbar,
daß wunderbare Hexen
gefährlich sein sollen.
Beglückt
Verzaubert sie
Mit Magie
Du wirst verrückt.
Vertraue
Ihr Deine Seele an,
Bis Du das Wunder
sehen kannst.
Weise
Heilt sie
Deine Seele
Du bist entzückt.
Verzückt
Entrückt sie Dich
Der Welt, die Du
Zu kennen glaubst.
Sie ist nicht gefährlich.
Ehrlich!
(Un)bekannt
Sind gefährlich!
Ehrlich?
Glaubst Du das?
Hexen
sind wunderbar!
Oder auch
Sonderbar?
Sonderbar,
daß wunderbare Hexen
gefährlich sein sollen.
Beglückt
Verzaubert sie
Mit Magie
Du wirst verrückt.
Vertraue
Ihr Deine Seele an,
Bis Du das Wunder
sehen kannst.
Weise
Heilt sie
Deine Seele
Du bist entzückt.
Verzückt
Entrückt sie Dich
Der Welt, die Du
Zu kennen glaubst.
Sie ist nicht gefährlich.
Ehrlich!
(Un)bekannt
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
27.03.2015
Wer die Masse kennt, wird auf linksherum
Oder rechtsherum erfolgreich sein,
Wenn er Schwindel macht. Denn das Publikum
Fällt auf jeden Schwindel stets herein.
Ganz altaktuell, frech und möglichst dumm,
Breit und kitschig muss die Sache sein,
Denn das Publikum, das große Publikum
Fällt auf jeden Schwindel glatt herein.
Von dem Drum und Dran und von dem Dran und Drum
Will es gar nicht unterrichtet sein.
Denn das Publikum, das große Publikum
Fällt auf jeden Schwindel gern herein.
Applaudiert ihr jetzt mir? Und wenn ja, warum?
O ich prüfe Euch an diesem Stein!
Denn das Publikum, das große Publikum
Will durchaus, durchaus beschwindelt sein.
Joachim Ringelnatz
Oder rechtsherum erfolgreich sein,
Wenn er Schwindel macht. Denn das Publikum
Fällt auf jeden Schwindel stets herein.
Ganz altaktuell, frech und möglichst dumm,
Breit und kitschig muss die Sache sein,
Denn das Publikum, das große Publikum
Fällt auf jeden Schwindel glatt herein.
Von dem Drum und Dran und von dem Dran und Drum
Will es gar nicht unterrichtet sein.
Denn das Publikum, das große Publikum
Fällt auf jeden Schwindel gern herein.
Applaudiert ihr jetzt mir? Und wenn ja, warum?
O ich prüfe Euch an diesem Stein!
Denn das Publikum, das große Publikum
Will durchaus, durchaus beschwindelt sein.
Joachim Ringelnatz
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
27.03.2015
Sie war ein Blümlein hübsch und fein,
Hell aufgeblüht im Sonnenschein.
Er war ein junger Schmetterling,
Der selig an der Blume hing.
Oft kam ein Bienlein mit Gebrumm
Und nascht und säuselt da herum.
Oft kroch ein Käfer kribbelkrab
Am hübschen Blümlein auf und ab.
Ach Gott, wie das dem Schmetterling
So schmerzlich durch die Seele ging.
Doch was am meisten ihn entsetzt,
Das Allerschlimmste kam zuletzt.
Ein alter Esel fraß die ganze
Von ihm so heiß geliebte Pflanze.
Wilhelm Busch
Hell aufgeblüht im Sonnenschein.
Er war ein junger Schmetterling,
Der selig an der Blume hing.
Oft kam ein Bienlein mit Gebrumm
Und nascht und säuselt da herum.
Oft kroch ein Käfer kribbelkrab
Am hübschen Blümlein auf und ab.
Ach Gott, wie das dem Schmetterling
So schmerzlich durch die Seele ging.
Doch was am meisten ihn entsetzt,
Das Allerschlimmste kam zuletzt.
Ein alter Esel fraß die ganze
Von ihm so heiß geliebte Pflanze.
Wilhelm Busch
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
27.03.2015
Wenn in langen trüben Stunden
Unser Herz beinah verzagt,
Wenn, von Krankheit überwunden,
Angst in unserm Innern nagt;
Wir der Treugeliebten denken,
Wie sie Gram und Kummer drückt,
Wolken unsern Blick beschränken,
Die kein Hoffnungsstrahl durchblickt,
O dann neigt sich Gott herüber,
Seine Liebe kommt uns nah,
Sehnen wir uns dann hinüber,
Steht ein Engel vor uns da,
Bringt den Kelch des frischen Lebens,
Lispelt Mut und Trost uns zu,
Und wir beten nicht vergebens
Auch für die Geliebten Ruh.
Novalis
Unser Herz beinah verzagt,
Wenn, von Krankheit überwunden,
Angst in unserm Innern nagt;
Wir der Treugeliebten denken,
Wie sie Gram und Kummer drückt,
Wolken unsern Blick beschränken,
Die kein Hoffnungsstrahl durchblickt,
O dann neigt sich Gott herüber,
Seine Liebe kommt uns nah,
Sehnen wir uns dann hinüber,
Steht ein Engel vor uns da,
Bringt den Kelch des frischen Lebens,
Lispelt Mut und Trost uns zu,
Und wir beten nicht vergebens
Auch für die Geliebten Ruh.
Novalis
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
26.03.2015
Jeder, der schon einmal in den Spiegel geblickt hat, weiß: es gibt keine Zeit, es gibt nur Verfall. Zeit ist kein physikalisches Phänomen. Sie wird mühsam von Uhren produziert. Ein Räderwerk ineinandergreifender, kleiner Zahnräder erzeugt sie wie eine flüchtige Selbstverständlichkeit. Man kann sich ihre Erfinder vorstellen: nervöse Rationalisten, auf der Suche nach kleinsten Momenten, die mit immer kleiner werdenden Bauteilen erfasst werden sollten. Aber ein Leben, das man in Sekunden unterteilen kann, wird deshalb noch nicht besser.
Trixi
Trixi
„Als nackt gilt heute nicht der unbekleidete Leib, sondern der unbearbeitete.“
Günther Anders
Günther Anders
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
25.03.2015
"Schlimmes wird nicht besser, weil es Schlimmeres gibt."
@ne_ratte
@ne_ratte
Sich mit Humorlosen abzugeben, ist gar nicht lustig. ;)
Die Zukunft hat viele Namen: Für die Schwachen ist sie das Unerreichbare, für die Furchtsamen ist sie das Unbekannte und für die Tapferen ist sie die Chance.
Victor Hugo
Victor Hugo
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
25.03.2015
An die Bewußte
Dieser Brief ist stumm, er sagt nur das Notwendige und wird auf dem dritten Rosenstock in der zweiten Reihe zu finden sein; mündlich ein Meheres. Vorläufig dies: Wenn an der Gartentür ein Kreuz mit weißer Kreide geschrieben ist, dann liegt der Inhalt meines Herzens unter dem Topf des dritten Rosenstocks in der zweiten Reihe.
Taschentücher wehen von Gürlitzer Seite bedeutet Anwesenheit und Wunsch der Sehnsucht; mein Zeichen hingegen ist ein dreimaliger Pfiff auf der Krücke meines Handstockes. (Unser Schäfer hat es mich gelehrt, die Liebe lernt alles.) Randewuh: der große Wassergraben rechts von der Brücke.
Auf ewig!! Der Bewußte.
P.S. Die Liebe wird entschuldigen, daß ich dies in Hemdsärmeln geschrieben habe, es ist eine bahnebüchende Hitze.
Fritz Reuter
;o) :o)
Dieser Brief ist stumm, er sagt nur das Notwendige und wird auf dem dritten Rosenstock in der zweiten Reihe zu finden sein; mündlich ein Meheres. Vorläufig dies: Wenn an der Gartentür ein Kreuz mit weißer Kreide geschrieben ist, dann liegt der Inhalt meines Herzens unter dem Topf des dritten Rosenstocks in der zweiten Reihe.
Taschentücher wehen von Gürlitzer Seite bedeutet Anwesenheit und Wunsch der Sehnsucht; mein Zeichen hingegen ist ein dreimaliger Pfiff auf der Krücke meines Handstockes. (Unser Schäfer hat es mich gelehrt, die Liebe lernt alles.) Randewuh: der große Wassergraben rechts von der Brücke.
Auf ewig!! Der Bewußte.
P.S. Die Liebe wird entschuldigen, daß ich dies in Hemdsärmeln geschrieben habe, es ist eine bahnebüchende Hitze.
Fritz Reuter
;o) :o)
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
24.03.2015
Du nennst mich Feuer
Ich nenn’ dich »Schleier«, weil du mich
in deiner Nähe neu gebierst.
Du nennst mich »Angst«, weil es dir bangt,
sobald du dich erneut verlierst.
Ich nenn’ dich »Strahl«, weil deine Augen
mir in tristen Stunden brennen.
Du nennst mich »fremd«, weil wir uns erst,
seit wir geboren wurden, kennen.
Ich nenn’ dich »Wind«, weil du mich löst
und du mir neue Ziele nennst.
Du nennst mich »Feuer«, weil du dich –
ganz offensichtlich – gern verbrennst.
N.Z.
Ich nenn’ dich »Schleier«, weil du mich
in deiner Nähe neu gebierst.
Du nennst mich »Angst«, weil es dir bangt,
sobald du dich erneut verlierst.
Ich nenn’ dich »Strahl«, weil deine Augen
mir in tristen Stunden brennen.
Du nennst mich »fremd«, weil wir uns erst,
seit wir geboren wurden, kennen.
Ich nenn’ dich »Wind«, weil du mich löst
und du mir neue Ziele nennst.
Du nennst mich »Feuer«, weil du dich –
ganz offensichtlich – gern verbrennst.
N.Z.
Trenne dich nicht von deinen Illusionen - wenn sie verschwunden sind, wirst du weiter existieren, aber aufgehört haben zu leben.
Mark Twain
Mark Twain
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
24.03.2015
Um eine Erfahrung »reicher« sein, das heißt: schwächer, das heißt: irdischer, das heißt: wahrer. Deine geringste Kraft ist die Kluft, die vom bloßen Leben das Leben der réalisation trennt. Die Kluft oder besser: der Grat. Denn zu zwei Seiten kann man fallen: ins bloße Leben und in die bloße, übers Leben sich erhaben wähnende Idee. Nichts ist trostloser als die Verbrüderungen der Gefallenen, aber du kannst nicht sicher sein, ob du nicht auch eines Tages dazugehören wirst oder schon jetzt dazugehörst. Nur eine einzige Sicherheit gäbe es: die vollkommene Blindheit des Vorgebots, in deren Wesen es liegt, sich selbst nicht erkennen zu können. Sie ist ihrerseits ein Sturz: aus dem Stand der Natur in den Ungrund der Gnade. Jeder ist des anderen Gefallener: das ist das geschichtsphilosophische Signum des Zeitalters. Aber es ist immer schon aufgehoben in jedem trotzdem gelingenden Verhältnis sei es der Liebe, der Freundschaft oder auch nur des Aufmerkens auf den Anderen als »Nächsten«.
T.K.
T.K.
Wer sich selbst nicht auf die rechte Art liebt, kann auch andere nicht lieben. Denn die rechte Liebe zu sich ist auch das natürliche Gutsein zu anderen. Selbstliebe ist also nicht Ichsucht, sondern Gutsein.
- Robert Musil
- Robert Musil
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
23.03.2015
Mäuse haben Augen, die so kohlrabenschwarz sind wie ihr Inneres. Sie laufen gern in der Nacht herum, weil dann auch die Außenwelt diesem Farbton entspricht. Mäuse sehen also immer schwarz, auch wenn sie glücklich sind.
Frau Tintenblau
Frau Tintenblau
Wer glaubt , etwas zu sein, hat aufgehört, etwas zu werden.
Phillip Rosenthal
Phillip Rosenthal
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
22.03.2015
Gemahnt dich noch das schöne bildnis dessen
Der nach den schluchten-rosen kühn gehascht
Der über seiner jagd den tag vergessen
Der von der dolden vollem seim genascht?
Der nach dem parke sich zur ruhe wandte
Trieb ihn ein flügelschillern allzuweit
Der sinnend sass an jenes weihers kante
Und lauschte in die tiefe heimlichkeit..
Und von der insel moosgekrönter steine
Verliess der schwan das spiel des wasserfalls
Und legte in die kinderhand die feine
Die schmeichelnde den schlanken hals.
Stefan George
Der nach den schluchten-rosen kühn gehascht
Der über seiner jagd den tag vergessen
Der von der dolden vollem seim genascht?
Der nach dem parke sich zur ruhe wandte
Trieb ihn ein flügelschillern allzuweit
Der sinnend sass an jenes weihers kante
Und lauschte in die tiefe heimlichkeit..
Und von der insel moosgekrönter steine
Verliess der schwan das spiel des wasserfalls
Und legte in die kinderhand die feine
Die schmeichelnde den schlanken hals.
Stefan George
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
22.03.2015
Ein Spiegel
Ich könnte ewig weinen
um die Schönheit dieser Welt
Als sei dem Menschen mehr als Leib –
selbst mehr als Geist bestellt
Als flöge er in tausend Funken
leuchtend durch die Nächte
Als wär‘ ihm diese Welt nicht gut
genug und nicht die echte
Ein Spiegel, nur ein Bild im See:
gedreht, verzerrt, entstellt
Bis sich zu ihm, dem kleinen Stern,
ein großes Licht gesellt
Und selbst wenn er im Geiste weiß,
dass alles ihn belügt,
schweigt er vor dem, der sorglos ist,
weil ihm der Schein genügt
N.Z.
Ich könnte ewig weinen
um die Schönheit dieser Welt
Als sei dem Menschen mehr als Leib –
selbst mehr als Geist bestellt
Als flöge er in tausend Funken
leuchtend durch die Nächte
Als wär‘ ihm diese Welt nicht gut
genug und nicht die echte
Ein Spiegel, nur ein Bild im See:
gedreht, verzerrt, entstellt
Bis sich zu ihm, dem kleinen Stern,
ein großes Licht gesellt
Und selbst wenn er im Geiste weiß,
dass alles ihn belügt,
schweigt er vor dem, der sorglos ist,
weil ihm der Schein genügt
N.Z.
Nur selbst gefundene, mit dem eigenen Kopf durchgemachte Antworten prägen den Menschen.
Irmtraud Morgner
Irmtraud Morgner
Der lebt nicht, dessen Haupt nicht im Himmel steht, auf dessen Brust nicht die Wolken ruhen, dem die Liebe nicht im Schoss wohnt und dessen Fuss nicht in der Erde wurzelt.
Clemens Brentano
Clemens Brentano
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
21.03.2015
So milde wie Erinnerung
duften im Zimmer die Mimosen.
Doch unser Glaube steht in Rosen,
und unser großes Glück ist jung.
Sind wir denn schon vom Glück umglänzt?
Nein, uns gehört erst dieses Rufen,
dies Stillestehn auf weißen Stufen,
an die der tiefe Tempel grenzt.
Das Warten an dem Rand des Heut.
Bis uns der Gott der reifen Keime
aus seinem hohen Säulenheime
die Rosen, rot, entgegenstreut.
Rilke
duften im Zimmer die Mimosen.
Doch unser Glaube steht in Rosen,
und unser großes Glück ist jung.
Sind wir denn schon vom Glück umglänzt?
Nein, uns gehört erst dieses Rufen,
dies Stillestehn auf weißen Stufen,
an die der tiefe Tempel grenzt.
Das Warten an dem Rand des Heut.
Bis uns der Gott der reifen Keime
aus seinem hohen Säulenheime
die Rosen, rot, entgegenstreut.
Rilke
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
21.03.2015
wir halten uns zu fest
an den Händen
statt uns freizugeben
wir tragen zu viel Last
des anderen
statt ihn ermutigend zu begleiten
unsere Liebe
fordert das Loslassen
nicht das Besitzen-Wollen
auf unserem Weg
ist die Hingabe gefordert
nicht die Selbstaufgabe
Margot Bickel
an den Händen
statt uns freizugeben
wir tragen zu viel Last
des anderen
statt ihn ermutigend zu begleiten
unsere Liebe
fordert das Loslassen
nicht das Besitzen-Wollen
auf unserem Weg
ist die Hingabe gefordert
nicht die Selbstaufgabe
Margot Bickel
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
19.03.2015
;o) :o))
Wenn Männer orange wären, keine Gliedmaßen und Ohren hätten, könnte man sie (mit ein bisschen trübem Wasser) im Glas halten. Man müsste sie jeden Morgen mit Brocken von etwas Ungesundem füttern und ihnen ab und zu schmeichelhafte Blicke zuwerfen (durch das Gefäß hindurch), dann wären sie schon zufrieden. Mehr bräuchten sie gar nicht, um glücklich zu sein.
Frau Tintenblau
Wenn Männer orange wären, keine Gliedmaßen und Ohren hätten, könnte man sie (mit ein bisschen trübem Wasser) im Glas halten. Man müsste sie jeden Morgen mit Brocken von etwas Ungesundem füttern und ihnen ab und zu schmeichelhafte Blicke zuwerfen (durch das Gefäß hindurch), dann wären sie schon zufrieden. Mehr bräuchten sie gar nicht, um glücklich zu sein.
Frau Tintenblau
Sobald der Geist auf ein Ziel ausgerichtet ist, kommt ihm vieles entgegen.
J-W-G
J-W-G