Aphorismen, Kalauer, Lyrik, Weisheiten, Zitate...etc. ...
Forum für Dicke, Mollige und Übergewichtige

Smalltalk

Erstellt von einem Mann oder einer Frau
22.04.2015
Gehst du außen Mauern entlang,
kannst du die vielen Rosen nicht schauen
in dem fremden Gartengang;
aber in deinem tiefen Vertrauen
darfst du sie fühlen wie nahende Frauen.

Sicher schreiten sie zwei zu zwein,
und sie halten sich um die Hüften, -
und die roten singen allein;
und dann fallen mit ihren Düften
leise, leise die weißen ein...

Rilke
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
21.04.2015
Lieber ein Haar in der Suppe, als Suppe im Haar!

Man muß sparen, koste es, was es wolle!

Keiner ist unnütz, er kann immer noch als schlechtes Beispiel dienen!
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
21.04.2015
Keine Ferne macht dich schwierig,
Kommst geflogen und gebannt,
Und zuletzt, des Lichts begierig,
Bist du Schmetterling verbrannt.

Johann Wolfgang Goethe


On n`arrive jamais à toucher a`la lumière

viereinhalbjähriges Mädchen, mündlich
tu, was Du nicht lassen kannst
ich lass dafür das, was ich tun könnte

Berneck heute zu seinem Chef
(in seinem Gelächter habe ich dann so etwas wie "blöder Hund" verstanden)
:-))
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
21.04.2015
Die
waffenloseste Zärtlichkeit wie die blutigsten Mächte sind auf das Bekennen angewiesen.

Michel Foucault
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
20.04.2015
Zeit ist die Substanz, aus der ich bestehe, Zeit ist ein Fluß, der mich mitreißt, doch ich bin der Fluß. Zeit ist ein Tiger, der mich auseinanderreißt, doch ich bin der Tiger. Zeit ist ein Feuer, das mich verzehrt, doch ich bin das Feuer.

Jorge Luis Borges
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
19.04.2015
Glücklich allein ist die Seele, die liebt...
Johann Wolfgang von Goethe
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
17.04.2015
die Tänze, die Lieder,
die Küsse, die Gaben, Umarmungen, das
Lachen, die Träume, die Winde, die
verhaltenen Klagen, die Reden,
die Bücher, Schwüre, die Blicke, die wissenden
Züge um Münder, der Raum der wartenden
Morgende: alles
rüstet sich zur
ewigen Wiederkehr, – nicht
aber der Schnee.

T.K.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
17.04.2015
Es war ein Mann, der konnte gut Trompete blasen. Er blies das ganze Heer zusammen. Er blies zum Angriff. Er blies zum Sieg. Er blies auch dann zum Sieg, als er zur Niederlage hätte blasen sollen. Da fingen ihn die Feinde.
Sie führten ihn vor den General. Der General sagte: " Niedermachen!" Der Trompeter flehte: "Warum tötet ihr mich? Ich habe niemals einen getötet!"
Der General sagte: "Gerade darum mußt Du sterben. Denn du hast, ohne selber kämpfen zu können, allemiteinander zum Kampfe gehetzt."

Bekannt
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
16.04.2015
Nofretete: Der Name klingt gleichermaßen geheimnisvoll und tantenhaft. Er könnte auch einer entfernten Verwandten gehören, die nebenbei im Bergischen Land ein Lebkuchenhaus betreibt. Die echte Nofretete hat einen Raum für sich und wird von zwei korpulenten, älteren Herren bewacht, die dunkelblaue, ausgebeulte Jacketts tragen. Wenn man sich ihrem Glaskasten nähert oder fotografiert, machen sie wilde Gesten und grobe Bemerkungen wie Berliner Portiers. Doch unflätig werden sie nie, denn sie erinnern sich immer noch rechtzeitig daran, dass sie sich in einem Museum befinden. Ansonsten muss Nofretete ihre vielen Besucher aber erdulden. Und sie blickt mit der üblichen Gleichgültigkeit und naserümpfenden Arroganz der Herrschenden auf ihr manchmal respektloses, aber immer andächtiges Volk. Dabei ist Andacht nicht nötig, denn hier zeigt sich nur, dass jeder Anspruch auf Gottähnlichkeit die Folge einer sehr irdischen Überheblichkeit ist. Vielleicht aber ist es gerade dieses tragische Missverständnis, das ihr Gesicht so anmutig erscheinen lässt.

T.T.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
15.04.2015
Ein Bild erleichtern und dadurch steigern, daß man alles ausläßt, was ihn [den Dichter] bei der Empfängnis anschoß, den bloßen Stoff abschlämmen – das genügt nicht. Man muß es gleich festpressen, durch kleine Gedrängtheiten, durch höchst sinnvolle Prägnanzen wie durch Fliese versteifen, nämlich das Garn des Dichtens um feste Pflöcke spannen und die Worte wie ein Tuch förmlich sticken.

Jürgen von der Wense
Da blühen Jungfraun auf zum Unbekannten und sehnen sich nach ihrer Kindheit Ruh; das aber ist nicht da, wofür sie brannten, und zitternd schließen sie sich wieder zu.

Rainer Maria Rilke
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
15.04.2015
28. Dezember

Die Heiligkeit des Tages, rein als Tag: alles Menschliche besinnungslos und also böse wie immer, aber wie stillgestellt unter dem grauen, hohen, winterlichen, tiefsinnigen Himmel.

Die unbeschreibliche Nähe dessen, an den du denkst, weil du ihn liebst. So daß, wenn du es wirklich tust, das Wort Sehnsucht keinen erfahrbaren Inhalt mehr hat.

T.K.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
14.04.2015
Sonntag gab ich nach wochenlangem Zögern nach und fuhr mit der Claus 12 Stunden, ich schreibe ZWÖLF, im Autobus durch Hessen - es war ganz entsetzlich, weil sie ja nichts ahnt und sieht, ein in Büchern verdorrtes Fräulein - sie hatte auch Gedichte von Benn mit, die sie auf einer Wiese irgendwo lesen wollte. Es war ein hochdramatisches Wetter mit farbensprühenden Rollwolken, aufglimmenden Regenbögen und hinrasenden Geisterregen, aber die Leute SCHLIEFEN!, schmusten mit ihren banalen auswechselbaren Liebchen

T.K.

;o)
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
14.04.2015
Ehret die Frauen! Sie flechten und weben
Himmlische Rosen ins irdische Leben,
Flechten der Liebe beglückendes Band,
Und in der Grazie züchtigem Schleier
Nähren sie wachsam das ewige Feuer
Schöner Gefühle mit heiliger Hand.

Johann Christoph Friedrich von Schiller
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
13.04.2015
Heut abend

Ballustrade aus Wind
um heut abend
meine Traurigkeit
aufzustützen

Giuseppe Ungaretti
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
12.04.2015
Auf dem Gipfel zeigt sich die Spitze des Berges nicht
So hoch der Berg und so weit der Blick auf die Berge in der Ferne auch sein mögen, kann der Betrachter auf dem Gipfel eines nicht sehen: die Spitze des Berges, auf dem er steht. Das Wesen des Berges entbirgt sich nur dem, der über die steinernen und steilen Bergpfade am Ende des mühsamen Aufstiegs den Gipfel tatsächlich erreicht, denn der „Berg“, der bestiegen wird, „ist der Berg eines jeden selbst“.

Ryosuke Ohashi