Erstellt von einem Mann oder einer Frau
05.06.2015
Es gibt keine Lösungen im Leben. Es gibt Kräfte in Bewegung: die muß man schaffen; die Lösungen folgen nach.
- Antoine de Saint-Exupéry, Vol de Nuit (Nachtflug)
- Antoine de Saint-Exupéry, Vol de Nuit (Nachtflug)
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
05.06.2015
Die Lichtung
Ich denk an dich. Ich denke an die Liebesstunden
Die wir im Waldesinnern süß erlebten.
Auf feuchtem Laub, vorbei an ernsten Tannen,
Buchen, braunen Pilzen. Auf kaum begangenem
Wege kamen wir zu einer Lichtung.
Der Himmel weitete sich plötzlich leuchtend über uns.
Du riefst »Wie schön das ist!« Die Sonne strahlte mild,
Umfing mit ihrem Gold die dunklen Bäume
Und das helle Grün der Himbeersträucher,
Von denen wir die reifen Früchte nahmen,
Einander lachend auf die Lippen legten.
Dann sanken wir beseligt in das weiche Moos
Dein Kopf lehnte an meiner Schulter, sanft,
Du hieltest meine Hand. Die alten Tannen rauschten
Feierlich. Und aus dem Dickicht
Trat ein Reh ... das lange lauschend blieb.
Da blickten wir uns tiefer in die Augen,
Die das klare Blau des Himmels hatten.
Wir sprachen nichts, wir dachten kaum etwas.
Wir ahnten nur die Ewigkeit des Augenblicks,
Und daß die Seelen sich ganz nahe waren.
Francisca Stoecklin
Ich denk an dich. Ich denke an die Liebesstunden
Die wir im Waldesinnern süß erlebten.
Auf feuchtem Laub, vorbei an ernsten Tannen,
Buchen, braunen Pilzen. Auf kaum begangenem
Wege kamen wir zu einer Lichtung.
Der Himmel weitete sich plötzlich leuchtend über uns.
Du riefst »Wie schön das ist!« Die Sonne strahlte mild,
Umfing mit ihrem Gold die dunklen Bäume
Und das helle Grün der Himbeersträucher,
Von denen wir die reifen Früchte nahmen,
Einander lachend auf die Lippen legten.
Dann sanken wir beseligt in das weiche Moos
Dein Kopf lehnte an meiner Schulter, sanft,
Du hieltest meine Hand. Die alten Tannen rauschten
Feierlich. Und aus dem Dickicht
Trat ein Reh ... das lange lauschend blieb.
Da blickten wir uns tiefer in die Augen,
Die das klare Blau des Himmels hatten.
Wir sprachen nichts, wir dachten kaum etwas.
Wir ahnten nur die Ewigkeit des Augenblicks,
Und daß die Seelen sich ganz nahe waren.
Francisca Stoecklin
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
04.06.2015
Bleib ruhig: In hundert Jahren ist alles vorbei.
Ralph Waldo Emerson
(1803 - 1882), US-amerikanischer Geistlicher, Lehrer, Philosoph und Essayist
:)
Ralph Waldo Emerson
(1803 - 1882), US-amerikanischer Geistlicher, Lehrer, Philosoph und Essayist
:)
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
04.06.2015
Auch ist das vielleicht nicht eigentlich Liebe, wenn ich sage, daß Du mir das Liebste bist; Liebe ist, daß Du mir das Messer bist, mit dem ich in mir wühle.
F.K.
F.K.
“Es ist sehr gut denkbar, dass die Herrlichkeit des Lebens um jeden und immer in ihrer ganzen Fülle bereit liegt, aber verhängt, in der Tiefe, unsichtbar, sehr weit. Aber sie liegt dort, nicht feindselig, nicht widerwillig, nicht taub. Ruft man sie mit dem richtigen Wort, beim richtigen Namen, dann kommt sie. Das ist das Wesen der Zauberei, die nicht schafft, sondern ruft.” (Tagebücher, 18.10.1921)
Franz Kafka
Franz Kafka
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
04.06.2015
„Vegetarier
essen keine Tiere,
aber ihr Futter“
Robert Lembke
essen keine Tiere,
aber ihr Futter“
Robert Lembke
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
03.06.2015
Wer wandernd nicht Gefährten trifft,
die besser, oder doch ihm gleich,
zieh einsam fest die Straße fort -
Gemeinschaft gibt’s mit Toren nicht.
Siddhartha Gautama
die besser, oder doch ihm gleich,
zieh einsam fest die Straße fort -
Gemeinschaft gibt’s mit Toren nicht.
Siddhartha Gautama
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
02.06.2015
Das Leben wird vorwärts gelebt und rückwärts verstanden.
*Sören Kierkegaard*
*Sören Kierkegaard*
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
02.06.2015
Eine gute Ehe ist die, in der der eine den anderen zum Schutzengel seiner Einsamkeit bestellt!
Rainer Maria Rilke
Rainer Maria Rilke
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
01.06.2015
Blumen
In märzentagen streuten wir die samen
Wann unser herz noch einmal heftig litt
An wehen die vom toten jahre kamen
Am lezten kampf den eis und sonne stritt.
An schlanken stäbchen wollten wir sie ziehen
Wir suchten ihnen reinen wasserquell
Wir wussten dass sie unterm licht gediehen
Und unter blicken liebevoll und hell.
Mit frohem fleisse wurden sie begossen
Wir schauten zu den wolken forschend bang
Zusammen auf und harrten unverdrossen
Ob sich ein blatt entrollt ein trieb entsprang.
Wir haben in dem garten sie gepflückt
Und an den nachbarlichen weingeländen
Wir wandelten vom glanz der nacht entzückt
Und trugen sie in unsren kinderhänden.
Stefan George
In märzentagen streuten wir die samen
Wann unser herz noch einmal heftig litt
An wehen die vom toten jahre kamen
Am lezten kampf den eis und sonne stritt.
An schlanken stäbchen wollten wir sie ziehen
Wir suchten ihnen reinen wasserquell
Wir wussten dass sie unterm licht gediehen
Und unter blicken liebevoll und hell.
Mit frohem fleisse wurden sie begossen
Wir schauten zu den wolken forschend bang
Zusammen auf und harrten unverdrossen
Ob sich ein blatt entrollt ein trieb entsprang.
Wir haben in dem garten sie gepflückt
Und an den nachbarlichen weingeländen
Wir wandelten vom glanz der nacht entzückt
Und trugen sie in unsren kinderhänden.
Stefan George
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
30.05.2015
DIE GEFÄHRLICHSTE KRANKHEIT
Die Entwurzelung ist bei weitem die gefährlichste Krankheit der menschlichen Gesellschaft.
Wer entwurzelt ist, entwurzelt. Wer verwurzelt ist, entwurzelt nicht.
Die Verwurzelung ist vielleicht das wichtigste und meistverkannte Bedürfnis der menschlichen Seele.
Simone Weil
Die Entwurzelung ist bei weitem die gefährlichste Krankheit der menschlichen Gesellschaft.
Wer entwurzelt ist, entwurzelt. Wer verwurzelt ist, entwurzelt nicht.
Die Verwurzelung ist vielleicht das wichtigste und meistverkannte Bedürfnis der menschlichen Seele.
Simone Weil
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
28.05.2015
Nicht alles, was erklärbar ist, ist auch vermeidbar!
Unser Kopf ist rund, damit das denken die Richtung ändern kann.
Ein Lächeln ist die netteste Art, einem Gegner die Zähne zu zeigen.
Unser Kopf ist rund, damit das denken die Richtung ändern kann.
Ein Lächeln ist die netteste Art, einem Gegner die Zähne zu zeigen.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
28.05.2015
BEITRAG ZUR STATISTIK
Auf hundert Menschen
zweiundfünfzig,
die alles besser wissen,
dem fast ganzen Rest
ist jeder Schritt vage,
Hilfsbereite,
wenn’s nicht zu lange dauert,
gar neunundvierzig,
beständig Gute,
weil sie’s nicht anders können,
vier, na sagen wir fünf,
die zur Bewunderung ohne Neid neigen,
achtzehn,
die durch die Jugend, die vergängliche,
Irregeführten
plus minus sechzig,
die keine Scherze dulden,
vierundvierzig,
die ständig in Angst leben
vor jemand oder vor etwas,
siebenundsiebzig,
die das Talent haben, glücklich zu sein,
kaum mehr als zwanzig, höchstens,
die einzeln harmlos sind
und in der Masse verwildern,
über die Hälfte, sicher,
Grausame,
von den Umständen dazu gezwungen,
das sollte man lieber nicht wissen,
nicht einmal annäherungsweise,
die nach dem Schaden klug sind,
nicht viel mehr
als die vor dem Schaden klug sind,
die sich vom Leben nichts als Gegenstände nehmen,
dreißig,
obwohl ich mich gerne irren würde,
Gebrochene, Leidgeprüfte,
ohne ein Licht im Dunkel,
dreiundachtzig,
früher oder später,
Gerechte
recht viel, denn fünfunddreißig,
sollte es die Mühe des Verstehens kosten,
drei,
Bemitleidenswerte
neunundneunzig,
Sterbliche
hundert auf hundert.
Eine Zahl, die sich vorerst nicht ändert.
Wisława Szymborska
Auf hundert Menschen
zweiundfünfzig,
die alles besser wissen,
dem fast ganzen Rest
ist jeder Schritt vage,
Hilfsbereite,
wenn’s nicht zu lange dauert,
gar neunundvierzig,
beständig Gute,
weil sie’s nicht anders können,
vier, na sagen wir fünf,
die zur Bewunderung ohne Neid neigen,
achtzehn,
die durch die Jugend, die vergängliche,
Irregeführten
plus minus sechzig,
die keine Scherze dulden,
vierundvierzig,
die ständig in Angst leben
vor jemand oder vor etwas,
siebenundsiebzig,
die das Talent haben, glücklich zu sein,
kaum mehr als zwanzig, höchstens,
die einzeln harmlos sind
und in der Masse verwildern,
über die Hälfte, sicher,
Grausame,
von den Umständen dazu gezwungen,
das sollte man lieber nicht wissen,
nicht einmal annäherungsweise,
die nach dem Schaden klug sind,
nicht viel mehr
als die vor dem Schaden klug sind,
die sich vom Leben nichts als Gegenstände nehmen,
dreißig,
obwohl ich mich gerne irren würde,
Gebrochene, Leidgeprüfte,
ohne ein Licht im Dunkel,
dreiundachtzig,
früher oder später,
Gerechte
recht viel, denn fünfunddreißig,
sollte es die Mühe des Verstehens kosten,
drei,
Bemitleidenswerte
neunundneunzig,
Sterbliche
hundert auf hundert.
Eine Zahl, die sich vorerst nicht ändert.
Wisława Szymborska
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
26.05.2015
Man ist nicht enttäuscht von den Dingen die jemand tut, oder auch nicht tut. Sondern von der eigenen Dummheit etwas anderes erwartet zu haben!
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
26.05.2015
Es reicht der Stolz, um den zu entschuldigen, der uns verletzte; aber nicht einmal die Nächstenliebe reicht, um dem zu verzeihen, der den verletzt, den wir lieben.
Dávila
Dávila
Unterschätzt nie die Macht dummer Menschen in großen Gruppen...
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
25.05.2015
Nimm einem traurigen Menschen nicht die Hoffnung.
Es könnte das Letzte sein, was er noch hat ...
Es könnte das Letzte sein, was er noch hat ...
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
25.05.2015
Durch jede Stunde...
Durch jede Stunde, durch jedes Wort
blutet die Wunde der Schöpfung fort,
verwandelnd Erde und tropft den Seim
ans Herz dem Werde und kehret heim.
Gab allem Flügel, was Gott erschuf,
den Skythen die Bügel dem Hunnen den Huf -
nur nicht fragen, nur nicht verstehn;
den Himmel tragen, die weitergehn,
nur diese Stunde ihr Sagenlicht
und dann die Wunde, mehr gibt es nicht.
Die Äcker bleichen, der Hirte rief,
das ist das Zeichen: tränke dich tief,
den Blick in Bläue, ein Ferngesicht:
das ist die Treue, mehr gibt es nicht,
Treue den Reichen, die alles sind,
Treue dem Zeichen, wie schnell es rinnt,
ein Tausch, ein Reigen, ein Sagenlicht,
ein Rausch aus Schweigen, mehr gibt es nicht.
Gottfried Benn
Durch jede Stunde, durch jedes Wort
blutet die Wunde der Schöpfung fort,
verwandelnd Erde und tropft den Seim
ans Herz dem Werde und kehret heim.
Gab allem Flügel, was Gott erschuf,
den Skythen die Bügel dem Hunnen den Huf -
nur nicht fragen, nur nicht verstehn;
den Himmel tragen, die weitergehn,
nur diese Stunde ihr Sagenlicht
und dann die Wunde, mehr gibt es nicht.
Die Äcker bleichen, der Hirte rief,
das ist das Zeichen: tränke dich tief,
den Blick in Bläue, ein Ferngesicht:
das ist die Treue, mehr gibt es nicht,
Treue den Reichen, die alles sind,
Treue dem Zeichen, wie schnell es rinnt,
ein Tausch, ein Reigen, ein Sagenlicht,
ein Rausch aus Schweigen, mehr gibt es nicht.
Gottfried Benn
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
23.05.2015
In einer wirklich schönen Stadt läßt sich auf die Dauer nicht leben - sie nimmt einem die Sehnsucht.
Elias Canetti
Elias Canetti
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
23.05.2015
"Wir können ja Freunde bleiben" ist das gleiche wie:
"Dein Hund ist tot, aber du darfst ihn behalten"
"Dein Hund ist tot, aber du darfst ihn behalten"
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
23.05.2015
Verkehrsunfall
Noch wissen sie nicht,
was vor einer halben Stunde
dort auf der Straße passiert ist.
Auf ihren Uhren
irgendeine Zeit,
Nachmittag, Donnerstag, September.
Jemand seiht Nudeln.
Jemand recht Laub im Garten.
Die Kinder laufen kreischend um den Tisch.
Die Katze läßt sich gnädig streicheln.
Jemand weint –
wie gewöhnlich vor dem Fernseher,
wenn der böse Diego Juanita sitzenläßt.
Man hört Klopfen –
macht nichts, es ist die Nachbarin mit der geliehenen Pfanne.
In der Wohnung klingelt das Telefon –
vorerst nur wegen der Anzeige.
Ginge jemand ans Fenster
und blickte in den Himmel,
könnte er bereits die Wolken sehen,
von der Unfallstelle herübergeweht.
Zwar zerfetzt und zerrissen,
aber das ist bei ihnen an der Tagesordnung.
Wisława Szymborska
Noch wissen sie nicht,
was vor einer halben Stunde
dort auf der Straße passiert ist.
Auf ihren Uhren
irgendeine Zeit,
Nachmittag, Donnerstag, September.
Jemand seiht Nudeln.
Jemand recht Laub im Garten.
Die Kinder laufen kreischend um den Tisch.
Die Katze läßt sich gnädig streicheln.
Jemand weint –
wie gewöhnlich vor dem Fernseher,
wenn der böse Diego Juanita sitzenläßt.
Man hört Klopfen –
macht nichts, es ist die Nachbarin mit der geliehenen Pfanne.
In der Wohnung klingelt das Telefon –
vorerst nur wegen der Anzeige.
Ginge jemand ans Fenster
und blickte in den Himmel,
könnte er bereits die Wolken sehen,
von der Unfallstelle herübergeweht.
Zwar zerfetzt und zerrissen,
aber das ist bei ihnen an der Tagesordnung.
Wisława Szymborska
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
22.05.2015
Steh' nicht immer auf! Sonst nimmt dir noch jemand den Platz weg --- und dann sitzt du da!
Ein Stabhochspringer ist kein Hochstapler und eine Hebamme ist keine Empfangsdame.
Weich ist weich und hart ist hart. Aber immer weich ist ganz besonders hart!
Ein Stabhochspringer ist kein Hochstapler und eine Hebamme ist keine Empfangsdame.
Weich ist weich und hart ist hart. Aber immer weich ist ganz besonders hart!
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
21.05.2015
Ein Gedicht vermag
das Echo des Sturms festzuhalten, wie
jene Muschel, die der flüchtende Orpheus berührt hat.
Adam Zagajewski
das Echo des Sturms festzuhalten, wie
jene Muschel, die der flüchtende Orpheus berührt hat.
Adam Zagajewski
Kein Genuß ist vorübergehend, denn der Eindruck,
den er zurückläßt, ist bleibend
(Johann W. von Goethe)
den er zurückläßt, ist bleibend
(Johann W. von Goethe)
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
21.05.2015
Nutella besteht zu 60% aus Pflanzenfett. Es ist also quasi ein Salat ;)