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Forum für Dicke, Mollige und Übergewichtige

Smalltalk

Erstellt von einem Mann oder einer Frau
07.03.2016
Das ist die Sehnsucht

Das ist die Sehnsucht: wohnen im Gewoge
und keine Heimat haben in der Zeit.
Und das sind Wünsche: leise Dialoge
täglicher Stunden mit der Ewigkeit.

Und das ist Leben. Bis aus einem Gestern
die einsamste von allen Stunden steigt,
die, anders lächelnd als die andern Schwestern,
dem Ewigen entgegenschweigt.

Rainer Maria Rilke
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
06.03.2016
"Unter allen Posen ist die moralische die unanständigste."

Oscar Wilde
Weltlauf
Heinrich Heine

Hat man viel, so wird man bald
Noch viel mehr dazubekommen.
Wer nur wenig hat, dem wird
Auch das wenige genommen.

Wenn du aber gar nichts hast,
Ach, so lasse dich begraben -
Denn ein Recht zum Leben, Lump,
Haben nur, die etwas haben.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
06.03.2016
Auch

Es gibt einen Mittelpunkt in deinem Leben den du wertschätzen solltest.
Er heisst: Auch

Du kannst das Gefühl haben, dass du das größte Arschloch auf dieser Welt bist und wenn jemand zu dir sagt, dass du auch sehr liebenswert bist, dann wirst du zusehen müsssen, dass du dies ebenfalls akzeptierst.

Auch erlaubt dir, in den Zwischenraum zu gleiten, zwischen liebenswert zu sein und verachtenswert zu sein. Wenn du lernst Auch wertzuschätzen, dann ist das wie eine Erleuchtungsversicherung.

Die Menschen neigen dazu, das wort "auch" zu vergessen, Sie denken, dass es entweder nur das eine oder das andere ist.
Nein, es immer Auch.
Was immer es sein mag, das auf dich zukommt:
Du bist hässlich,
Du bist schön,
Du bist verwirrt und mitten im Schlamassel,
Du weisst nicht, was du bist, Auch.
Du bist manchmal sehr gut drauf, oder Auch der letzte Heuler, mit dem zusammen zu sein man sich vorstellen kann, Auch.
Auch bist du manchmal sehr schön im Fluss. Alles um dich herum ist sehr schön und es nichts zu sagen.

Du willst wissen, wer du bist? Du bist Auch.
Klammere niemals zu irgendeinem Zeitpunkt irgendetwas aus.
Alles ist immer Auch.
Falls du irgendetwas ausklammerst, bist du ein armseliges Wesen. Du lässt nicht mehr zu.
Auch, Auch, Auch, Auch, das ist es, was du bist.
Wir haben so wenige Zeit zu leben. Innerhalb dieser Zeit schliesse alles mit ein.
Auch, Auch, Auch.
Ich habe es vermasselt,Auch.
Ich fühle mich großartig,Auch.
Ich hatte den größten Orgasmus, Auch.
Ich habs blockiert, Auch.
Wenn du das erlauben kannst, ist es schön.

Ich bin schön, weil ich die Auchs in mir erlaube.
Ich bin schön, weil ich meine Hässlichkeit akzeptiere.
Ich bin akzeptiere, es vermasselt zu haben.
Ich akzeptiere es, mich schuldig zu fühlen.
Ich akzeptiere es, dass ich wünsche, ich könnte es besser tun.

Falls du jemals in eine Situation kommst, wo du die Dinge nicht akzeptieren kannst- dies ist auch ein Auch!

Denny Yuson- Sànchez
(Übersetzung: G. Kowarowsky)
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
05.03.2016
Ziegelhausen: »Scho traurisch, so a Schandfleck im Dorf«, sagte der an der Bushaltestelle wartende Mann zur neben ihm stehenden Frau. Gemeint war das etwas heruntergekommene Haus gegenüber, zur Straße hin ein altes Scheunentor mit zerfetzten alten Veranstaltungsplakaten daran. »Das Wort Schande ist jetzt ja wieder modern«, hatte ich plötzlich Lust, mich einzumischen, sagte aber nichts, in meiner unüberwindlichen Scheu vor der Welt der Bürger.

T.K.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
05.03.2016
Son Quark.

Brienne de la Ruhrgebiet
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
05.03.2016
Jeder Idealismus endet in einer generalen Pleite.

Jürgen von der Wense
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
05.03.2016
Wahrheit kommt mit wenigen Worten aus.

Laotse
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
04.03.2016
Diognetus warnte mich vor dem Trachten nach eitlen Dingen und dem Glauben an das Gerede der Gaukler und Schwarzkünstler von Verschwörungen, Geisterbann und dergleichen Dingen, vor der Wachtelpflege und ähnlichen Liebhabereien und lehrte mich, Freimütig zu ertragen und mit der Philosophie mich zu befreunden.

Marc Aurel
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
04.03.2016
Dabeisein ist 80 Prozent des Erfolges.

Woody Allen
Traurige Meise

Hernieder lächelnd blickt der weise Mond
aufs Tannenwäldchen, drin die Meise wohnt.
Wen ficht es an, dass sie im Moose weint -
sie traure, wo se will und wo se meint!
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
03.03.2016
Du musst das Leben nicht verstehen,
dann wird es werden wie ein Fest.
Und lass dir jeden Tag geschehen
so wie ein Kind im Weitergehen von jedem Wehen
sich viele Blüten schenken lässt.

Sie aufzusammeln und zu sparen,
das kommt dem Kind nicht in den Sinn.
Es löst sie leise aus den Haaren,
drin sie so gern gefangen waren,
und hält den lieben jungen Jahren
nach neuen seine Hände hin.


Rainer-Maria Rilke
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
02.03.2016
Glücklich ist der Mensch der Bäume liebt,
besonders die großen, freien, wild wachsen
an der Stelle, wo die unendliche Kraft
sie gepflanzt hat, und die unabhängig geblieben sind
von der Fürsorge der Menschen.

Prentice Mulford
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
02.03.2016
Paradoxerweise rettet das Aussprechen wichtiger Dinge, die man für „Beziehungskiller“ hält, häufig die Beziehung. Empathie ist keine Entschuldigung mit notwendigen Informationen hinter dem Berg zu halten.

D. Schnarch
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
02.03.2016
@chunkybutfunky: Gefällt mir ... und wie du geschrieben hast: immer noch aktuell.
1947 von Wolgang Borchert geschrieben, aber immer noch schrecklich aktuell.
Mir heute wieder in die Hand gefallen, da die Nichte über dieses Werk eine Deutscharbeit geschrieben hat.

WOLFGANG BORCHERT
Dann gibt es nur eins!

Du. Mann an der Maschine und Mann in der Werkstatt. Wenn sie dir morgen befehlen, du sollst keine Wasserrohre und keine Kochtoepfe mehr machen - sondern Stahlhelm und Maschinengewehre, dann gibt es nur eins:

Sag NEIN!

Du. Maedchen hinterm Ladentisch und Maedchen im Buero. Wenn sie dir morgen befehlen, du sollst Granaten fuellen und Zielfernrohre fuer Scharfschuetzengewehre montieren, dann gibt es nur eins:

Sag NEIN!

Du. Besitzer der Fabrik. Wenn sie dir morgen befehlen, du sollst statt Puder und Kakao Schiesspulver verkaufen, dann gibt es nur eins:

Sag NEIN!

Du. Forscher im Laboratorium. Wenn sie Dir morgen befehlen, du sollst einen neuen Tod erfinden gegen das alte Leben, dann gibt es nur eins:

Sag NEIN!

Du. Dichter in deiner Stube. Wenn sie dir morgen befehlen, du sollst keine Liebeslieder, du sollst Hasslieder singen, dann gibt es nur eins:

Sag NEIN!

Du. Arzt am Krankenbett. Wenn sie dir morgen befehlen, du sollst die Maenner kriegstauglich schreiben, dann gibt es nur eins:

Sag NEIN!

Du. Pfarrer auf der Kanzel. Wenn sie dir morgen befehlen, du sollst den Mord segnen und den Krieg heilig sprechen, dann gibt es nur eins:

Sag NEIN!

Du. Kapitaen auf dem Dampfer. Wenn sie dir morgen befehlen, du sollst keinen Weizen mehr fahren - sondern Kanonen und Panzer, dann gibt es nur eins:

Sag NEIN!

Du. Pilot auf dem Flugfeld. Wenn sie dir morgen befehlen, du sollst Bomben und Phosphor ueber die Staedte tragen, dann gibt es nur eins:

Sag NEIN!

Du. Schneider auf deinem Bett. Wenn sie dir morgen befehlen, du sollst Uniformen zuschneiden, dann gibt es nur eins:

Sag NEIN!

Du. Richter im Talar. Wenn sie dir morgen befehlen, Du sollst zum Kriegsgericht gehen, dann gibt es nur eins:

Sag NEIN!

Du. Mann auf dem Bahnhof. Wenn sie dir morgen befehlen, du sollst das Signal zur Abfahrt geben fuer den Munitionszug und fuer den Truppentransporter, dann gibt es nur eins:

Sag NEIN!

Du. Mann auf dem Dorf und Mann in der Stadt. Wenn sie morgen kommen und dir den Gestellungsbefehl bringen, dann gibt es nur eins:

Sag NEIN!

Du. Mutter in der Normandie und Mutter in der Ukraine, du, Mutter in Frisko und London, du am Hoangho und am Missisippi, du, Mutter in Neapel und Hamburg und Kairo und Oslo - Muetter in allen Erdteilen, Muetter in der Welt, wenn sie morgen befehlen, ihr sollt Kinder gebaeren, Krankenschwestern fuer Kriegslazarette und neue Soldaten fuer neue Schlachten, Muetter in der Welt, dann gibt es nur eins:

Sagt NEIN! Muetter, sagt NEIN!

Denn wenn ihr nicht NEIN sagt, wenn IHR nicht nein sagt, Muetter, dann: dann:

In den laermenden dampfdunstigen Hafenstaedten werden die grossen Schiffe stoehnend verstummen und wie titanische Mammutkadaver wasserleichig traege gegen die toten vereinsamten Kaimauern schwanken, algen-, tang- und muschelueberwest, den frueher so schimmernden droehnenden Leib, friedhoeflich fischfaulig duftend, muerbe, siech, gestorben -
die Strassenbahnen werden wie sinnlose glanzlose glasaeugige Kaefige bloede verbeult und abgeblaettert neben den verwirrten Stahlskeletten der Draehte und Gleise liegen, hinter morschen dachdurchloecherten Schuppen, in verlorenen kraterzerrissenen Strassen -
eine schlammgraue dickbreiige bleierne Stille wird sich heranwaelzen, gefraessig, wachsend, wird anwachsen in den Schulen und Universitaeten und Schauspielhaeusern, auf Sport- und Kinderspielplaetzen, grausig und gierig unaufhaltsam -
der sonnige saftige Wein wird an den verfallenen Haengen verfaulen, der Reis wird in der verdorrten Erde vertrocknen, die Kartoffel wird auf den brachliegenden aeckern erfrieren und die Kuehe werden ihre totsteifen Beine wie umgekippte Melkschemel in den Himmel strecken -
in den Instituten werden die genialen Erfindungen der grossen aerzte sauer werden, verrotten, pilzig verschimmeln -
in den Kuechen, Kammern und Kellern, in den Kuehlhaeusern und Speichern werden die letzten Saecke Mehl, die letzten Glaeser Erdbeeren, Kuerbis und Kirschsaft verkommen - das Brot unter den umgestuerzten Tischen und auf zersplitterten Tellern wird gruen werden und die ausgelaufene Butter wird stinken wie Schmierseife, das Korn auf den Feldern wird neben verrosteten Pfluegen hingesunken sein wie ein erschlagenes Heer und die qualmenden Ziegelschornsteine, die Essen und die Schlote der stampfenden Fabriken werden, vom ewigen Gras zugedeckt, zerbroeckeln - zerbroeckeln - zerbroeckeln -

dann wird der letzte Mensch, mit zerfetzten Gedaermen und verpesteter Lunge, antwortlos und einsam unter der giftig gluehenden Sonne und unter wankenden Gestirnen umherirren, einsam zwischen den unuebersehbaren Massengraebern und den kalten Goetzen der gigantischen betonklotzigen veroedeten Staedte, der letzte Mensch, duerr, wahnsinnig, laesternd, klagend - und seinefurchtbare Klage: WARUM? wird ungehoert in der Steppe verrinnen, durch die geborstenen Ruinen wehen, versickern im Schutt der Kirchen, gegen Hochbunker klatschen, in Blutlachen fallen, ungehoert, antwortlos, letzter Tierschrei des letzten Tieres Mensch -

all dieses wird eintreffen, morgen, morgen vielleicht, vielleicht heute nacht schon, vielleicht heute nacht, wenn -- wenn -- wenn ihr nicht NEIN sagt.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
01.03.2016
Undifferenzierte Menschen verlangen deshalb von ihrem Partner so viel Verständnis, weil sie sich selbst nicht recht verstehen. Sie fühlen sich verstanden, angenommen und geschätzt, wenn der Partner sie im gleichen Licht sieht, wie sie sich selbst.

David Schnarch