Aphorismen, Kalauer, Lyrik, Weisheiten, Zitate...etc. ...
Forum für Dicke, Mollige und Übergewichtige

Smalltalk

Erstellt von einem Mann oder einer Frau
15.03.2017
Technik ist die Anstrengung, Anstrengungen zu ersparen.

Baltasar Gracián y Morales
„Eine Frau kannst du in der Tat nicht einfach hintergehen, sie küssen, ohne sie zu lieben, sie schlicht benutzen. Eine Frau musst du so behandeln, als wäre sie die Wahrheit, als wäre sie die Zeit, als würde die Welt mit jedem Kuss untergehen.“

Mind of Brando
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
13.03.2017
Im Park

Wir trinken Limonade. Wir sitzen im Gras. Du erzählst Witze, dann erzählst du von dir. Dass du Tagebücher schreibst mit Worten von Anderen. Mit den Wortfetzen, die du im Einkaufszentrum findest. Dass es dich bei Regen nicht in der Wohnung hält, dass du aus dem Fenster in den Regen springst, dir Knochen brichst, aber versuchst, über Pfützen zu springen. Ich greife in die Lunchbox. Ich beiße in die Tomate. Dann starre ich nach oben, durch die Sonnenbrille in die Sonne. Du sagst, dass du dich ärgerst und Andere ärgerst. Du zählst die Verbrechen auf, die du begangen hast. Du zitierst aus deinen E-Mails an das Leben. Ich frage dich nicht, warum du all das machst.


Magdalena Jagelke
Den anderen nicht verletzen wollen...


...ist oft die beste ausrede nicht in die wahrheit zu gehen.

nicht alles an- und auszusprechen was wichtig wäre, hindert meine entwicklung und letztendlich die des anderen. ihn in der komfortzone zu halten, in dem er nicht mit seinen ängsten wie eifersucht, verlust konfrontiert wird, dient keinem. im gegenteil wir halten ihn dort fest, wo er in wirklichkeit ausdehnung braucht. und wir wiegen uns in sicherheit, dass er, wenn wir ehrlich sind immer noch gut über uns denkt und fühlt und wir ihn nicht verlieren.

nicht klar zu kommunizieren verschleiert die wahrheit der beziehung und schwächt uns beide in einem masse das ungesund ist. oft gibt es auch die methode des "das ist aber alles meins" ich sag dir nur was es mit mir macht.. doch ich weiss, ich muss daran arbeiten. hä?? wie bitte? was jetzt? es ist nicht immer alles unseres. manches gehört auf den tisch gebracht klar und ohne schnörkel.. mit direkter botschaft. sonst hat unser gegenüber keine chance zu sehen, zu erkennen zu wachsen, zu verändern oder auch einfach loszulassen. wir ebenso wenig.

oft halten wir uns in beziehungen auf und vermeiden. vermeiden unseren weg zu gehen. dadurch baut sich etwas auf. ein groll. weil wir alles in harmonie zusammenhalten wollen. nicht um den anderen nicht zu verletzen, sondern weil wir feige sind.

es ist die höchste kunst mit der verantwortung der ausgesprochenen wahrheit zu leben und mit den konsequenzen klarzukommen. ich halte mich nicht lang auf in beziehungen, in denen ich nicht frei bin, in jeden bus, in jedes flugzeug zu steigen, auf das ich lust habe. für andere mag diese art von kompromiss stimmig sein. solange ich nicht sehnsüchte unterdrücke und mich selber unlebendig fühle dabei, ist alles gut.

doch ist es nicht die grösste herausforderung des lebens, wenn sich alles auf den kopf stellt und ich für das geliebt werde was ich wirklich bin. und wenn der andere mich nicht mehr liebenswert findet, kann das zwar emotional der direkte weg in die hölle sein... doch von dort führt es uns in den himmel der wahren selbstliebe. der klar ist, rein und unendlich.

fuck lying for harmony which creates war inside and outside. denn am ende des tages stell ich mir immer die frage.. war ich heute echt? authentisch? hab ich mir und den anderen die chance gegeben sich in ihrer ganzen grösse zu zeigen und sich noch mehr dorthin zu bewegen? habe ich mir die gefahr der wahrheit zugemutet und ihm/ihr auch? hab ich aus einem mitfühlenden herz meine gefühle kommuniziert mit dem ziel des selbstfriedens - und nicht aus verstohlenen gut verpackten unehrlichen motiven heraus manipuliert?

habe ich dem anderen die chance gegeben mich zu hören? wirklich? und wie wichtig wäre es, mit mir selber erst im reinen zu sein bevor ich dem anderen etwas nahelege?

not an easy job. but thrilling....
love is a dance. don't fake it.



moksha devi
11.03.2015
what a happy day
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
13.03.2017
Der Zeitungsbote kommt immer nachts um 4. Er ist ein korpulenter, älterer Mann, der um seine Mütze eine Bergmannslampe geschnallt hat. Hat er die Zeitung in den Kasten gesteckt, nimmt er sich noch ein bisschen Zeit und schlägt im Vorübergehen mit seiner rechten Hand an die ansonsten unmusikalischen Eisenstangen des Treppengeländers und versetzt diese in melodische Schwingungen wie die Saiten einer Leier. Er ist der moderne Orpheus, der keine Eurydike braucht, um aus profanen, tristen Dingen einen harmonischen Klang zu kitzeln.

T
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
12.03.2017
Laufe niemals einem Mann hinterher. Außer er hat deine Handtasche geklaut!
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
12.03.2017
Das Zeichnen ist die Empfindung. Die Farbe ist die Überlegung.

Pierre Bonnard
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
11.03.2017
"Lösch mir die Augen aus: ich kann dich sehn,
wirf mir die Ohren zu: ich kann dich hören,
und ohne Füße kann ich zu dir gehn,
und ohne Mund noch kann ich dich beschwören.
Brich mir die Arme ab, ich fasse dich
mit meinem Herzen wie mit einer Hand,
halt mir das Herz zu, und mein Hirn wird schlagen,
und wirfst du in mein Hirn den Brand,
so werd ich dich auf meinem Blute tragen."

Rainer Maria Rilke (1875-1926),
aus: Das Stundenbuch. 2. Teil: Das Buch von der Pilgerschaft
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
08.03.2017
Dinge die einfacher sind als eine Frau zu verstehn...

- Mandarin lernen
- alle Funktionen von Excel kennen
- in der Sahara staubsaugen
- alle Menschen vom Veganismus überzeugen
- das Schlumpfdorf finden
- den Berliner Flughafen fertigstellen
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
08.03.2017
Dies wußte ich schon als Kind ‒ wozu es sich von Psychologen und anderen Experten des gesunden Menschenverstandes noch einmal sagen lassen? Ich habe die Erfahrung gemacht, daß jene, die am aggressivsten auf »positives Denken« pochen und noch andere dazu erziehen wollen, ausnahmslos immer Sadisten, Egomanen und Soziopathen sind, die natürlich nur das Beste wollen und auf Kommando den menschenfreundlichen Grinsemann spielen können. Wer auf diese Leute hereinfällt, ist am Ende. Er bringt sich um jene feinsten Genüsse des stets befristeten Glücks, dessen Weisheit nicht ohne das Bewußtsein der Vergeblichkeit alles Tuns, des Seufzens der Kreatur, des allgemeinen Untergangs zu erlangen ist. Etwas wie »Gemeinschaft«, also das, was die »Positiven« immer wollen, und wovon sie, wie jeder weiß oder wissen kann, nur reden, um den Ton angeben zu können, wird sich am ehesten zwischen Menschen herstellen, die rettungslos aus aller »Positivität« herausgebrochen sind, aneinander, ohne sie groß besprechen zu müssen, ihre Wunden erkennen, um dann miteinander auf eine Weise heiter zu sein, die dem »positiven Denker« stets verschlossen bleiben wird ‒ weshalb er diese spezifische Heiterkeit überall, wo er sie antrifft, als eine ungehörige Bosheit, als gemeinschaftsschädigendes Verhalten, als eine ungeheuerliche Immoralität anfeinden und bekämpfen wird. »Die am meisten vom Positiven reden«, las ich einmal bei Adorno und war dann gleich Adorno-Fan, »sind einig mit zerstörender Gewalt«.

T.K
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
08.03.2017
Sünde ist etwas ganz anderes, als man gewöhnlich annimmt.
Sünde ist es, wenn ein Mensch über das Leben eines anderen Menschen hinweggeht,
ohne einen Gedanken an die Spuren, die er dort hinterläßt.
Endō Shūsaku
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
07.03.2017
»Habe soeben beschlossen, da jeder miese Kerl ›kranksinnig‹ oder verrückt werden kann, mein Leben mit aller Energie zu Ende zu leben.« — Max Beckmann
Der Alchimist nahm ein Buch zur Hand, das jemand, der mit der Karawane gekommen war, mitgebracht hatte. Das Buch hatte keinen Einband, dennoch konnte er den Autor ausmachen: Oscar Wilde. Beim Durchblättern fand er eine Geschichte über Narziss. Na-türlich war dem Alchimisten die Sage des schönen Jünglings Narziss bekannt, der jeden Tag seine Schönheit im Spiegelbild eines Teiches bewunderte. Er war so von sich faszi-niert, dass er eines Tages das Gleichgewicht verlor und ertrank. An jener Stelle wuchs am Ufer eine Blume, die den Namen Narzisse erhielt. Doch Oscar Wilde beendete seine Geschichte anders. Er erzählt, dass nach dem Tod des Jünglings Oreaden erschienen, Waldfeen, die statt eines Teiches mit süßem Wasser einen Tümpel voll salziger Tränen vorfanden.

„Warum weinst du?“, fragten die Feen.

„Ich trauere um Narziss“, antwortete der Teich.

„Oh, das überrascht uns nicht, denn obwohl wir alle hinter ihm herliefen, warst du doch der einzige, der seine betörende Schönheit aus nächster Nähe betrachten konnte.“

„War Narziss denn so schön?“, verwunderte sich der See.

„Wer könnte das besser wissen als du?“, antworteten die Waldfeen überrascht. „Schließlich hat er sich täglich über dein Ufer gebeugt, um sich zu spiegeln.“

Daraufhin schwieg der See eine Weile. Dann sagte er: „Zwar weine ich um Narziss, aber dass er so schön war, hatte ich nie bemerkt. Ich weine um ihn, weil sich jedesmal, wenn er sich über meine Wasser beugte, meine eigene Schönheit in seinen Augen widerspie-gelte.“

„Was für eine schöne Geschichte“ sagte der Alchimist.



Aus: Der Alchimist – Paul Coelho