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in „Smalltalk“

Zu diesem Thema gibt es 2368 Antworten

„Bochum“ (Pseudonym)

Die Reinigung der Welt von allen nichtkommerziellen Werten - Kultur, Kunst, Wissen, Recht, Nation, Tradition, regionale Spezialisierungen, Landschaft, Umwelt, Sprache, Gesundheit, "seltene Handwerker", Denkmäler-, der Zwang zur Dummheit, Lüge, Medien - führt das zu Produktionsminderung, zu Krisen?
Ulbricht: Ja.

Peter Hacks

„Bochum“ (Pseudonym)

Kartoffelfrauen

Der Dichter hat sich früh erhoben.
Er will in einer kleinen Schrift
Das Glück des Sozialismus loben,
Das viele, doch kaum ihn, betrifft.
Da sieht er unterm Morgengrauen
Im Herbstfeld die Kartoffelfrauen.
Sie rutschen fröstelnd auf dem Bauch.
Er blickt sie an und seufzt: ihr auch?

Peter Hacks

„Heilbronn“ (Pseudonym)

Das Paradox unserer Zeit ist: Wir haben hohe Gebäude, aber eine niedrige Toleranz, breite Autobahnen, aber enge Ansichten. Wir verbrauchen mehr, aber haben weniger, machen mehr Einkäufe, aber haben weniger Freude. Wir haben größere Häuser, aber kleinere Familien, mehr Bequemlichkeit, aber weniger Zeit, mehr Ausbildung, aber weniger Vernunft, mehr Kenntnisse, aber weniger Hausverstand, mehr Experten, aber auch mehr Probleme, mehr Medizin, aber weniger Gesundheit.
Wir rauchen zu stark, wir trinken zu viel, wir geben verantwortungslos viel aus; wir lachen zu wenig, fahren zu schnell, regen uns zu schnell auf, gehen zu spät schlafen, stehen zu müde auf; wir lesen zu wenig, sehen zu viel fern, beten zu selten.
Wir haben unseren Besitz vervielfacht, aber unsere Werte reduziert. Wir sprechen zu viel, wir lieben zu selten und wir hassen zu oft.
Wir wissen, wie man seinen Lebensunterhalt verdient, aber nicht mehr, wie man lebt.
Wir haben dem Leben Jahre hinzugefügt, aber nicht den Jahren Leben. Wir kommen zum Mond, aber nicht mehr an die Tür des Nachbarn. Wir haben den Weltraum erobert, aber nicht den Raum in uns. Wir machen größere Dinge, aber keine Besseren.
Wir haben die Luft gereinigt, aber die Seelen verschmutzt. Wir können Atome spalten, aber nicht unsere Vorurteile.
Wir schreiben mehr, aber wissen weniger, wir planen mehr, aber erreichen weniger. Wir haben gelernt schnell zu sein, aber wir können nicht warten. Wir machen neue Computer, die mehr Informationen speichern und eine Unmenge Kopien produzieren, aber wir verkehren weniger miteinander.
Es ist die Zeit des schnellen Essens und der schlechten Verdauung, der großen Männer und der kleinkarierten Seelen, der leichten Profite und der schwierigen Beziehungen.
Es ist die Zeit des größeren Familieneinkommens und der Scheidungen, der schöneren Häuser und des zerstörten Zuhause.
Es ist die Zeit der schnellen Reisen, der Wegwerfwindeln und der Wegwerfmoral, der Beziehungen für eine Nacht und des Übergewichts.
Es ist die Zeit der Pillen, die alles können: sie erregen uns, sie beruhigen uns, sie töten uns.
Es ist die Zeit, in der es wichtiger ist, etwas im Schaufenster zu haben, statt im Laden, wo moderne Technik einen Text wie diesen in Windeseile in die ganze Welt tragen kann, und wo sie die Wahl haben: das Leben ändern - oder diesen Text und seine Botschaft wieder zu vergessen.
Denkt daran, mehr Zeit denen zu schenken, die Ihr liebt, weil sie nicht immer mit Euch sein werden. Sagt ein gutes Wort denen, die Euch jetzt voll Begeisterung von unten her anschauen, weil diese kleinen Geschöpfe bald erwachsen werden und nicht mehr bei Euch sein werden. Schenkt dem Menschen neben Euch eine innige Umarmung, denn sie ist der einzige Schatz, der von Eurem Herzen kommt und Euch nichts kostet. Sagt dem geliebten Menschen: „Ich liebe Dich" und meint es auch so. Ein Kuss und eine Umarmung, die von Herzen kommen, können alles Böse wiedergutmachen. Geht Hand in Hand und schätzt die Augenblicke, wo Ihr zusammen seid, denn eines Tages wird dieser Mensch nicht mehr neben Euch sein.
Findet Zeit Euch zu lieben, findet Zeit miteinander zu sprechen. Findet Zeit, alles was Ihr zu sagen habt miteinander zu teilen, denn das Leben wird nicht gemessen an der Anzahl der Atemzüge, sondern an der Anzahl der Augenblicke, die uns des Atems berauben.

Verfasser: Dr. Bob Moorehead

„Ravensburg“ (Pseudonym)

Die Freude, welche die Liebe, die man nicht auszusprechen wagt, gewährt, hat ihr Schmerzliches, aber auch ihr Süßes.

Blaise Pascal

„Bochum“ (Pseudonym)

@Blütenregen

Sehr schön!

"denn das Leben wird nicht gemessen an der Anzahl der Atemzüge, sondern an der Anzahl der Augenblicke, die uns des Atems berauben."

„Heilbronn“ (Pseudonym)

Stimmt.
Ich fand den Text auch klasse:)

„Ravensburg“ (Pseudonym)

Wenn du nicht weisst, wo du hinwillst, ist es egal, welchen Weg du einschlägst.

Lass die Dinge los, die du nicht ändern kannst und konzentriere dich auf das, was du tun kannst.


Im Endeffekt ist alles was wir brauchen, Glaube, Vertrauen ...und ein kleines bisschen Feenstaub

Disney

Eine weise Absicht hat zwischen die einzelnen Sonnensysteme mit ihren Planeten sehr große Entfernungen gelegt. Um sie zu überwinden, bedarf es höherer Intelligenz als wir sie heute haben. Damit verbunden wird -so hoffe ich- auch eine wesentlich höhere Moral entstehen. Heute würden wir ja doch nur Krieg, Haß und Materialismus zu anderen Planeten tragen.

© Werner Braun
(1951 - 2006), deutscher Aphoristiker

„Datteln“ (Pseudonym)

Ich bin übrigens nicht sozial kompetent genug, um mit Leuten, die mich langweilen, über Dinge zu sprechen, die mich nicht interessieren*

„Rüsselsheim am Main“ (Pseudonym)

Amadahy, Danke!!
Darf ich den adoptieren?????
*rofl*

„Bochum“ (Pseudonym)

Die Schönheit vor dem Spiegel

Sieh auf die Liebliche, wie sie vor ihrem Spiegel
Das stolze Haupt mit frischen Blumen schmückt,
Mit ihren Locken spielt - und wie im treuen Spiegel
Der Stolz, der schlaue Blick, das Lächeln ausgedrückt!

Alexander Puschkin

„Rheinfelden“ (Pseudonym)

Dicksein liegt am Vererben eines schlechten Gens und zwar dem "Zum-Kühlschrank-Gen"!

„Neu-Isenburg“ (Pseudonym)

"Und ein Fachmann ist ein Mensch, der seiner Phantasie nur Vorstellungen erlaubt, die sein Verstand in Wirklichkeit verwandeln kann. Also wird nur noch das Allermöglichste gedacht. Das Nicht-sofort-mögliche ist das Unmögliche. Und das unmögliche zu denken ist dem Fachmann lächerlich."

Martin Walser, Ehen in Philippsburg

Eine taoistische Geschichte erzählt von einem Baum, der alt und krumm war, mit Ästen wie knorrigen Tentakeln. Eines Tages lief ein Jünger bei einem Botengang an ihm vorüber. Er betrachtete das unnütze Ungestüm, und berichtete seinem Meister Laotse nach der Rückkehr, was er gesehen hatte.

Laotse lachte. Er sagte: „Sei wie dieser Baum. Bist Du nützlich, wirst Du zersägt und zu Möbelstücken im Haus eines anderen gemacht. Bist Du schön, wird man Dich zur Ware machen und auf dem Marktplatz verkaufen. Sei wie dieser Baum … völlig unbrauchbar. Dann wirst Du in Ruhe wachsen können und alt werden und Tausende werden Schatten unter Dir finden.“
„Jedermann weiß“, fügte Laotse hinzu, „wie nützlich es ist, nützlich zu sein. Niemand scheint zu wissen, wie nützlich es ist, unnütz zu sein.“

Man konnte den Baum nicht zu Geld machen, doch hatte er viel Zeit in seinem Leben und stiftete über eine Menge Wert, indem er seine Natur erfüllte.

(mymonk.de)

„Ravensburg“ (Pseudonym)

Wustet du schon das es für einen Schmetterling physisch unmöglich ist,
seine eigenen Flügel zu sehen?
Wusstest du auch, das die Flügel eines Schmetterlings als die schönsten
vorkommenden Erscheinungen der Natur gelten?
Sie können nicht sehen wie schön sie sind,
aber jeder andere sieht es.
Ich denke bei uns Menschen sieht es manchmal so ähnlich aus.

„Neu-Isenburg“ (Pseudonym)

CB: "One day, we will all die, Snoopy."

S: "True, but on all the others, we will not."

Peanuts

„Bochum“ (Pseudonym)

Im Kurpfälzischen Museum läuft derzeit die Ausstellung »Reiselust: Vom Pilger zum Pauschaltourist«. Es ist eine dieser Ausstellungen, aus denen man dümmer herauskommt, als man hineingegangen ist. Nicht nur ist das von wer weiß wem ausgedachte Konzept der Ausstellung wichtiger als das (zum Teil schöne) Ausgestellte, sondern es hat mit diesem schon insofern nichts zu tun, als es die behauptete »Geschichte der Mobilität«, die Kategorie des Reisens, gar nicht gibt. You can't make that up. »Reisen«, heißt es im Werbetext, »ist kein modernes Phänomen. Mobilität gab es schon immer.« Dieses »schon immer« ist eine der abscheulichsten Denkfiguren; sie verstellt programmatisch jede Erkenntnismöglichkeit. Wo immer zuviel von »Kultur«, »Mythos« usw. die Rede ist, haben wir es mit solch faulen Kontinuitäten zu tun. »Schon immer haben Menschen...« – wer so spricht, agiert schon als Betrüger. Geschichte ist keine Geschichte der Kontinuitäten, sondern der Brüche. Was heute die Wahrheit eines Begriffs ist, verkehrt sich morgen in seine Unwahrheit. Ein mittelalterlicher Pilger ist eben nicht gereist, sondern gepilgert – das Moment der Reise ist entweder im Begriff der Pilgerschaft vollkommen enthalten, oder es ist ohne definierende Aussagekraft. Ein Dazwischen gibt es nicht, es besteht keinerlei Abstraktionsmöglichkeit. Solche Ausstellungen und die ihnen entsprechenden Bücher sind der Grund, weshalb wir von vergangenen Epochen nichts verstehen und in Zukunft noch weniger verstehen werden. Wo das Letzte fehlt, fehlt alles – das ist an Ausstellungen wie diesen das Moderne. Es ist beruhigend, zu wissen, daß es sie noch nicht immer gab. Denn wäre es so, so gäbe es gar nichts auszustellen. Die Artefakte wären gar nicht zustandegekommen.

T.K.

„Bochum“ (Pseudonym)

Die politik – wie unsagbar überaltert ist dies alles und längst überholt. Man sollte zu staatsoberhäuptern lieber schöne hirsche oder erhabene giraffen ernennen statt dieser würdigen töffel, alle politiker in säcke stecken und über Jan Meyen abwerfen. Gewählt habe ich nicht.

Jürgen von der Wense

„Ravensburg“ (Pseudonym)

Der Gute trägt nicht allein durch ausdrückliche Tat und Belehrung zum Wohl anderer bei. Sein Leben gleicht vielmehr einem fruchttragenden Schattenbaum, der unwillkürlich auf das umgebende Erdreich glückliche Keime ausstreut, wodurch er Gleiches, ihm selbst Ähnliches hervorbringt.

August Graf von Platen Hallermund (Hallermünde)

„Netphen“ (Pseudonym)

"Handle so, dass die Maxime deines Willens jederzeit zugleich als Prinzip einer allgemeinen Gesetzgebung gelten könne."
(Immanuel Kant, Kategorischer Imperativ; Kritik der praktischen Vernunft)

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