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in „Smalltalk“

Zu diesem Thema gibt es 2368 Antworten

„Ravensburg“ (Pseudonym)

Solange Menschen
auf der Erde leben,
stand der Friede in den Sternen.
Wann wird endlich jene Stunde kommen,
daß die Nationen alle
ihre Leitern an die Sterne legen
und den Frieden uns herunterholen,
daß in Hütten und Palästen
gleicherweise Glück und Freude wohne,
daß in jedem Menschenherzen
jenes Sternenlicht für immer throne.

Dr. Carl Peter Fröhling

„Netphen“ (Pseudonym)

„Wer immer tut, was er schon kann, bleibt immer das, was er schon ist.“
Henry Ford

„Albstadt“ (Pseudonym)

Der frühe Vogel fängt den Wurm.

Ergo: Der späte Wurm überlebt.

„Ravensburg“ (Pseudonym)

Freiheit liebt das Tier der Wüste,
Frei im Äther herrscht der Gott,
Ihrer Brust gewalt'ge Lüste
Zähmet das Naturgebot.

Doch der Mensch in ihrer Mitte
Soll sich an den Menschen reihn,
Und allein durch seine Sitte
Kann er frei und mächtig sein.

Johann Christoph Friedrich von Schiller

„Ravensburg“ (Pseudonym)

Auf Gegenseitigkeit

Wir leben in einer praktischen Zeit,
Und alles treibt sich gewerblich,
Vermittels Gegenseitigkeit
Wird jeder Lump unsterblich.

Drum wenn du meinem Stern vertraust,
So wollen wir uns vereinen,
Und wenn du meinen Diener verhaust,
So hau ich dir den deinen.

Wofern du recht emsig darüberstreichst,
So ähnelt dem Golde das Messing;
Und wenn du mich mit Goethe vergleichst,
Vergleich ich dich mit Lessing.

Heinrich Leuthold

„Stuttgart“ (Pseudonym)

Was klar ist

Die Zeit ist vorbeigegangen. Von
Den meisten Dingen weißt du nichts.
Waldweg folgt auf Waldweg.
Was soll jetzt schon groß anders sein?

Alles ist in seinem Alter festgemacht.
Unmeßbar ist der Kohlmeise Sprung.
Was kommt, hat lange schon begonnen.
Du wirst noch stiller sein. Das ist klar.

T.K.

„Stuttgart“ (Pseudonym)

Ein Wintermärchen

Im traurigen Monat November war's,
Die Tage wurden trüber,
Der Wind riß von den Bäumen das Laub,
Da reist ich nach Deutschland hinüber.

Und als ich an die Grenze kam,
Da fühlt ich ein stärkeres Klopfen
In meiner Brust, ich glaube sogar
Die Augen begunnen zu tropfen.

Und als ich die deutsche Sprache vernahm,
Da ward mir seltsam zumute;
Ich meinte nicht anders, als ob das Herz
Recht angenehm verblute.

Ein kleines Harfenmädchen sang.
Sie sang mit wahrem Gefühle
Und falscher Stimme, doch ward ich sehr
Gerühret von ihrem Spiele.

Sie sang von Liebe und Liebesgram,
Aufopfrung und Wiederfinden
Dort oben, in jener besseren Welt,
Wo alle Leiden schwinden.

Sie sang vom irdischen Jammertal,
Von Freuden, die bald zerronnen,
Vom Jenseits, wo die Seele schwelgt
Verklärt in ew'gen Wonnen.

Sie sang das alte Entsagungslied,
Das Eiapopeia vom Himmel,
Womit man einlullt, wenn es greint,
Das Volk, den großen Lümmel.

Ich kenne die Weise, ich kenne den Text,
Ich kenn auch die Herren Verfasser;
Ich weiß, sie tranken heimlich Wein
Und predigten öffentlich Wasser.

Ein neues Lied, ein besseres Lied,
O Freunde, will ich euch dichten!
Wir wollen hier auf Erden schon
Das Himmelreich errichten.

Wir wollen auf Erden glücklich sein,
Und wollen nicht mehr darben;
Verschlemmen soll nicht der faule Bauch,
Was fleißige Hände erwarben.

Es wächst hienieden Brot genug
Für alle Menschenkinder,
Auch Rosen und Myrten, Schönheit und Lust,
Und Zuckererbsen nicht minder.

Ja, Zuckererbsen für jedermann,
Sobald die Schoten platzen!
Den Himmel überlassen wir
Den Engeln und den Spatzen.

Und wachsen uns Flügel nach dem Tod,
So wollen wir euch besuchen
Dort oben, und wir, wir essen mit euch
Die seligsten Torten und Kuchen.

Ein neues Lied, ein besseres Lied!
Es klingt wie Flöten und Geigen!
Das Miserere ist vorbei,
Die Sterbeglocken schweigen.

Die Jungfer Europa ist verlobt
Mit dem schönen Geniusse
Der Freiheit, sie liegen einander im Arm,
Sie schwelgen im ersten Kusse.

Und fehlt der Pfaffensegen dabei,
Die Ehe wird gültig nicht minder -
Es lebe Bräutigam und Braut,
Und ihre zukünftigen Kinder!

Ein Hochzeitkarmen ist mein Lied,
Das bessere, das neue!
In meiner Seele gehen auf
Die Sterne der höchsten Weihe -

Begeisterte Sterne, sie lodern wild,
Zerfließen in Flammenbächen -
Ich fühle mich wunderbar erstarkt,
Ich könnte Eichen zerbrechen!

Seit ich auf deutsche Erde trat,
Durchströmen mich Zaubersäfte -
Der Riese hat wieder die Mutter berührt,
Und es wuchsen ihm neu die Kräfte.


Heinrich Heine

„Jena“ (Pseudonym)

Augen in der Großstadt

Wenn du zur Arbeit gehst
am frühen Morgen,
wenn du am Bahnhof stehst
mit deinen Sorgen:
da zeigt die Stadt
dir asphaltglatt
im Menschentrichter
Millionen Gesichter:
Zwei fremde Augen, ein kurzer Blick,
die Braue, Pupillen, die Lider -
Was war das? vielleicht dein Lebensglück...
vorbei, verweht, nie wieder.

Du gehst dein Leben lang
auf tausend Straßen;
du siehst auf deinem Gang, die
dich vergaßen.
Ein Auge winkt,
die Seele klingt;
du hast's gefunden,
nur für Sekunden...
Zwei fremde Augen, ein kurzer Blick,
die Braue, Pupillen, die Lider -
Was war das? Kein Mensch dreht die Zeit zurück...
Vorbei, verweht, nie wieder.


Kurt Tucholsky

„Stuttgart“ (Pseudonym)

Vogelgespräche (Manteq-ot-tei)

Das Tal der Liebe

Um hier einzutreten, muss man ganz in Feuer tauchen, ja man muss selber Feuer sein, denn sonst könnte man da nicht leben. Der wahrhaft Liebende muss dem Feuer gleich sein, entflammten Angesichts, brennend und ungestüm wie das Feuer. Um zu lieben, darf man keinen Hintergedanken haben; man muss bereit sein, hundert Welten ins Feuer zu werfen; man muss weder Glauben noch Unglauben kennen, weder Zweifel noch Zuversicht hegen. Auf diesem Wege ist kein Unterschied zwischen Gut und Böse; wo die Liebe ist, sind Gut und Böse entschwunden...

In diesem Tale ist die Liebe das Feuer und sein Rauch ist die Vernunft. Wenn die Liebe kommt, entflieht die Vernunft in Eile. Die Vernunft kann mit der Raserei der Liebe nicht zusammenwohnen; die Liebe hat nichts zu schaffen mit der Vernunft des Menschen. Gewännest du einen rechten Blick der unsichtbaren Welt, dann erst vermöchtest du zu erkennen die Quelle der geheimnisreichen Liebe, die ich dir verkündige. Das Dasein der Liebe wird Blatt für Blatt völlig zerstört von der Trunkenheit der Liebe selbst.

Um wahrhaft zu lieben, darf man keinen Hintergedanken haben; man muss bereit sein, hundert Welten ins Feuer zu werfen;
man muss weder Glauben noch Unglauben kennen, weder Zweifel noch Zuversicht hegen.
Wer auf diesem Weg wandelt, wird keinen Unterschied mehr erkennen zwischen Gut und Böse.
Wo die Liebe ist, sind Gut und Böse entschwunden.


Fariduddin Attar

„Ravensburg“ (Pseudonym)

Als Sprungbrett, solltest du die Vergangenheit nutzen, nicht als Sofa!

unbekannt

„Ravensburg“ (Pseudonym)

Man weiß nie, woran man mit den Alten ist,
hören sie nun schwer, oder wissen sie zu viel.

Harald Schmid

„Stuttgart“ (Pseudonym)

Vorausbestimmt zur Sternenbahn,
Was geht dich, Stern, das Dunkel an?
Roll' selig hin durch diese Zeit!
Ihr Elend sei dir fremd und weit!
Der fernsten Welt gehört dein Schein:
Mitleid soll Sünde für dich sein!
Nur ein Gebot gilt dir − sei rein!

Friedrich Nietzsche

„Ravensburg“ (Pseudonym)

Wo man am meisten fühlt, weiß man am wenigsten zu sagen.

Annette von Droste-Hülshoff

„Ravensburg“ (Pseudonym)

Sobald sich Gefühle in festen Begriffen ausdrücken lassen,
hat ihre Stunde geschlagen.

Voltaire

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