
„Schwedt/Oder“ (Pseudonym)
Kiesel
Der kiesel ist als geschöpf
vollkommen
sich selber gleich
auf seine grenzen bedacht
genau erfüllt
vom steinernen sinn
mit einem geruch der an nichts erinnert
nichts verscheucht keinen wunsch erweckt
sein eifer und seine kühle
sind richtig und voller würde
ich spür einen schweren vorwurf
halt ich ihn in der hand
weil dann seinen edlen leib
die falsche wärme durchdringt
– kiesel lassen sich nicht zähmen
sie betrachten uns bis zum schluß
mit ruhigem sehr klarem auge
Zbigniew Herbert

„Die Familie ist die älteste aller Gemeinschaften und die einzige natürliche.“
Jean-Jacques Rousseau

„Schwedt/Oder“ (Pseudonym)
London ist voll von Frauen, die an ihre Gatten vertrauend glauben. Man erkennt sie sogleich; sie sehen so unglücklich aus.
Oscar Wilde
;o)

„Peine“ (Pseudonym)
Sei vorsichtig mit Gesundheitsbüchern, du könntest an einem Druckfehler sterben!
Lieber eine gesunde Verdorbenheit, als eine verdorbene Gesundheit!
Snobs sind Leute, die sich Petersilie per Fleurop schicken lassen.
Ich geh' kaputt --- wer geht mit?

„Schwedt/Oder“ (Pseudonym)
Sind die von Jürgen?

„Peine“ (Pseudonym)
Kann teilweise schon sein! :-)
Meine Quelle sind Erinnerungen aus meinem Leben. ;-)

„Herne“ (Pseudonym)
Das Leben duldet keine Zechpreller. Der eine früher,
der andere später, jeder wird abkassiert.
© Franz Friedrich Kovacs
(*1949), deutscher Schriftsteller und Lyriker

„Schwedt/Oder“ (Pseudonym)
Kinder lassen sich auf einfache Weise beschäftigen. Wenn man einen Garten hat, muss man nur Blumentöpfe anheben und auf das darunter herumwuselnde Leben verweisen. Auf all die lichtscheuen Asseln und Tausendfüßler, die ein Leben im Dunkeln der beschaulichen Helligkeit vorziehen. Das lässt die Kinder erschauern und zeigt ihnen gleichzeitig, dass all die beängstigenden Nachtgestalten auch ein Tagesgesicht haben. Sie sind tagsüber nichts anderes als furchtsame, kleine Wesen.
T.T.

Menschen, an denen nichts auszusetzen ist, haben nur einen Fehler: sie sind uninteressant
Zsa Zsa Gabor

„Peine“ (Pseudonym)
Freiheit für die Gummibärchen --- weg mit den Tüten!
Manche Ansichten von Leuten sind so kleinkariert, dass man sie als Fliegengitter verwenden könnte.
Kaum ist über eine Sache Gras gewachsen, kommt garantiert ein Kamel und frißt es wieder ab!

„Schwedt/Oder“ (Pseudonym)
Von Marianne?
;o)

„Schwedt/Oder“ (Pseudonym)
LOB DER FERNE
Im Quell deiner Augen
leben die Garne der Fischer der Irrsee.
Im Quell deiner Augen
hält das Meer sein Versprechen.
Hier werf ich,
ein Herz, das geweilt unter Menschen,
die Kleider von mir und den Glanz eines Schwures:
Schwärzer im Schwarz, bin ich nackter.
Abtrünnig erst bin ich treu.
Ich bin du, wenn ich ich bin.
Im Quell deiner Augen
treib ich und träume von Raub.
Ein Garn fing ein Garn ein:
wir scheiden umschlungen.
Im Quell deiner Augen
erwürgt ein Gehenkter den Strang.
Paul Celan

„Schwedt/Oder“ (Pseudonym)
Die Menge glaubt, alles zu wissen und alles zu begreifen. Je dümmer sie ist, um so weiter ist der Horizont, den sie zu haben vorgibt.
Anton Pawlowitsch Tschechow

„Peine“ (Pseudonym)
Selig sind die Bekloppten, denn sie brauchen keinen Hammer.
Die Stoßstange ist aller Laster Anfang.
Wer Kaviar frißt, ist ein Rogenabhängiger.

„Schwedt/Oder“ (Pseudonym)
Mißmutiges Erwachen. Im Traum war ich auf »Arbeitssuche« und ging zu diesem Zweck in einen Getränkemarkt. Der wurde gerade umgebaut; leere Räume, Bohrmaschinen, Staub. Ein Betrunkener und, wie ich vermutete, auch Verrückter redete auf mich ein (beim Reden lief ihm die Spucke aus dem Mund), hier werde niemand gesucht, schon er selbst wisse oft nicht, was er tun solle, aber abwarten, der Filialleiter komme gewiß gleich, mal sehen, was der sagen wird. Als der Filialleiter kam, brachte ich mein Anliegen vor, ohne nach der ersten Ansprache des Betrunkenen oder Verrückten noch viel zu erwarten. Keine Frage, ich kam als Witzfigur; nichts anderes war ja jemand, der sich Schriftsteller nannte, ohne von seiner Kunst leben zu können, der diesen Umstand aber im Namen der Kunst ignoriert hatte, solange es irgendwie ging. Nun ging es also nicht mehr. Aber zu meinem Erstaunen (und zum Ärger des Betrunkenen oder Verrückten) machte der Filialleiter sich nicht nur nicht über mich lustig, sondern zeigte sich ernsthaft betroffen von der Situation, wie ich sie ihm geschildert hatte. Nur, was könnte er mir für Arbeit anbieten? An den Türrahmen befanden sich rotgerahmte alte Feuermelder, die schon lange nicht mehr in Betrieb waren. Die könnte ich abschrauben, schon lange hatten sie abgeschraubt werden sollen. Der Filialleiter sah aber gleich selbst ein, daß das eine unsinnige Idee war; an einem Nachmittag wäre ich damit fertig, und dann? Nein, vorerst wäre hier keine Arbeit für mich, ich solle aber gerne jederzeit wiederkommen, um zu fragen, ob sich an der Lage etwas geändert hat. – Freundliche Verabschiedung; ich ging. Draußen war ein sonniger, recht kühler Sommermittag; ich stellte fest, daß der Getränkemarkt genau der richtige Ort für mich war (gewesen wäre). Direkt neben dem Markt führte eine Fußgängerbrücke über Bahngleise, dahinter war die S-Bahnstation. Viele Leute waren unterwegs. Die nüchterne, gute Werktagsatmosphäre, und zugleich kam durch die Anwesenheit der Bahnstation Ferne ins Bild. Nach der Arbeit würde ich gleich in einen Zug einsteigen und noch wandern gehen können, es war das Ideale (wäre das Ideale gewesen). Hier, zwischen Getränkemarkt und S-Bahnstation, heimisch und unsichtbar werden. Das neue Leben. Die Unsichtbarkeit (das wußte ich im Erwachen) war der Trost, der einzig mögliche, des von der Unlebbarkeit seines Lebens Verletzten.
T.K.

„Schwedt/Oder“ (Pseudonym)
Das Wesen der Freude liegt nicht im Genuß der Sache, sondern in dem begleitenden Bewußtsein. Wenn mir ein einfacher Geist diente, der mir auf meine Bitte um ein Glas Wasser den kostbaren Wein in einem Kelch servierte, würde ich ihn entlassen, um ihn zu lehren, daß Freude nicht im Genuß liegt, sondern darin, meinen Willen durchzusetzen.
Søren Aabye Kierkegaard
;)

Moralische Entrüstung ist der Heiligenschein der Scheinheiligen !
Helmut Qualtinger

„Schwedt/Oder“ (Pseudonym)
An ...
Nimm meine Bücher, meine kleinen Reime,
Mein Häuschen hin, und sei zufrieden wie ich bin,
Nimm meinen sanften Schlummer, meine Träume,
So hold sie sind, auch hin.
Und wenn mir ja noch etwas übrig bliebe,
Mein Becher, Kranz und Stab, so mag es deine sein;
Doch willst du mehr, mein Herz und meine Liebe?
Die sind schon lange dein.
Novalis

Moralisten sind Menschen, die sich dort kratzen, wo es andere juckt.
Samuel Beckett

„Herne“ (Pseudonym)
Nutella besteht zu 60% aus Pflanzenfett. Es ist also quasi ein Salat ;)

Kein Genuß ist vorübergehend, denn der Eindruck,
den er zurückläßt, ist bleibend
(Johann W. von Goethe)

„Schwedt/Oder“ (Pseudonym)
Ein Gedicht vermag
das Echo des Sturms festzuhalten, wie
jene Muschel, die der flüchtende Orpheus berührt hat.
Adam Zagajewski

„Peine“ (Pseudonym)
Steh' nicht immer auf! Sonst nimmt dir noch jemand den Platz weg --- und dann sitzt du da!
Ein Stabhochspringer ist kein Hochstapler und eine Hebamme ist keine Empfangsdame.
Weich ist weich und hart ist hart. Aber immer weich ist ganz besonders hart!

„Schwedt/Oder“ (Pseudonym)
Verkehrsunfall
Noch wissen sie nicht,
was vor einer halben Stunde
dort auf der Straße passiert ist.
Auf ihren Uhren
irgendeine Zeit,
Nachmittag, Donnerstag, September.
Jemand seiht Nudeln.
Jemand recht Laub im Garten.
Die Kinder laufen kreischend um den Tisch.
Die Katze läßt sich gnädig streicheln.
Jemand weint –
wie gewöhnlich vor dem Fernseher,
wenn der böse Diego Juanita sitzenläßt.
Man hört Klopfen –
macht nichts, es ist die Nachbarin mit der geliehenen Pfanne.
In der Wohnung klingelt das Telefon –
vorerst nur wegen der Anzeige.
Ginge jemand ans Fenster
und blickte in den Himmel,
könnte er bereits die Wolken sehen,
von der Unfallstelle herübergeweht.
Zwar zerfetzt und zerrissen,
aber das ist bei ihnen an der Tagesordnung.
Wisława Szymborska

„Herne“ (Pseudonym)
"Wir können ja Freunde bleiben" ist das gleiche wie:
"Dein Hund ist tot, aber du darfst ihn behalten"