Aphorismen, Kalauer, Lyrik, Weisheiten, Zitate...etc. ...

in „Smalltalk“

Zu diesem Thema gibt es 2368 Antworten

„Schwedt/Oder“ (Pseudonym)

Sonntag gab ich nach wochenlangem Zögern nach und fuhr mit der Claus 12 Stunden, ich schreibe ZWÖLF, im Autobus durch Hessen - es war ganz entsetzlich, weil sie ja nichts ahnt und sieht, ein in Büchern verdorrtes Fräulein - sie hatte auch Gedichte von Benn mit, die sie auf einer Wiese irgendwo lesen wollte. Es war ein hochdramatisches Wetter mit farbensprühenden Rollwolken, aufglimmenden Regenbögen und hinrasenden Geisterregen, aber die Leute SCHLIEFEN!, schmusten mit ihren banalen auswechselbaren Liebchen

T.K.

;o)

„Schwedt/Oder“ (Pseudonym)

28. Dezember

Die Heiligkeit des Tages, rein als Tag: alles Menschliche besinnungslos und also böse wie immer, aber wie stillgestellt unter dem grauen, hohen, winterlichen, tiefsinnigen Himmel.

Die unbeschreibliche Nähe dessen, an den du denkst, weil du ihn liebst. So daß, wenn du es wirklich tust, das Wort Sehnsucht keinen erfahrbaren Inhalt mehr hat.

T.K.

„Schwedt/Oder“ (Pseudonym)

Ein Bild erleichtern und dadurch steigern, daß man alles ausläßt, was ihn [den Dichter] bei der Empfängnis anschoß, den bloßen Stoff abschlämmen – das genügt nicht. Man muß es gleich festpressen, durch kleine Gedrängtheiten, durch höchst sinnvolle Prägnanzen wie durch Fliese versteifen, nämlich das Garn des Dichtens um feste Pflöcke spannen und die Worte wie ein Tuch förmlich sticken.

Jürgen von der Wense

„Schwedt/Oder“ (Pseudonym)

Nofretete: Der Name klingt gleichermaßen geheimnisvoll und tantenhaft. Er könnte auch einer entfernten Verwandten gehören, die nebenbei im Bergischen Land ein Lebkuchenhaus betreibt. Die echte Nofretete hat einen Raum für sich und wird von zwei korpulenten, älteren Herren bewacht, die dunkelblaue, ausgebeulte Jacketts tragen. Wenn man sich ihrem Glaskasten nähert oder fotografiert, machen sie wilde Gesten und grobe Bemerkungen wie Berliner Portiers. Doch unflätig werden sie nie, denn sie erinnern sich immer noch rechtzeitig daran, dass sie sich in einem Museum befinden. Ansonsten muss Nofretete ihre vielen Besucher aber erdulden. Und sie blickt mit der üblichen Gleichgültigkeit und naserümpfenden Arroganz der Herrschenden auf ihr manchmal respektloses, aber immer andächtiges Volk. Dabei ist Andacht nicht nötig, denn hier zeigt sich nur, dass jeder Anspruch auf Gottähnlichkeit die Folge einer sehr irdischen Überheblichkeit ist. Vielleicht aber ist es gerade dieses tragische Missverständnis, das ihr Gesicht so anmutig erscheinen lässt.

T.T.

„Schwedt/Oder“ (Pseudonym)

Es war ein Mann, der konnte gut Trompete blasen. Er blies das ganze Heer zusammen. Er blies zum Angriff. Er blies zum Sieg. Er blies auch dann zum Sieg, als er zur Niederlage hätte blasen sollen. Da fingen ihn die Feinde.
Sie führten ihn vor den General. Der General sagte: " Niedermachen!" Der Trompeter flehte: "Warum tötet ihr mich? Ich habe niemals einen getötet!"
Der General sagte: "Gerade darum mußt Du sterben. Denn du hast, ohne selber kämpfen zu können, allemiteinander zum Kampfe gehetzt."

Bekannt

„Schwedt/Oder“ (Pseudonym)

die Tänze, die Lieder,
die Küsse, die Gaben, Umarmungen, das
Lachen, die Träume, die Winde, die
verhaltenen Klagen, die Reden,
die Bücher, Schwüre, die Blicke, die wissenden
Züge um Münder, der Raum der wartenden
Morgende: alles
rüstet sich zur
ewigen Wiederkehr, – nicht
aber der Schnee.

T.K.

„Freiberg“ (Pseudonym)

Glücklich allein ist die Seele, die liebt...
Johann Wolfgang von Goethe

„Schwedt/Oder“ (Pseudonym)

Zeit ist die Substanz, aus der ich bestehe, Zeit ist ein Fluß, der mich mitreißt, doch ich bin der Fluß. Zeit ist ein Tiger, der mich auseinanderreißt, doch ich bin der Tiger. Zeit ist ein Feuer, das mich verzehrt, doch ich bin das Feuer.

Jorge Luis Borges

„Schwedt/Oder“ (Pseudonym)

Die
waffenloseste Zärtlichkeit wie die blutigsten Mächte sind auf das Bekennen angewiesen.

Michel Foucault

„Schwedt/Oder“ (Pseudonym)

Keine Ferne macht dich schwierig,
Kommst geflogen und gebannt,
Und zuletzt, des Lichts begierig,
Bist du Schmetterling verbrannt.

Johann Wolfgang Goethe


On n`arrive jamais à toucher a`la lumière

viereinhalbjähriges Mädchen, mündlich

„Peine“ (Pseudonym)

Lieber ein Haar in der Suppe, als Suppe im Haar!

Man muß sparen, koste es, was es wolle!

Keiner ist unnütz, er kann immer noch als schlechtes Beispiel dienen!

„Schwedt/Oder“ (Pseudonym)

Gehst du außen Mauern entlang,
kannst du die vielen Rosen nicht schauen
in dem fremden Gartengang;
aber in deinem tiefen Vertrauen
darfst du sie fühlen wie nahende Frauen.

Sicher schreiten sie zwei zu zwein,
und sie halten sich um die Hüften, -
und die roten singen allein;
und dann fallen mit ihren Düften
leise, leise die weißen ein...

Rilke

„Schwedt/Oder“ (Pseudonym)

Daß ich mit namenloser Freude
Gefährte deines Lebens bin
Und mich mit tiefgerührtem Sinn
Am Wunder deiner Bildung weide –
Daß wir aufs innigste vermählt
Und ich der Deine, du die Meine,
Daß ich von allen nur die Eine
Und diese Eine mich gewählt,
Dies danken wir dem süßen Wesen,
Das sich uns liebevoll erlesen.

O! laß uns treulich ihn verehren,
So bleiben wir uns einverleibt.
Wenn ewig seine Lieb uns treibt,
So wird nichts unser Bündnis stören.
An seiner Seite können wir
Getrost des Lebens Lasten tragen
Und selig zueinander sagen:
Sein Himmelreich beginnt schon hier,
Wir werden, wenn wir hier verschwinden,
In seinem Arm uns wiederfinden.

Novalis


Myślę o Tobie każdego dnia

„Peine“ (Pseudonym)

Tränen in ihren Augen,
Tränen in ihrem Gesicht,
wolltest du das erreichen,
als du sagtest, ich liebe dich nicht?!


Glück ist... wenn man Zuhörer hat!

„Peine“ (Pseudonym)

Wir haben 2 Hände, um zu arbeiten
und 2 Füße, um der Arbeit aus dem Weg zu gehen.

„Schwedt/Oder“ (Pseudonym)

Ich wollte den Weg
mit Dir gehen.

Ich habe alles genau
geplant,
meine Sehnsucht
war kaum zu bremsen.

Ich habe Deine Hand
genommen,
und wollte mit Dir gehen,

als Du sagtest,
Du gingest diesen Weg
schon seit langer Zeit
mit einer anderen.

Claudia Malzahn

Das könnte Dich auch interessieren