Aphorismen, Kalauer, Lyrik, Weisheiten, Zitate etc.
Forum für Dicke, Mollige und Übergewichtige

Smalltalk

Erstellt von einem Mann oder einer Frau
19.03.2019
Als die Katze weglief, war es fast
wie ein Abkommen. Ich sagte:
"Wenn du deine Freiheit willst,
dann nimm sie dir.", und wir
blickten uns ein letztes Mal
kameradschaftlich in die Augen,
meine braun und ihre grün, und
sie hob die Pfoten und stürmte los.

Daniela Chana
Ich will dir danken für das Gewicht

Ich will dir danken für das Gewicht,
das du in meinem Leben warst.
Ohne dich wäre ich oberflächlich geblieben.

Es war deine Begabung,
meine schwachen Stellen zu finden
und mich zum Reifen zu ermuntern.
Ich wäre sonst in meiner Verwöhnung untergegangen.

Weil ich dich liebe,
lerne ich, dich nicht mehr zu brauchen.
Ich habe dich in mir aufgenommen
und finde das, was ich von dir gelernt habe,
jetzt in mir vor wie ein helles Wissen.

Ich danke dir auch,
dass du mir manche Wünsche nicht erfüllt hast
und ich durch deine innere Abwesenheit
eine Stärke entwickelt habe,
in der mein Selbstvertrauen gewachsen ist.

Ich danke dir, dass du das Risiko mit mir
immer wieder eingegangen bist.
Dass du nicht aufgegeben hast
und wir jetzt manchmal ernten dürfen,
was wir mit Schmerzen gesät haben.

Ich will nichts von dir,
das du mir nicht freiwillig gibst.
Höre meine Forderungen
als einen Rückfall in die Unreife
und bleibe dir treu.

Ich danke dir für die unheilbaren Wunden,
die du mir zugefügt hast
und an denen ich tiefer gesunde
als nur auf der Haut.

An starken Tagen freue ich mich,
dass du ein Geheimnis bist
und ich dich entdecken muss,
wie man ein fremdes Land entdeckt.

Weil du mir nicht zufällst,
lerne ich den Respekt vor dir,
diese wichtige Form der Liebe.

Ich danke dir für die Entschiedenheit,
mit der du es aushältst, mich herauszufordern,
auch wenn ich mich manchmal beklage
und es lieber einfach hätte.

Ich danke dir,
dass du mich der Aufgabe enthoben hast,
für dein Glück zuständig zu sein,
und es abgelehnt hast,
für mein Glück verantwortlich zu sein.

Ich lasse dich los.
Wenn ich meinte, dich besitzen zu können,
war das immer eine Illusion.

Ich will dir auch nicht gehören,
weil ich mich dir dann nicht mehr schenken kann.
In unserer Liebe soll es keinen Besitz geben.

Ulrich Schaffer
Dietrich Bonhoeffer paßt ziemlich oft:

Der größte Fehler, den man im Leben machen kann, ist immer Angst zu haben, einen Fehler zu machen.

Die Liebe will nichts von dem anderen, sie will alles für den anderen.

Man muß sich durch die kleinen Gedanken, die einen ärgern, immer wieder hindurchfinden zu den großen Gedanken, die einen stärken.


Ernest Hemmingway:
Katzen erreichen mühelos, was uns Menschen versagt bleibt: durchs Leben zu gehen, ohne Lärm zu machen.
Ja, ist ein tolles Buch. Bloß irgendwie traurig, daß das ganze Thema über 100 Jahre später immer noch so aktuell ist. Da sieht man, daß wohl doch einige Leute in ihrer Jugend Karl May gelesen haben sollten, womöglich gäbe es da das ein oder andere Problem nicht mehr. Na ja, nur so ein Wunschgedanke...
@Rajiv
Danke - der Geist der Höhle...lange nicht mehr daran gedacht :-)
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
13.03.2019
Wir leben in einem Zeitalter, das sein Selbstverständnis verliert. Wir nähern uns einer Gesellschaft, die Freiräume zur Entwicklung intellektueller und sonstiger Fähigkeiten in Hülle und Fülle bereit hält, der aber jede Idee, jede Vorstellung von Freiheit abhanden gekommen ist.

Hartmut Lange
Passend zu einer anderen Stelle im Forum.

"Ihr Toren, die ihr den Haß liebt und die ihr die Liebe haßt – könnt ihr nicht in Frieden leben? Niemand kann den Gott des anderen töten und niemand seinen Glauben." sagt Marah Durimeh in "Durchs wilde Kurdistan" von Karl May
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
11.03.2019
Manch verbissener Wunsch sein Äusseres zu verschönern ist nur
das stumme Eingeständnis das im Inneren solcherlei Mühe vergebens wäre.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
11.03.2019
Mich zerrissen die Pferde.
Oh Temps des cerises.
Geviertelt in jede Himmelsrichtung
ein Teil mich verließ.
Das Herz nicht
das Herz war nicht darunter
das Herz blieb zurück.
Es war doch die Mitte von allem.

Kerstin Preiwuß
Wenn wir all unser Unglück auf einen gemeinsamen Haufen legten und dann jeder davon einen gleich großen Teil wieder an sich nehmen müßte, so würden die meisten Menschen zufrieden ihr eigenes Unglück zurücknehmen und davongehen.

Sokrates
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
27.02.2019
sort of wonntag


apfelkuchen und kulturradio
danach ein spaziergang im wald
und in den wolken nichts sehen
als wolken ...

wie nebenbei
stecke ich dir die goldene nadel
der treue ans revers
dann stehen die bäume

wieder für sich



Lydia Daher