Aphorismen, Kalauer, Lyrik, Weisheiten, Zitate etc.
Forum für Dicke, Mollige und Übergewichtige

Smalltalk

Manche Menschen sind wie Kröten -
sie haben große Augen, um andere zu kritisieren,
eine lange Zunge, um über andere zu lästern
und vergessen, dass sie selbst im Schlamm leben.
Siebeneinhalb Milliarden Menschen leben auf der Erde. Das klingt viel, doch müssen es früher einmal mehr gewesen sein. Wenn alle siebeneinhalb Vater und Mutter gehabt haben, dann waren es ja mal 15 Milliarden. Huijuijui. Da schlottern einem die Knie.

D. Wischmeyer
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
04.06.2019
ganesha war ein willkommener gast.


wir toben mit mofas die felder hinunter
dein hund hinterdrein gazellen voraus
savanne im juli die zwei langen hälse
im nacken des gottes schnurrt eine maus

viel raps kaum verblüht lavendel wie zimt
und luft. sie sirrt uns wiegenlieder.
und luft. sie sirrt uns wiegenlieder.

hier lässt es sich fliegen und weit

du trägst ein kleid ein rotes mit schärpe
das trägst du selten ich weiß
die haare du hast sie dir hochgesteckt

ich trage anders. wo sind wir gewesen, unwichtig, wie.
heut`sind wir götter und morgen november
dein hund ist der größte und weiser als wir
der himmel kann uns mal küssen.


Ulrike Almut Sandig
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
28.05.2019
13.

ans meer kommt wer die schuld nicht schafft
selbst auszumessen wellenhaft
exakt samt allem rauschen
das meer ist nicht zu täuschen
mit wurstgulasch und welsfilet
miss dobies abgewürgtem weh
als einer stillen pelle
das meer speit eisgewölle
wir gehn in glücksgaloschen hin
wo möwen Schwarze Vögel sind
o meer vermaledei uns doch
nicht ganz lass uns ein windheitsloch
als Permanent Vacation


Judith Zander
Karl Popper in Bezug zum Toleranz-Paradoxon:

„Damit möchte ich nicht sagen, dass wir z.B. intolerante Philosophien auf jeden Fall gewaltsam unterdrücken sollten; solange wir ihnen durch rationale Argumente bekommen können und solange wir sie durch die öffentliche Meinung in Schranken halten können, wäre ihre Unterdrückung sicher höchst unvernünftig. Aber wir sollten für uns das Recht in Anspruch nehmen, sie, wenn nötig, mit Gewalt zu unterdrücken, denn es kann sich leicht herausstellen, dass ihre Vertreter nicht bereit sind, mit uns auf der Ebene rationaler Diskussion zusammenzutreffen, und beginnen, das Argumentieren als solches zu verwerfen; sie können ihren Anhängern verbieten, auf rationale Argumente – die sie ein Täuschungsmanöver nennen – zu hören, und sie werden ihnen vielleicht den Rat geben, Argumente mit Fäusten und Pistolen zu beantworten.

Wir sollten daher im Namen der Toleranz das Recht für uns in Anspruch nehmen, die Unduldsamen nicht zu dulden. Wir sollten geltend machen, dass sich jede Bewegung, die die Intoleranz predigt, außerhalb des Gesetzes stellt, und wir sollten eine Aufforderung zur Intoleranz und Verfolgung als ebenso verbrecherisch behandeln wie eine Aufforderung zum Mord, zum Raub oder zur Wiedereinführung des Sklavenhandels“

https://de.wikipedia.org/wiki/Toleranz-Paradoxon
Hab einen Teil aus der übersetzten Version gefunden auf

https://www.heise.de/tp/features/Der-Faenger-in-Pension-3451609.html

"Ich dachte mir aus, dass ich mich taubstumm stellen würde. Auf diese Weise brauchte ich keine verdammten, blöden, nutzlosen Gespräche mit irgend jemand zu führen. Falls jemand mir etwas mitzuteilen hatte, müsste er es eben auf einen Zettel schreiben. Das würde die Leute bald langweilen, dachte ich, und dann hätte ich für den Rest meines Lebens alle Gespräche hinter mir. Alle würden mich für einen armen taubstummen Hund halten und mich in Ruhe lassen."

den Rest übersetze ich mal:

"Ich würde mein Essen selber kochen und später, wenn ich heiraten wollte, oder sowas, würde ich dieses hübsche Mädchen treffen, die auch taubstumm ist, und wir würden heiraten. Sie würde kommen und mir mir zusammen in der Hütte leben und wenn sie mir etwas sagen möchte, dann müsste sie es auf ein Blatt Papier schreiben, wie jeder Andere auch."
Hallo @Mr_Yaya
Würdest Du uns bitte diesen umfangreichen Lyrik-Beitrag auch gleich ins Deutsche übersetzen, da man ja nicht davon ausgehen kann, dass alle User/innen den komplexen und sicher interessanten Inhalt gleichermaßen gut verstehen. Wäre doch schade darum. Danke!
“I thought what I'd do was, I'd pretend I was one of those deaf-mutes."

Text auf dem Laughing-Man Logo von Ghost in the Shell

Original-Zitat von J.D. Salinger aus "Der Fänger im Roggen"

"“I thought what I'd do was, I'd pretend I was one of those deaf-mutes. That way I wouldn't have to have any goddam stupid useless conversations with anybody. If anybody wanted to tell me something, they'd have to write it on a piece of paper and shove it over to me. They'd get bored as hell doing that after a while, and then I'd be through with having conversations for the rest of my life. Everybody'd think I was just a poor deaf-mute bastard and they'd leave me alone . . . I'd cook all my own food, and later on, if I wanted to get married or something, I'd meet this beautiful girl that was also a deaf-mute and we'd get married. She'd come and live in my cabin with me, and if she wanted to say anything to me, she'd have to write it on a piece of paper, like everybody else”"
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
15.05.2019
Hinterhof Nachteile


Über den Hof sehe ich die andern ganz nah,
die leben wie ich, Kleider vor dem Fenster.
Was sie kochen, sehe ich, ich rieche, wenn
alles offen steht, höre Krach Liebe Erziehung.

Die andern, gegenüber, ganz nah,
lesen mit, was ich schreibe.
Du musst schöner schreiben, sage ich mir.
Schöneres. Sie lesen sonst Verrat,
bevor ich Zeichen gebe,
wir haben es alle nicht leicht.


Martin Zingg
"Und ich habe mich so gefreut!" sagst du vorwurfsvoll, wenn dir eine Hoffnung zerstört wurde. Du hast dich gefreut - ist das nichts?

(Marie von Ebner-Eschenbach)
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
30.04.2019
Nackt wie ein lamm


war die schnecke auf dem granit
neben dem fußweg ihr panzer
schien auf das knacken zu warten
wie der abgesägte baum der noch steht
oder die pyrotechnisch erleuchtete stadt
wenn flugzeuge zielobjekte treffen
überschlägt sich die frequenz

so ist es immer
hält der geschlagene für einen bruchteil
den ungeschlagenen aus


Róža Domašcyna