Aphorismen, Kalauer, Lyrik, Weisheiten, Zitate etc.

in „Smalltalk“

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Ein bisschen mehr Freude und weniger Streit,
ein bisschen mehr Güte und weniger Neid,
ein bisschen mehr Liebe und weniger Haß,
ein bisschen mehr Wahrheit, das wär doch was!

Statt soviel Unrast ein bisschen Ruh,
Statt immer nur ich bisschen mehr du,
statt Angst und Hemmung ein bisschen mehr Mut
und Kraft zum Handeln, das wäre gut.

Kein Trübsal und Dunkel, ein bisschen mehr Licht,
kein quälend Verlangen, ein froher Verzicht,
und viel mehr Blumen, solange es geht,
nicht erst auf Gräbern, denn da blühn sie zu spät.

Peter Rosegger

Alle anziehenden Leute sind immer im Kern verdorben, darin liegt das Geheimnis ihrer sympathischen Kraft - wenn man sich auch wünscht, tugendhaft zu bleiben, stellt man eines Tages fest, dass die wirklich glücklichen Augenblicke jene gewesen sind, die man der Sünde gewidmet hat !
Oscar Wilde

„Bornheim“ (Pseudonym)

"Wenn uns schon nichts vor dem Tod rettet, sollte uns Liebe wenigstens vor dem Leben retten."

Pablo Neruda

Wollte nicht der Frühling kommen?
War nicht schon die weiße Decke
von dem Rasenplatz genommen
gegenüber an der Ecke?
Nebenan die schwarze Linde
ließ sogar schon (sollt ich denken)
von besonntem Märzenwinde
kleine, grüne Knospen schwenken.
In die Herzen kam ein Hoffen,
in die Augen kam ein Flüstern -
und man ließ den Mantel offen,
und man blähte weit die Nüstern...

Ja, es waren schöne Tage.
Doch sie haben uns betrogen.
Frost und Sturm und Schnupfenplage
sind schon wieder eingezogen.
Zugeknöpft bis an den Kiefer
flieht der Mensch die Gottesfluren,
wo ein gelblichweißer, tiefer
Schnee versteckt die Frühlingsspuren.
Sturmwind pfeift um nackte Zweige,
und der Rasenplatz ist schlammig.
In mein Los ergeben neige
ich das Auge. Gottverdammich!

Erich Mühsam (1878-1934)

„Bornheim“ (Pseudonym)

"Das Schimpfen und die Liebe gehören zusammen, weil sie der ultimative Protest gegen soziale Kontrolle - oder positiv: der fundamentalste Ausdruck von Freiheit sind."

Juliane Liebert

„Bornheim“ (Pseudonym)

Gedicht gegen die Angst


Streichle das Blatt

küsse den Hund

tröste das Holz

hüte den Mund

zähme den Kamm

reime die Lust

schmücke den Schlaf

plätte den Frust

neige das Glas

wiege das Buch

liebe die Luft

rette das Tuch

schaue das Meer

rieche das Gras

kränke kein Kind

iss keinen Fraß

lerne im Traum

schreibe was ist

nähre den Tag

forme die Frist

lenke die Hand

eile und steh

zögere nicht

weile wie Schnee

öffne die Tür

lade wen ein

schenke dich hin

mache dich fein

prüfe dein Herz

geh übers Feld

ruhe dich aus

rühr an die Welt


Ilma Rakusa