Aphorismen, Kalauer, Lyrik, Weisheiten, Zitate etc.

in „Smalltalk“

Zu diesem Thema gibt es 2101 Antworten

„Plauen“ (Pseudonym)

......

ich würde dir gern sagen, wie es um mich steht
die Sterne, all die Leute, das Getier
welche Farbe die See in meinen Augen hat
was ihr gemeinsam habt, du und meine Gier
welches Kabel mein Herz mit meinem Kopf verbindet
was mein innerer Schweinehund
mit äußeren Katastrophen zu tun hat
was die anderen Hunde von mir halten
ich habe über alles nachgedacht
wieso ich ausgerechnet an dich denke
und an das Kabel zwischen unseren Häuten
ich würde es dir gern sagen

Marlen Pelny

„Kevelaer“ (Pseudonym)

"Ich glaube an das Pferd. Das Automobil ist eine vorübergehende Erscheinung."

Wilhelm II. über die Zukunft der Mobilität.

„Norden“ (Pseudonym)

Besser ist es, ein Licht anzuzünden, als auf die Dunkelheit zu schimpfen.
Aus China

„Erding“ (Pseudonym)

Mitgefühl und Empathie wurden den meisten Menschen
in die Wiege gelegt, sie haben dies nur vergessen.

© Anja Griesand (*1966), Tierschützerin und Buchautorin

„Plauen“ (Pseudonym)

Ich beobachte die Blätter heute.
Es werden immer weniger aber ich sehe sie nicht fallen.
Meine Gedanken sind vollkommen träge.
Es fallen nur die Blätter heute.
Mein stundenlanges Selbstgespräch
macht die Gedanken laut.
Versuche mal dich selbst nicht zu erleben.
Die Mondsichel sieht aus
als hätte jemand sie niedergeritten.
Das Licht kann einen in Stücke schneiden.

Kerstin Preiwuß, Gespür für Licht

„Erding“ (Pseudonym)

Weißt du, was ein Wald ist?
Ist ein Wald etwa nur zehntausend Klafter Holz?
Oder ist er eine grüne Menschenfreude?

Bertold Brecht
aus „Herr Puntila und sein Knecht Matti“

„Plauen“ (Pseudonym)

„Die Architektur ist nur ein Vorwand. Wichtig ist das Leben, wichtig ist der Mensch, dieses merkwürdige Wesen mit Seele und Gefühl, das nach Gerechtigkeit und Schönheit hungert.“

Oscar Niemeyer

„Delitzsch“ (Pseudonym)

Du wirst leiden, solange Du eine emotionale Reaktion hast, auf alles, was zu Dir gesagt wird.
Wahre Kraft liegt darin, dich zurückzulehnen und die Dinge mit Ruhe zu beobachten......
Atme durch und erlaube es dir manches einfach loszulassen.
Bruce Lee

„Plauen“ (Pseudonym)

"Mach dir keinen Kummer, ich werde dich lieben und dir die schrecklichen Sachen ersparen, von denen dir deine Schulfreundinnen erzählen: Sachen, wie sie angeblich in Hochzeitsnächten passieren; glaub dem Geflüster dieser Närrinnen nicht; wir werden lachen, wenn es soweit ist, bestimmt, ich verspreche es dir, aber du mußt noch warten, ein paar Wochen, höchstens einen Monat, bis ich den Blumenstrauß kaufen, die Droschke mieten, vor eurem Haus vorfahren kann. Wir werden reisen, uns die Welt anschauen, du wirst mir Kinder schenken, fünf, sechs, sieben; die Kinder werden mir Enkel schenken, fünfmal, sechsmal, siebenmal sieben; du wirst nie merken, daß ich arbeite; ich werde dir den Männerschweiß ersparen, Muskelernst und Uniformernst; alles geht mir leicht von der Hand, ich hab's gelernt, ein bißchen studiert, hab den Schweiß im voraus bezahlt; ich bin kein Künstler; mach dir keine Illusionen; ich werde dir weder falsche noch echte Dämonie bieten können, das wovon dir deine Freundinnen Gruselmärchen erzählen, werden wir nicht im Schlafzimmer tun, sondern im Freien: du sollst den Himmel über dir sehen. Blätter oder Gräser sollen dir ins Gesicht fallen, du sollst den Geruch eines Herbstabends schmecken und nicht das Gefühl haben, an einer widerwärtigen Turnübung teilzunehmen, zu der du verpflichtet bist; du sollst herbstliches Gras riechen, wir werden im Sand liegen, unten am Flußufer, zwischen den Weidenbüschen, gleich oberhalb der Spur, die das Hochwasser hinterließ; Schlifstengel, Korken, Schuhkremdosen, eine Rosenkranzperle, die einer Schifferfrau über Bord fiel, und in einer Limonadenflasche eine Post; in der Luft der bittere Rauch der Schiffsschornsteine; rasselnde Ankerketten; wir werden keinen blutigen Ernst draus machen, obwohl's natürlich ernst und blutig ist."

Heinrich Böll

„Kevelaer“ (Pseudonym)

Mut kann auch die leise Stimme am Ende des Tages sein, die sagt: Morgen versuche ich es nochmal.
Mary Anne Radmacher

„Plauen“ (Pseudonym)

Sonnenrand

Ich sehe am Sonnenrand des Vorhangs doch wie schnell sich die Welt dreht.
Ich hab`s nicht im Griff. Wir haben es alle nicht im Griff. Damit müssen wir leben, und das Herz öfter in die Hand nehmen und genau hinhören (Hi, Herz), und wie wild um die Freiheit in unseren Köpfen und Herzen und Seelen kämpfen, um Alternativen und Platz in uns, egal wie die Situation außen aussieht. Die Situation außen ist meist eh nicht so interessant.


Ricarda Kiel

„Norden“ (Pseudonym)

Ich mach ein Lied aus Stille

Ich mach ein Lied aus Stille
und aus Septemberlicht.
Das Schweigen einer Grille
geht ein in mein Gedicht.

Der See und die Libelle.
Das Vogelbeerenrot.
Die Arbeit einer Quelle.
Der Herbstgeruch von Brot.

Der Bäume Tod und Träne.
Der schwarze Rabenschrei.
Der Orgelflug der Schwäne.
Was es auch immer sei,

Das über uns die Räume
Aufreißt und riesig macht
Und fällt in unsre Träume
in einer finstren Nacht.

Ich mach ein Lied aus Stille.
Ich mach ein Lied aus Licht.
So geh ich in den Winter.
Und so vergeh ich nicht.

Eva Strittmatter

„Schwäbisch Hall“ (Pseudonym)

Der Bereich des Bewusstseins ist viel größer, als sich mental ermessen lässt. Wenn du nicht länger alles glaubst, was du denkst, löst du dich vom Denken und siehst klar, dass der Denker nicht der ist, der du bist.

— Eckhart Tolle

„Plauen“ (Pseudonym)

Eva Strittmatter schätze ich sehr

„Plauen“ (Pseudonym)

Transparenz


Ich nehme ein laken, breite es aus, leg mich drauf.
Dann wickle ich mich ein. So nah war mir kaum
ein mensch. Nun möchte ich, daß es still wird.
Eine straßenbahn dröhnt, die mauern des alten
hauses beben, lassen meinen körper erzittern. Die
digitaluhr vor dem fenster sendet pulsend grünen
schein ins zimmer. Nebenan pokern zwei männer
um gott und die welt. Aus einem recorder empange ich informationen über den smogalarm in Berlin. Das HIER ist ein bedeckter körper, der das atemanhalten übt.

Róža Domašcyna

„Norden“ (Pseudonym)

Wie wahr...😊