Aphorismen, Kalauer, Lyrik, Weisheiten, Zitate etc.

in „Smalltalk“

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„Gelsenkirchen“ (Pseudonym)

Das unaussprechlich Innige aller Musik, vermöge dessen sie als ein so ganz vertrautes und doch ewig fernes Paradies an uns vorüberzieht, so ganz verständlich und doch so unerklärlich ist, beruht darauf, daß sie alle Regungen unseres innersten Wesens wiedergibt, aber ganz ohne die Wirklichkeit und fern von ihrer Qual.


Arthur Schopenhauer

„Plauen“ (Pseudonym)

Gesellschaften werden durch geteilten Stress gebildet. Ich bin sicher nicht der Einzige, der den Eindruck hat, wir hätten seit einigen Jahren einen veränderten Aggregatzustand der medieninduzierten Aufgeregtheit erreicht. Die Heftigkeit und Giftigkeit der Invektiven in Europa, ja im ganzen Westen und, wie man so sagt, im Rest der Welt hat zugenommen, und zwar in allen Richtungen: links gegen rechts, der rechte Rand gegen den linksliberalen Mainstream, oben gegen unten, Geschlecht gegen Geschlecht, Inländer gegen Ausländer, Alt gegen Jung. Identitätsprobleme sind virulent wie nie zuvor. Sämtliche Differenzen, aus denen eine moderne Gesellschaft zusammengewoben ist, befinden sich in Aufruhr. Alle stehenden Dichotomien sind in Bewegung geraten, alles ist im Fluss, aber anders, als Heraklit meinte. Ich hege den Verdacht, dass es einen Mechanismus gibt, der das ganze diskutierende System in eine erhöhte Nervosität hineintreibt – nennen wir ihn das Gesetz der wachsenden Irritabilität. Das Ich des modernen Menschen ist stark beansprucht – und kämpft um die Aufrechterhaltung eines minimalen Standards von Identität.

Peter Sloterdijk

„Groß-Umstadt“ (Pseudonym)

Es dauerte lange,bis ich erkannte,daß ich der wichtigste Mensch in meinem Leben bin.

Damaris Wieser

„Gelsenkirchen“ (Pseudonym)

Und die Seele unbewacht will in freien Flügen schweben, um im Zauberkreis der Nacht tief und tausendfach zu leben.


Hermann Hesse

„Gelsenkirchen“ (Pseudonym)

Man weiß erst, dass man ist,
wenn man sich in anderen wiederfindet.


Johann Wolfgang von Goethe

„Plauen“ (Pseudonym)

Werte

Die guten Dinge des Lebens
sind alle kostenlos:
die Luft, das Wasser, die Liebe.
Wie machen wir das bloß,
das Leben für teuer zu halten,
wenn die Hauptsachen kostenlos sind?
Das kommt vom frühen Erkalten.
Wir genossen nur damals als Kind
die Luft nach ihrem Werte
und Wasser als Lebensgewinn,
und Liebe, die unbegehrte,
nahmen wir herzleicht hin.
Nur selten noch atmen wir richtig
und atmen die Zeit mit ein,
wir leben eilig und wichtig
und trinken statt Wasser Wein.
Und aus der Liebe machen
wir eine Pflicht und Last.

Und das Leben kommt dem zuteuer,
der es zu billig auffasst.


Eva Strittmatter

„Fulda“ (Pseudonym)

Nichts hält so lange wie ein handwerkliches, unansehnliches Provisorium :((

„Plauen“ (Pseudonym)

Seit fiat lux brennt das ganze Theater lichterloh.

Annie Dillard

„Plauen“ (Pseudonym)

Letztes

In Herzens Mitte
als einzige Bitte
verhallende Schritte

von der Katze ein Stück:
ihr Ohr löffelt Schall
ihr Fuß nimmt Lauf
ihr Blick
brennt dünn und dick
vor ihrem Antlitz kein Zurück
schön wie die Blume
doch voller Waffen
und hat im Grunde nichts mit uns zu schaffen.


Paul Klee

„Erding“ (Pseudonym)

Wer stark ist, kann es sich erlauben, leise zu sprechen. (Theodore Roosevelt)

„Darmstadt“ (Pseudonym)

Wenn dir das Leben in den Arsch tritt, nutze den Schwung, um vorwärts zu kommen.

„Gießen“ (Pseudonym)

Unablässige ungerechtfertigte Kritik kann selbst das größte Talent zur Verzweiflung bringen.
Drum sei sparsam mit deinen tadelnden Worten und großzügig mit berechtigtem Lob.
So wirst du deine Kinder zu gestärkten Persönlichkeiten heranwachsen sehen.

(Ich)

„Plauen“ (Pseudonym)

Aus dem Begriffsstudio


4165 Witterungswanderung

4171 das Aufjaulen des digitalen Hirtenhundes

4176 ent-ichende Wirkung der Landschaft

Untertitel zum Kapitel:Der Mensch und seine Landschaft, in Döblins Abhandlung Das Ich über der Natur aus dem Jahr 1927. "Wie verhält sich die Landschaft zu dem Menschen oder zu den Menschengruppen, die auf ihr siedeln, mit ihr leben? Obwohl, mit der gewöhnlichen, linearen Zeitvorstellung betrachtet, der Mensch ein sehr altes Produkt der Erde ist und die Erde nicht imstande wäre, ihn jetzt zu erschaffen, wirkt sie noch dauernd auf ihn. ...Es quellen dauernd Hilfsseelen, umbildende seelische Elemente, aus der Nahrung, im Umgang mit den Tieren, den Bäumen, den Elementen. ...Dieses Saugen der heimatlichen Landschaft an dem Menschen. Der Boden will sie wie Pflanzen in sich hineinziehen."

4188 Verfremdung durch Sorgfalt

4216 bis in den hellen Ernst gesteigert

4217 oberflächliche Besessenheit

4230 Georg Friedrich Handy

4240 frischgepflügte pflegeleichte Vorgärten

4249 kaltes Reservoir des Frühlings

4253 Denker und Drescher

4254 Schausaal der Seele

4366 Jauchzet, benimmrufet, frohlocket

4409 negative Idealisierung

Was ist negative Idealisierung? Das ist: Wenn ich dich gelten lasse, akzeptiere ich ein Ich-Ideal, das mich vernichtet. (Besser nicht)


Monika Rinck

„Plauen“ (Pseudonym)

Das Meer messerblau, abends bromgoldgrün, Perückenwolken.

H.J.v.d.W.