Umkleidekabinen....
Forum für Dicke, Mollige und Übergewichtige

Shopping und Bekleidung

Erstellt von einem Mann oder einer Frau
16.06.2014
Ich finde die meisten Umkleidekabinen viel zu eng oder das Licht ist grauenvoll... Hat mir schon oft den Einkauf vermiest
@ sonrisa: über die Erfrischungstücher habe ich mich auch jedesmal gefreut!

Hier bei uns hat der h&m in einer Filiale auch gräumige Kabinen, aber der Geruch dort ist fast nicht auszuhalten.
In der Ecke hat er dann auch noch einen weiteren Spiegel, so kann man an sich auch gleichzeitig von vorne und von hinten betrachten und ist nicht wie in so manch anderen Geschäften auf die "ehrliche" Aussage einer umsatzbeteiligten Verkäuferin angewiesen. Allerdings bei der Betrachtung habe ich mich dann doch des öfteren gegen das Bekleidungsstück entschieden...
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
05.06.2014
Bitte Artikel verlinken und kurz zusammenfassen... Dieses Mega Copy Paste nervt einfach nur...

Aber klar... ich hasse es mich umzuziehen in den vorgesehenen Kabinen. Meist ist es zu warm und man kommt schwitzend raus... ich hatte schon richtige Fluchtgedanken in bestimmten Kaufhäusern.
Heute war ich in Basel beim C&A und es war geräumig und nicht zu heiss...
Muss also nicht immer sein.
Den folgenden Artikel habe ich heute bei uns im Netz gefunden und ich fand ihn sehr interessant.

Welche Erfahrungen habt ihr denn mit/in Umkleidekabinen?
Könnt ihr die Argumente im Artikel bestätigen?
Was wären denn so eure Wünsche bei der Gestaltung der Umkleidekabinen?

Mehr Wohlfühlfaktor beim Einkaufen

Die Umkleidekabine ist einer der wichtigsten Orte in einem Geschäft. Hier wird endgültig über Kauf oder Nichtkauf entschieden. Zu oft wird sie jedoch vernachlässigt und als wenig einladender Raum im hintersten Winkel versteckt. Dem Handel entgeht damit viel Umsatz, sagen Experten. Dabei gebe es zahlreiche Möglichkeiten, den Einkauf auch in diesem Bereich angenehm zu gestalten.

Es ist ein weit verbreitetes Phänomen: Nur selten gibt es Umkleidekabinen, in denen man sich bei der Anprobe halbwegs wohlfühlt. Zu eng, zu dunkel, zu wenig Kabinen und damit entsprechende Wartezeiten sowie abgestandene Luft mit mehr oder weniger Schweißgeruch inspirieren oft mehr zum Davonlaufen als zum gemütlichen Anprobieren. Nicht selten fallen Kaufentscheidungen angesichts eines solchen Ambientes negativ aus.

Eine Studie im Auftrag des Lichtherstellers Philips besagt, dass die Umkleidekabine auf Platz eins der unbefriedigendsten Erlebnisse beim Einkaufen ist. Der Trendforscher Andreas Steinle meinte gegenüber der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Montag-Ausgabe), dass die Umkleidekabine der am meisten vernachlässigte Ort in Geschäften ist. Vielen Geschäften gehe dadurch Umsatz verloren. Diese Einschätzung bestätigt auch der Geschäftsführer von Standortberater RegioPlan Consulting, Wolfgang Richter, gegenüber ORF.at. Es gebe einen „massiven Handlungsbedarf“ bei Umkleidekabinen, und zwar bei allen Anbietern.

Umkleidekabine als „Spaßbremse“

Umkleidekabinen seien oft „Spaßbremsen“ und ein klassischer Bruch in der Emotionalisierung des Einkaufserlebnis, so Richter weiter. Beim Einkaufen gehe es um Wertschätzung, die ende aber, wenn die Umkleidekabine zu eng und stickig ist, so Richter. Früher sei es wichtig gewesen, dass möglichst viel Ware im Geschäft präsentiert wurde, Umkleidekabinen seien dabei sprichwörtlich in den Hintergrund gerutscht und im hintersten Winkel versteckt worden.

In den Zeiten des boomenden Onlinehandels und sinkender Umsätze im stationären Handel müssten Geschäfte aber nun verstärkt auf ein gutes Gefühl beim Einkaufen setzen, denn alleine bei der Auswahl verliere der stationäre Handel gegen die Angebotsflut im Internet. „Vieles braucht man nicht, man will es“, so Richter, und diese emotionale Aufladung des Einkaufserlebnisses dürfe vor den Umkleidekabinen eben nicht haltmachen.

Partyzone mit Sekt und Musik

So könnten laut Richter Geschäfte mit eigenen Umkleidebereichen, in denen zum Beispiel junge Frauen Ankleidepartys veranstalten können, den Onlinehandel mit den eigenen Waffen schlagen. Denn gerade junge Menschen würden sich oftmals übermäßig Kleidung online bestellen und dann gemeinsam mit Freunden zu Hause bei Sekt und Musik Ankleidepartys veranstalten. Der Vorteil im stationären Handel: Die meisten Waren können die Kunden gleich mitnehmen.

Wenn ein Kunde sich in einem Geschäft nicht wohlfühlt und etwa nicht gut orientieren kann, verkürze das die Verweildauer, meint auch Reinhard Peneder vom Shopplanungspezialisten Umdasch - und damit gehe automatisch Umsatz verloren. Umkleidekabinen leisten laut Peneder einen wesentlichen Beitrag zu diesem Wohlgefühl - trotzdem gibt es laut seinen Schätzungen bei rund der Hälfte aller Kabinen deutliche Mängel. Vielen Anbietern sei die Wichtigkeit der Umkleidekabinen durchaus bewusst, sagt Peneder, die erfolgreichen würden die Tipps der Experten auch umsetzen.

Gute Ausstattung und zentrale Lage

Gute Kabinenkonzepte zeichnen sich laut Peneder nicht nur durch eine ausreichende Anzahl und damit kurze Wartezeiten aus, sie sollten auch möglichst zentral platziert sein, damit lange Wege vermieden werden. Neben einer ausreichenden Größe sei die Ausstattung mit Ablagen, Hocker, Spiegel, Schuhlöffel oder auch Notizblock wichtig. Gut sei auch, wenn man die Vorbenützer nicht nachriechen muss, etwa durch eine dezente Beduftung unter der Wahrnehmungsschwelle. Und nicht zuletzt sei das Licht, „im Spannungsfeld von schmeichelnd und farbecht“, sehr wichtig.

„Es muss allerdings in sich stimmig sein“, so Peneder. Ein Diskonter sollte nicht im Umkleidebereich protzen, auch sollten eben Licht und Spiegel nichts versprechen, was die Realität außerhalb des Geschäfts nicht halten kann. Bewährt hätten sich neben Tageslicht etwa Spiegel in- und außerhalb der Kabinen, in manchen Kabinen werde auch bereits die Beleuchtung abhängig vom anprobierten Kleidungsstück gesteuert. Damit könne man etwa Strandatmosphäre beim Anprobieren von Strandkleidung erzeugen.

„Verkäufer muss tratschen können“

Peneder und Richter sind sich einig, dass es nicht nur in diesem Bereich für den stationären Handel viele Chancen gibt, gerade in der aktuellen Umbruchsphase. „Wir werden viel Neues erleben“, meint Richter, der von einer starken Ausdifferenzierung der Shops ausgeht. So werden einige Geschäfte ein Label oder eine Marke in den Vordergrund stellen, während andere sich in Showrooms ohne direkte Kaufmöglichkeit dafür mit Lieferung nach Hause verwandeln oder in Geschäfte gezielter Typberatung, ist er überzeugt. Wichtig sei vor allem das Eingehen auf den Kunden.

„Ein Verkäufer muss tratschen können“, meint Peneder, mit dem Hinweis, dass alle diese Ideen im Prinzip durchaus schon einmal da waren. Aktuell rücke auch die Ware und ihre Bedeutung wieder mehr in den Mittelpunkt, Geschäfte würden zu Kuratoren für ihre Waren. Gerade im Neuromarketing und Visual Merchandising werde viel Wert auf die Präsentation und Inszenierung der Waren gelegt. Richter ist ebenfalls überzeugt, dass auch in die Ausbildung der Verkäufer mehr investiert werden muss - mit entsprechend besserer Bezahlung.

Wenig Vertrauen in virtuelle Anprobe

Anbieter wie H&M oder Palmers sind sich der Wichtigkeit der Umkleidekabinen durchaus bewusst. Bei H&M etwa werden je nach Möglichkeiten die Kabinen größer gestaltet und mit automatisch dimmendem Licht ausgerüstet, damit die Hitzentwicklung nicht zu groß wird. Auch Palmers ist sich der Wichtigkeit der Umkleidekabinen bewusst, an manchen Standorten sei aber aufgrund der baulichen Gegebenheiten einfach nicht mehr möglich.

Neue Technologien wie virtuelle Spiegel oder Avatare, die digitale Kleidung anprobieren, sieht Richter anders als Trendforscher Steinle derzeit vor allem als Versuch des Onlinehandels, ihre „größte Schwäche“ wettzumachen. Palmers sieht in diesem Bereich noch keine ausgereiften Modelle und nur wenig zufriedenstellende Angebote am Markt. Gerade im Bereich Unterwäsche könnte die virtuelle Welt die Realität aber ohnedies ablösen.

Grundsätzlich sieht Richter aber auch viel Potenzial bei der Einbindung der neuen technischen Möglichkeiten im stationären Handel - und umgekehrt. Klar sei aber, dass der Handel etwas tun müsse, so Richter und Peneder. Umkleidekabinen seien dabei nur ein Teil, aber ein durchaus wichtiger.

Nadja Igler, ORF.at