Mikroplastik & Co - Spielen Ökokriterien und Fairness in Euren Kaufentscheidungen eine Rolle?
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Shopping und Bekleidung

Erstellt von einem Mann oder einer Frau
03.10.2019
Bei der Vermeidung von Plastik allein ist das Thema fairer Handel und faire Umstände bei der Herstellung noch lange nicht abgeschlossen.

Hier muss auch der Müllhandel angesprochen werden. Der kleinste Teil Plastik wird ja recyclet. Er wird entweder der thermischen Verwertung zugeführt oder verkauft. Wenn er dort dann in der Natur landet waschen wir unsere Hände in Unschuld, dass es ja nicht unser Müll sei. Rechtlich nicht. Moralisch schon.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
03.10.2019
Klamotten sind allerdings auch ein schwieriger Punkt, Ilse Bilse. In einigen meiner Klamotten steckt ein, wenn auch kleiner, Teil von Kunststoff. So als dicke Frau sind mir 5% Elasthan in so manchem Teil nicht unrecht.

Das Problem mit den unfairen Klamotten ist, dass teurere Bekleidung keinesfalls bedeuten deshalb nicht die exakt gleichen Arbeitsbedingungen wie bei Billigklamotten in der Produktion zu haben. Und fair hergestellte Ökokleider muss es dann auch erstmal in großen Größen geben. Auch unabhängig von Öko. Beim DW-Shop (z.B.) gibt es absolut null in meiner Größe.


Aber, keine Frage, du hast prinzipiell da recht!
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
03.10.2019
Bei der Vermeidung von Plastik allein ist das Thema fairer Handel und faire Umstände bei der Herstellung noch lange nicht abgeschlossen. Das Problem hierbei: Wenn es wirklich um "faire" und "nachhaltige" Produktion geht, muss man ganz genau wissen wo die Textilien/Produkte herkommen bzw. wer sie herstellt. Nicht selten sind die Herkunftsorte Türkei, Indien, Afrika, Asien (Wird für Baumwolle die Chemie-Keule geschwungen). Europäische Ware kauft der Durchschnittsbürger somit in den selteneren Fällen. Darüber hinaus: Ausländische Textilfabriken stellen nicht ausschließlich für den europäischen Markt her. Daher lassen sich auch die Umstände trotz gewisser Vorgaben für Fairnis usw. nicht so einfach umsetzen. Diese "faire Vorgaben" bedeuten für den Betreiber ein Risiko dass er wohl in seltensten Fällen eingehen will. Und hierzulande nur wenige Menschen bereits sind für ein T-Shirt 20-30€ auszugeben.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
03.10.2019
@Donna plus

Ich hatte da extra einen Abschnitt gemacht, da ich diese Aussage eher grundsätzlich meinte..

Ich sehe da auch nicht zwangsläufig einen Widerspruch.
Mich irritiert aber mit welcher Selbstverständlichkeit zB äusserst unfaire Klamotten weiterhin relativ unreflektiert und in großen Mengen konsumiert werden...
Das Wissen um schlimmen Arbeitsbedingungen und die unangemessene Bezahlung vieler Hersteller scheint doch (noch!) viel zu Wenige vom Dauerkonsum abzuschrecken :-(
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
03.10.2019
"Bei allem Streben nach Umweltschutz, darf aber -für mich- auch das Thema Fairness - im Sinne von fairen menschenwürdigen Arbeits-und Herstellungsprozessen- nicht vergessen werden."

Das ist ja aber gar kein Widerspruch. Das Zeug sifft ja also auch Mikroplastik aus, also geht UWS und Fairness Hand in Hand beim Nichtnutzen oder übersehe ich etwas?
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
03.10.2019
"Bei allem Streben nach Umweltschutz, darf aber -für mich- auch das Thema Fairness - im Sinne von fairen menschenwürdigen Arbeits-und Herstellungsprozessen- nicht vergessen werden."
Definitiv!
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
03.10.2019
Was mich zuletzt sehr bewegt hat ist das Thema "Glimmer" (in Kosmetik, Lacken etc)
Ich war zum Glück nie eine Freundin von glitzernden Dingen.
Doch diese Reportage hat mich sehr bestätigt die Finger davon zu lassen..
https://www.spiegel.de/wirtschaft/indien-wie-kinder-in-den-glimmer-minen-von-jharkhand-ausgebeutet-werden-a-1149309.html

Bei allem Streben nach Umweltschutz, darf aber -für mich- auch das Thema Fairness - im Sinne von fairen menschenwürdigen Arbeits-und Herstellungsprozessen- nicht vergessen werden.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
03.10.2019
Mein Auto muss ich leider täglich nutzen. Da gibt es keine Alternative.
Die Zahlen in dem Utopialink sind erschreckend!
Lappen zur Hausarbeit und Körperpflege häkel ich selber nach Bedarf.
Was ich mir neu angewöhnt habe: wenn ich unterwegs bin, dann begleiten mich MesserGabelLöffel für die Momente,wenn ich unterwegs esse und es nur Plastikbesteck gibt.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
03.10.2019
Ilse Bilse, Heute, 21:05

Das stimmt. Allerdings überschneidet sich meine Blase mit so einigen anderen ;)
Ich kaufe ebenso keine Einkaufskunststofftaschen. Also locker seit 30 Jahre Rucksack und Jute-/Baumwolltaschen.

https://www.youtube.com/watch?v=lYWwtDyl6Yc
Mikro-Plastik im Rhein

https://youtu.be/6L482Xh9_Dc?t=867
Mikroplastik ein Fluch für unsere Gesundheit und unsere Umwelt


ѼIch bin ein ApfelѼ, Heute, 21:21

Kann ich bestätigen. Wird auch gerne als Seifenablage verwendet. Habe Luffagurke selbst im Einsatz.
Ich habe vorhin entdeckt, dass Luffagurke wohl ein guter Schwammersatz sein soll. Sowohl in der Körperpflege als auch im Geschirrspülbecken. Einen Versuch ist es wert.

Meine waschbaren Putztücher sind eigentlich "Babywaschlappen" aus Baumwolle von meinem Lieblingsschweden. Sie haben andersfarbige Aufhängelaschen, was super zur Unterscheidung ist. Blau fürs Bad, grün für die Küche, weiß zum Staubputzen, gelb für die Toilette usw.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
03.10.2019
Aus diesen 7 überraschenden Dingen gelangt Mikroplastik ins Meer
https://utopia.de/ratgeber/ueberraschende-quellen-verstecktes-mikroplastik/

Es gibt ja unendlich viele Fallstricke bei dem Versuch so nachhaltig als möglich zu agieren ...
Eine (von vielen) Adressen zur Orientierung ist das Portal "utopia".
Es ist leider nicht immer ganz eindeutig bzgl der Beurteilung/Abwägung, da versch. Autoren eben auch zu abweichenden Schlüssen kommen können, jedoch als erster Anlaufpunkt ist die Seite oft hilfreich.

@Polygon
Was die Plastik(einkaufs)tüten betrifft, kommt es -glaube ich- sehr auf das Umfeld an in dem man sich bewegt...in meiner "Blase" waren Plastiktüten schon vor 40Jahren verpönt ("Jute statt Plastik") 😌
Und Klamotten aus Polyester&Co ebenso.

Ich hab mich 40Jahre von Leuten als Ökoschlampe belächeln lassen und jetzt bin ich auf einmal "hipp" ..? Fühlt sich eigenartig an.
Zur Feier des Tages hab ich mir mal 4lagiges Luxus Toilettenpapier gegönnt...fühlte sich auch eigenartig an. Ganz neue Erfahrung 🤓
Ich kaufe allgemein nicht besonders viel ein. Meine Handies sind bald Jahre alt. Mein Fernseher auch und mein Computer ebenso. Und die Bausteine meiner Hifi-Anlage sind noch bedeutend älter.

Meiner Meinung nach ist das Wichtige ja, dass man sein Plastik vernünftig entsorgt, denn das meißte davon lässt sich heutzutage spielend recyceln in einer technologisch fortschrittlichen Volkswirtschaft wie der unseren.

Aber ja, ich benutze zum Beispiel Papiertragetaschen und diese bis sie auseinanderfallen ... ;)
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
03.10.2019
ѼIch bin ein ApfelѼ, Heute, 20:11

👍
Genau so. Ich fand/finde es immer bemerkenswert wenn Menschen einen Einkaufskorb mit zum Einkaufen nahmen (Großmutter, Mutter, etc.). Ob traditionell und/oder eben "bewusst einkauften". Was in dem eigenen Korb landete. Meist waren eben Frauen jene mit den Einkaufskörben. Hat einen Seltenheitswert bekommen.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
03.10.2019
Ein klares Ja!
Nicht 100%ig in allem, aber meinem derzeitigen Ziel immer näher.
Zeit und Geld spielen da bei mir eine große Rolle in meiner derzeitigen Lebenssituation.
Es bringt Spaß und fühlt sich gut an seinen Beitrag zu leisten für Mensch und Tier. Und natürlich für einen selbst.
Es bringt Spaß sich auszutauschen mit Gleichgesinnten. Und es bringt Spaß andere zum Nachdenken zu bewegen und zu erleben, dass der eine oder andere Schritt getan wird.
In Deutschland habe ich aktiven Tierschutz vor Ort betrieben, hier habe ich noch nicht die nötige Basis dafür.
Ich esse inzwischen vegan, versuche Lebensmittel wie Brot und Aufstriche selber herzustellen. Milch und Yogurt, wie auch Käse stehen auf der Liste der Selbstherstellung.
Klamotten wie auch Schuhe ist noch ein schwieriges Thema.
Möbel brauche ich noch einige und bis auf mein Bett wird alles aus dem Secondhand kommen.
Dinge die ich nicht mehr brauche, die verschenke ich an Menschen die nur wenig Geld zur Verfügung haben.
Plastik auf ein Minimum reduzieren. Saisonal und regional einkaufen, nicht nur Lebensmittel.
Und viele andere kleine Dinge die ich als sinnig, nützlich und hilfreich empfinde.
Ja, es spielt bei meinen Einkaufsentscheidungen durchaus auch eine Rolle.
Soweit es mein extrem schmales Portemonnaie eben zulässt.

Denn eines ist ja mal klar, Umweltschutz, Minimalismus, Zero Waste, Veganismus usw. sind eben auch Bereiche, die die Marktwirtschaft als Trend für sich entdeckt hat und sich gut und teilweise teuer bezahlen lässt.

Und die Infrastruktur spielt bei mir auch eine Rolle. Ich lebe nicht in einer Großstadt, bei mir gibt es z.B keine Unverpacktläden.
Den Biosachen aus dem Supermarkt und Discounter traue ich ehrlich gesagt keine 3 Meter. Da wären wir wieder bei Marktwirtschaft.

Ich kaufe kein normales Duschgel, nutze Naturseifen, verwende im Haushalt möglichst wenig Plastik. Die Plastikteile, die halt noch da sind, nutze ich natürlich weiter. Wegschmeißen wäre eine ziemlich doofe Ökobilanz.
Aber ansonsten bevorzuge ich eben bei Neuanschaffung Glas, Holz, Kork.

Ich nehme immer meine Einkaufskörbe/Taschen und Obstnetze mit.
Ich achte auf Wasserverbrauch und darauf, wie ich heize und lüfte, agiere stromsparend (merkt man auch im Portemonnaie).

Ich nutze waschbare Tücher zum Putzen.

Ich schaue, dass ich Dinge, die ich nicht mehr brauche entweder weiter verkaufe oder spende.

Bei mir muss es auch nicht immer die neueste Elektronik sein. Mein Smartphone ist 5 Jahre alt und wird mich sicher noch einige Jahre begleiten. Ebenso mein Netbook. Und der Fernseher sowieso. So lange es einigermaßen funktioniert, bleibt es.

Ja, so arg viel ist es nicht, weltbewegend sicher auch nicht. Aber ich gebe mir Mühe und denke immer mehr nach, bevor ich etwas kaufe.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
03.10.2019
Definitiv. Noch nicht zu 100%. Aber alles was durch Alternativen ersetzt werden kann bzw. ohnehin kein oder nur selten Sinn hatte wird ersetzt.
Plastikflaschen, Flüssigseife, Shampoos, Duschgele, etc. Einkaufstüten? Wofür wenn es schon seit jeher Rucksäcke, Messenger Bags, Jurte-Beutel, Handwagen, Anhänger, Kartons, etc. gibt? Das sind Sachen auf die die meisten Menschen ganz einfach verzichten können. Wenn ich dann lese dass die Leute mehr Einweg-Müll wie nie zuvor produzieren, frage ich mich ehrlich gesagt was die Leute so denken (Denken?). Anscheinend ist es wohl das normalste auf der Welt dass wir in Müll baden und uns gegenseitig vergiften.
Zuviel Kunststoff in Klamotten: Lieber hochwertige Baumwoll-Produkte als das.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
03.10.2019
@Lachsack
Ziehst Du denn auch persönliche Konsequenzen..?
Ohne Plastik wären wir heute nicht da wo wir sind. Daher sollte man das nicht grundsätzlich verteufeln. Jedoch ist es natürlich richtig sinnvolle Alternativen zu nutzen überall da, wo es wirtschaftlich tragbar ist. Und das ist vermutlich leider immer noch der große Bremsklotz bei dem Großteil der Bevölkerung.

Man darf auch nicht vergessen, dass wir wirklich nicht die größten Umweltverschmutzer sind, in Wahrheit ist unser Beitrag verschwindend gering. Und das aus gutem Grund, denn in Europa und Deutschland ist bereits sehr viel für den Umweltschutz getan worden. Schön wäre es, wenn sich mehr andere Nationen ein Beispiel daran nehmen würden.

Aber trotz allem ist natürlich jeder Einzelne, der sich für mehr Umweltschutz entscheidet ein Schritt in die richtige Richtung.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
03.10.2019
Ja, bei mir inzwischen eine ganze Weile. Verzichten seit Jahren auf Plastiktüten beim Einkauf, Obst und Gemüse nur unverpackt, kein Weichspüler, Waschpulver, im Bad und sonst machbar nur Essig, Wasch-und Duschgel ohne Mirkroplastik ebenso bei meinen Pflegeprodukten und Kosmetika ohne Mirkroplastik zu kaufen, was nicht immer so einfach ist... weniger Fleisch und Wurst... versuche viel beim Bauern meines Vertrauens, wo ich Haltung Ernährung kenne, zu kaufen ...
Das sind einige der Dinge die bewusst für mich entschieden habe.

Edit...so mancher Fehler 😈
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
03.10.2019
Nachhaltigkeit, Umweltschutz, Fairness, Schutz der Meere (und anderer Gewässer), Ausbeutung, Kinderarbeit, CO2, Ressourcenschonung, Tierschutz...usw.usw.
Spielen diese Komponenten eine Rolle bei Euren Kaufentscheidungen und der Gestaltung Eurer Lebensumstände?