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„Panketal“ (Pseudonym)
Lebensleistung ist wohl der falsche Begriff. Gemeint ist eher so, ob euch die Dinge gelungen sind, die ihr euch vorgenommen habt. Damit meine ich nicht nur oder eher weniger, das, was man gemeinhin so als Leistung betrachten würde, sondern gerne auch Dinge, die man nicht materiell aufwiegen könnte oder würde.
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„Kornwestheim“ (Pseudonym)
Ein klares "Jein" würde ich sagen. In einigen Bereichen definitiv, in anderen Bereichen hätte es besser laufen können. Meine Gesamtbilanz ist im Großen und Ganzen positiv, aber ich habe auch Themen, die wahrscheinlich ein ganzes Leben lang eine Herausforderung bleiben werden.
Mir ist irgendwann aufgefallen, dass die kritischen Lebensbereiche und ihre Ziele sich bei mir in 3 Säulen gliedern:
1. Privates (Sozialleben, Partnerschaft etc.)
2. Berufliches
3. Gesundheit
Zeitgleich bekomme ich eine Säule sehr gut hin, eine Säule kann ich auf "okay"em Status halten und eine Säule leidet immer. Aber welche Säule wie läuft, das ist meine Entscheidung und da zu wissen, dass ich die Wahl habe, ist ein gutes Gefühl (Selbstwirksamkeit etc.).
Wenn mir etwas wirklich wichtig ist, bin ich auch sehr leidensfähig. (Spoiler: Ist für Säule 1 nicht empfehlenswert. Been there. Done that. ;))
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Ein klares Nein. Fast alles, was ich mir vorgestellt oder vorgenommen hatte, ist mir durch katastrophale Umstände verwehrt worden. Die Dinge, auf die ich einen Einfluss habe allerdings, gelingen mir in aller Regel immer. Allerdings gibt es auch vieles, auf das ich überhaupt keinen Einfluss habe bzw. nehmen kann.
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„Arnstadt“ (Pseudonym)
Ich bin zufrieden.
Ich konnte meine Wut einsetzen um zu überleben. Ich habe gelernt mich aus meiner Komfortzone zu bewegen um meinen mir selbst geschaffenen Radius zu vergrößern. Was ich nach wie vor mache.
Ich halte, trotz allem, an dem Gedanken und dem Gefühl fest, dass eine zufriedene Zukunft auf mich wartet.
(Ich muss nur noch lernen, dass die Gegenwart schon zufriedenstellend ist)
Ich habe Fortschritte gemacht im Umgang mit meiner Impulskontrolle. Was mir vor einpaar Tagen erst bewusst geworden ist.
Ich ordne mich.
Danke, für diese Frage, dass lässt mich endlich mal im Ganzen sehen, wie ich mich, vor allem, über die letzten 10,15Jahre verändert habe.
Und an was ich noch denken könnte zu ändern.
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Ich bin zufrieden mit meiner Lebensleistung 🙂 - die Basis stimmt.
Je nach Zeithorizont - bei 20 oder 30 Jahren - habe ich teils nicht unbedingt das erreicht, was ich mir vorgenommen hatte , dafür in anderen Bereichen weiter gekommen als ich es mir damals vorgestellt hatte . Aber Ziele anpassen, umdefinieren, sich schönreden, Reife und Lebenserfahrung helfen natürlich Zufriedenheit mit der Lebensleistung zu finden
🤔.
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„Kornwestheim“ (Pseudonym)
"sich schönreden" *grins*
Selbstbetrug ist das wahre Geheimnis des Glücks. *lach*
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„Panketal“ (Pseudonym)
"helfen natürlich Zufriedenheit zu finden"
Oh, die Frage war nicht "seid ihr zufrieden (mit eurem Leben)" oder auch "seid ihr glücklich", die Frage war "seid ihr zufrieden mit eurer Lebens"leistung" (Def. Leistung siehe EP).
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„Wuppertal“ (Pseudonym)
Ich tue mich schwer mit dem Begriff "Leistung" weil er sich eben für mich nicht so leicht umdefinieren lässt.
Lebensleistung ist für mich etwas bei der man am Ende Bilanz zieht und die man klar messen und an etwas festmachen kann.
Letztendlich bin ich aber hoffentlich noch nicht am Ende und könnte eben tatsächlich nur sagen ob ich mit meinem Leben jetzt "zufrieden" bin, wie es sich entwickelt hat und wenn ich morgen sterben würde noch vieles offen zurücklassen würde, oder vieles nicht umgesetzt hätte was ich wollte... was so eine Art feste Planung voraussetzt und die Möglichkeit diesen Plan so umzusetzen, ein Unglücklich sein darüber, dass man seine Pläne nicht einhalten konnte.
So funktionierte aber zumindest mein Leben nicht immer, mir ist vieles auch einfach so passiert.
Wenn man morgen den Mann seines Lebens kennenlernt und mit ihm nach Japan zieht, obwohl man sich vorher überhaupte nicht für Japan interessierte, hätte man sich das schwerlich vorher so ausgemalt.
War das Ziel den Mann seines Lebens kennenzulernen ist die Lebensleistung erreicht, war das Ziel eine Hundepension in Wanne-Eickel zu leiten ist man komplett am eigenen Anspruch vorbeigeschrabbt, ist aber vielleicht dennoch glücklich oder sogar glücklicher als in Wanne-Eickel und happy über seine Entscheidungen.
Zum Thema könnte ich auf mich bezogen entweder nur Allgemeinplätze schreiben, die auf jeden anderen genau so zutreffen können, oder müsste so persönlich werden, wie ich es hier niemals werden würde.
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@Avalyn - natürlich ist es Selbstbetrug *lach aber Fakten und Realität nicht komplett auszublenden aber etwas abzumildern hilft defintiv und ist weit verbreitet. Solange man nicht in einer Blase landet oder komplett auf "dumm aber glücklich" abfährt finde ich das nicht tragisch.
@Donna plus - ich habe es entsprechend angepasst.
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„Panketal“ (Pseudonym)
"war das Ziel eine Hundepension in Wanne-Eickel zu leiten ist man komplett am eigenen Anspruch vorbeigeschrabbt, ist aber vielleicht dennoch glücklich oder sogar glücklicher als in Wanne-Eickel und happy über seine Entscheidungen."
Deshalb z.B. schrieb ich, dass es nicht geht um zufrieden oder glücklich sein mit seinem Leben, sondern mit seiner Lebens"leistung" (Eingrenzung des blöden Begriffs siehe EP). Angenommen eine Sozialarbeiterin hätte sich vorgenommen, dass sie sich durch Streß und Druck nie zu Entscheidungen drängen lassen wird, die dem Wohl ihrer Klienten/Patienten widersprechen wird und sie handelt stringent so, dann hat sie diese Lebensleistung komplett erreicht, kann aber dennoch mit ihrem Leben und auch Berufsleben komplett unzufrieden und unglücklich sein.
Oft wird es sicher zumindest Überschneidungen geben, aber es ist keinesfalls identisch.
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Sag bitte mal was "EP" bedeutet.
Ach, jetzt hab ich das verstanden - Eingangspost. Gleichwohl ist mir die Definition nicht so ganz klar.
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„Neu-Isenburg“ (Pseudonym)
Zum Thema könnte ich auf mich bezogen entweder nur Allgemeinplätze schreiben, die auf jeden anderen genau so zutreffen können, oder müsste so persönlich werden, wie ich es hier niemals werden würde.
So wie ich meine das Thema verstanden zu haben, geht es mir genauso.
Spannendes Thema, das mir aber-wenn ich es wahrhaftig beantworten wollte- viel zu privat würde.😟
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Als Kind hab ich davon geträumt, Lokomotivführer, Pilot oder Astronaut zu werden. Später wollte ich einfach irgendwie einen Beitrag leisten, damit diese Welt ein kleines bisschen besser, humaner, freundlicher wird. Ich hab nun am Ende die Hälfte meines Lebens mich abgearbeitet, um Menschen mit Behinderungen behilflich zu sein.
Sicher hab ich da viel von meinen Zielen erreicht. Und ich bin auch wirklich glücklich, solch ein Arbeitsfeld gefunden zu haben, in dem ich mich abarbeiten kann.
Ich hab aber auch maßlos einstecken müssen, das war wirklich alles andere als lustig. Da geht es vor allem um die institutionelle Dimension und deren Mechanismen der Arbeit.
Dann wollte ich natürlich auch für meine eigenen Kinder sorgen und gut für sie sein. Auch das war unendlich viel schwieriger, als ich es mir je gedacht habe.
Beziehungen - da hab ich schon ganz früh gedacht, dass mir das am meisten bedeutet - allein, das ist mir glaub ich nicht so gut gelungen.
Eigentlich wäre ich auch gern so reich geworden wie Jeff Bezoz, davon bin ich aber natürlich Lichtjahre entfernt, das war aber auch so ein naiver Traum, dem ich nicht sonderlich hinterher weine. Aber - wenns mir ein bisschen besser gelungen wäre, wäre es auch wirklich OK gewesen.
Für das finale Fazit habe ich noch ein bisschen Zeit. Ich kämpfe, ich arbeite, ich bleibe zuversichtlich ...
Eigentlich hab ich maßloses Glück gehabt in meinem Leben - man kann einfach nicht alles haben ...
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„Wuppertal“ (Pseudonym)
Deshalb z.B. schrieb ich, dass es nicht geht um zufrieden oder glücklich sein mit seinem Leben, sondern mit seiner Lebens"leistung"
Wie soll man das denn voneinander trennen?
Man mag beruflich z.B. erreicht haben was man sich als Ziel gesetzt hatte - ich glaube nicht dass man damit wirklich zufrieden sein kann, wenn alles andere in Scherben liegt bzw. sagen wir es so: Ich könnte damit nicht zufrieden sein, wenn alles andere in Scherben liegt.
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„Panketal“ (Pseudonym)
"Spannendes Thema, das mir aber-wenn ich es wahrhaftig beantworten wollte- viel zu privat würde.😟"
Das würde ich in der Sache oder besser im Detail auch nicht tun, hat hier auch noch niemand - und das ist völlig in Ordnung. Ich halte es für dennoch mehr als Allgemeinplätze.
In meinem Alter darf man das 😀 ... Vor ein paar Tagen habe ich mit jemandem darüber gesprochen, dass die 3 eigentlich gar nicht so das große Ding als Jahreszahl davor ist, denn da ist noch alles offen, die 4 ist interessant, denn da ist dann wirklich entscheidend, was Sache ist. Zwar ist der Kraftaufwand enorm hoch dafür, aber so ein rumreißen des Ruders ist da noch drin, ein Richtungswechsel, nochmal neu zurück auf Los und auf zur Schloßallee, wenn die 5 davor kommt so langsam, dann sind wir eigentlich mehr beim Resümee, als bei der Richtungsfrage, z.B. eigene leibliche Kinder bekommen ist dann wohl kein Wunschziel mehr zumindest.
In meinem Falle ist es letztlich so, dass ich wohl drei große Ziele als Lebensleistung hatte (und ey, natürlich, ich nenne die auch nicht), die wahrscheinlich lange eher unbewusst "definiert" waren, eines ist definitiv erst so mit Mitte 20 dazu gekommen und alles habe ich wohl bewusst erst so nach und nach definiert. Keine dieser Lebensleistungen habe ich erfüllt und sie sind auch nicht mehr revidierbar.
Das ist ein sehr harter Gedanke, wie mir bei diesem Resümee auffiel.
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„Panketal“ (Pseudonym)
"Man mag beruflich z.B. erreicht haben was man sich als Ziel gesetzt hatte - ich glaube nicht dass man damit wirklich zufrieden sein kann, wenn alles andere in Scherben liegt"
Na, aber das sag ich doch, dass es darum nicht geht, zufrieden mit seinem Leben zu sein!??
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„Panketal“ (Pseudonym)
"Später wollte ich einfach irgendwie einen Beitrag leisten, damit diese Welt ein kleines bisschen besser, humaner, freundlicher wird."
Das z.B. genau ist so ein hervorragendes Beispiel. Macht persönlich oftmals NULL glücklich und zufrieden. Hat man aber dennoch genau sein mögliches Maß dafür gegeben ohne sich gleichzeitig komplett zu überfordern, kann man mit dieser Lebensleistung sehr zufrieden sein, deshalb könnte man unabhängig davon dennoch mit seinem Leben unzufrieden und unglücklich sein (ist jetzt natürlich keine Unterstellung an dich Justme63, dass es so wäre, das Beispiel passte nur so gut!).
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„Wuppertal“ (Pseudonym)
Es tut mir leid ich denke ich verstehe das Thema nicht.
Eine Lebensleistung erreicht zu haben ist bei mir untrennbar mit einer gewissen Zufriedenheit mit dem eigenen Leben verbunden.
Also bei der Sozialarbeiterin: sie hat z.B. keine Karriere gemacht (und bedauert das auf eine Art) ist aber zufrieden mit ihrer Position weil es ihr möglich war ihren Prinzipien treu zu bleiben und im Kontakt mit ihren Klienten zu bleiben.
Das bedeutet zwar nicht Zufriedenheit auf allen Ebenen, aber doch ein gewisse Zufriedenheit und Versönlichkeit mit den Entscheidungen und ihren Auswirkungen auf das eigene Leben.
Unglücklich in ihrem Beruf und Leben aber zufrieden ihren Prinzipien treu geblieben zu sein, ist für mich unvorstellbar - das ist für mich ein Widerspruch der wirklich einfach nicht zusammen geht.
Ich glaube auch nicht dass man wirklich, ehrlich ein (Lebens-)Ziel überhaupt erreichen kann, ohne eine gewisse Zufriedenheit als Belohnung am Ende.
Einfach nur die Genugtuung seinen Prinzipien treu geblieben zu sein - für so selbstlos halte ich keinen Menschen auf der Welt, als dass er das durchdrückt.
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Ganz ehrlich, ob ich zufrieden mit meiner "Lebensleistung" bin oder nicht, das ändert nichts an dem, was ich bisher gemacht habe.
Darum sehe ich das ganz entspannt.
Ich habe mein Leben gelebt und das ist gut so.
Selbst wenn ich nichts weltbewegendes erschaffen habe, die Welt verändert habe oder das Rad neu erfunden habe.
Auch noch am eigenen Leben zu messen, ob man "Leistung" erbracht hat, das ist mir zu verkopft.
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„Kornwestheim“ (Pseudonym)
Ich hatte z.B. nie so fest gesteckte Ziele. Man muß ja manchmal auch einfach das Beste daraus machen, was einem das Leben so bietet und von dem man merkt, dass es einem gut tut.
Ich war z.B. immer ein absoluter Beziehungsmensch, aber seit der letzten Beziehung, als ich gemerkt habe: "Oh SO kann sowas auch laufen", weiß ich, dass ich vorher einfach viel Glück mit meinen Partnern hatte. Die Beziehungen waren im großen und ganzen glücklich, aber das Glück entstand einfach aus einem gewissen, gut funktionierenden Miteinander heraus und in schwierigen Situationen verliebt zu sein, kann auch die Lizenz zum Unglücklichsein sei.
Auch wenn es doof ist, dass nicht immer jemand da ist, wenn ich gerne mal jemanden zum Reden/Anlehnen hätte, bin ich heute tatsächlich als Single ziemlich glücklich. Hatte ich nie so geplant, ist halt etwas was man im Laufe des Lebens so lernt, dass das für einen auch funktioniert. Da regt sich dann wenigstens auch keiner über komische Harakiri-Aktionen auf, die man so veranstaltet. :) :) Ich habe noch NIE vorher in meinem Leben mal so egoistisch meine Ziele verfolgt oder egoistisch auch mal nur das gemacht, was ich für richtig gehalten habe. Das fühlt sich nicht per se schlecht an. ;)
Meine, ich muss ja keinem mehr was beweisen. Ich sag heute einfach auch mal, wenn ich situativ vielleicht mal einsam bin. Ich kenne eigentlich kaum jemanden, der das nicht hin und wieder mal ist . Nur wenige trauen sich aber das zuzugeben Das ist ja das schöne am Älterwerden. Man gibt immer weniger auf die Meinung anderer. Auch darauf, die andere die eigene "Lebensleistung" beurteilen.
Glück ist für jeden was anderes, auch zu unterschiedlichen Momenten im jeweiligen Leben und es bringt auch nichts an Plänen festzuhalten, die halt nicht realistisch sind.
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„Wuppertal“ (Pseudonym)
"Später wollte ich einfach irgendwie einen Beitrag leisten, damit diese Welt ein kleines bisschen besser, humaner, freundlicher wird."
Macht persönlich oftmals NULL glücklich und zufrieden.
Nee, das glaube ich eben nicht. Ich denke keine menschliche Handlung ist wirklich so gänzlich selbstlos, dass sie aus eigenem Antrieb und wiederholt getan wird, wenn sie wirklich NULL glücklich und zufrieden macht oder überhaupt keine "Vorteile" für denjenigen hat so verborgen diese Vorteile auch sein mögen - und klar kann eine Welt die ein bisschen besser, humaner und freundlicher durch einen selbst wird oft eine Quelle für Glück und Zufriedenheit sein (?)
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@Miss Jenny
"Unglücklich in ihrem Beruf und Leben aber zufrieden ihren Prinzipien treu geblieben zu sein, ist für mich unvorstellbar - das ist für mich ein Widerspruch der wirklich einfach nicht zusammen geht."
Ja guck: Nelson Mandela war dreißig Jahre inhaftiert. Sicher ist es selten, am Ende so belohnt zu werden. Aber auch, wenn man solch ein Glück nicht hat, ist es zumindest ein kleiner Trost, seine Werte nicht verraten zu haben.
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„Panketal“ (Pseudonym)
Naja, wenn dann alle geschrieben haben dass und was sie an dem Thema Scheiße finden, können ja die, welche es anspricht das, was sie sich dazu denken, schreiben. Und wenn sich niemand angesprochen fühlt, ist das auch völlig in Ordnung.
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„Panketal“ (Pseudonym)
Danke für deine letzten beiden Beiträge, Justme63, mich spricht davon vieles ganz direkt an, sehr interessant für mich.
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„Wuppertal“ (Pseudonym)
Naja, wenn dann alle geschrieben haben dass und was sie an dem Thema Scheiße finden, können ja die, welche es anspricht das
Ich habe eigentlich versucht zu verstehen was Du meinst, aber okay, dann nicht. 🤷♀️