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„Günzburg“ (Pseudonym)
Ok.. Da bin ich jetzt raus...
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Ich glaube M° hat Recht. Wenn man nur in einer Partnerschaft leben kann, wo man selbst keine Kompromisse eingehen kann/will, sucht man ewig.
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In getrennten Wohnungen leben zu wollen, bedeutet nicht zwangsläufig, dass man sich nur die Rosinen raus picken und keine Kompromisse eingehen will.
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„Werder“ (Pseudonym)
Das seh ich genau so@Rita.
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„Helmstedt“ (Pseudonym)
Ich verstehe nicht, warum ich schon von vorne herein, mich in Bedingungen begeben soll, von denen ich weiß, daß sie mir nicht gut bekommen. Hat ja was mit "Lebenserfahrung"( eben auch in langjährigen Beziehungen ) zu tun !!!
Zumindest mittlerweile weiß ich, daß nur mit "Liebe alleine" nicht ein langjährige und dauerhaft tragfähige Beziehung für mich lebbar ist.Kompromisse macht man immer. Darum geht es ja garnicht. Sondern darum, was ich mir wünsche und von dem ich weiß, daß ich mich so am wohlsten fühle.
Für mich stimmt schon die Bewertung "Rosinen picken" nicht.
Denn ich empfinde es eher als Selbstfürsorge und Achtsamkeit für mich selber. Und ich kann nur gut "geben", wenn ich mich nicht an unstimmigen Rahmenbedingungen aufreibe, bzw mir dadurch Kraft "rauben" lassen.
Bisher bin ich damit gut gefahren. Wohl auch, weil ich es auch nicht als "Versagen " empfinde, wenn nach Jahren eine Beziehung nicht mehr stimmig ist.
Zumal ich gerade die Erfahrung mache, daß nach 16 Jahren eine alte Beziehungen wieder sehr stimmig und erfüllend sein kann. Weil sich andere Bedingungen geändert haben z.B.
Ich habe nur ein Leben und dies will ich gut leben. Jetzt.
Ich lebe auch ansonsten nicht nach den üblichen Konventionen.
Jeder darf es doch so machen , wie er mag.
Ich reagiere nur sehr schnell unwillig auf "Bewertungen" , wie "man zu leben hat" .
Wer bestimmt eigentlich die Norm ???
Und warum ist es so verwerflich, sich seine eigenen besten Bedingungen zu schaffen?
Warum soll man es nicht tun ?
Ich suche mir doch auch eine Wohnung aus, die mir gefällt....und nicht nur, weil sie so nah beim Job liegt, billig ist, nur meinem Partner /Freunden gefällt ....oder so ähnlich..... aber ich mich eigentlich nicht drin wohl fühle....rätsel.
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„Butzbach“ (Pseudonym)
@dagmar
So ist es. Wenn ich nicht auch auf die eigene Zufriedenheit acht gebe, wirkt sich das ganz schnell auf das eigene Verhalten und dadurch auch auf die Beziehung aus.
Es hat viel mit Reife zu tun, klar zu wissen und am besten noch zu leben, was einem gut tut.
Es hat aber so gar nichts mit "Rosinen picken" zu tun, wenn man das von vorneherein kommuniziert und sich demnach auch den passenden Partner aussucht.
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Naja das kann man nun lange vor sich selbst rechtfertigen, aber ich bin ja wie gesagt auch der Meinung, dass hier der eigene Egoismus ein wenig zu ausgeprägt ist. Wenn man sich am Partner "aufreibt" oder nur glücklich sein kann, wenn man ganz allein über sein Leben bestimmen kann, dann sollte man vielleicht keine Partnerschaft suchen. Der Mensch braucht ab und zu ja sozialen Kontakt und den holen sich die Menschen dann ja auch, wenn sie ihn brauchen. Wenn nicht, dann leben sie wieder für sich mit möglichst "wenig" Kompromissen, weil es ihnen dann besser geht. O:-)
Ich denke es liegt auch an der Menge der gescheiterten Beziehungen und am Alter.
Wie soll man sich denn z.B. in so einer Konstellation vorstellen ein Kind zu bekommen?
Ich könnte mir das nicht. Auch im Alter und da finde ich den Einwand von M° nicht so falsch ist man ja auch "alleine". Man hat eben keinen, der auf einen aufpasst oder der für einen da ist. Natürlich hat man auch niemanden, der einen nervt oder einengt, aber das scheint wohl die Primärrichtung zu sein.
Wenn man das nicht teilen kann und für sich eine andere Wertigkeit hat, dann kann man das anderen auch mitteilen. Wie ihr selbst über eure Beziehungen oder Lebensumstände denkt ist ja eure Sache, genauso wie es meine ist dazu auch meine Meinung zu haben.
Von daher denke ich ist schon das erste Problem dieser Menschen mit anderen Meinungen oder Wertungen nicht klar zu kommen. Das erklärt dann auch wieso man so viel Distanz zwischen sich und andere Menschen bringen muss. Für mich ist das in 1. Linie eine Baustelle am eigenen Charakter. Nicht mehr und nicht weniger. Egal wie sehr ihr jetzt hier zetert, aber da müsste außer den persönlichen Befindlichkeiten und davon gab es ja mehr als genug auch noch mal ein anderes Argument folgen. Wer sich selbst der Nächste ist, der muss sich nicht wundern, wie andere über ihn denken.
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„Helmstedt“ (Pseudonym)
Ach Cop. Das du dies nicht "verstehen" kannst, war mir klar, *lach*
Deine Welt ist halt doch irgendwie immer ziemlich "schwarz -weiß " ;-))
Und mein "Charakter" ist schon völlig ok, schmunzel. Fehlende "Verschmelzungswünsche" mit einem Partner haben ja nichts mit Charakterfehlern zu tun......komische Haltung, staun.
Sind Beziehung und Familie wirklich so verlässliche Garantien gegen Einsamkeit und mangelnde Fürsorge usw im Alter ???
Meiner Erfahrung nach baut man da ziemlich häufig auf Sand.
Ich glaube eher an "Wahl -Verwandtschaften" , die ich im Leben aufgebaut und "gepflegt" habe. Um die ich mich auch kümmere....Denn die "passen auf einen auf", sind da und kümmern sich....
Auf "Familie" konnte ich nie wirklich zählen. Auf Partner letztlich auch nicht, wenn es eng wurde....
Aber auf Freunde schon. Denn da ist es wie in Beziehungen.....ein Geben und Nehmen und das richtige Verhältnis von Nähe und Distanz.
Aber auch hier ist das Leben ein ziemlicher Fluß. ...im wörtlichen Sinn ;-))
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@shadowcop
Was ich wirklich schade finde ist, dass du einen extremen tunnelblick hast. Alles was sich außerhalb deiner persönlichen Empfindung oder Einstellung befindet, kann so nicht sein. Oder kann nicht gut sein.
Dir fehlt es völlig an Empathie.
Noch kein einziges mal habe ich von dir gelesen, dass etwas nicht dein Ding ist, aber akzeptierst, dass andere es so sehen. Ohne, für dich, akzeptable Argumente zu liefern. Gefühle lassen sich nicht rational erklären. Vielleicht ist es dir gar nicht bewusst, aber du implizierst damit ständig, dass du das Nonplusultra bist - denn alles was anders ist, zählt nicht.
Ich wünsche dir, dass du irgendwann die Fähigkeit bekommst, differenzierter zu denken. Das ist eine absolute Bereicherung!
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Danke, @crazyshine...ich halte mich schon die ganze Zeit zurück mit der Frage, warum shadow meint, die Definitionshoheit über Falsch und Richtig inne zu haben...
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@ dagmar
Wie gesagt auf Grund deiner Erfahrungen kommt es wohl auch zu dieser Entwicklung. Ich kann diese Erfahrungen nicht teilen und daher haben wir schon eine völlig unterschiedliche Basis. Ob das nun gut oder schlecht ist kann ich objektiv nicht beurteilen, aber ich habe eben eine subjektive Meinung dazu, sonst würde ich meinen Standpunkt ja nicht vertreten.
@ crazyshine
Naja die Frage nach einem Beziehungsmodell jetzt mit Empathie beantworten zu wollen halte ich für ziemlich gewagt. Man kann ja nicht alles auf die arme Empathie schieben, oder? ;)
Für mich wären andere Modelle schon denkbar, wenn nicht das einzige Argument was vorgebracht wird immer und einzig die persönliche Befindlichkeit ist.
Wenn der Selbstschutz und das eigene Wohlbefinden über allem steht, dann ist das für meine keine Liebe. Vielleicht muss man dann einfach an der Definition dieser Wort feilen, weil sie nichts nutzen, wenn jeder sie anders auslegt, oder? Und nur weil ich deine oder eines anderen Definition nicht ohne sie zu hinterfragen übernehmen kann heißt das nicht, dass ich einen Tunnelblick habe. Ich nehme mein Umfeld sehr wohl wahr, aber das heißt nicht, dass ich es gut finden muss. Dies tut ihr ja auch nicht. :)
Dinge die ich nicht verstehe oder als schlecht ansehe kann ich ja nicht akzeptieren und warum sollte ich auch? Das wäre schon der erste große Fehler, den man manchen kann.
Für andere Menschen mag ihr Weg genauso toll sein, wie es meiner für mich ist. Aber man muss das wie du schon sagst auch differenziert sehen, dass die Werte des einen nicht zwangsläufig für den anderen gelten. Da hört dann eure Differenziertheit auch schon wieder auf. :-P
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@shadowcop
Ich zitiere mal wiki, weil ich es nicht besser definieren kann: Empathie bezeichnet die Fähigkeit und Bereitschaft, Gedanken, Emotionen, Motive und Persönlichkeitsmerkmale einer anderen Person zu erkennen und zu verstehen.
Also ist es schon richtig, was ich schrieb.
wenn jemand eine gewisse distanz in einer Beziehung leben möchte. Absolut ok!
Das ist nicht dein Modell. Absolut ok!
Im Grunde finden sich letztendlich zu einer dauerhaften Beziehung doch nur Menschen zusammen, die in der Definition des Beziehungsmodel übereinstimmen.
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@ crazyshine
Die Andersartigkeit in Gedanken und Motiven kann ich schon erkennen, sonst würden wir hier ja nicht diskutieren. Auch meine Bereitschaft diese Motive zu verstehen ist ja gegeben, weil ich diese ja hinterfrage. Trotzdem steht da ja nicht, dass man diese dann erzwungen akzeptieren muss, oder? Also zu fühlen was ein andere Mensch denkt oder fühlt heißt ja nicht, dass die Reaktion darauf nach seinem Gusto ausfallen muss.
Da wird die Empathie gern mal sehr stark zu dein eigenen Gunsten ausgelegt. :)
Ja ich denke in allen genannten Varianten sucht man ja eben auch den Partner, der mit dem eigenen Beziehungsmodell übereinstimmt. Da gebe ich dir Recht.
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PS. Ich finde es sogar wichtig, einen gewissen Egoismus auszuleben! Auch in einer Beziehung. Das darf nicht uneingeschränkt auf dem Rücken des Partners passieren. Auch jemand, der in einer Beziehung nicht zusammen ziehen möchte, wird dennoch Kompromisse eingehen.
Aber durch absolute selbstaufgabe eine Beziehung zu halten, ist nun mal auch nicht gesund.
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@ crazyshine
Wenn man eine Beziehung auf Dauer "halten" muss ist sie schon gescheitert.
Daher würde ich nur dann mit einem Partner zusammen ziehen, wenn es unserem gemeinsamen Wunsch entspricht. Genau wie die Wahl der Wohnung usw...
Ich finde es spannend mit einem anderen Menschen Pläne zu schmieden.
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„Obertshausen“ (Pseudonym)
@Dagmar TOPBEITRAG
@Crazy : " extremen tunnelblick " besser geht es nicht auszudrücken
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Ich mache auch gerne Pläne mit meinem partner. Mein Modell ist es auch nicht, auf Dauer getrennt zu leben. Allerdings kann eine zeitlich begrenzte distanz auch unglaubliche Nähe schüren. Grade erlebt :)
Wie woanders geschrieben, wenn man zusammen lebt, lebt der Alltag mit. Es ist nicht rund um die Uhr romantisch. Wäre auch unrealistisch.
Ich könnte z.b. mit niemandem zusammen leben, der jeden abend händchenhaltend auf der Couch sitzen will. Wäre ich aber unsterblich in so eine Person verliebt, wären getrennte Wohnungen evtl. die Lösung für ein dauerhaftes bestehen der Beziehung.
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@ crazyshine
Naja aber sind das dann nicht falsche Motive? Wenn die Art des Partners einem eigentlich gar nicht passt, was liebt man dann an ihm? Ich kann das bei Menschen so nicht auftrennen und dieses "Bedürfnis" würde ich dann ja auch spüren, wenn man die wenige Zeit zusammen ist
Mit solche einer Entscheidung würde man ja eben nicht den Wünschen des Partners Rechnung tragen. Das wäre für mich schon zu egoistisch. Aber die Messlatte ist eben für jeden verschieden.
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„Offenburg“ (Pseudonym)
Stell dir vor, der partner entspricht im Charakter, den Werten, Optik, etc meinen Vorstellungen. Alles ist perfekt, bis auf diese Kleinigkeit, dass er ständig klammert. Ich würde jetzt dem 1% negativen nicht den Wert beimessen, dass ich ihn deshalb aufgeben würde. Ich könnte aber nicht damit leben, jeden abend auf der Couch neben ihm zu hocken. Ich würde meinem Bedürfnis, auch mal für mich zu sein, völlig ignorieren. Dafür wäre sein Bedürfnis nach klammern, 100% erfüllt. Ziemliches ungleichgewicht.
Das würde nicht auf Dauer gut gehen.
Da wäre es unter Umständen eine mögliche Lösung.
Und an den Abenden an denen man sich trifft, sitzt man dann kuschelnd auf der Couch. Ist ja nicht so, dass ich das nie machen möchte.
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Halleluja! Genau so meine ich das!
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Naja ich denke halt, dass man für so etwas nicht gleich in eine eigene Wohnung ziehen muss. Aber das ist eben eine Frage, wie man diese Kompromisse ausarbeitet.
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Für das Glück zweier Menschen entscheidet nicht die Quantität der gemeinsamen Zeit, sondern die Qualität.
Warum soll ich unbedingt das Beziehungsmodell, das schon mehrfach für mich gescheitert ist, wieder anstreben, obwohl ich genau weiß, woran es gescheitert ist?
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@ Rita
Und du bist sicher, dass es einzig und allein die Nähe war, die es dir nicht ermöglichte diese Beziehungen zu führen?
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Ja, da bin ich ganz sicher. Es hätte mich z.B. sicher nicht genervt, wenn ich in meiner eigenen Wohnung die Küche allein renovieren muss, während er mit seinen Kumpels Karten spielt, statt in der gemeinsamen Wohnung, die er ja auch schön haben wollte. Nur so als Beispiel.
Außerdem gibt es Tage, da bin ich abends so fertig und genervt - da bin ich unerträglich. Muss ich einem Partner das unbedingt zumuten, dass er mich auch an solchen Tagen ertragen muss, wo ich mir statt des gemütlichen gemeinsamen Abendessens nur schnell im Vorbeigehen eine Kleinigkeit gönnen und ins Bett fallen will, während er allein auf der Couch hockt und höchstens noch von meinen Hunden belagert wird?
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@ Rita
Hmm ok, aber da stimmt für mich schon im 1. Beispiel deutlich mehr nicht als nur die "Nähe".
Das sehe ich da auch nicht als das ursächliches Problem an, aber es ist für dich eben einseitig die einfachste Lösung. Zu der Haustier Theorie habe ich ja auch schon was gesagt. O:-)