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„Butzbach“ (Pseudonym)
Ich denke, das Problem ist weiter gefächert und betrifft nicht nur den finanziellen Bereich.
Meiner Erfahrung nach führen Langzeitarbeitslose, die auch keine sonderlichen Anstrengungen unternehmen, wieder arbeiten zu wollen, einen ganz anderen Lebensstil.
Die Pflicht-Aktivitäten wie Einkauf, Haushalt ö.ä. können gemütlich tagsüber erledigt werden, das Wort Stress existiert im Alltag kaum noch.
So jemand hat irgendwann kein Verständnis mehr dafür, wenn ich den Einkauf abends zur Rush-hour nervig finde, selbst wenn es nur ein paar Teile sind und wenn ich abgekämpft aus dem Stau komme.
Auch das Verständnis dafür, einfach mal nach einem stressigen Tag seine Ruhe haben zu wollen, ist selten wirklich gegeben.
Einfach weil derjenige selbst eben schon lange keinen stressigen Tag erlebt hat und das immer weniger nachvollziehen kann.
Wenn dann einmal tatsächlich 2 Termine an einem Tag erledigt werden müssen, wird aber ganz schnell gejammert, dass man doch sooo kaputt wäre.... (-;
Sowas tu ich mir nicht mehr an, das führt zu nichts. Da prallen Welten aufeinander.
Ob derjenige Arbeit hat oder nicht, er sollte mit seinem Einkommen auskommen.
Dazu sollte er ein einigermassen ausgefülltes Leben führen, ohne die permanente Erwartungshaltung zu haben, von anderen bespasst zu werden.
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Wo ich arbeitslos war habe ich direkt gesagt das ich kein Job habe... War fast nie nen Problem. Aber seid dem ist das so das die ich wegen meinen aussehen immer ne abfuhre bekomme. Keine Ahnung warum und weshalb....
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„Rheinberg“ (Pseudonym)
Sonderlichen Anstrengungen, das erkläre doch mal bitte. Dane.
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„Neckarsulm“ (Pseudonym)
Stress ist immer eine ganz persönliche Einstellung zu einer Aufgabe. Was für den einen Stress bedeutet ist für jemand anderen noch lange kein Stress und umgekehrt. Ein enger Terminplan ist per se noch kein negativer Stress, wenn die persönliche Einstellung dazu positiv besetzt ist.
Aber im Gegenzug kann aufgrund persönlicher Hemmnisse und ich spreche nicht vom Rehabereich, sondern von einem Langzeitarbeitslosen ohne besoneres Handicap, das Erstellen einer einzigen Bewerbung oder der Einkauf schon extremer negativer Stress bedeuten.
Alles ist relativ;-) Kein Mensch ist fehlerfrei und wenn wir zuerst an unserem eigenen Fehlern arbeiten haben wir wahrscheinlich genug zu tun. Stress inklusive...
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„Waldbröl“ (Pseudonym)
Ich habe schon beide Extreme in einer Beziehung erlebt: Den Workaholic, für den erst der Beruf kam und dann eine ganze Weile gar nichts und denjenigen, der schon mit wenig Arbeit haderte und der lieber gar nicht gearbeitet hätte.
In beiden Fällen hat das die Beziehung belastet. Ich will weder einen Mann, der nie Zeit hat, noch einen, der vergessen hat, wie man sich fühlt, wenn man nach einem langen Arbeitstag nach Hause kommt und mir dann noch Druck macht. Es ist schwierig, wenn die Lebenssituationen zu stark von einander abweichen.
Denn "wenig" oder "gar nicht" arbeiten geht auch an der Psyche eines Menschen nicht ganz spurlos vorbei. Der Mensch ist darauf nicht ausgelegt.
Von daher würde ich auch sagen: Nie wieder einen Mann ohne eine Aufgabe, die ihm Spaß macht. Wenn diese Aufgabe sein Job ist, hat das noch den positiven Vorteil, dass es finanziell einige Dinge ermöglicht. Ich wüßte heute immer noch nicht, wie ich damit richtig umgehen sollte - mit dieser ganzen Unzufriedenheit, die dann - obwohl sie nicht aus der Beziehung resultiert, doch in sie überschlägt.
Und ich gebe zu: Ich finde es sexy, wenn ein Mann einfach mit anpackt und man sich gegenseitig motiviert. Man schafft einfach als Team mehr. Das müssen aber beide wollen und nicht gegeneinander arbeiten. Ich habe auch gute und schlechte Tage und ich kann sowohl Tritte in den Arsch vertragen als auch verteilen ;). Es ist toll, wenn gemeinsam mehr erreicht, weil man dasselbe will.
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„Achern“ (Pseudonym)
Das liest sich schön :@)Energieengel. Ich bin da ganz bei Dir .. Ich kenne soviel Menschen die seit ihrer Arbeitslosigkeit mehr Stress und Verpflichtungen haben als noch zur Arbeitszeit ... Allein die Belastung .. Ich bin arbeitslos mal schauen wann die erste Anfeindungen kommt :-( belastet viele sehr .. Ich kenne einen Mann der steht jeden Tag um 6 auf geht dann zum Bus fährt zu seiner ex ar... Ich höre hier auf weil es ja OT ? Ist ?
Und ich diese Wunschpartner Diskussion nicht kaputt machen möchte . Aber ein brisantes Thema mit vielen Tabus behaftet .
Ich würde einen Arbeitslosen Maurer mit Bizeps und dem Hang zum Werken sooo fort .... *giggel da bin ich ganz bei :@) Hanna zusammen anpacken, etwas auf den Weg bringen finde ich auch sehr sexy . SofA platt sitzer mag ich auch nicht :-(ne
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„Waldbröl“ (Pseudonym)
"Wir-Denke" und "Anpacken" ist mega sexy. ;)
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„Freital“ (Pseudonym)
Wir-Denker und Anpacker in einem....ist das das Einhorn der Männer? ;)
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„Waldbröl“ (Pseudonym)
Wenn das Einhorn auch noch ausgeprägt wäre: Ein Traum. :P Aber wohl nur ein Märchen. ;)
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„Rheinberg“ (Pseudonym)
Zitat @Hanna:
Denn "wenig" oder "gar nicht" arbeiten geht auch an der Psyche eines Menschen nicht ganz spurlos vorbei. Der Mensch ist darauf nicht ausgelegt.
Das ist aber schon eine sehr einseitige Denkweise.
Zumal der Mensch ursprünglich mal Geschaffen wurde durch die Natur als sowas wie Arbeit in Form eines Job nicht mal im Ansatz bekannt war. Von daher würde es deiner Aussage nach zu Folge gar nicht bis über die Steinzeit hinaus gereicht haben für uns Menschen.
Oh welch Wunder das dem doch so war. ;-D
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„Butzbach“ (Pseudonym)
@Hannah
"Ich will weder einen Mann, der nie Zeit hat, noch einen, der vergessen hat, wie man sich fühlt, wenn man nach einem langen Arbeitstag nach Hause kommt und mir dann noch Druck macht. Es ist schwierig, wenn die Lebenssituationen zu stark von einander abweichen. "
Das deckt sich exakt mit meinen Erfahrungen.
Zu dem Thema wird natürlich von den Betroffenen gerne argumentiert, dass Menschen verschieden sind und dass es ja auch klappen könnte. Dass man heutzutage schneller als man gucken kann, arbeitslos oder krank werden kann usw.- Was ja alles auch stimmt.
Aber wer probiert schon jede Konstellation 10x aus? Da verlässt man sich dann doch eher auf seine Erfahrungen.
Ich z.B. weiß, dass mir bewusste(!) dauerhafte Sozialschmarotzer absolut zuwider sind und ich denke nicht, dass sich diese Empfindung jemals wieder ändern wird.
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So jetzt auch mal von mir was zu diesem Thema Arbeitslosigkeit kann jeden treffen. Und Langzeitarbeitslosigkeit und somit Hartz 4 nach 1 Jahr und ja es ist belastend.
Kein normaler Mann oder Frau will sich gerne aushalten lassen.
Es kann sein das ich mal wieder was in den falschen Hals bekommen habe aber ich finde es nicht schön, nur jemanden abzulehnen nur weil er kein Geld, keine Arbeit oder sonst was hat.
Wir haben alle unser Päckchen zu tragen der eine mehr und der andere weniger.
Und für so manch eine Träumerin hier im Thread hier gibt es keinen Ritter in glänzender Rüstung mit dem goldenen Schuh sowas gibt es nur im WDR jedes Jahr zu Weihnachten.
Falls die Frage im Raum steht, ja ich habe kein Geld, hab nie wirklich viel verdient, hab während der Langzeitarbeitslosigkeit meine Mutter und Oma gepflegt, hab jetzt ne Weiterbildung zum Pflegehelfer gemacht und werde auch in diesem Beruf nicht viel Kohle verdienen für jedes Jahr 2 Wochen Karibik.
Ich weiß nicht warum aber das musste mal raus.
Wenn man das hier so liest, könnte man meinen der Lebenspartner wird eher zur last, als das man mit ihm sein Leben verbringt.
Vielleicht fehlt mir auch nur die Lebenserfahrung.
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„Butzbach“ (Pseudonym)
@kallekoffer
Klingt für mich nicht so, als müsstest du dich angesprochen fühlen.
Du machst doch was und lebst nicht vom Staat und wartest parallel auf die reiche Prinzessin.... (-;
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„Kempten“ (Pseudonym)
kallekoffer wenn es für Dich reicht ist doch alles ok. Reicht es Dir nicht, bist Du doch noch jung genug durchzustarten... Alles gut*
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„Waldbröl“ (Pseudonym)
@Cherusker Wenn deine Fähigkeit viel zu schreiben mit der Fähigkeit genau zu lesen in Korrelation stehen würde, hättest du erkannt, dass ich im Folgenden davon sprach, dass der Mensch eine Aufgabe braucht um glücklich zu sein. Von einer positiven Einschätzung des im Europa der Industrialisierung entstandenen "Arbeitsbegriffs" inkl. seiner verklavenden Komponenten hat keiner gesprochen. Du findest irgendwo einen Thread von mir zum Thema "neue Arbeitsmodelle", bei der ich so etwas vorschlug wie "jeder solle nur noch 3 Tage die Woche arbeiten müssen", dafür solle Arbeitszwang herrschen, Tätigkeiten sollten primär im sozialen Bereich geschaffen werden und auch Bildung zu erwerben solle als Arbeit gelten. Kurzum: Ich wurde dafür gesteinigt. Zwang, Unterdrückung, man könne das doch mit 3 Tagen nicht verlangen. Fakt ist: Ein Teil der Menschheit arbeitet weit mehr als das. Ein anderer Teil so gut wie gar nichts und wird durch die Sozialsystem ernährt. Mit einer sehr geringen Diffusionsrate zwischen den Systemen, wenn die Langzeitarbeitlosigkeit mal einsetzt. Und ja, man darf auch mal vermuten, dass das vielen auch ganz recht so ist und das sie gar nicht mehr "diffundieren" wollen. Muß man das dann immer "gut" finden? Ist das System Schuld oder der einzelne? Kann man jemandem vorwerfen, dass er nicht 13h arbeiten, 7h schlafen und "nur" noch 4h für den "Rest" haben haben will und noch zwei andere miternähren? Kann man jemandem Vorwürfe machen, dass er - entsprechend seiner Möglichkeiten - sich z.B. auf dem Bau sich nicht seine Gesundheit für ein paar Euro kaputt machen will? Kann man einem Partner vorwerfen, dass er es schwierig findet, mit dem Partner nie mehr wegfahren zu können? Individuell kann man wenigen etwas vorwerfen, wenn man ihnen zugesteht als Egoisten zu denken. Ich, ich, ich denke nur an mich. Keine "Wahl" die man trifft, ist ohne Nachteil. Eigentlich müßte man schlaue Mittelwege finden. Wenn man aber mit jemanden in einer Beziehung ist, der diesen Weg nicht mal sucht und nur sein ganzes "Ich"-bezogenes Leid gleich welcher Ausprägung bzw. seinen Frust auf dich überträgt, dann setzt das ein was wirklich falsch ist, denn der Partner kann nichts für das "System". Er kann nur seine persönliche Einstellung wählen und leben. Und es ist problematisch, wenn diese Einstellung konträr zu der des Partners steht. Es geht um Fairness zum Partner. Nicht darum ob jemand einen Job hat oder nicht. Um die ganz individuelle Einstellung, die der Partner in die Partnerschaft einbringt und wie er seinen Partner behandelt. Gleich ob er jetzt "zu viel" oder "zu wenig" arbeitet aus subjektiver Sicht.
@kalle Es ist nicht alles schwarz und weiß.
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Ich würde Hanna da zustimmen. Für mich müsste eine Partnerin nicht "reich" sein, damit ich sie liebe. Das wäre wohl auch sehr oberflächlich, oder?
Aber eine gewisse Aktivität und Regsamkeit gehört für mich schon dazu. Wenn man Dinge gemeinsam anpacken möchte sollte man zumindest "ungefähr" ein ähnliches Maß an Belastbarkeit besitzen. Wenn der eine gerade richtig durchstarten will und der andere innerlich schon wieder zusammenbricht, dann passt man eben nicht zu einander.
Für mich sind daher wirkliche "Langzeitarbeitslos" ohne Motivation das größte Problem. Das sind diese "Jammerer", die sich nicht mal bewerben und die nur auf das System schimpfen ohne sich selbst zu bewegen. Das trifft wohl aktuell hier auf niemanden zu, aber auch ich kenne solche Fälle. Ich könnte nicht mit einer Person zusammen leben, die so wenig belastbar ist. Stress gehört für mich zum Leben dazu und ein richtiges Leben ist nie stressfrei. Auch hier gilt solche Situationen gemeinsam zu meistern.
Auch das Thema Arbeit ist so eine Sache, die ich mit der Steinzeit gerne vergleichen würde.
Früher musste der Mensch sich eben um sich und sein Wohl kümmern. Das war im Grunde seine "Arbeit", die Erhaltung seines Lebens. Diese Arbeit wird einem vom Staat ja aktuell abgenommen und man ist ja schon mehr als gefordert die geforderten Regularien und die Bürokratie einzuhalten. Dafür erhält man aber seinen Lebensstand "gratis".
Ich denke diese Anstrengung sollte man, wenn auch widerwillig, wohl leisten können. Wer mehr will sollte versuchen selbst mehr zu bewegen. Es nützt nichts hier mit dem Finger ausschließlich nur auf andere zu zeigen. So ein System kann mit ziemlicher Sicherheit immer verbessert werden, aber es entbindet einen nicht davon sich selbst um sein Wohl und seine Bedürfnisse zu kümmern!
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„Achern“ (Pseudonym)
Hallo :@)kallekoffer recht hast Du und immer raus damit . Ist ja eine Diskussion Runde und deine Emotion kann ich gut nachvollziehen . Ich glaube ABER auch , daß diese Äußerungen den Medial dargestellten Langzeitarbeitslos gilt ... so wie dieser Kandidar hier ,-)
https://youtu.be/ZbLDrE1lfI8
Think Pink :@)
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„Neu-Ulm“ (Pseudonym)
Fakt ist das es nicht genug Arbeit für alle und jeden gibt....und das mit der Steinzeit, naja da würden sich die Großen und Starken durchsetzen, und sich nehmen was sie brauche...ob mit oder ohne Arbeit:-)

Mein letzter Partner hatte wesentlich weniger Geld und Besitz als ich...und ist doch so großherzig mit dem Weniger umgegangen, dass das alles ausgeglichen hat.
Ich bin finanziell völlig unabhängig und auch gerne bereit, zu teilen/abzugeben.
Mit einem Langzeitarbeitslosen hätte ich allerdings auch Schwierigkeiten...ich denke, dass jeder Mensch eine Aufgabe haben muss, die ihn erfüllt und über die er sich auch definieren kann....was letztendlich an Geld dabei herauskommt, ist für mich erst einmal zweitrangig!
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„Cuxhaven“ (Pseudonym)
@kallekoffer
Danke!
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„Butzbach“ (Pseudonym)
@Dadohneplan
Da hast du recht. Keule raus und her damit...(-;
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„Neu-Ulm“ (Pseudonym)
@ Freche...ach war da das Leben noch einfach:-)
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„Butzbach“ (Pseudonym)
@Dadohneplan
Sooo alt bist du schon? (-;
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„Neu-Ulm“ (Pseudonym)
naja aufgetaut:-)
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„Butzbach“ (Pseudonym)
@Dadohneplan
*ggg* Das erklärt einiges... (-;