Work-Life-Balance
Forum für Dicke, Mollige und Übergewichtige

Rundum Leben

HL, man kann vieles überleben. Meinen Eltern würde aber das Herz brechen.

Die Schuld dort zu suchen wäre auch falsch.

Ich habe schon das Meiste selbst zu verantworten.

Mich hat die Krise einfach mehr als andere erwischt. Das wird hoffentlich nicht so bleiben.
Ich freue mich schon auf die Auszahlung im Energie - Sparverein. Irgendwann müssen die Versorger endlich abrechnen.

Die Rückzahlungen werden heftig.... .
Ich habe einige Immobilien, wo es überhaupt keinen Verbrauch gab. Da wurden aber utopische Abschläge eingezogen.

Meine Existenzängste sind irrational, trotzdem treiben sie mich an.
Ich hatte noch nie so viele Aufgaben gleichzeitig.

Wenn man über 50 ist, dann hat man meist schon alles. Das restliche Leben ist nicht mehr so lange. Die Zeit wird immer kostbarer.

Einige von euch haben es schon geschafft zurück zu stecken.

Ich übe noch 😋
29.03.2023
So habe ich es auch erlebt Herbstlicht.

Der Verkauf des Elternhaus war nicht leicht, als es dann passiert war, fühlte es sich gut an.

Das Leben ist um vieles einfacher, wenn man mit kleinem Gepäck*reist*.

Als ich 2008 nach Dänemark ging, zog ich noch mit Sack und Pack um, als es 5 Jahre später dann nach Norwegen ging, hatte ich nur meine allerwichtigsten Sachen dabei, im Laufe der Jahre hat sich natürlich wieder einiges angesammelt, ich kann mich aber leicht trennen.
Ich kann schon verstehen das das schwer fallen kann. Als mein Elternhaus verkauft wurde hab ich länger dran genagt. Aber manchmal ist das eben nötig aus vielen Gründen. Nur aus sentimentalen Gründen dran festzuhalten obwohl es zum Problem wird…das ist nicht klug. Das wollte ich damit sagen. Manchmal ist ein „weiter so“ falsch, besonders wenn man an einer Weggabelung im Leben angekommen ist.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
29.03.2023
Herbstlich, Du hast absolut Recht!
MB, sorry aber Deine Zeilen finde ich sehr materiell klingend.
Natürlich kannst auch Du Immobilien "abstoßen", wenn Du es denn willst.
Erinnerungen sind im Herzen und in Gedanken, nicht an Haus oder Burgen gebunden.
Ganz simpel :
Was Dich nicht glücklich macht kann weg. Punkt.
@ Justme
Privat ist alles anders.
Ich kann meine Eltern nicht kündigen und ich kann auch die Familienimmobilien nicht abstoßen und zurück leasen. Das sind Lasten, die ich tragen muss. Da hängen auch Erinnerungen und Emotionen dran.


Unsere außerordentliche Situation, die Corona und dem Krieg geschuldet ist, trägt natürlich da auch bei.

Die Kosten sind einfach explodiert.

Mir macht die Arbeit Spaß, aber es wird langsam einfach zu viel. Jede meiner Arbeitsstunden ist mehrfach belegt.

Es gelingt mir noch, aber ich merke jetzt doch die Anstrengung.

Langfristig funktioniert das sicher nicht.

Das geht nur über die Ausgabenseite ein Gleichgewicht zu erhalten.
Zeit ist wichtiger als Geld.
Interessantes Thema....... habe nach der Schule ne Ausbildung zum Stahlbetonbauer absolviert und anschließend, größtenteils Akkord gearbeitet. Habe in der Zeit ziemlich gut verdient und mir all möglichen Mist angeschafft. Mit 30 fingen meine Knochen an zu mucken so das mir die LVA eine Umschulung zum Industriekaufmann spendiert hat. Habe dann gemerkt wieviel leichter man sein Geld verdienen kann, musste aber auch feststellen das Büro nicht meins ist. Deshalb habe ich dann den geprüften Sicherheitsschein 34a gemacht, eigentlich eher um im Rentenalter ein paar Euronen dazu zuverdienen und unter Menschen zu sein (450€, Museum o.ä). Nach der Trennung von meiner Frau, hatte ich die Möglichkeit eine zwei- oder ein Zimmerwohnung zu mieten und habe mich für die 42m2 entschieden. Die 300€ Miete brauche ich nicht zahlen da ich als Haushandwerker fungiere. Bleiben noch Strom und Gaskosten, MagentaTV und Handy. Führerschein habe ich nie gemacht, somit auch keine Kosten für Auto und Versicherung. Was brauch ich mehr?....... arbeite jetzt so um 100std in der Sicherheit, mal mehr mal weniger und nebenbei fliese ich mal ein Bad oder renovieren eine Wohnung. Habe ein ziemlich entspanntes Leben und Zeit für das was mir Spass macht und stelle immer wieder fest, weniger ist mehr.......
Plötzlich viel freie Zeit zu haben, ist auch eine Herausforderung. Vor allem,wenn man nicht mehr alles machen kann oder finanziell deutlich knapper da steht....
Die Zeit muß gestaltet werden und man begegnet sich selber viel mehr.
Nicht wirklich immer angenehm.
Mal völlig unabhängig von Existenzängsten oder alten verinnerlichten Werten und Maßstäben.
Spätestens bei der Rente oder eben auch Erkrankungen "erwischt" es einen.

Viele liegen ja gerne mal im Urlaub flach, weil sie es überhaupt nicht mehr gewohnt sind etwas zur Ruhe zu kommen...

Arbeit kann sinnfüllend und befriedegend sein. Aber auch nur "überdeckend" betr "weglaufen" vor sich selber. Das ist meist eine Gratwanderung.
Aber da kann nur jeder seinen Weg finden.
Und Geld und Besitz ist nicht alles im Leben.
ich liebe meinen Job - und würde wahnsinnig werden, wenn ich nur noch Freizeit hätte.

aufgrund dessen mache ich auch gern mal mehr als verlangt wird, schiebe aktuell gute 4 Wochen Überstunden vor mir her - was mich aber nicht wirklich stört. Das wird mir jetzt Mitte des Jahres zu Gute kommen, wenn ich den Job wechsle.. dann habe ich tatsächlich mal ein bisschen Freizeit, um dann erholt in den neuen Job zu starten.. neue Herausforderungen, Aufstieg im Job - ich mag es, so bleibt es spannend.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
29.03.2023
"Es hat nie wirklich geklappt und so tief im Inneren sitzt ein kleiner Junge mit Existenzängsten. Der zieht die Arbeit offenbar unbewusst an. "

Keine Ahnung ob es Dich interessiert...aber ich an Deiner Stelle würde diese These nochmals überprüfen und/oder neu bewerten durch zb einen Ebenenwechsel /Blickwinkelveränderung.
Das meine ich völlig ironiefrei, da mir solche (möglicherweise?) Fehlbewertungen im Laufe meines Lebens durchaus begegnet sind.
Je nachdem mit welchem Wertekanon man aufgewachsen ist spielt Arbeit eine entscheidende Rolle für den Selbstwert...ganz unabhängig von Existenzängsten.
Das Gefühl "gebraucht zu werden" , "wirksam "zu sein ist eine von drei entscheidenden Lebenssäulen, die man nicht ohne sehr gründliche Überlegungen, Reflexion und Planung zerlegen sollte...

Und ja ich spreche aus Erfahrung : Mir sind alle drei Säulen vor Jahren gleichzeitig weggebrochen und das hat mich an den Rand von allem gebracht.
Ich kämpfe bis heute immer und immerwieder um den Wiederaufbau dieser Trümmer.
ich arbeite freitags freiberuflich seit 3 Jahren, grad bricht mir mein letzter von 3 Aufträgen weg, ich hab überlegt ob ich mir was neues suchen soll, aber da das alles nur für den Spaß ist, genieße ich lieber die Freizeit hab ich entschieden.
Magic - Du bist doch erfahrener Profi im Management. Ziele definieren, Maßnahmen kreieren, konsequent umsetzen. Du weißt wie es geht. Wenn "Symplify your Life" die neue Losung ist - just do it.

Natürlich sind wir - alle auf unsere individuelle Weise - Gewohnheitstiere und trampeln gern die immer gleichen Pfade auf die immer gleiche Weise. Insofern ist es natürlich nicht trivial und ganz einfach, sich neu zu fokussieren.

Wenn Selbstwahrnehmung sich aber schon mal meldet, ist es wohl ein guter Zeitpunkt, inne zu halten und Dinge möglicherweise am Ende neu zu sortieren. Eigentlich überwiegen auch hier die Chancen, oder?
Dann nimm den Rotstift und streiche weg was nicht gebraucht wird in Zukunft. Das geht schon …. Ich hab das auch gemacht. Nicht nur Arbeitstechnisch sondern auch Dinge die Kosten verursachen und nicht genutzt werden. Weg damit …. Investiere das Geld wenn überhaupt in etwas das dir ZEIT bringt. Lebenszeit. Setze deine Prioritäten.
Reduzieren im Job ist bei mir immer wieder Thema und wenn ich dann zurück blicke, wurde es wieder mehr, statt weniger.😩

Es hat nie wirklich geklappt und so tief im Inneren sitzt ein kleiner Junge mit Existenzängsten. Der zieht die Arbeit offenbar unbewusst an.

Um mehr Freiheit zu bekommen, müssten meine Fixkosten runter. Das geht bei mir viel zu langsam. Meine Verpflichtungen sind langfristig und die Inflation schlägt voll zu.

Energie, Versicherungen und die normalen Lebenserhaltungskosten machen die Einsparungen des letzten Jahres wieder zu nichte. Allein die Gebäudeversicherungen sind die letzten Jahre um 30% gestiegen.

Es ist ein Teufelskreis.

Meine Bemühungen ein Gleichgewicht herzustellen sind bislang gescheitert.

Allerdings merke ich, dass es anstrengend wird und ich das mittelfristig nicht mehr leisten kann.

Langfristig kann es also nur über die Ausgabenseite funktionieren.
28.03.2023
Ich mache definitiv nur so viel wie nötig, Überstunden nur im äußersten Notfall.

Freizeit ohne Ende, Turnus und Bus nach Wunsch, jedes Wochenende, jeder Feiertag, jeder schulfreier Tag, gibt es reichlich außer der Reihe und alle Ferien frei 😇

Es gab Zeiten, wo ich Sehnsucht nach Deutschland hatte, war ernsthaft am überlegen, ob ich mir dort einen Job suchen sollte, Angebote gibt es mehr als genug, habe mich aber dagegen entschieden, weil ich eine so gute Arbeit nirgendwo sonst finden würde.

Auch wenn ich manchmal über die scheiss Fahrerei im Winter jammere, ist es Jammern auf hohem Niveau 😁

Ich habe einen 84% Job, arbeite aber wesentlich weniger Stunden, eine Vereinbarung mit der Firma und ich lebe damit richtig gut(auch finanziell)warum das so ist, würde hier zu weit führen 😉
Arbeit war für mich immer nur in sofern wichtig, daß ich davon einigermaßen gut leben kann. Karriere hat mich nie interessiert, auch nicht Besitz oder Status....oder vllt, was andere Leute dazu sagen oder bewerten.
Ich habe versucht viel zu erleben.
In den letzten Jahren vor meiner Erkrankung hatte ich auch meine Arbeitszeit reduziert. 1 Jahr auf 75% und dann 4 Jahre auf 90%.

Und rückwärts betrachtet war dies auch eine gute Entscheidung. Denn "Erinnerungen" von Erlebtem bleiben. Und ich habe jetzt, wo ich nicht mehr kann, auch kein Gefühl in meinem Leben viel verpaßt zu haben.
Das ist so ein Thema, wo es sehr unterschiedliche Ansätze gibt. Manche brauchen die Arbeit um sich darüber zu definieren und andere machen gerade so viel, wie sie zum Leben unbedingt brauchen.

Wie sieht das bei euch so aus?