Woran erkennt man eigentlich "suche verzweifelt" konkret?
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Rundum Leben

Erstellt von einem Mann oder einer Frau
18.11.2018
Ich denke schon, Apfel. Muss aber nicht immer so sein.

Die Scham kommt zwar meist verspätet hinzu würde ich sagen,
aber dann als Bewertung der eigenen gefühlten Handlungsunfähigkeit.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
18.11.2018
Ab wieviel Bäumen ist es ein Wald...?
bzw Wieviele Zweifel brauch es zu einer Verzweiflung...?

Verzweiflung beschämt uns ja schon selbst, deshalb ist zusätzliches Beschämen von aussen nicht mehr notwendig, aber es ist sicher auch nur Ausdruck von Freundlichkeit seine Hilfe dennoch anzubieten.^^
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
18.11.2018
Wann und Wieso? wurde eigentlich aus der "Verzweiflung" ein Igitt!-Wort...??
Ein Wort mit dem man Menschen beschämen will...?
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
18.11.2018
"-und meist freundlicher

...mit ihrer Umwelt interagieren."


Das finde ich u.a. allerdings auch eine Katalogisierung.
Weshalb sollten verzweifelt Suchende zwingend freundlicher sein? Vielleicht sind sie ja deshalb verzweifelt suchend, weil sie ziemlich unfreundlich sind, merken das aber nicht und/oder wollen es nicht wahrhaben. Vielleicht sind sie ja gerade auch deshalb verzweifelt suchend, weil sie so wie andere auch
so wählerisch sind
nur sie schreiben es sich nicht zu. Hab ich nicht nur einmal erlebt, dass Männer "gar gar gar gar keine" Frau bekommen (weil die sind ja so wählerisch), aber eine Frau mit (starkem) Übergewicht käme natürlich überhaupt nicht in Frage. Vielleicht sind sie aber natürlich noch nicht lange verzweifelt auf der Suche, brauchen aber unbedingt einen Trost von der letzten Beziehung oder aber generell jemanden. So kann man noch sehr viele Beispiele für das, was man gemeinhin unter verzweifelt suchend versteht, finden, aber was ich bisher noch nicht festgestellt habe, das ist, dass Freundlichkeit diese Menschen eint (oder auch Unvoreingenommenheit). Nicht nur, aber auch von den Männern, die man vielleicht verzweifelt suchend nennen würde, kamen die giftigsten Reaktionen nach einer Absage. Wohlgefälliges Verhalten solange noch eine Chance auf das Erreichen eines Zieles besteht, ist ja nicht mit Freundlichkeit zu verwechseln.^^

Ich mag die Kategorisierung "verzweifelt suchend" auch nicht so sehr und habe mit solchen Menschen erstmal genauso viel oder wenig Probleme wie mit nicht verzweifelt suchenden Menschen, aber besser macht verzweifelt suchend nicht.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
18.11.2018
Alle tragen ihre Masken, keiner will sich "unter Wert" verkaufen, jeder hat Angst nur benutzt zu werden; und dabei wollen alle am Ende nur lieben und zurückgeliebt werden.
Es ist nunmal eine Welt der Starken, dabei sind es gerade die Schwächen die uns menschlich machen.

#KronederSchoepfung xD
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
18.11.2018
Als Abwertung mag es von außen wirken.
Es ist aber auch so, dass es einem selbst nicht gerade gut tut, wenn man später merkt, dass man nur Mittel zum Zweck war, um eine einsame Zeit zu überbrücken.
Man darf sich etwas mehr wert sein, muß man natürlich nicht...
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
18.11.2018
"Für mich ist allein die Schublade "er/sie sucht verzweifelt" schon eine unnütze Abwertung"

Irgendwie schon, ja. Meine, entweder du suchst, dann suchst du halt, oder du tust so als ob du ganz cool bist und "gar nichts und niemanden brauchst" und vielleicht merkt jemand gar nicht, das du an ihm Interesse hast.

Ist doch nicht schlimm gerne zweisam sein zu wollen. Kritisch wirds ja nur, wenn man aus lauter Frust sich "irgendjemanden" nimmt. Eine entspannte Einstellung zu sowas wie der Partersuche, deren Erfolg man ja nicht zu 100% in der eigenen Hand hat, ist immer gut.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
18.11.2018
Für mich ist allein die Schublade "er/sie sucht verzweifelt" schon eine unnütze Abwertung von Personen die eigentlich betrachtet...
-weniger voreingenommen
-wesentlich kompromisbereiter
-und meist freundlicher

...mit ihrer Umwelt interagieren.

Und was bringt es eigentlich jemanden als verzweifelt suchend zu betiteln?
Fühlt man sich dadurch selbst besser, weil unabhängiger?
Ist jemand der "verzweifelt" sucht automatisch ein potenziell schlechter Partner? Sind wir soweit, dass es abschreckend ist wenn jemand wenig konkrete Zwangsbedingungen an die Liebe stellt?

Dieses Katalog-Denken geht mir sowieso wahnsinnig gegen den Strich...

Ganz ehrlich,....mir sind solche hier geschmähten Menschen wesentlich lieber als diejenigen die schon so wählerisch sind, dass sie sich herausnehmen über andere und deren persönliche Idee von Liebesglück zu urteilen.

Viel Spass noch mit diesem "Thema"^^
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
18.11.2018
Naja, "wird es lange bleiben" heißt ja nicht für immer. Glaube nicht, dass es um den Tod geht.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
18.11.2018
Ist Rilkes Gedicht eigentlich nicht eher ein Gedicht über den Tod? Ich habe das immer so verstanden ...
@Sparkle
Das ist wohl das klassische Rilke-Herbstgefühl

Herr, es ist Zeit. Der Sommer war sehr groß. Leg deinen Schatten auf die Sonnenuhren, und auf den Fluren lass die Winde los.
...
Wer jetzt kein Haus hat, baut sich keines mehr. Wer jetzt allein ist, wird es lange bleiben...
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
18.11.2018
Momentan begegnen mir wieder so einige Verzweifelte.
Da ich um diese Jahreszeit nicht die Einzige bin, geht es wohl primär um eine kurzfristige Besetzung der weiblichen Rolle unterm Tannenbaum....🎄
Kann man dann ja im neuen Jahr wieder austauschen. 😒
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
02.11.2018
Mir fällt zur genannten Fragestellung noch folgendes ein:
Menschen, die recht zielstrebig nach einer festen Beziehung, ggf. samt Familiengründung suchen, gelten auch oft als "verzweifelt auf der Suche", wenn sie auf das, was eine feste (monogame) Beziehung von einer Affäre unterscheidet*, bestehen.

Diese eher zielstrebigen Menschen haben oft keine Lust, bevor es sich nach Beziehung anfühlen könnte noch ein halbes Jahr "vorsichtiges Beschnuppern" von außen durchzuziehen (sprich: die meiste Zeit mit Kumpels zusammen, evtl. auch mal zu zweit, aber ausschließlich in der Öffentlichkeit), bis man sich erstmals bei einem von beiden zu Hause trifft oder eben ausschließlich im Schlafzimmer.


*Aus meiner Sicht sind die entscheidenden Unterschiede: am Alltagsleben des anderen teilzuhaben, gemeinsame Pläne und Ziele zu haben, Familie und Freunde des anderen zu kennen und hin und wieder auch Zeit mit ihnen zu verbringen, sich auch bei Tag gemeinsam in der Öffentlichkeit zu zeigen, im Falle der beidseitig gewünschten Monogamie, ebendiese. :-)
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
02.11.2018
;-))
Joo. So in der Art.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
02.11.2018
@dagmar
Das ist wohl wie mit den Autos. 😆
Ein 60PS Kleinwagen funktioniert auch und bringt mich zur Arbeit. Aber so richtig Spaß macht das damit nicht... ^^
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
02.11.2018
Generell können Beziehungen aber auch ohne großes Liebesgefühl und Verliebt sein funktionieren.
Ist in unserer Gesellschaft nur nicht mehr so üblich.
Vermittelte Ehen, ohne " romantische Liebe" gibt es ja noch auf der Welt zu genüge.

Es kann wohl so eine Art Freundschaft und Vertrautheit zusammen entstehen..... vllt so etwas in der Art von Kameradschaft.
Nicht jede Ehe, bei der man sich den Partner nicht selber ausgesucht hat, muß zwangsläufig tot unglücklich sein.

Aber es hat wohl eben auch etwas mit der sozialen Prägung und Erziehung und "Erwartung" an die Ehe /Partnerschaft zu tun.

Für mich nicht vorstellbar. Sicherlich für viele hier auch nicht.

Das ist ggf halt der Preiß der Freiheit. Wenn ich die eigene Wahl habe, erhöht es die Schwierigkeit, jemanden fürs gemeinsame Leben zu finden.

Ist von mir hier nur mal so als Nebengedanke angedacht. Muß nicht ausführlich diskutiert werden ;-))
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
01.11.2018
Ich glaube, auch, das "Verzweiflung" da beginnt, wo man sich gar nicht mehr über den "konkreten" Menschen gegenüber freut, sondern einfach nur noch "irgendjemanden" da haben möchte, um nicht allein zu sein.
Ich verbinde die Bezeichnung "xy ist verzweifelt auf der Suche" in erster Linie damit, dass xy in wirklich jedem Menschen halbwegs passenden Alters und Geschlechts einen potentiellen Partner sieht und einen Menschen gar nicht mehr neutral kennenlernen kann.
Verzweiflung ist ein Gefühl, welches wahrscheinlich fast jeder schon mal empfunden hat.
An und für sich ist das nichts, was mich direkt sofort abstoßen würde, warum auch? Schwächen akzeptieren und aushalten (sollte) gehört zum Leben dazu.

Einzig, wenn ich das Gefühl bekomme, beliebig und austauschbar zu sein, sehe ich zu, dass ich Land gewinne.
Allerdings verknüpfe ich das nicht automatisch sofort mit "verzweifelt auf der Suche sein". Nehmen, was kommt entspringt oft genug auch purer Faulheit, Bequemlichkeit, Mitnehmer-Mentalität oder anderem.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
01.11.2018
@Marcie
Vielleicht haben sich dann zwei Verzweifelte gefunden? ;-)
ich kann alles unterschreiben, was ihr über dieses intuitive Erkennen schreibt. Und wundere mich trotzdem etwas:
Es gibt ja Menschen, die in nullkommanichts wieder in einer neuen Beziehung sind. Ich unterstelle mal, dass die mit einer gewissen Vehemenz in das Flirten `reingehen. Bei denen scheint es ja trotz erkennbarem "Wollen" nicht abschreckend zu sein.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
01.11.2018
Die Authentizität fehlt, das Gegenüber verbiegt sich spürbar. Nicht ganz einfach zu erklären, aber man merkt es definitiv.
Wenn jemand offensichtlich alles tut, nur um zu gefallen, bringt mich das automatisch auf Anstand. Einseitige Verehrung würde ich nie wollen, dann lieber etwas Reibung, die erzeugt bekanntlich Wärme... ^^
Danke @dagmar, stimmt, die Geruchsfrage ist ja die Basis und die Spiegelneuronen hatte ich fast vergessen. Ich schätze, dass es zu minimalen Irritationen in einem Gespräch kommen kann, die von den beiden Beteiligten gar nicht genau benannt werden können und die trotzdem zu einem Scheitern führen.

Was mich irritiert: es kommen ja auch so viele Menschen zueinander, die ich jetzt nicht als super-entspannt, gelassen, freundlich, locker bezeichnen würde. Vielleicht sind sie es miteinander... Es bleibt ein individuelles Geheimnis.

Aber genau das interessiert mich ja. Wenn es so individuell ist, ist es dann nicht etwas gemein, so verallgemeinernd zu sagen: "Nur wenn man nicht verkrampft sucht, findet man jemanden." Wo ist die Grenze zu "verkrampft"?