„Lehrte“ (Pseudonym)
Normalerweise fällt es mir super leicht Entscheidungen zu treffen und ich bereue sie eigentlich nie. Dafür, dass das so ist habe ich nichts "getan", dass ist einfach Teil meines Charakters. Aber manchmal fällt es auch mir schwer.
Habt ihr spezielle Methoden oder "Unterstützungsmaßnahmen" um wichtige, schwierige Entscheidungen zu fällen? Ich könnte jetzt eine Pro- und Contraliste schreiben und eine Risikoanalyse machen, aber irgendwie fühlt sich dieses Vorgehen seltsam an. Gibts nicht noch etwas anderes?
„Nienburg/Weser“ (Pseudonym)
Nun... Ich würde verschiedene Vertraute fragen. Nicht, damit sie mir meine Entscheidung abnehmen. Aber andere haben oft ganz neue Ansichten und Ideen zu einem Thema als man selbst.
Besonders wenn man sich gedanklich schon etwas verstrickt hat und den Wald nicht mehr sieht.
- Genügend Zeit für die Entscheidungsfindung nehmen so mindestens ne Woche, damit das Ergebnis nicht von Laune oder Tagesform abhängig ist
- Fit und ausgeschlafen in der Zeit sein, Stressfaktoren minimieren
„Kaiserslautern“ (Pseudonym)
Alles gut überdenken, pro und contra abwägen. Ich würde niemanden um Rat fragen. Jeder sieht die Dinge aus seinem Blickwinkel.
„Meppen“ (Pseudonym)
Auf dein bauchgefuehl hoeren
„Mettmann“ (Pseudonym)
Wenn ich eine wichtige Entscheidung treffen muss, dann mache ich keine Pro-und-Contra-Liste, sondern denke darüber nach, wie die schlimmste Konsequenz meiner Entscheidung aussehen könnte. Dann ist nur noch die Frage, ob ich mit dem Worst-Case leben könnte.
Aus der Antwort ergibt sich dann meine Entscheidung.
Bauchgefühl hört sich gut an, dein Bauch weiss was deine wahren Lebensziele sind, und was deinen Lebenssinn ausmacht, der wählt das, was für dich zielführender ist.
„Halberstadt“ (Pseudonym)
mein Bauch sagt, Kaffee!! und er hat recht.
Mir hilft es immer mich mit anderen zu unterhalten. In der Regel erhält man neue Einsichten und wenn die Unterhaltung etwas länger geht, wird man sich vielleicht auch selbst über die eigenen Wünsche etwas klarer.
Wenn es darum geht, nicht genau zu wissen was das Bauchgefühl sagt: Münze werfen. Meistens ist es so, dass man darauf hofft, dass eine bestimmt Seite oben liegt - man muss sich natürlich etwas Zeit nehmen um die Gefühle zu sortieren bevor man die gelandete Münze betrachtet. Das Ergebnis ist dann irrelevant :) Habe ich allerdings selbst noch nie ausprobiert, hört sich aber sinnig an für mich :)
Als Kopfmensch entscheide ich mit eben diesem .... und habe die Erfahrung gemacht, daß der erste Gedachte bislang immer der richtige war.
„Halberstadt“ (Pseudonym)
niemand entscheidet wirklich rein aus dem Bauch oder Kopf heraus, es ist immer eine Mischung von beiden. Weil wir niemals eine komplett objektive Sicht auf das Problem haben können.
Ich bin ein Bauchmensch. Viele Entscheidungen treffe ich also aus dem Bauch heraus. Wenn ich mir ganz unsicher bin, dann vertraue ich mich meiner Schwägerin an und rede mit ihr darüber. Oder ich frage meinen Bruder um Rat.
Ich habe bis heute wenige meiner Entscheidungen bereut.
Bei einer wichtigen Entscheidung, egal ob Jobwechsel, größere finanzielle Anschaffung oder das Liebesleben betreffend, erstelle ich in Gedanken schon eine Pro- und Kontra-Liste, lasse aber auch meinen Bauch (meine Wünsche) mit einfließen, aber letztendlich entscheide ich meist rational. Es gab nur sehr wenige Entscheidungen, die ich im Nachhinein bereut habe und die betrafen meistens Herzensangelegenheiten. Ich arbeite daran, etwas mehr auf meinen Bauch zu hören.
„Geestland“ (Pseudonym)
Ich bin da ganz bei Emiliana, mir hilft das Gespräch mit Freunden, die beleuchten das Ganze oft nochmal von einer anderen Seite und ich sehe dann oft klarer.
Je nachdem, um was es geht,...
=> trage ich so viele Fakten wie möglich zusammen, um ein möglichst großes Wissen darüber zu haben, ggf. kontaktiere ich einen Fachmann und stelle konkrete Fragen
=> spreche ich mit Freunden über das Thema
=> versuche ich mich in die potentiell neue Situation hineinzufühlen (wie sähe das im Alltag aus, wie würde sich das anfühlen auf Dauer?)
=> lasse ich mir Zeit, breche nichts über´s Knie
=> mache ich mir klar, wie ich die Sachlage rational sehe und was mein Bauchgefühl dazu sagt und wäge dann ab (meistens lasse ich den Bauch entscheiden!)
=> mache ich mir deutlich, dass es meist kein "komplett richtig" oder "komplett falsch" gibt, sondern verschiedene Wege mit jeweiligen Vor- und Nachteilen, mit denen ich dann eben ggf. leben muss
Die pro- und kontra-Liste nutze ich nur noch, wenn ich so gar nicht spüre, was ich eigentlich will. Dabei fällt mir dann nämlich schnell auf, dass ich mit aller Gewalt Argumente für die eine Seite suche und die Argumente für die andere Seite klein rede. Also so ähnlich wie die Münzgeschichte von Emiliana.
„Güstrow“ (Pseudonym)
Mit vertrauten Menschen reden.....auch, um andere Blickwinkel , ggf neue Sichtweisen zu bekommen.
Dann wägen ich "rational" ab....
Und ich achte darauf, was ich träume. Da zeigt sich , was im Unterbewusstsein meine vorrangige Thema ist (Bauchgefühl eben)
Irgendwann entscheide ich dann schnell und mache einfach.
Zumal es nie die "absolut richtige " Entscheidung geben wird.
Ich bespreche schwierige Entscheidungen mit meinem Mann oder alternativ mit meinem Sohn. Wobei mein Sohn eigentlich derjenige ist, der mich am besten kennt und der mir oft allein schon dadurch hilft, dass ihm noch die Leichtigkeit junger Menschen anhaftet, während "wir Alten" oft schon recht verschachtelt und zu "sperrig" denken.
Mir hat ein Vorgesetzter, den ich bei einer schwierigen Entscheidung befragt habe, gesagt: "95 Prozent der getroffenen Entscheidungen sind richtig, die übrigen 5 Prozent mögen falsch scheinen, aber sie sind marginal - und sie dienen dem Lernen."
Zu beurteilen, ob eine Entscheidung letztlich "richtig" oder "falsch" ist, dient meist eigentlich nur die Retrospektive - wir können gar nicht ALLE Folgen abwägen. Und es geht hier ja um Entscheidungen, die eben in ihren Folgen nicht sofort offensichtlich sind, wie zum Beispiel ein Sprung in den Abgrund... ;-)
„Bottrop“ (Pseudonym)
Ich hör einfach auf das was das in mir sagt da lieg Ich immer richtig
"Es geht alles mit Systematik", sagte einst ein Klassenkamarad, den ich nicht leiden konnte, der aber in dem einen Punkt absolut recht hatte.
Als IT-ler verwende ich gewichtete Kriterienlisten. Damit habe ich schon sehr schwere Entscheidungen getroffen, zuletzt zwischen zwei Lebenssituationen. Mag kalt klingen, ist aber bei der Fülle von Pros und Cons, gerade bei Beziehungen, unumgänglich.
Das geht so: Man stellt eine Liste von Kriterien auf, die für die Entscheidung wichtig sind. Diesen Kriterien gibt man eine Gewichtung, meinetwegen zwischen 1 (unwichtig) und 10 (absolut wichtig). Diese Kriterien können durchaus sachlich oder auch sehr emotional sein.
Jetzt nimmt man sich die Lebenssituationen oder Personen, zwischen denen man sich entscheiden will her und überlegt, welches der einzelnen Kriterien in welchem Maße zutrifft, meinetwegen 1 (trifft nicht zu) und 10 (trifft vollends zu). Dann multipliziert man Kriteriengewicht mit dem Maß, mit dem das auf die Lebenssituation / Person zutrifft und addiert das ganze für die Lebenssituation / Person. Die mit der höchsten Punktezahl gewinnt.
Klingt grausam? Ist es auch. Aber man erlebt dabei doch eventuell eine Überraschung, und wenn man dann das ganze rückwärts aufrollt und nachvollzieht, warum dieses oder jenes Ergebnis dabei rauskam, lernt man man auch ein bisschen was darüber, was einem eigentlich wichtig ist.
Und auch ich meine, dass es keine richtigen oder falschen Entscheidungen gibt. Man entscheidet zu einem Zeitpunkt so, wie es einem in dem Moment richtig erscheint. Und ein wohlgemeintes "Hättste mal..." ist Klugschei$$erei, denn das zu einem anderen Zeitpunkt mit anderen Hintergrundinformationen eine andere Entscheidung hätte getroffen werden können ist klar. Hilft dir aber nix.
„Tübingen“ (Pseudonym)
wenn ich ne schwierige Entscheidung zu treffen habe, lebe ich einen Tag so, als ob ich mich für a entschieden hätte und sehe, wie sich das anfühlt und wie meine Laune ist. Am nächsten Tag lebe ich so, als ob ich mich für b entschieden hätte und sehe dann ebenfalls, wie es mir dabei geht.
Meistens ist schon am ersten Tag klar, was mir besser gefällt. Ich gehe nur danach, was meine Laune verbessert - sehr kurzfristiges Denken :), funktioniert aber für mich wunderbar.
Klingt ein wenig seltsam, aber ich gehe aus der "Situation" raus und gedanklich 1 Jahr weiter. Und dann schaue ich auf das "vergangene Jahr" und was sich bei beiden Entscheidungen in dem Jahr geändert hat. Und dann schaue ich welches "Jahr" sich für mich besser angefühlt hat.
Das ist jetzt etwas kompliziert und unverständlich geschrieben, aber ich baue darauf, das ihr versteht was ich meine.
@Füchschen, das ist überhaupt nicht seltsam. Es gibt die sogenannte "Theorie U", danach soll man auch darauf schauen,wie sich etwas - oder man selbst - in ca. fünf Jahren gestaltet bzw. gestalten soll. Unsere Einrichtung macht momentan Workshops für die Mitarbeiter in dieser Richtung.
Patty, ich kenne das auch aus meiner beruflichen Situation, aber für "Branchenfremde" kann sich das erstmal seltsam anhören. (sorry fürs offtopic)
„Metzingen“ (Pseudonym)
WarmHands
Ich finde die Vorgehensweise zwar sehr direkt ausgedrueckt..
Allerdings halte ich sie fuer absolut effektiv