Wechselmodell bei getrennten Eltern

in „Rundum Leben“

Zu diesem Thema gibt es 120 Antworten

Liebes *.*:*,
hier laufen einige Informationen durcheinander. Ich denke, es wird gut sein, wenn du hier zwischenmenschliche Erfahrungen austauscht, dir die Rechtsberatung aber bei einem versierten, auf Familienrecht spezialisierten Anwalt holst (wenn das Geld knapp ist, kannst du dir ggf. einen Beratungs- und später PKH-Schein beim zuständigen Amtsgericht organisieren).
Nur so viel ganz kurz: das Familiengericht wird in so einem Fall mit hoher Wahrscheinlichkeit einen Verfahrens(nicht Verhandlungs-)beistand bestellen. Und die Bestellung eines Solchen ist übrigens altersunabhängig, nur muss ab 14 Jahren die Meinung des Kindes stärker miteinbezogen werden (allein ausschlaggebend ist sie allerdings nicht). Ich arbeite selbst als Verfahrensbeistand (früher "Anwalt des Kindes" genannt) und habe übrigens auch schon Ungeborene vertreten. Und ein alleiniges Aufenthaltsbestimmungsrecht gibt es nicht quasi gratis zur Trennung dazu, sondern immer nur auf entsprechenden Antrag hin. Soviel hierzu.
Aus meiner Sicht hast du bisher sehr umsichtig (re-)agiert. Das Thema erst mit den Kindern und erst dann auch mit dir zu besprechen, hätte mir als Verfahrensbeistand die Nackenhaare auf senkrecht gebürstet. Und die Entfernung, die zu kleine Wohnung und das Parken bei den Großeltern sind in der Tat weitere relevante Punkte. Es dürfte leichter für den Kindesvater zu verkraften sein, mehr in die Nähe der Kinder zu ziehen, als dass man Kindern so viel mehr Fahrerei zumuten sollte. Ausreichend Platz ist umso wichtiger, je älter die Kinder werden. Und nicht Großeltern haben ggf. ein Recht auf Umgang mit den Kindern, sondern die Kinder ein Recht auf Umgang mit den Großeltern ... so sie (!) es denn wollen. Die Kinder sind es, die im Fokus stehen!
Ansonsten guck mal hier (ich hoffe, die links gehen, sonst schicke ich sie dir noch mal per pm): https://www.zdf.de/suche?q=wechselmodell&synth=true&sender=Gesamtes+Angebot&from=&to=&attrs=&abName=abtest-2019-04-23&abGroup=gruppe-a und https://www.verfahrensbeistand-bag.de/infos-fuer-kinder-und-jugendliche/was-tun-wir-fuer-dich.htm und https://www.verfahrensbeistand-bag.de/infos-fuer-kinder-und-jugendliche/kinderflyer.htm oder (je nachdem, wie alt deine Kinder sind) auch noch mal hier: https://www.berythhardt.de/das-buch.html Und wenn's dann noch Fragen gibt, gib Laut (ich hab da sonst auch noch ein paar ratgebende Familienrichter und "Jugendamtler"an der Hand"). Und nun atme erstmal tief durch; so von weit weg und außen betrachtet, stehen deine Chancen nicht schlecht. ;-)

„Verden“ (Pseudonym)

Danke für den lieben Zuspruch , der mich hier erreicht. Das tut gut. Ich werde mich melden bei denen , die es mir angeboten haben, sollte es nötig sein...ich warte aber jetzt erstmal den Donnerstag ab. Ab Sonntag sind meine Süßen erstmal wieder bei mir...ich freu mich da einfach erstmal drauf und versuch das zu genießen. Ich denke, ich hab den richtigen Weg eingeschlagen und mehr kann ich nicht tun.


Die JAMitarbeiterin empfahl mir das 3/2 Tage Wechselmodell ebenfalls für den Übergang, bis der Papa seine äußeren Umstände soweit geregelt hat, dass er in der Nähe wohnt und die Kinder ihr sozialen Umfeld , was eben hier und an der Schule angesiedelt ist, pflegen können...außerdem ist ein Schulweg von insgesamt einer Stunde definitiv zu lang...von mir aus sind es ja schon 25 Minuten..., sollte er weiter auf das Wechselmodell bestehen, müssen erst die Rahmenbedingungen stimmen, von dieser Position weiche ich auch nicht ab, egal, was man mir da unterstellen mag...ich finde diese Möglichkeit eine gute für den Übergang...so hätte ich fest planbare Tage für mein Studium und die Arbeit...und er könnte seine berufliche Situation über Homeoffice lösen...die Kinder könnten ihre Freunde an den Tagen bei mir pflegen und ihrem Sport nachgehen...Dieses Wechselmodell ist im Übrigen, gerade bei jüngeren Kindern das bessere und wird sogar empfohlen...und meine Kinder waren ja damals noch klein, als das Thema aufkam- Wie gesagt, wir lebten über 8 Jahre nur den WE Umgang mit dem Vater...das kann er nicht von heute auf morgen, weil es ihm so reinpasst, umwerfen...was langfristig wird , das können wir ja besprechen und dann planen.

Ab jetzt wäre es mir lieb , wenn es sich weiter im Thread nur noch um den Erfahrungsaustausch handeln würde...ich bin für weitere Ideen und Erfahrungsberichte dankbar und offen.

„Stolberg“ (Pseudonym)

Ich geb, Anwalt, kurz meinen Senf dazu: Sobald Eltern beim AmtsG um Umgang u Co. streiten, wird ein Verfahrenspfleger fürs Kind bestellt. Das Wechselmodell ist ja derzeit recht „in“. Aber: was wollen die Kinder? Läßt sich das feststellen? Und wie funktioniert alles realen Leben? Mit Schule, Sport, Freunden? Ich mach das jetzt schon recht lange, Kontinuität und Verläßlichkeit ist letztlich das einzige, was sich seitens der Eltern organisieren läßt.

„Verden“ (Pseudonym)

Ich hoffe, dass es dazu nicht kommt...in Tübingen gibt es den sogenannten Tübinger Weg, Beratung und Mediation beim JA , dann erst Amtsgericht...anders geht es hier meist nicht. Mal sehen...ich hoffe noch auf eine einvernehmliche Lösung.

„Verden“ (Pseudonym)

Ich klinke mich hier jetzt erstmal aus...macht mich ziemlich schalu das Thema. Habt dank für eure Beteiligung.

Welcher Mensch will denn ständig in so einem schnellen Wechsel leben? Nirgends richtig ankommen

Das klingt in meinen Ohren total bescheuert!
Wenn Kinder dreimal die Woche nach der Schule zu Oma zum Mittagessen gehen, bekommen sie demnächst auch noch nen Dachschaden, denn als Routine bezeichnen wir nur alles was über 6 Tagen am Stück liegt?

Es ist ja nicht so, als wenn ein halbjährlicher Schulwechsel o.ä. anstünde. .. und selbst dann: was machen eigentlich Kinder von Eltern im diplomatischen Dienst? Alle für den Rest ihres Lebens gestört, weil sie in der Kindheit 15-20 Mal umgezogen sind?

„Verden“ (Pseudonym)

kurzes Update: Gespräch beim JA lief ganz gut. Blieb noch alles recht neutral, Man hat aber dem Vater meiner Kinder Nahe gelegt, sich außergerichtlich mit mir zu einigen , da sein Verhalten in den letzten Wochen ihm in einem Prozess nicht positiv ausgelegt werden würde und er das Aufenthaltsbestimmungsrecht recht wahrscheinlich dann an mich verlieren würde. Ich derweil bin nun einem örtlichen verein beigetreten für Alleinerziehende Mütter und Väter , wo es auch Beratung und zu Rechtlichem , Umgang, Wechselmodell und Finanzen gibt, ebenso Gruppenabende zu den jeweiligen Themen. Die Beratung war sehr einfühlsam und konnte mir meine Ängste ein wenig nehmen. Mein Ex hat nun auch zugegeben, dass es ihm auch sehr um den Unterhalt geht Der Umgang ist jetzt für die nächsten Wochen strikt geregelt, er musste das auch unterschreiben. Ich kann nun aufatmen und mich nun in ruhe auf die neue Situation einstellen. Auch darf er vorerst nichts an den Unterhaltszahlungen verändern , bis wir nicht offiziell beide einem WM zugestimmt haben, selbst wenn er es jetzt schon "durchboxt" muss er das dann auf seine Kosten tun und darf mir nichts kürzen .

Allgemein hab ich mich über das WM jetzt schlau gemacht und an sich finde ich es echt gut. Gerade weil wir zwei Jungs haben, die brauchen ihren Papa besonders. Der Austausch in der Gruppe tat mir gut und auch die Aussicht, dass ich beruflich nicht sofort alles über Bord schmeißen muss, sondern das da dann auch Hilfen in Form von Wohngeld und Bonuskarte zu bekommen sind und er mir einen Nachteilsausgleich( der halbe Kinderunterhalt vom jetzigen) zahlen muss und in unserem Fall, da ich ja die gesamten Schulkosten der Schule unsere Kinder trage und alles , was eben da dazu gehört, auch das Kindergeld. Es wird also mit ein bisschen aufstocken machbar sein. Das beruhigt mich doch sehr. Auch, dass er vorerst nichts an den Unterhaltszahlungen verändern darf, bis wir nicht offiziell beide einem WM zugestimmt haben selbst wenn er es jetzt schon "durchboxt"....das muss er dann auf seine Kosten tun und darf mir nichts kürzen.


Für meine Kinder freu ich mich, dass sie nun mehr von ihrem Papa haben können...ihnen ist er ja ein guter Vater. Das hatte ich mir ja immer gewünscht. Nächste Woche gehen die Gespräche in die nächste Runde, aber erstmal jeder einzeln...dann erst zusammen. Es wird sich also noch einige Wochen hinziehen..und ich muss jetzt ein wenig das Loslassen üben...ich merke, es ist schon ein Unterschied, die Kinder eigentlich immer, bis auf die PapaWE bei mir zu haben und nun ist eine Woche lang die Wohnung leer...irgendwie war ich da noch nicht so weit und hab ein wenig Herzschmerz...aber daran werde ich mich schon gewöhnen, dass es den Kinder gut geht ist mir wichtiger.

„Lüneburg“ (Pseudonym)

Hey schön zu lesen das sich langsam alles zu finden scheint und das WM nun doch in geregelten Bahnen ablaufen kann.

Ich freue mich sehr für Dich, Frau "Drei Sternchen"
und finde es weiterhin phantastisch, das Du nicht gleich konsequente Ablehnung zeigst.
Vermissen kannste die Kids ja auch, und, wenn ihr Euch einigt, darfst Du trotz vermissen, sich ein bissl mehr Zeit für Dich genießen 😉
Sich professionell unterstützen zu lassen ist mutig, aber richtig klug. 👍

„Schwedt/Oder“ (Pseudonym)

Meine, nobody's perfect. Gerade in so einer Patchwork-Getrennte-Familien-Wir-Müssen-Sich-Widerstrebende-Interessen-Unter-Einen-Hut-Bringen-Es-Geht-Auch-Um-Geld-Situation.

Ich finde es super, dass ihr unter Mediation miteinander redet, dass sich alles findet und das ihr beide versucht eure Emotionen ein bißchen zu überdenken, bevor ihr sie "rauslasst", auch wenn sie vielleicht intensiv sind.

Und das ihr beide gute, liebende Eltern seid und eigentlich nur das beste für eure Kinder wollt, ist ja das wichtigste. Alles andere wird sich finden.

Ich drücke euch beide Daumen. :)

„Weyhe“ (Pseudonym)

*, ich wünsche Euch von Herzen, das Ihr für Euch alle und besonders im Sinne der Kinder eine Lösung findet.

„Wittmund“ (Pseudonym)

@*.*:*
Ich habe bisher nur mitgelesen, da ich nichts Sinnvolles zum Thema beitragen konnte.
Das klingt alles schon viel zuversichtlicher und du selbst deutlich weniger beunruhigt, was mich freut. Ihr (Du und dein Ex-Partner) macht das, glaube ich, insgesamt ziemlich gut und seid euren Kindern fürsorgliche Eltern, auch dann, wenn ein Konflikt auftritt. Gutes Gelingen euch allen vier bei den Herausforderungen, die sich euch stellen !

„Verden“ (Pseudonym)

Hi ihr Lieben,

danke für eure Wünsche. Wir werden es sehen. Gerade zeigt er sich wenig einsichtig. Aber mal sehen.

„Verden“ (Pseudonym)

Tja, wer lügt und dreckige Wäsche wäscht um die eigenen Belang durchzusetzen kommt offenbar weiter :(...wieder vier Wochen weiteres Theater....ich hoffe weiter aufs Karma...auf diese Stufe begebe ich mich nicht, ich hoffe , meine Nerven halten das durch :/

„Lüneburg“ (Pseudonym)

Ich drücke dir dafür die Daumen.

„Leonberg“ (Pseudonym)

Sternchen... ohne dich jetzt nach Details ausquetschen zu wollen.... hast du da eigentlich nen Anwalt eingeschaltet? Habe es grad nicht auf dem Schirm mehr... wenn nicht wäre es vielleicht eine Überlegung wert. Ich denke immer noch das du rechtlich die besseren Karten hast.

„Verden“ (Pseudonym)

Am Donnerstag hab ich eine Rechtsberatung. Ja. Aber schön ist es nicht :(. Ich bin erschüttert, welche menschlichen Abgründe sich da auftun bei einem Menschen, von dem man dachte, man kennt ihn....der einzige Vorteil ist, dass ich mir zumindest sagen kann, dass ich es versucht habe. Aber nun ist für mich eine Grenze erreicht, Lügen, um mich absichtlich in einem schlechten Licht dastehen zu lassen, das geht dann zu weit. Ich bin einfach richtig enttäuscht. Vor Gericht würde dann eh die Wahrheit rauskommen, aber ich bin erschüttert, dass es überhaupt soweit kommen muss....

„Verden“ (Pseudonym)

ja, ich kann langsam auch nicht mehr :(. Er hat die Kinder einfach ohne mein Wissen auf sich umgemeldet. Behält einfach Teile vom Unterhalt ein und bringt mich damit in Schwierigkeiten und nun lügt er auch noch. Ich bin durch damit. Auf solch ein Niveau mag ich nicht gehen. Dieser Mensch ist für mich unten durch...und damit hat er was geschafft, was bisher kaum einer geschafft hat.

„Lutherstadt Wittenberg“ (Pseudonym)

Oh Mann, das ist ja schrecklich! Und das wo Du ihm so entgegengekommen bist! Nur gut, dass Du die Rechtsberatung angehst.

„Verden“ (Pseudonym)

ja, schrecklich ist das richtige Wort. Es fühlt sich immer noch alles so surreal an...es will nicht in mein Hirn. Ich glaube, am Ende dieser Sache bin ich komplett ergraut aufm Kopf:/, so einen Nervenkrieg hab ich bisher noch nie gehabt in meinem Leben.

„Burg“ (Pseudonym)

@Sternchen
Lass dich nicht provozieren, bleib standhaft, wachsam, absolut sachlich und (vor allem nach außen hin) immer ruhig. Zeig den beratenden Beteiligten ganz deutlich, dass du die Kinder nicht instrumentalisieren willst und stelle heraus, dass das Ganze völlig plötzlich kam.
Er hat unter Garantie Beweggründe und irgendeinen Plan, der aber wahrscheinlich nach hinten losgehen wird, solange du jetzt nicht irrational handelst oder dich aus Panik zu Reaktionen hinreissen lässt.
Vor allem würde ich die Kommunikation unter 4 Augen oder auch über technische Medien wie WA komplett einstellen. Alles nur noch unter Zeugen, die dir gut gesonnen oder zumindest neutral sind.
Du rockst das!

„Senftenberg“ (Pseudonym)

Ich lese hier "nur" mit, weil ich nicht wirklich etwas Sinnvolles beitragen kann, glaube ich. Mich berührt das sehr und ich finde es auch echt schrecklich, was da abläuft. Insbesondere weil ich wirklich rauslese, dass du dich unglaublich bemüht hast und bemühst und anscheinend mehr als nur gegen eine Wand läufst. Ich hoffe also, du lässt es nicht allzu nah an dich ran, sofern dir jemand Gegenteiliges vorwirft.

„Oberkirch“ (Pseudonym)

"*.*:* Heute, 18:28
ja, ich kann langsam auch nicht mehr :(. Er hat die Kinder einfach ohne mein Wissen auf sich umgemeldet."


Dass er das nicht durfte, ist, so glaube ich, relativ wahrscheinlich. Ich frage mich aber, ob das die Behörde, das Einwohnermeldeamt überhaupt hätte tun dürfen?! Vor einer Anmeldung kommt eine Abmeldung und ich meine fast, dass DU das hättest tun müssen, damit die Behörde ummelden darf, bzw. dass sie deine (schriftliche) Zustimmung bzgl. deines Teils des Sorgerechtes (alternativ ein Beschluß des Familiengerichtes) benötigt hätten. Also meines Erachtens müsste man zunächst an die Einwohnermeldebehörde herantreten und verlangen, dass sie ihren unrechtmäßigen Verwaltungsakt zurücknehmen. Aber natürlich ist das klug das mit dem Rechtsanwalt abzuklären, zumal ich mir da natürlich auch nicht sicher bin.