„Würselen“ (Pseudonym)
So lautet der Titel einer Sendung, die sich meine Freundin angeschaut hat und die Heute Thema bei uns war.
Da geht es wohl darum, dass Mitarbeiter und auch der Chef einer Firma, ihre Gehälter offen darlegen müssen.
Über die Höhe der Gehälter von mir und meinem Mann, bzw. über unsere private finanzielle Situation, wissen gerade mal eine Handvoll uns sehr nahe stehender Menschen Bescheid und das soll auch so bleiben.
Wie ist Eure Meinung zu dem Thema?
Redet ihr offen, im Familien/Freundes.- und/oder Kollegenkreis, über Gehälter/Finanzen, oder ist das ein Tabu für Euch?
Edit: Ergänzung.
„Bernburg“ (Pseudonym)
Ich habe bisher die Folgen der Serie gesehen. Sie zeigt, warum man in seinem Arbeitsvertrag verpflichtet wird, nicht offen über sein Gehalt zu sprechen. Man erfährt plötzlich, wie teilweise "ungerecht" die Gehälter verteilt werden. Und diese Erfahrung kann nur Unfrieden, aber vor allem Unzufriedenheit stiften.
Mit welcher Motivation geht man ab da zur Arbeit und verrichtet sie weiterhin bestmöglich?
Noch demotivierender finde ich die Aktion, dass die Mitarbeiter, nachdem sie erfahren haben, was die Kollegen und Chefs verdienen, ihr Wunschgehalt aufschreiben sollen. Es ist klar, dass man nicht allen Wünschen nachkommen kann und will. Dadurch entsteht meiner Meinung nach noch mehr Unzufriedenheit, die niemandem nützt.
„Würselen“ (Pseudonym)
Ich habe die Sendung bisher nicht gesehen und kenne sie nur aus den Schilderungen meiner Freundin, aber es bestätigt genau das, was Du hier schreibst.
„Bernburg“ (Pseudonym)
Ich habe gerade auf RTL-Now ( http://rtl-now.rtl.de/was-verdienst-du.php ) geguckt, ob man sich noch eine Folge kostenlos angucken kann. Aber sie sind leider alle länger als eine Woche her und dann würden sie 0,99 Euro kosten, wenn man sie sehen möchte.
„Würselen“ (Pseudonym)
Da schaue ich nachher mal rein, Danke für den Link!
„Bernburg“ (Pseudonym)
Bitte :-)
Mein Freund weiß was ich verdiene und umgekehrt. In der Familie und im Freundeskreis wurde teilweise schon darüber geredet und dann mache ich auch Angaben, wenn ich gefragt werde. das hat noch nie Anlaß zu Neid oder Streit gegeben.
Ich gehe aber nicht her und werfe ungefragt mit Ziffern um mich. Ist ja auch nicht da wichtigste an einem Menschen.
„Delmenhorst“ (Pseudonym)
ehegatte, sowie auch meine wenigkeit arbeiten beide im öffentlichen dienst...
mit ein wenig hirn kann man in jeder tabelle des öffentlichen dienstes, die gehälter nachlesen.....
persönlich habe ich noch nie ein grosses geheimnis aus meinem verdienst gemacht........
sofern mich jemand fragt, antworte ich darauf.......
anlass für neid oder streit war die gehaltsdebatte noch nie....
ich beurteile menschen nicht nach ihrem sozialen stand, oder monatlichem einkommen....
aber natürlich bietet dieses thema, aufgrund des gefälles innerhalb einer firma, sicherlich zündstoff........
und auch im öffentlichen dienst gibt es "altfälle", die locker 500-600 € mehr verdienen, aufgrund einer lohnsicherung aus einer tätigkeit, die schon jahre nicht mehr ausgeführt wird......bei derzeitiger gleicher tätigkeit.......
leider nimmt auch die thematik, befristete arbeitsverträge, immer mehr bei uns zu....
und aus diesem thema entsteht viel zündstoff....
geht los mit lehrgängen, die jemand befristetetem nicht zustehen u.s.w.
„Sangerhausen“ (Pseudonym)
Genau, so wie Crazyshine handhaben wir das auch zu Hause. Meine Eltern sagen, was sie an Rente bekommen, mein Bruder und ich liegen gleich mit 12T€ im Jahr. Was soll man da noch verheimlichen. Anders ist es vielleicht in Familien, wo die Berufe sehr unterschiedlich sind, z.B. einer Bankdirektor und der andere Busfahrer. Wobei ich glaube, auch da würden wir in der Familie offen sein. Neid haben wir nicht untereinander. Und was die Sendung betrifft, ja, wenn die gleiche Arbeit gleich entllohnt wird, ist das fair. Dafür muss man kämpfen. Aber dass der Chef mehr bekommt muss auch allen klar sein. Es hängt ja auch mit der Qualifikation zusammen.
„Würselen“ (Pseudonym)
In unserer Familie, wissen meine Eltern und meine beiden Geschwister was mein Mann und ich verdienen.
Im Freundeskreis sind es 2 Personen die unsere Gehälter kennen, in meinem Kollegenkreis - Bankgewerbe - wird über Gehälter überhaupt nicht gesprochen, bzw. es ist untersagt.
„Unterhaching“ (Pseudonym)
Ach , damit habe ich kein Problem und kein Geheimnis. Ich sag immer: Arm aber glücklich! :-) Ich arbeite als Erzieherin an einer Grundschule und wir haben leider alle nur wenig Stunden Verträge. Langfristig muss ich mich woanders bewerben. Mein Familie-bis hin zur Oma, Tante -alle wissen was ich verdiene , Kollegen natürlich auch , Freunde ebenso. Wir wissen sowas voneinander und finden das normal, wir neiden uns auch nichts. :-)
„Wolfsburg“ (Pseudonym)
Wir reden in meiner Familie sehr offen über Geld, alles ohne Neid oder Missgunst. Von zwei Freundinnen kenn ich den Verdienst auch, weil wir offen bei diesem Thema sind.
In meinem Beruf allerdings würde ich mir manchmal mehr Verschwiegenheit bei dem Thema "Was verdienst du" wünschen. Bei uns wird "leider" immer mal wieder über das Entgelt gesprochen und führt nicht immer zu einer positiven Stimmung. Wie wie Zaubersub schon schrieb, besteht im öffentlichen Dienst Bestandsschutz und wenn man mitbekommt, mit welcher Summe eine Kollegin am Monatsende entlohnt wird und was sie dafür den Monat über geleistet hat, da wird einem manchmal übel. Mein persönliches Fazit: Ich möchte nicht von allen Menschen wissen, was sie verdienen....
„Wiesbaden“ (Pseudonym)
Was verdienst du? Dazu gibt es an aussenstehende nur eine Antwort: Das geht dich einen Dreck an.
Ich habe auch mal ein halbe Stunde dieser Sendung gesehen. Nach der Offenbarung der Gehälter herrschte große Unzufriedenheit und ich will nicht wissen, wie sehr das Betriebsklima in der Folge zerstört war.
Bei uns gibt es eine Klausel im Arbeitsvertrag, die mir verbietet mit Kollegen über mein Gehalt zu sprechen, woran ich mich auch bis jetzt gehalten habe. Auch im Freundeskreis rede ich nicht normalerweise nicht über mein Gehalt, die genaue Höhe wissen bei mir nur ganz vereinzelt Freunde bzw. Familienmitglieder.
„Neu-Ulm“ (Pseudonym)
Da ich selbständig bin ist es für mich kein Tabu Thema.
Mein Stundenlohn ist ja sozusagen "öffentlich" .
Den Rest darf man sich gerne zusammenreimen.
Über meine private finanzielle Situation wissen aber nur wenige bescheid.
Ich neide nicht, im Gegenteil, ich freue mich mit anderen, wenn es ihnen gut geht :-)
„Würselen“ (Pseudonym)
In unserem Familien/Freuneskreis, war das Thema Gehalt und Finanzen nie ein Thema, bzw. es hat kaum jemand danach gefragt, oder drüber geredet.
Vielleicht liegt es daran, dass ich da eher verhalten drauf reagiere.
Wir haben einige Freunde die in gehobenen, bzw. akademischen Berufen arbeiten und da sieht man natürlich an ihrem Lebensstil, dass sie entsprechend viel verdienen.
Neid kennen wir in dem Zusammenhang auch nicht, alle die wir kennen müssen hart für ihr Geld arbeiten und haben es sich redlich verdient... im wahrsten Sinne des Wortes. :-)
Ich gehöre zu den Besserverdienern. Ich verdiene Besseres. :-)
Wir wissen in unserer Firma eh, was wer verdient, wir sind an den TVöD angelehnt. In Sozialberufen wird sowieso eher schlecht bezahlt, da sitzen wir alle in einem Boot. Dass nicht über Gehälter gesprochen wird, liegt allein im Interesse des Arbeitgebers, das System funktioniert ganz gut, wie ich euren Posts entnehmen kann.
In unserer Familie ist es normal, dass man vom anderen weiß, was er verdient, und ich hab auch schon für jeden die ESt-Erklärung gemacht.
Es steht doch jeder an dem Platz, den er bisher erreichen konnte, und etwas Glück gehört auch dazu. Ob man glücklicher ist, wenn man mehr verdient als andere, lasse ich dahingestellt sein.
„Uelzen“ (Pseudonym)
In der Sendung fehlte das Wesentliche, nämlich eine Stellenbeschreibung, aussagekräftige Geschäftsbilanzen sowie die Schul- und Berufsausbildung inklusive soziale und berufliche Entwicklung der Beschäftigten.
Ich hab da mal reingezappt. Ein Geschäftsführer, der behauptet, dass 0 € im Monat für ihn übrig bleiben, klingt wenig glaubhaft auf mich. Ich selbst hätte als Komparse bei der Seifenoper nicht mitgewirkt.
„Moers“ (Pseudonym)
@alphamännchen, ....ich hab da mal reingezappt.....
ich hab die sendung nicht gesehen , aber ich hab etwas erfahrung mit geschäftsführern und der leitung von firmen.
wenn geschäftsführer angestellte sind , bekommen sie meist ein garantiertes festgehalt und gegebenenfallst erfolgsprämien .
ist ein geschäftsführer gleichzeitig inhaber , kann es tatsächlich mal passieren , dass er 0,- € oder sogar minus in einem oder zwei monaten macht .
wenn das geschäft gut läuft und er es richtig führt , bekommt er sein geld aber in den anderen monaten doppelt .
„Leverkusen“ (Pseudonym)
Öffentlicher Dienst, da ist das nicht so das Geheimnis weil jeder es quasi nachschauen kann und sich zusammenreimen kann wer was ungefähr verdient. Ich habe kein Problem darüber zu sprechen, meine Familie und meine Freunde wissen es teilweise auch, da wir schon mal darüber gesprochen haben.
„Suhl“ (Pseudonym)
ich sehe die sendung auch als chance. gerade frauen werden ja oftmals geringer bezahlt als die kollegen, trotz gleicher arbeit. so hört das vielleicht endlich irgendwann auf...
„Idar-Oberstein“ (Pseudonym)
das Stillschweigen ist ein Privileg das die Deutschen Pflegen, in keinem anderen Land wird so ein Zirkus um das Gehalt gemacht, so habe ich es mal bei einer Reportage im Radio gehört. Ich habe immer über mein Gehalt geredet in meinem Dunstkreis... warum auch nicht?
jetzt sieht es anders aus da ich Selbständig bin habe ich kein festes Fix Einkommen aber ich rede auch jetzt über Geld und Aufträge die rein kommen.
„Rhein-Mailn“ (Pseudonym)
SNATCH es ist aber auch typisch deutsch, wenn einer mehr verdient oder gar viel, dann geht es los mit dem Neid.
„Eschborn“ (Pseudonym)
Bei uns ist der Verdienst je nach Beruf festgelegt ist, weiß jeder im Betrieb genau darüber Bescheid, was der andere an Gehalt bekommt. Das hat bei den Effekt, daß wir z.B. SozPäds in der letzten Niederlassung in der ich arbeitete, uns einig waren: Unser Gehalt ist zwar eine riesen Schweinerei, doch das Gehalt der Niederlassungsleitung ist im Vergleich zu dem Streß so gering, daß wir die Stelle niemals anstreben.
Wie wahrscheinlich alle Menschen im sozialen Bereich verdiene ich auch viel zu wenig. So halte ich es nur für sinnvoll, dieses öffentlich zu halten. Erst dann könnten sich die KollegeInnen mal zusammentun und für mehr Geld eintreten. Was soll die die Verheimlicherei? Wäre alles offen, müßten auch die Gehälter gerechter sein.
„Idar-Oberstein“ (Pseudonym)
Absolut Deutsch da gönnt der eine dem anderen nicht den Dreck unter den Fingernägel.