@milchstraße Du sprichst mir so sehr aus der Seele. Ich habe bei allen deinen Beispielen genickt.

"Kritik, die evtl. nicht nur an der Oberfläche kratzt oder die Eissortenwahl betrifft, wird unter vier Augen geäußert. "
In meinen Augen ein wichtiger Punkt: Für mich darf es in einem harmonischen Miteinander Kritik geben. Für einige darf es das nicht. Aber ich finde auch, dass das unter "4-Augen" gehört, nicht in die Öffentlichkeit. Das mußte ich auch erst lernen, aber das ist eine Frage des Respekts einander gegenüber. Damit "Kritik üben" funktioniert, muß man sich der grundsätzlichen Loyalität der Person sicher sein und das ist man halt nicht, wenn man das Gefühl hat, der andere würden einen auf Basis der eigenen Schwächen irgendjemand anderem "ausliefern".

"sich im Kreis drehende Diskussionen abkürzen kann, weil man spürt, dass das Gegenüber gerade eigentlich gerne in den Arm genommen werden möchte"
In einer Beziehung unendlich weises Wissen. ;)

Wenn du ein Mann wärst, würde ich dich jetzt daten wollen. *lach*

Naja bei einer Diskussion geht es um Gegensätze. Diese wird man aber schlecht vertreten, wenn man wenig Engagement besitzt. Ich denke ein bisschen sticheln um den anderen aus der Reserve zu locken ist verbal schon erlaubt. Runter machen ist für mich etwas ganz anderes, aber auch da sind die Empfindungen anders.

Respekt gehört für mich unabdingbar zur Harmonie, aber umgekehrt gilt das nicht. Ich kann jemanden sehr gut respektieren (bzw. ihm Respekt entgegen bringen), auch wenn ich diesen Menschen nicht zum Freund/Kumpel/Partner/Teamkollegen/Chef/Wasauchimmer haben wollte - wenn man es sich denn aussuchen kann.


Harmonie bedeutet für mich vermutlich etwas sehr ähnliches, wie für dich, Hanna, zumindest erscheint es mir so.

Für mich gehört da unterschiedliches dazu, z.B.
- dass man respektvoll miteinander umgeht (siehe oben),
- dass man sich gegenseitig gut dastehen lässt in der Öffentlichkeit oder generell vor anderen, sprich: Kritik, die evtl. nicht nur an der Oberfläche kratzt oder die Eissortenwahl betrifft, wird unter vier Augen geäußert.
- Man hat ähnliche Werte und stimmt in essentiellen Entscheidungsfragen von vornherein überein, dadurch ergeben sich deutlich weniger Reibungspunkte und so gerne ich auch diskutiere oder - wenn es mir nötig erscheint - auch mal streite, lieber ist es mir ohne Streit. Eine ähnliche Streitkultur zu haben, hilft auch unheimlich. :-)
- Harmonisch ist es für mich, wenn das Geben und Nehmen von selbst ausgewogen ist und ich mich nicht darum kümmern muss;
- wenn ich gerne mal mit in das Restaurant gehe, wo der andere hin wollte, weil ich weiß, dass es beim nächsten Mal umgekehrt sein wird, ohne dass ich vehement darauf poche;
- wenn es sowohl Kompromisse, die keinem von beiden weh tun, geben kann, als auch vollständig den Wünschen des einen, bzw. des anderen entsprechend (siehe auch das "Orangen-Ding" der zwei Schwestern, wer es noch nicht kennt: http://beratungswiese.de/mediation/zwei-schwestern-eine-orange/ );
- wenn man sich so gut kennt, dass man weiß, wie man eher langatmige oder sich im Kreis drehende Diskussionen abkürzen kann, weil man spürt, dass das Gegenüber gerade eigentlich gerne in den Arm genommen werden möchte, bzw. hören möchte, wie toll er ist (um auf die Klischees auch noch kurz zu sprechen zu kommen ;-) ).

@Sunny <3 <3 <3 *knuddel*

Wenn es in einer Diskussion nur darum geht sich gegenseitig runter zu machen mag das manch einen anspringen lassen, ich finde Respektlosigkeit ein No Go.

Hanna, das ist sicher unterschiedlich. Aber darum verbindet man sich dann ja mit Leuten die ähnliche Vorstellungen vom Miteinander haben.
Mit dir mag ich sehr gerne diskutieren weil Du genau diese Voraussetzungen brauchst um fair und harmonisch zu diskutieren.

Ok, dass dies auf einander aufbaut kann ich verstehen, aber es ist für mich eben nicht das Gleiche.

"ShadowCop, für MICH bedingt Harmonie den Respekt."

Ja, ich glaube, für mich auch. Aber - glaube ich - auch nicht für jeden.

ShadowCop, für MICH braucht es für Harmonie den Respekt.

harmonie ist für mich wohlfühlen

Daher frage ich ja nach. Also ist für dich beides das Gleiche?

Habe ja "für mich" geschrieben, falls Du Bezug auf meinen Satz nimmst.

Wenn Harmonie im Grunde Respekt wäre, wieso gibt es dann beide Wörter?

Für mich ist Harmonie gegenseitiger Respekt, Augenhöhe und einander ausreden lassen und zuhören.

@Waldelfe
Hätte ich früher auch gedacht, langfristig funktioniert das auch meist nicht.

Besser als Die Artemis kann ich es nicht ausdrücken.
Harmonie hat für mich mit "Frieden" zu tun.
Möglicherweise unterschiedliche Ansichten und Meinungen, die aber gegenseitig toleriert werden. "Friedliche Koexistens"...
Im Gegensatz zu @ freche wäre mir sexuelle Harmonie ohne intellektuelle Harmonie nicht möglich, denke ich.

Für mich bedeutet Harmonie, sich auf Augenhöhe zu begegnen, ähnliche oder gleiche Werte zu haben und vor allem, sein Gegenüber mit Respekt zu behandeln. Das bedeutet aber für mich nicht, dass man nicht auch unterschiedlicher Meinung sein kann oder nicht Diskussionen führen kann. Es bedeutet viel mehr, dass man auch in Diskussionen nicht den Respekt vor dem Gegenüber verliert und auch andere Meinungen gelten lassen kann, wenn man nicht auf einen gemeinsamen Nenner kommt.

Spätestens in einer kontroversen Diskussion zeigt sich für mich, ob ich mit meinem Gegenüber harmoniere oder nicht. Da macht der Ton die Musik und wenn die "Musik" nicht stimmt, beende ich die Diskussion.

Für mich bedeutet Harmonie, dass man trotz gegensätzlicher Ansichten zu einer Gemeinsamkeit oder Lösung findet.

Edit: Silas war schneller und hat die besseren Worte gefunden ... ;)

Was ist "für mich" Harmonie?
Es wäre ein zustand in dem ich mich mit meiner Partnerin sehr gut verstehe und ergänze, wen wir es geschafft haben miteinander aus zu kommen, gemeinsame Interessen zu teilen und die nicht gemeinsamen zu respektieren.
Wen wir offen und ehrlich miteinander umgehen können ohne uns gegenseitig zu verletzen. Wen jeder das aus der Beziehung gewinnen kann was er braucht und keiner mit seinen Bedürfnissen zu kurz kommt! Ein Gleichgewicht aus geben und nehmen, Freiraum und halt, Leidenschaft und Respekt...

Es ist nicht einfach in Worte zu fassen wie ich es sehe oder empfinde aber ich glaube das hier geschriebene kommt der Sache so recht nahe.

Ich glaube, da wird es keine einheitliche Definition geben.
Wird eher so sein, wie beim individuellen Musikstil.
Von Klassik bis Freejazz, Pop bis Punk , Salsa bis Metal.
Selbst "Disharmonien" können "angenehm sein...so wie "Blue notes" beim Blues oder alles in Moll gespielt ;-))
Mir persönlich ist wichtig, daß ich nicht als Person abgewertet werde. Ich kann mich streiten, auch mal intensiv...
Aber ich möchte nicht menschlich in die Pfanne gehauen werden.
Wobei ich gestehe, daß ein Streit auf der Sachebene schon echt hohe Kunst ist.
Aber man wächst ja an seinen Zielen ;-)
Immer nur Friede, Freude, Eierkuchen ist mir zu unecht und auch grottenlangweilig, schmunzel.
Ab und an darf es auch mal im Karton rappelt.
Ich bin auch zu direkt für ständig Harmonie, lach.
Mir sieht man meine Stimmung meist an. Dann rede ich Klartext und gut ist.....und das Thema ist dann auch durch.
Sonderlich nachtragend bin ich nicht.
Wenn sich das gekränkte Ego wieder beruhigt hat,dann mache ich auch wieder Schritt auf mein Gegenüber zu.

Ich würde das ganze mal unter dem Gesichtspunkt der menschlichen Harmonie also der ganz normalen Harmonie im Alltag und im Umgang mit einander sehen in Bezug auf die Fragestellung und fände den Kontext auch spannend.

Wenn man dann solche Äußerungen sieht:
Für viele andere Menschen ist Harmonie, dass Ausbleiben von Diskussionen und Streit, und dass die Dinge sich einfach fügen.
Dann bezieht sich diese Harmonie ja nur auf das ICH und nicht auf das WIR.

Ich kann mit jemandem sexuell harmonieren, aber intellektuell nicht, sowie umgekehrt.

Nein, erkläre es mir bitte, warum das für dich einen Unterschied macht.

@Hanna
die Unterschiede sind riesig, das weist du doch aber ;-)

@Hanna
es war nur eine Frage an Dich was Du genau meinst :-D