Was ist für Euch Intelligenz?
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Rundum Leben

Ich kenne Menschen, die gerade mal einen Hauptschulabschluss haben - die ich aber als sehr kluge, belesene, vielseitige und auch sehr intelligente Menschen schätze.
Ich kenne Akademiker, die zwar ihr Fach vollkommen beherrschen und auf diesem ausgewiesene Experten sind - aber im normalen Leben komplett versagen. Siehe Pauls "Heizungsregelung nicht bedienen können" usw.
Ich kenne Menschen, die die Meisten mit ihrer Retorik und ihrem Wissen nachhaltig beeindrucken können - die aber mangels Empathie und Menschenkenntnis bei jedem und allen "anecken" und in der zwischenmenschlichen Kommunikaton grundsätzlich versagen.
Ein IQ, ein Akademikergrad, höchster Bildungsabschluss - alle diese Dinge sagen nix darüber aus, was ein Mensch wirklich kann und wie gut er/sie ist. Ich tue mir also sehr schwer mit dem Intelligenz-Begriff. Ein gut abgeschlossener IQ-Test sagt für mich über die wirkliche Intelligenz nicht viel aus. Denn ich verbinde damit mehr, als die Testaufgaben lösen zu können...
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
20.11.2018
Intelligent ist nicht wer meiner Meinung zustimmt.
Sondern derjenige, welcher mir seine anderslautende Meinung verständlich erklärt und mit dem ich mich vernünftig über unsere verschiedenen Standpunkte auseinandersetzen kann.

Ausserdem spielt da auch Symphatie und die viel bemühte soziale Intelligenz mit hinein.
Gespräche sind selten produktiv, wenn das Sprachniveau stark unterschiedlich ist, wenn man rein begrifflich schon nicht auf einer Ebene ist.
Siehe beim kleinen Glück: Sprache vs. Mathe


Mir sind schon einige Male Doktoren und Professoren begegnet, die eine simple Heizungs Regelung nicht zu bediehnen in der Lage sind.
Dumm würde ich sie deshalb nicht nennen.

Wie hier schon ausführlich dargestellt wurde, hat Intelligenz ein weites Spektrum.






Der Spiegeltest wird auch von Meeressäugetieren bestanden.
So, nu hab ich auch mal was gewusst!
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
20.11.2018
"Allerdings überprüfe ich bei neuen Sichtweisen schon, ob ich sie für richtig halte und mit meiner eigenen Erfahrung in Einklang bringen kann. "

Das ist die diplomatischere Fassung. 😀
Das ist glaube ich der Punkt, Details, Einzelheiten, Optimistin, Feinheiten, da lassen wir uns gerne bereichern von Abweichungen, aber "das große Ganze" oder auch das Gefüge an sich, das muss übereinstimmen. Denke daran, dass Menschen unterschiedliche Lösungsansätze verfolgen oder sich dabei unterschiedlicher Mittel bedienen, denke dabei z.B. an mathematisch vs. sprachlich begabte Menschen. Je nachdem wo dein persönlicher Schwerpunkt ist, wirst du dem ähnlich begabten eher "folgen" können und daher auch seinen Lösungsansatz für schlüssiger halten. Oder denken wir noch großzügiger, die Werkzeuge zur Messung von Intelligenz sind am Menschen ausgerichtet. Wir messen die Intelligenz von Tieren jedoch mit unseren, den menschlichen Maßstäben, wir halten sie für allgemein übertragbar. Richtig muss das deshalb nicht sein. So hat man vor einiger Zeit nämlich z.B. herausgefunden, dass der sogenannte "Spiegeltest" aus bestimmten Gründen mangelhaft für Tiere ist (was mich persönlich jetzt nicht gerade vor Überraschung auf meinen dicken Hintern hat fallen lassen) - zur Intelligenzmessung. Bisher hatten nur "höhere" Primaten (=Menschenaffen) und Rabenvögel (+Keas?) den Test "bestanden", er wurde modifiziert und hoppla, plötzlich waren (ich bin mir nicht mehr 100% sicher mit den Tierarten, könnten vielleicht auch andere sein?!) Schafe, Elefanten u.a. unter den erfolgreichen Absolventen dabei. Dennoch ist aber hier nur etwas modifiziert worden, wer weiß schon, ob vielleicht auch Goldfische (das ist übrigens ein Märchen mit dem 20min. Gedächtnis, falls du das kennst!) mit von Partie wären, wenn wir nur die richtige Übersetzung hätten.
Was ich damit sagen will, das ist, dass das eigene Verständnis ein Dreh- und Angelpunkt ist, wie wir andere einschätzen. Natürlich mag unterschiedlich sein, wie groß die Kreise sind, die wir ziehen, aber wir ziehen Kreise und zwar mit uns selbst im Mittelpunkt.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
20.11.2018
ich empfinde sehr oft Menschen als intelligent, die etwas mir Bekanntes noch um neue Aspekte bereichern oder aber die mir völlig neue Sichtweisen aufzeigen. Allerdings überprüfe ich bei neuen Sichtweisen schon, ob ich sie für richtig halte und mit meiner eigenen Erfahrung in Einklang bringen kann.

Intelligenz allgemein bedeutet für mich auch in den unterschiedlichsten Situationen angemessen und erfolgreich zu handeln und sie zu meistern. Je komplexer und schwieriger die Situation, desto mehr Intelligenz ist vonnöten.
Das gilt für alle Unterarten von Intelligenz, sozial, abstrakt, praktisch etc.

Außerdem gehört für mich eine gewisse Schnelligkeit und Flexibilität im Denken zu Intelligenz, also nicht erst 5 Tage nachdenken müssen, sondern - zack - schnell, flott reagieren zu können.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
20.11.2018
*Kopf kratz* Das wäre aber eigentlich ein ganz schön "dummer" Mechanismus. Letztendlich profitieren wir doch von den Menschen am meisten, die unseren Blickwinkel um das erweitern, was außerhalb unseres Sichtfeldes liegt.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
19.11.2018
"Lasangnefan Heute, 22:06
Zum Thema intelligenz, wie wir sie in anderen Messen, stand in einem Buch der Kommentar:
Wir finden die Menschen intelligent die unsere Meinungen teilen. "


Da ist wohl durchaus etwas dran. Ich glaube man kann das so auch auf Allgemeinbildung, Lösungswege finden, u.a. übertragen.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
19.11.2018
Zum Thema intelligenz, wie wir sie in anderen Messen, stand in einem Buch der Kommentar:
Wir finden die Menschen intelligent die unsere Meinungen teilen.
Sprich in einer Unterhaltung mein gegenüber nicht mit meinen Standpunnkten und Meinungen konform geht, steckt man ihn doch (un)bewusst in die Schublade: arroganter Schnösel, besserwisser, uvm.
In der Arbeit oder Schule oder Politik "kann" sowas funktionieren...

Wie mit allem: sobald man zu sehr in die Tiefe geht sind allgemeine Formulierungen nicht mehr zutreffend ;-)
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
18.11.2018
Es wäre einfach schön, wenn man sich für ähnliche Dinge interessieren würde und darüber reden könnte. Vieles davon braucht einen gewissen Level von abstrakter Intelligenz. Ich war ein paar Mal in meinem Leben mit Männern zusammen, die in ihrem Bereich wirkliche Genies waren. Für mich wirkte es so, als würde ich unten im nebligen Tal stehen und sie schon oben auf dem Gipfel. Das war für mich selbst eine unglaubliche Motivation, mir selbst in den Popo zu treten, um zumindest "ein wenig" noch aus dem Nebel heraus zu klettern. :) Es ist dann aber manchmal auch durchaus hart, seine eigenen Grenzen zu erkennen und dann braucht es vom Gegenüber Verständnis dafür. Man muß einfach z.B. akzeptieren das der eine kein Sprachgenie mehr werden wird, das aber dafür vielleicht das Fahrrad reparieren kann. Der andere kann dafür vielleicht Fahrräder reparieren, quält sich aber mit den Sprachen.

Letztendlich basiert ein Miteinander ganz stark auf sozialer Intelligenz. Mit einer hohen sozialen Intelligenz kann man auch wechselseitige Stärken und Schwächen akzeptieren und sie ausgleichen. Wenn es dem Gegenüber nicht wichtig ist zu kommunizieren, oder es ihm wichtig ist, das es seinem Partner gut geht, dann wird man kein "Wohlfühlfundament" im Miteinander aufbauen können.

Plant man ein Miteinander in einer stressigen Welt, dann ist auch sowas wie praktische Intelligenz wichtig, wenn man sein Leben zusammen meistern möchte. Gerade wenn sowas wie Kinder noch eine Rolle spielen könnten.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
18.11.2018
Prima, ich bin so intelligent wie ein Affe... ^^
Ich denke, bei der Partnersuche geht es um „Herzensbildung“ - und die kann man leider nicht messen und festschreiben.
Intelligenz gibt es in diversen Ausprägungen, ob EQ oder IQ - nichts davon ist wirklich aussagekräftig.
Meine Männer waren bzw. sind völlig unterschiedlich, was ihre Ausbildung oder ihren Lebensweg betrifft. Ich liebte den Handwerker genauso wie den Akademiker, letztlich kommt es auf mich an, die liebt.
Herz, Kopf und Bauch - das sind die entscheidenden Dinge, das muss ins Gleichgewicht kommen. IQ ist da etwas völlig Nebensächliches.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
17.11.2018
Intelligenz gepaarrt mit Arroganz gipfelt in stumpfen Narzissmus.
Intelligenz zusammen mit Demut verhilft uns zur Weisheit.

Es gibt sicher genug Menschen, die zwar den nötigen Verstand aber nicht die nötigen Möglichkeiten für eine Akademikerkarriere haben.

Ausserdem sollte man sein Wissen erweitern aus Neugierde und Interesse heraus und nicht um anderen zu zeigen man sei etwas besseres.
Intelligenz lässt sich als 'Konzept' beliebig definieren, bzw. von Bildung abgrenzen, doch alle Messungen von Intelligenz sind letztlich kontextabhängig, d.h. bei jeder Art v. Messung entstehen kleinere o. gravierende Verzerrungen, was in entsprechend vernachlässigbarem Aussagewert resultiert.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
17.11.2018
Kurz und knapp: Intelligenz und Bildung sind zwei verschiedene Schuhe, die nicht zwangsläufig als Paar daherkommen müssen.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
17.11.2018
Zitat:
"Mir kommt nur ein Akademiker-/ in ins Haus, denn ich kann mit dummen Menschen nichts anfangen." (Eingangspost)

Welchen Abschluss hat den die fordernde Person vorzuweisen?
@Thema:

Zitat:
"Mir kommt nur ein Akademiker-/ in ins Haus, denn ich kann mit dummen Menschen nichts anfangen." (Eingangspost)

Ich bin Akademiker und trotzdem halten mich viele Nichtakademiker für dumm. Scheinbar ist es die Sichtweise und das Lebensumfeld, welches unsere Wahrnehmung für die Wichtigkeit von Intelligenz schärft. Zum Satz im Eingangskommentar kann ich nur sagen, dass ich viele Mitglieder von Mensa kenne, die bei weiten nicht so erfolgreich (monetär) sind, wie nicht Mitglieder. Also scheint Intelligenz kein Maßstab von Erfolg zu sein.

Letztendlich halte ich es hier mit der Natur: Regression zur Mitte. Unterm Strich sind wir alle Menschen und durchschnittlich gleich. Somit könnte der Intelligenzbegriff auch als "Abgrenzungsmerkmal" im Stile von - ich bin intelligent und besser als die anderen - verstanden werden. Aus diesem Grunde halte ich nicht viel davon. Ich beurteile Menschen nach Ihrem Ich - nicht nach Ihrem Ego.
@Hmm... und nun?
"Die Person gestern meinte nun, dass der Akademiker eben geschult sei, analytisches Denken automatisch in alle Lebensbereiche zu übertragen, daher die Chancen die gleichen Lebensziele dauerhaft zu verfolgen, folgerichtig höher wären. "

Das wirkt auf mich nicht sonderlich durchdacht. Man muss nämlich nur einmal dran denken, was alles unter den Begriff "Akademiker" fällt. Juristen, Mathematiker, Mediziner, Biologen, Philosophen, Informatiker, Chemiker, Historiker, Sprachwissenschaftler, Erziehungswissenschaftler... um nur ein paar zu nennen. Die teilweise extrem unterschiedliche Arbeitsweisen haben, und entsprechend wohl auch komplett anders strukturiert Denkweisen. Vom analytischen Denken bis hin zur großen Wissensmenge ist da doch die ganze Bandbreite dabei.
Ganz davon abgesehen, dass die Übertragung des analytischen Denkens ins alltägliche Leben auch eine Form der Intelligenz darstellt, die nicht unbedingt gegeben sein muss.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
17.11.2018
Werte Pudeldame,

Fichtes sogenannte "Wissenschaftslehre" ist in der Tat sehr abstrakt und an vielen Stellen schwierig zu durchschauen. Es ist halt eine gleichermaßen spannende wie frustrierende Frage: Was zum Teufel will der Mann uns sagen?! (Da haben wir den Teufel, der dir fehlt. ;-D ) Fichte war übrigens schon damals weitreichendem Spott ausgesetzt, weil sein Grundgedanke (gelinde gesagt) kontraintuitiv ist. Es widerspricht offenkundig völlig unserem common sense, dass das Ich die Welt in irgendeiner Weise hervorbringt. Wir würden ja eher sagen, dass es die Welt schon gibt und dass wir lediglich über ein Erkenntnisvermögen verfügen, das es uns ermöglicht, Teile der Welt wahrzunehmen und zu verstehen. Genau gegen diese Vorstellung von irgendeiner objektiven Gegebenheit (an sich) wendet sich aber Fichte in seinem Idealismus.

Hmmm, also prinzipiell bin ich eher der Philosophie zugetan als der Psychologie. Daher interessiert mich hauptsächlich das Intelligenzkonzept, wie es beispielsweise im Idealismus verstanden wurde. Aber natürlich hat auch der empirische quantifizierbare Intelligenzbegriff seinen Platz. Wenn wir uns beispielsweise über Menschen unterhalten, die möglicherweise geistige Einschränkungen haben, dann kann ein IQ-Test da schon eine gewisse Basis für eine Auseinandersetzung schaffen. Um ein ganz populäres Beispiel unserer Trashmedienlandschaft zu nennen: Ich halte es für durchaus möglich, dass
Rainer "Drachenlord" Winkler in dieser Weise beeinträchtigt ist.

Aber das ist viel zu konkret und kontingent für meinen Geschmack. :-D
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
17.11.2018
@Yogg Das hört sich doch schon sehr abstrakt an. Das man Intelligenz irgendwie als Fähigkeit "Sich selbst (=seine Identität) und die Welt um sich herum zu gestalten" beschreiben könnte und das, das was dabei rauskommt, das "Ich" etwas ganz Wesentliches ist, leuchtet mir ja ein, aber um es mit meinem Nick zu sagen: "Mir fehlt da [bei Fichte] des Pudels Kern". ;) (Oder ich verstehe ihn noch nicht wirklich.) Für mich wirkt es ein wenig, als würde die Qualität der Definition unter dem Wunsch nach "dem einen" Theorem leiden.

Aber gerade wenn du dich mit solch abstrakten Definitionen von Intelligenz beschäftigt hast: Welche Form oder welche Art von Intelligenz interessiert dich denn?
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
17.11.2018
Jeder Mensch ist intelligent, jeder auf dem Gebiet, dass ihm liegt.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
17.11.2018
Ich habe mich in der Tat ein bisschen ausführlicher mit Fichte beschäftigt, allerdings ist das ein verdammt schwierig zu verstehender Philosoph. Man muss halt erst einmal herausfinden, was überhaupt sein Anliegen ist.

Im Kern geht es ihm darum, alles Wissen auf ein einziges erkenntnistheoretisches Fundament zu stellen. Und dieses Fundament ist für ihn das ICH. Allerdings ist dieses Ich, von dem Fichte da spricht, kein Ich, so wie ich und du oder irgendeine andere Person, sondern ein unpersönliches (oder besser gesagt vor-persönliches) Ich. Er ist also auf der Suche nach einer geistigen Grundlage, die jede Art von persönlicher Identität überhaupt erst ermöglicht.

Als "Intelligenz" bezeichnet Fichte nun das Vermögen dieses Ichs, sich selber zu setzen. Dieser Begriff des Setzens ist auch verdammt dunkel und schwierig zu fassen, zumal Fichte damit genau genommen sogar zwei verschiedene Aspekte bezeichnet. Im einen Sinne ist damit lediglich die logische Voraussetzung gemeint, so wie man sagt "Gesetzt den Fall, dass X passiert, folgt daraus ..." Im anderen Sinne ist damit aber tatsächlich auch eine Art Hervorbringung gemeint.

Also das Ich setzt sich selbst, indem es sich einerseits voraussetzt und andererseits hervorbringt. Und dabei setzt es sich gleichermaßen auch ein Nicht-Ich (als Objekt oder Welt) entgegen. Das heißt, dass die objektive Gegenständlichkeit immer nur verstanden werden kann im Horizont des sich selbst setzenden Ichs.

Kurzum: Die Formel, auf die Fichte die Gesamtheit allen Wissens stellen möchte, lautet Ich = Ich.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
17.11.2018
@Yogg Wenn du dich damit auskennst, könntest du das vielleicht noch einmal näher erläutern?

". Bei Johann Gottlieg Fichte z.B. ist Intelligenz das Vermögen zur Setzung (des eigenen Ichs) und Entgegensetzung (des Nicht-Ichs)." - also was darunter zu verstehen ist?