Was ist für Euch Intelligenz?

in „Rundum Leben“

Zu diesem Thema gibt es 153 Antworten

>>deine Anmerkung mit den Mathematikerinnen nicht so stehen lassen. Wenn du dich ein bisschen mit Hochschulen auskennst bzw. mit der Vergabe von Professuren, Veröffentlichungsprocedere etc. müsste klar sein, warum hauptsächlich Männer „berühmt“ werden.

@Patty
Evt. hast du meinen Text falsch gelesen: hatte ja die vergleichsweise geringere Mathematikerinnen-Zahl weiter oben aus dem patriachalisch-geprägten System u. dessen Bevorzugung männlicher Intelligenz abgeleitet. Deinen verlinkten Text halte ich ansonsten für nicht ganz passend (ging es nicht um Mathe?) inhaltlich unvollständig (da u.a. der kriegsbedingte Männermangel als Erklärung für den hohen Frauenanteil zu Beginn der Informatikzeit unberücksichtigt bleibt), sachlich fehlerhaft (die Aussage 'Die ersten Programmierer der Welt waren weiblich' ist so pauschal falsch) u. tendenziös, etwa wenn von einer bewussten Transformation der Informatik von weiblich- zu männlich-dominiertem Fach die Rede ist.

„Würzburg“ (Pseudonym)

Marss, würdest du nicht davon ausgehen, dass auf Basis der Historie in einer patriarchischen Gesellschaft immer noch bei den meisten Männern der von Klimt geschuldete Wunsch nach überlegenheit und Kontrollierbarkeit der Partnerin besteht?

Wenn man Intelligenz als die Fähigkeit definiert Herausforderungen zu lösen, dann kann man, wenn zwischen Partnern ein Ungleichgewicht besteht, als unterlegener Partner auf zwei Weisen damit umgehen: Akzeptanz und Ablehnung. Wenn Frauen sich in Domänen wagen, die Männer vorbehalten waren und Rollen einnehmen, die normalerweise auch Männer einnehmen, können auf Rivierkämpfe programmierte Männchen schnell mit Ablehnung und Kampfverhalten reagieren. Warum sonst ist der Wunsch nach einer "typischen" Frau hier in den Profilen so oft zu lesen? Ich gehe davon aus, es ist der Wunsch, das eigene Revier der Männlichkeit nicht bedroht zu sehen. Nun ist aber für einen Mann nicht nur ein Samenerguss oder Bartwuchs "typisch männlich", sondern die Gesellschaft hat ihm oben genanntes Rollenverständnis vermittelt: "Ein Mann zu sein bedeutet die Oberhand zu haben". Was nun, wenn Frau ihm mit ihrer Fähigkeit Herausforderungen zu begegnen angreift? Ihm durch ihre Überlegenheit quasi seines durch die Gesellschaft künstlich anerzogenen Gefühls der Männlichkeit beraubt? Werden sich dann seine Urinstinkt, getrieben vom Testosteron nicht gegen sie richten?

Muß das nicht zwangsläufig passieren, wenn die intellektuellen Kapazitäten von Männern und Frauen im Grunde völlig gleichwertig sind und alles andere ("das Konzept vom Mann, der die Oberhand behalten muß") nur ein verlogenes gesellschaftliches Konstrukt ist?

Warum es wenige Frauen in der Informatik gibt, ist relativ einfach. Man muß sich sehr konzentrieren dafür und auch auf Dinge verzichten. Das Bild des abgeschiedenen Nerds ist nicht rein zufällig entstanden. Es viele Fachbereiche, die für hochintelligente Frauen interessanter sind. Die intelligentesten Frauen, die ich bisher getroffen habe, haben den Kompromiss sich völlig ihrem Fach zu widmen, nicht gemacht. Eine ist Asisstentin an einem Lehrstuhl an einer Universität in den USA, arbeitet Teilzeit, weil sie 4 kleine Kinder hat, die andere nach einer Karriere bei den führenden Beraterhäusern in Europa und verschiedenen Stipendien ebenfalls Vollzeit-Hausfrau und Mutter und unterstützt die politischen Ambitionen ihres Mannes.
Männern müssen den Kompromiss nicht machen, wenn sie Familie haben wollen. Sie suchen sich eine Frau, die es tut. Das ist ganz schön clever von den Männern, eigentlich.