Was bedeutet der Begriff Höflichkeit für euch? was empfindet ihr als höflich?

in „Rundum Leben“

Zu diesem Thema gibt es 139 Antworten

„Merseburg“ (Pseudonym)

Ich finds eher befremdlich, wenn man jemanden höflich siezt, aber kein Problem damit hat, sich 2 Minuten später, wenn der andere um die Ecke gegangen ist, sich den Mund darüber zu zerreißen, wie sein Liebesleben aussieht. ;) *Dorfleben*

Höflichkeit hört für mich nicht bei offensichtlicher Freundlichkeit auf und hat für mich, nicht zwingend etwas mit einem spezifischen Verhalten oder einer spezifischen Anrede zu tun.

Ob man jetzt "Du" oder "Sie" sagt, hat eher etwas mit Distanziertheit zu tun. Ein "Sie", wenn man die Menschen auf Abstand halten will und eine Form von distanziertem Respekt deutlich machen will ("Geschäftspartner"), ein "Du", wenn man sie näher an sich heran lässt und auch eine freundliche Vertrautheit lebt.

Höflichkeit äußert sich - meiner Meinung nach - dadurch, dass man seine Mitmenschen eine besondere Achtung entgegen bringt und ihnen hilft, wenn sie Hilfe brauchen ("Kinderwagen, Sitzplatz etc.").

„Jüchen“ (Pseudonym)

Das mit dem Helfen seh ich wie Hanna jeder ist froh wenn er mal Hilfe bekommt .....diese Welt ist schon eiskalt genug jeder schaut weg .....ich will nicht so sein ....mal helfen oder herzlich sein ein Lächeln schenken oder jemanden zu hören tut nicht weh kostet nix ....und Ich gehe leicht auf Menschen zu und das erstewasda von mir kommt ist oft ich bin die Steffi arfst gern Du sagen so wichtig bin ich nicht dasman da Sie sagen muß

„Werder“ (Pseudonym)

Ich merke gerade, dass ich ein sehr gelassener Mensch bin. Vieles, was hier als unhöflich aufgezählt worden ist empfinde ich nicht so.
Sollte mich zB. etwas so sehr stören,dann äussere ich dies. Erst wenn mein Gegenüber noch immer zB. sehr laut am Handy in der Bahn spricht, dann kann ich es als unhöflich empfinden.
Ich sehe mich und mein Befinden nicht als das Wichtigste auf der Welt, dass jeder nun wissen muss, wie er sich zu verhalten hätte, wie ich es für richtig halte.
Ich bin so milde, weil ich es nicht mag, wenn ich auf Nachfrage höre, dass man das so mache...oder es schickt sich so.
Für mich muss etwas sinnvoll sein, sonst mag ich es nicht annehmen.
Knigge ist für mich nicht immer sinnvoll.
Warum jemand mit 17 geduzt werden kann, aber ab 18 plötzlich das Siezen angesagt ist, verstehe ich nicht.
Ich mag die "Du" -Kultur. In Griechenland ist es auch so. Man kann auch siezen, allerdings wird dein Gegenüber komisch berührt sein und sich fragen, warum du dich selbst so distanzierst.
Ich sieze hier fast Alle, hab kein Problem damit,würde jedoch das Duzen bevorzugen.

@ Miezi

Das hat nichts damit zu tun, wie wichtig DU bist oder dich fühlst. Grundsätzlich wäre so gesehen jeder Mensch gleich wichtig. Aber darum geht es doch gar nicht.

Wenn es dir nichts ausmacht, dass dich alle Menschen duzen, dann ist das eben so und das ist dein Recht jedem Menschen das Du anzubieten. Aber du kannst doch nicht davon ausgehen, dass alle anderen auch direkt geduzt werden wollen und du solltest auch bedenken, dass nicht jeder Mensch scharf darauf ist, dich zu duzen, bzw. will sicher nicht jeder Mensch dem du begegnest, so "nah an dich ran", dass er DU zu dir sagen will. Sicher wollen viele Menschen auch eine gewisse Distanz zu dir. Auch wenn du noch so nett sein willst.

Ich hoffe, du verstehst was ich meine.

„Heilbronn“ (Pseudonym)

Ich habe dieses Thema eröffnet, um herauszufinden, was unterschiedliche Menschen als höflich bzw nicht höflich empfinden!

Bitte beim Thema bleiben und nicht jetzt wieder das Gesagte einer Person herauspicken und sezzieren!

Danke

„Jüchen“ (Pseudonym)

Ich finde das Thema spannend

„Jüchen“ (Pseudonym)

Ich finde das Thema spannend

„Teltow“ (Pseudonym)

Das hat wenig mit Gelassenheit zu tun Doa, sondern damit was einen stresst und was nicht.
So wie es Menschen gibt die dick sind und solche die dünn sind, gibt es Menschen die empfindlicher auf äussere Einflüsse reagieren (Lärm, Gerüche, Lichter) und solche die weniger Empfindlich sind. Das ist keine eingebildete Überspanntheit, sondern eine Eigenschaft wie jede andere auch.

Ich kann tatsächlich nichts dafür, dass ich Dinge weniger gut ausblenden kann als Du das offenbar kannst. Da nützt auch kein "einfach bissl mehr Gelassenheit" so wie eben "einfach bissl abnehmen" nicht das Problem aller Übergewichtigen löst. ;-)

Diese Unterschiede zu erkennen und auch anzuerkennen bedeutet für mich höflich mit anderen umzugehen.
Wenn jemand im Zug in sein Handy brüllt ist es so als würde er drei Sitze für sich und seine Taschen in Anspruch nehmen, während andere stehen müssen.

Selbstverständlich sage ich da was (wobei das bei Handygesprächen gar nicht mal so einfach ist wie Du Dir das vielleicht vorstellst ;-) ) - schöner wärs aber wenn derjenige selbst sieht dass es nicht okay ist drei Sitze zu blocken (oder 15 Paar Ohren).

Es kann nicht sein, dass Frechheit, Lautheit, Dreistheit siegt oder ständig in die Schranken gewiesen werden muss. So ein bisschen Eigenwahrnehmung ist nicht verkehrt.

Da mag ein um Ruhe bitten Dir nicht sinnvoll erscheinen, für jemand anderen aber sehr wichtig sein.

Das klingt jetzt wahrscheinlich strenger als es gemeint ist, aber ich fühle mich dem Fall wirklich missverstanden. Es geht nicht darum, dass Frl. Rottenmaier meint: dies tut man nicht. Es geht um die Unterschiedlichkeit der Menschen und ihrer Naturen ... und das hat eher wenig mit Etikette als mit Empathie zu tun.

„Einbeck“ (Pseudonym)

Theodora...
Dein Thread ..lösche was deine Finger her geben.
traurig!

„Teltow“ (Pseudonym)

Was übrigens dem Grundgedanken des ursprünglichen Knigge auch wesentlich näher kommt. Der Knigge war ursprünglich mitnichten ein Buch über höfisches und gutes Benehmen sondern von den Idealen der Aufklärung geprägt und auf den guten Umgang miteinander auch über soziale Grenzen hinweg abzielend.

„Büren“ (Pseudonym)

Ich komme ausm Pott, da hat man generell privat wenig Probleme mit dem Du. Beruflich erwarte ich von Vorgesetzen und Mitarbeitern das Sie. In gleicher Hierarchieebene kommt es auf Sympathie und Respekt an. Wobei ich generell meist lieber bei dem professionellen Sie bleibe.

Sonst habe ich es nicht so mit der "unnützen" Höflichkeit. Wenn ich sehe, dass es Bedarf gibt etwas zu tun, oder zu sagen, dann mache ich das, aber meist trage ich das Herz auf der Zunge und somit ist das nächste Fettnäpfchen meins. Aber, da ich andere genauso gerne auf die Schippe nehme wie mich selbst, verzeihen es mir die meisten Menschen. Was ich überhaupt nicht leiden kann, ist wenn Menschen sich anbiedern. Das hat meines Erachtens nichts mit Höflichkeit zu tun...:-)

„Jüchen“ (Pseudonym)

Es gibt schon Dinge die find ich schrecklich war mal mit Freundinen essen und sich zu Spaghetti dann ein Messer dazu bestellen fand ich mega peinlich , beim essen lege ich schon auf den Knigge wert bin so erzogen worden

„Jüchen“ (Pseudonym)

Es gibt schon Dinge die find ich schrecklich war mal mit Freundinen essen und sich zu Spaghetti dann ein Messer dazu bestellen fand ich mega peinlich , beim essen lege ich schon auf den Knigge wert bin so erzogen worden

„Büren“ (Pseudonym)

Und so etwas finde ich überhaupt nicht schlimm. Ich würde es zwar nicht tun, um meine Begleitung nicht zu kompromittieren, aber ich bin noch immer Rebell genug, dass ich es total blöd finde mich nach etwas richten zu sollen, was sich jemand ausgedacht um andere in eine Form zu pressen. Es nutzt doch einfach niemandem etwas. Was soll das also?

Darf man sich zu Spaghettis kein Messer bestellen? Wo ist denn da das Problem? Kann doch jeder seine Nudeln essen wie er will, oder? Soll auch Leute geben, die bestellen einen Eisbecher und 2 Löffel dazu.

Ich ess zum Beispiel einen Döner immer mit Messer und Gabel. Dürfte ich das laut Knigge nicht? Bzw. was haben solche speziellen Eigenarten jetzt mit dem Thema Höflichkeit zu tun?

„Merseburg“ (Pseudonym)

@Steffi Ja, wenn man sich gemäß Knigge verhält oder in einem chiceren Restaurant, sollte man das wohl eher nicht tun. Am besten auch keinen Löffel benutzen..

Ich fand es mal sehr spannend, wie die kompliziert die Regeln dafür sind eine Artischocke zu essen. ;)

Aber wie Energieengel schon sagt: Das sind alles so Regeln, bei denen es niemandem schadet, sie nicht einzuhalten. ;)

„Jüchen“ (Pseudonym)

Ja Hanna nur die meisten wissen das man Spaghetti nur mit der Gabel ißt und können das auch man dreht die Nudeln seitlich im Teller mit etwas Übung klappt das ganz gut auch sollte Mann wissen das Er beim Betreten eines Lokales zb. immer die Tür auf macht der Dame aus der Jacke hilft und Ihr beim Stuhl und setzen hilft das wäre mal ein Mann

Und nochmal: Was hat das mit Unhöflichkeit zu tun, bzw. wem gegenüber bin ich unhöflich, wenn ich den Knigge beim Spaghettiessen nicht einhalte.

Ich frage das so eindringlich, weil wir ja hier ermahnt worden sind, beim Thema zu bleiben.

Völlig sinnlose Regel, die für den Alltag absolut unnütz ist. Solange ich mir die Nudeln im Restaurant nicht mit den Händen in den Mund werfe, sollte es eigentlich niemanden interessieren, welches Besteck ich nehme.

@Steffi
Ich glaube, aus den Spaghetti 'ne Socke zu stricken und DIE dann mit Messer und Gabel zu essen, könnte die guten Sitten eventuell sprengen. (Ironie aus!) :) ;)

Anstands- und Höflichkeitsregeln sind in erster Linie betrachtet sicher Floskeln und je mehr ich mich in "höherer" Gesellschaft bewege, desto mehr davon gilt es auch einzuhalten. In einem gutbürgerlichen Lokal kräht da kein Hahn nach, bei der Queen an der Tafel schon eher.
Somit gehört das Einschätzen der Situation irgendwie dazu.

"du" und "sie" ist vordergründig ein probates Mittel, Distanzen auf- oder abzubauen. Bei längerem Umgang mit den gleichen Leuten habe ich festgestellt, dass ich das "du" oder "sie" eigentlich gar nicht mehr brauche. Ich habe Kollegen, denen ich sehr nahe stehe, obwohl wir uns seit 15 Jahren siezen. Andererseits aber welche, bei denen ich trotz "du" lieber die Distanz einhalte. Aber auch das spürt der andere. Genau, wie die Bäckereifachverkäuferin, ob ich ihr wirklich einen "guten" Morgen wünsche.
Mein Dozent sagte: "der andere spürt die verborgene Absicht und ist verstimmt".

Regeln lassen m. E. auch immer einen gewissen Interpretationsspielraum.

„Heilbronn“ (Pseudonym)

wunderbares Beispiel dafür, dass die Menschen auch bei der Höflichkeit einfach nur unterschiedliche Werte haben!

Eine Userin ist zwar empört über das Du zwischen Angestelltem und Einkäuferin- ist aber der Meinung, solange man mit Essen nicht um sich wirft, wär das alles schon ok, wie man isst!

Für die andere ist das duzen selbstverständlich, dafür ist es ein Akt von Selbstverständlichkeit, das Besteck richtig zu verwenden, da sonst unhöflich!

Ich möchte eine Sensibilisierung bringen dafür, dass wir Menschen unterschiedliche Dinge als höflich oder nicht höflich kennengelernt haben -im Grunde schon in der Kinderstube gelernt, event noch ein paar Feinheiten dazugelernt später! Aber jeder von uns geht mit diesem Grundgerüst hinaus und agiert so in der Welt......

was wir manchmal vergessen- auch vor allem in manch hitziger und sehr verbissenen Diskussion hier- jeder von uns hat seine ureigene Auffassung von no Go's,von Werten, von Höflichkeit, von dem, wie ein anständiger Mensch sein soll.... beliebig fortsetzbar.....
und jeder erwartet eigentlich unbewusst, dass die andern auch so denken und meinen- und daraus entsteht Streit, je nachdem wie nachdrücklich jemand seinen persönlichen Standard durchdrücken will !

Was wir vergessen bzw uns bei den meisten Menschen nicht die Mühe machen- wir müssten unserem Du eigentlich erklären, was unsere Standards sind und ebenso erklären lassen, wies auf der Gegenseite aussieht- und dann nach gemeinsamen Konsensen suchen!
Natürlich funktioniert das nur bedingt beim laut telefonierenden Typen in der U Bahn, den ich nur höflich ersuchen kann, ein bisschen leiser zu sein..... oder auch nicht..... und auch hier im Forum werden immer wieder Leute aneinanderkrachen, weil sie ihre persönlichen Werte verteidigen..... aber wenn wir uns nur kurz bewusst machen, dass jeder von uns seinen persönlichen Standard hat in ALLEN Dingen und dann noch seine Eigenart, sein Charakter und seine Prägung dazukommen- dann würde das vielleicht den oder die eine(n) oder andere(n) milder stimmen!!

Zum Nachdenken.....

Eine Userin ist zwar empört über das Du zwischen Angestelltem und Einkäuferin- ist aber der Meinung, solange man mit Essen nicht um sich wirft, wär das alles schon ok, wie man isst!

*
Erstaunlich, was du für einen Unsinn in meine Zeilen interpretierst. Aber ist ja dein Thread... da sei es dir erlaubt. 👍👍

„Heilbronn“ (Pseudonym)

Ich habe nichts interpretiert, Steffi- ich habe deine Worte wiederholt!
Und zwar NICHT, um dir Böses zu wollen- sondern einfach um anhand dieses Beispieles zu zeigen, dass wir alle unterschiedlich sind!!

Unterschiedlich heisst nicht besser oder schlechter- sondern einfach anders!!!
Falls du dich persönlich angegriffen gefühlt hast, tut mir das leid- so war es nicht gedacht!

„Heilbronn“ (Pseudonym)

offensichtlich gibts da ein Verständigungsproblem..... aber macht ja nix

vielleicht gibts Leute, die mich richtig verstanden haben- dann ist es gut!
Und wenn nicht- ja, dann ist es so!


Jane doe- dein Dozent hat recht meiner Meinung nach mit der verborgenen Absicht!
Obwohl, das gäbe eine Grundsatzphilosophische Frage- selbst wenn die eigene Absicht eine gute ist( du wünscht freundlich guten Morgen im Geschäft) und dein Gegenüber ist generell grantig, dann kommt das Guten Morgen dort nicht so an wie abgeschickt!! Schon mit ihm darüber diskutiert?

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