Warum scheitern Beziehungen so oft wenn einer von beiden abnimmt?
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Rundum Leben

Erstellt von einem Mann oder einer Frau
Habe das schon sehr oft gesehen und auch einmal erlebt , dass sich Beziehungen kaum halten wenn einer von beiden auf einmal schlank wird.
Egal ob nur einer vorher dick war oder beide.
Warum ist das oft so eine Prüfung für eine Beziehung?
Der Mensch bleibt doch gleich auch wenn der Speck wegschmilzt.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
Ich habe da bei einem geschätzten Prozentsatz von vielleicht 30% eine sehr ketzerische Vermutung, die ich mich in diesem Forum kaum schriftlich zu veröffentlichen traue...

Eigentlich sind es sogar mehrere zynische Denkansätze.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
Ich glaube nicht, das der Mensch dann 100% gleich bleibt. Warum nimmt man ab? Meistens weil man unzufrieden mit sich ist. Mit dem Gewichtsabnahme kommt dann oft mehr Selbstsicherheit, mehr "Eigenliebe" und somit verändert sich der Mensch dann auch. Mal abgesehen davon, ändert sich dann ja auch in den meisten Fällen der Tagesablauf, man setzt seine Prioritäten anders, andere Hobbies kommen hinzu.
Ich kann zwar nur von mir sprechen, aber in meinen "noch dickeren Zeiten", war ich noch ein anderer Mensch. Vom Grunde her gleich, aber sehr viel unsicherer, unzufriedener, unausgeglichener. Es waren "nur" zwanzig Kilo mehr und ich bin immer noch ziemlich dick, aber ich bin selbstsicher, akzeptiere mich selbst so wie ich bin und gehe dementsprechend auch völlig anders durch das Leben und anders mit mir und mit anderen Menschen um.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
Man bleibt eben nicht gleich. Viel Gewicht zu verlieren erfordert einen sehr starken Willen und Selbstdisziplin. Daraus entwickelt sich ein ganz neues Gefühl für sich und seinen Körper. Man wird - zurecht - selbstbewusster, schließlich hat man ein großes Hindernis überwunden und darauf kann man stolz sein.
In den meisten Fällen entwickelt man dann auch andere Ess - & Lebensgewohnheiten und vielleicht passen die einfach nicht mehr zum Partner. Oft möchte man danach/dabei gleich sein ganzes Leben umkrempeln und wenn der Partner da nicht mitmachen möchte, muss man sich halt entscheiden, ob die Liebe stark genug ist.
Und ob es überhaupt noch Liebe ist oder doch nur Bequemlichkeit, die einen zusammenhält.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
Man muß versuchen sich Essen, Trinken(natürlich ein Übermaß dessen) etc als Sucht vorzustellen. Wenn dann ein Partner sein Suchtverhalten ändert kommt es mit Sicherheit zu gravierenden Komplikationen.
Es gibt auch die wesentlich bequemere Methode, die auch immer weiter um sich greift (sehr oft inzwischen bei Menschen die es Gesundheitlich definitiv nicht nötig haben), sich am Magen-/Darmbereich operieren zu lassen.

Die Person mit der man vorher feiern gehen konnte und dabei auch gerne mal größere Mengen Alkhol zu sich genommen hat, macht nun nicht mehr mit.

Wenn man gerne ausgegangen ist um gut und reichlich zu schlemmen, ist das auch vorbei.

Und zu guter Letzt hat man sich wahrscheinlich auch für das Äussere des Partners entschieden.
Wenn dieser nun nicht mehr attraktiv rund sondern nur noch langweilig schlank ist, dann dürfte es in einem sehr privaten Bereich extrem kontraproduktiv wirken. (dieser Punkt trifft auch auf die zu die sich die Mühe machen auf herkömmlichen Wege abzunehmen)

Das da eine Trennung sehr wahrscheinlich wird liegt auf der Hand.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
Falls dann ein Partner es geschafft hat sein Gewicht in ein gutes Maß zu bringen. Sollte er sich nach den ersten Jubelattaken aufmachen seinem Partner den Weg ein wenig zu ebenen und ihm seine Erfahrungen weitergeben. Man sollte da auch auf seriöse Praktiken vertrauen. Ich kenne hier Leute die gehen seit 20 Jahren in irgendwelche Selbsthilfegruppen wie Anonymus overeaters, haben 3 Klinikaufenthalte hinter sich und halten konstant ihr Gewicht, Das ist mit Sicherheit für einen Partner noch frustrierender.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
Ich hab das am eigenen Leib erlebt...er trennte sich, weil auf einmal "egoistisch" und anspruchsvoll" geworden bin...sprich...ich habe es gewagt, an meine Bedürfnisse zu denken und noch schlimmer, sie zu stillen ;)...und zudem wollte er wieder mehr Speckrollen...ich habe ihm dann sehr gerne beim Sachen packen geholfen ....das gute ist nämlich , wenn man sich selbst mag, dass man sich so jemanden nicht mehr antun muss ;)
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
Leider - oder zum Glück? - kenne ich keine solchen Fälle persönlich, sondern nur über Dritte oder noch entfernter, deshalb möchte ich mich nicht so weit aus dem Fenster lehnen zu behaupten, das sei meine Meinung. Ist es nämlich nicht, wie gesagt, ich vermute solche Umstände bei vielleicht einem Drittel.

Es geht sehr viel mit einer Persönlichkeitsentwicklung einher, wie sie Redhead schon beschrieben hat.
Nicht selten richten sich Paare, die entweder zusammen zugenommen oder sich mit mehr auf den Rippen erst kennengelernt haben eine Komfortzone ein, die ein wenig Lamentieren, Bequemlichkeit und "eigentlich" nicht gar so große Unzufriedenheit mit sich und dieser Situation mit sich bringt. Diese Komfortzone wird nur sehr selten verlassen. Will nun einer von beiden diesen Bereich gehörig umgestalten (also nicht nur ab und zu raus), ist es für den anderen Teil nicht mehr komfortabel, sofern er sich auf diese Veränderungen - aus welchen Gründen auch immer - nicht einlassen kann und will. Die Bedürfnisse gehen auseinander und damit bei einigen Paaren eben auch die Beziehung.

Ein anderes Phänomen ist, dass Menschen größeren Umfangs (ich meine nun die mit deutlichem Übergewicht) gar nicht so selten nicht so viel Selbstbewusstsein haben, wie sie vielleicht auch selbst glauben. Da spielt der Gedanke "ich kann doch froh sein, überhaupt einen Partner abgekriegt zu haben" unterbewusst eine größere Rolle, als man selbst vielleicht denkt. Ändert sich dieser Zustand nun, kommt vielleicht auch der Gedanke auf, "ich wünsche mir im Grunde meines Herzens einen anderen Partner" (sei es nun auf Äußerlichkeiten bezogen oder auf die Möglichkeiten an aktiver Freizeit- und überhaupt Lebensgestaltung) und mit der veränderten Optik steigen dafür auch die Chancen...

Ich bin mir dessen bewusst, dass diese Vermutungen sehr provokant sind und mit Sicherheit höchtens ein Drittel der Fälle betreffen. Es spiegelt auch nur einige Vermutungen wieder, mit "wahren Begebenheiten" kann und will ich also nichts untermauern.
Deine Gedanken dazu finde ich nicht so abwegig @milchstraße...

...wie schon geschrieben, denke ich auch dass mit großer Gewichtsabnahme auch große Veränderungen einhergehen...es fängt ja schon damit an, dass man mit jedem Kilo weniger mehr Spaß am Sport bekommt...das mag auch nicht jede(r) an seinem Partner....
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Seaangel du hast geschrieben ich solle nur mal lesen was einige Leute hier schreiben die schon viel abgenommen haben. Gab es denn das Thema schon mal? Oder ähnlich?
Womatine....da bin ich mir jetzt nicht mehr sicher, es gab hier schon unzählige Themen. Aber es gibt bestimmte User, die das bei jeder möglichen und unmöglichen Gelegenheit anbringen müssen. Lies mal ein paar Threads z. B. im Gesundheitsbereich...
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Danke, werde ich machen
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man verändert sich stark wenn man viel abnimmt, zumindest wenn man durch ein Suchtverhalten zugenommen hat.
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Mein Gewicht geht seit Ewigkeiten rauf und runter, ich bin ein wandelnder Jojo Effekt.
An meinem 30. Geburtstag beschloss ich, mein Leben radikal zu ändern und nahm in 2 Jahren fast 60 kg ab.
Mein damaliger Mann war ebenfalls recht kräftig und unsere Gewohnheiten (gutes Essen und Trinken, gemütlich auf der Couch liegen etc.) gingen plötzlich extrem auseinander.
Während er daran festhielt, machte ich nur noch Sport (alleine), achtete fast schon fanatisch auf meine Ernährung, ging shoppen, war mit Freundinnen beim Tanzen etc.

Also ich wurde schon zu einem anderen Menschen. Selbstbewusst und selbstzufrieden, voller körperlichem Elan.
Mein Ex Mann konnte nicht mithalten, was auch verständlich ist.
Zudem hatte er ja eine dicke Frau geheiratet, fand Rundungen und eine große Oberweite sehr anziehend. Das war dann alles weg und obwohl er mich sicher liebte, wurde ich ihm zu dünn.
Langsam entwickelten wir uns auseinander.
Nun es kam wie es kommen musste. Wir trennten uns, sicher nicht nur deswegen, es gibt noch eine Vielzahl anderer Gründe. Aber es spielte schon eine wesentliche Rolle.

Jetzt bin ich gewichtsmäßig wieder mal oben :-).
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
Man darf nicht vergessen , man beschäftigt sich dann stark mit dem Thema, und oftmals gibt es erstmal auch nicht viel anderes, ein guter Freund hat gerade 30 Kilo abgenommen, und man ist als gute Freundin ja auch mit dabei, unterstützt und hört zu. Und hört und hört und hört ,..
Jedes Thema ist irgendwann ein Diät Thema, jeder Ansatz wird aufgegriffen ("Das ist ja auch Käse was da im Fernsehen,.." "Apropos Käse , wusstest du wie viel Kalorien in Brie ist , es ist unglaublich das Brie,..") So gestaltet sich Monate lang jedes Gespräch. Und irgendwann wenn man zum Hörer greift um sich zu verabreden sagt eine kleine böse Stimme in meinem Kopf :" Ach komm, haste echt lust auf Hundeplatz mit Diät-Monolog?" Darauf angesprochen sagt derjenige : " Was? Ich rede doch gar nicht so häufig davon!"

Ähnlich wie Erstlingsmütter, Ex-Raucher , Neu zur Religion gefundenen , Ex- Computerspielsüchtige , etc gibt es kein anderes Thema. Auch Erstlingsmütter beklagen die Freundeskreiseinbuße seit sie Mutter sind, hören aber nicht kritisch darauf was sie selbst so zum besten geben. Eine Freundin von mir hat nach 2 Monaten , trotz regelmäßiger Telefonate überrascht reagiert das sie erfuhr das ich mir aus Versehen die Fingerkuppe abgetrennt hatte. "Wassss ? Hast du garnicht,.." Doch hab ich, nur zugehört haste nicht :) Weil gleich minutenlange Erzählungen über Konsistenz und Regelmäßigkeiten von Babyhäufchen erörtert wurden. Seit 7 Monaten kein Erwachsenen-Gespräch möglich, keine Chance.

Nun bin ich ein geduldiger Mensch, und kann damit um, aber das ist nicht bei jedem so. Und einige Menschen merken selbst wirklich nicht wie stressig sie sein können. Rücksichtnahme endet da oft.
Wenn man etwas hinter sich hat kommen da plötzlich missionarische Tendenzen, man will alle mitziehen in das vermeintlich neue Glück, und übersieht oftmals das der Gefühlsstatus nicht der gleiche ist.

Klar ist Abnehmen positiv, ja man sollte sich mitziehen lassen, mit fliegenden Fahnen und Taraaa loslaufen. Aber, nur weil der Partner die Entscheidung getroffen hat, von sich aus, zu seinem Zeitpunkt weil es "klick-peng-krawomm" gemacht hat, ist das eben kein Gemeinschafts-Ereignis zwangläufig.
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@Lumi...dem Applaus schließe ich mich an!
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Und trotzdem muss das nicht der Fall sein. Man kann auch abnehmen und vom Wesen ger immer noch gleich bleiben.

Meiner Beziehung hat es nicht geschadet, da schon eher die Zunahme, weil Unzufriedenheit mit einher ging und geht.
.
Abnahme kann eine Beziehung stärker machen oder sogar verbessern. Und das auch, wenn dem eine Sucht zugrunde liegt.

Wenn es passt, dann passt es egal mit welchem Gewicht.
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meiner ehe hat meine zunahme geschadet. er kam nicht damit klar. es geht also auch anders rum oft ins aus.
Erstellt von einem Mann oder einer Frau
Ich glaube oftmals versucht einer den anderen nach einer erfolgreichen Abnahme auch zu "missionieren". Und ich will ja einen Partner und keinen "Erziehungsberechtigten", der mir sagt, was ich darf oder nicht, wann und wie viel Sport ich machen soll usw.
Wenn nur einer abnimmt, ist das ja auch einseitige Entscheidung - die eben oft aufgrund eines Sinneswandels getroffen wurde - und niemand kann erwarten, dass mein Partner meine Entscheidungen mit trägt oder sich anschließt. Im besten Falle akzeptiert und das ist sehr oft schwer genug.