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„Steiermark“ (Pseudonym)
Ich sagte ja bereits, dass meine Berufsgruppe gegenüber Tattoos mehrheitlich ablehnend eingestellt ist. Denn da gelten solche Leute, die sehr viele haben, oftmals als asozial. Viele jüngere Kollegen haben zwar ebenfalls Tattoos, doch ist es so, dass bei uns eben man da aufpassen muss. Und diese Tattoos eben nicht sieht. Die Jugendlichen verzeihen mir, was sie sehen, weil sie mich als Person mögen. Doch trage ich neuerdings dennoch nur noch schwarze Nylonstrümpfe. Das hat man davon, auch wenn jetzt natürlich noch immer was durchschimmert. Sollte meine Chefetage im Sommer geschlossene Schuhe von mir verlangen...bis jetzt haben die das noch nicht getan, aber man weiß ja nie. Bei einem Kollegen war das letztes Jahr so: Da war ein Oberarmtattoo sehr gut zu sehen. Hier gab es kein Problem, man hat ihm wohl seine Art und den Referendarsstatus positiv ausgelegt. Ein einzelnes Tattoo am Knöchel hätte man mir auch locker durchgehen lassen - zumindest war das DAMALS so. Jetzt aber - sieht das da eben anders aus und ich möchte nicht wissen, was diese Chefetage denken würde. Zumindest eine der Frauen da ist immer sehr elegant gekleidet, das wäre ein zu großes Wagnis. Mal von den Kollegen abgesehen (reicht ja, wenn ich nicht in Pastellfarben komme).
Beruflich ist es hier oft so, dass Tattoos nicht gerne gesehen werden. Tja, dann muss man sich dran halten. Ich hätte gerne ein Tattoo über dem Handgelenk, nur dürfte ich dann im Sommer lange Ärmel anziehen. Was wiederum zu Spekulationen führt, die nicht ganz sooo schön wären (lange Ärmel - also die ritzt doch bestimmt?!? Die ist nicht tragbar!Ein Tattoo...na ja, sooo blöd muss man mal sein...lange Ärmel, im Sommer...!). Für mein Dekolleté habe ich wenigstens die wirkliche Entschuldigung, mich mit Ausschnitten leicht zu erkälten. Sonst hätte ich das wohl auch nicht getan.
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„Stapelholm“ (Pseudonym)
ich finde nicht, dass es jedem auftraggeber frei steht seine geschäftsbeziehungen nach eigenen Wünschen zu gestalten. denn das verstösst in der art und weise wie dem fall von fight meiner meinung nach gegen das allgemeine gleichbehandlungsgesetz!
zitat wikipedia, dikriminierungsverbot:
"Das Diskriminierungsverbot untersagt, Menschen wegen bestimmter Merkmale ungleich zu behandeln, wenn dies zu einer Diskriminierung, also einer Benachteiligung oder Herabwürdigung einzelner führt, ohne dass es dafür eine sachliche Rechtfertigung gibt. Insbesondere dürfen weder Geschlecht, Rasse, Hautfarbe, Sprache, Religion, politische oder sonstige Anschauung, nationale oder soziale Herkunft, Zugehörigkeit zu einer nationalen Minderheit, Vermögen, Geburt noch der sonstige Status als Unterscheidungsmerkmale herangezogen werden."
man suche sich aus, ob in diesem fall weltanschauung oder nationale minderheit zählen...
natürlich hätte der auftraggeber das geschäftsverhältnis wg nem anderen fadenscheinigen grund beenden können. dann kann man nix dagegen tun. aber so geht das einfach gar nicht!!
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„Steiermark“ (Pseudonym)
Das ist allgemein die Meinung. Und auch oft der Fall.
Es gibt aber Ausnahmen davon.
Gehen wir aber z. B. in den Beruf, bekommen wir es manchmal dann doch mit Artikel 12 GG zu tun. Und was da geregelt werden kann...
Ist bei mir so. Gesetzlich bekomme ich weniger Geld, weil ich eben - zu fett bin. Muss man so sagen.
Und ich wette, was Tattoos betrifft, könnten die mir genau damit, 12 GG, kommen, wenn sie Lust drauf hätten ;).
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„Rottweil“ (Pseudonym)
...und jetzt soll man sich auch noch für mangelnden Ausschnitt und langärmelige/beinige Kleidung rechtfertigen...
Was für eine kleinkarierte Welt.
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„Steiermark“ (Pseudonym)
Kleinkariert so lange, bis man die Mehrheit mal hat reden hören ;).
Als da wären auf der persönlichen Abschussliste meiner Berufsgruppe: Tätowierte ;).
Habe ich mehrfach gehört. An verschiedenen Orten.
Und erst jetzt wurde wieder wegen einer anderen Sache was von Vorbildfunktion im Kollegium geredet (ging um jemanden - woanders, der wohl am Wochenende öfter mal beim Konsum von Alkohol gesehen wurde und sich, nach Hörensagen, betont locker gab; es reicht schon betont locker und kumpelhaft gegenüber den Jugendlichen). Und diese Keule schwingen die Chefs dann besonders. Tattoos passen da gut rein, bei Chefs und Kollegen: mangelnde Vorbildfunktion.
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„Rottweil“ (Pseudonym)
Sich dann auch noch ins Privatleben reinzuhängen...und das am Arbeitsplatz auszuschlachten.
Haben die Kollegen/Chefs kein eigenes Leben oder aber wollen sie von ihrem eigenen Leichenkeller ablenken? ^^
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„Steiermark“ (Pseudonym)
http://www.welt.de/kultur/musik/article7468195/Death-Metal-Saenger-darf-nicht-mehr-unterrichten.html
Ich will auf Tattoos nicht verzichten, aber bevor ich das doch mal mache, bekomme ich lieber einen Hitzschlag ;). Die finden was, wenn sie wollen, und er ist ein unrühmliches Beispiel für Arbeit und wie sich der Arbeitgeber mit dem Privatleben befassen kann. Und da muss ich nichtmal dieses "Extrembeispiel" verkörpern ;).
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Also wenn ich Menschen mit großflächigen Tatoos oder Piercings im Gesicht sehe, erlebe ich immer sowas wie eine Schrecksekunde. Ich muss mir dann regelrecht bewusst machen, der Mensch hat sich das selbst gewählt und zugefügt, er will das so. Dann erst kann ich da hinschauen. Ob es schön ist...nun gut, die Geschmäcker sind verschieden.
Deine Ausführungen @Vampyr kann ich kein Bisschen nachvollziehen. Was kann an Tatoos so wichtig sein, dass du dir welche machen lässt, obwohl du dann so viel Aufwand betreiben musst, um sie zu verstecken.
Ich weiß ja nicht, welchen Beruf du hast, aber offenbar einen, in dem du Vorbildfunktion für Kinder oder Jugendliche hast. Wenn dem so ist, dann musst du dich eben so verhalten, dass du ein gutes und nachlebbares Vorbild bist. Das gilt natürlich auch für jemanden, wie du ihn beschreibst, der anscheinend in der Öffentlichkeit alkoholisiert und mit nicht korrektem Verhalten gesehen wurde. Der ist auf jeden Fall als Vorbild für Jugendliche ungeeignet.
Vermutlich hast du dir den Beruf doch selbst ausgesucht und musst eben deine Prioritäten entsprechend setzen. Das müssen wir alle - ich auch. Wäre mein Äußeres und mein Auftreten nicht für die Öffentlichkeit geeignet, hätte ich keinen Arbeitsplatz mehr gefunden und könnte mich bis zur Rente in der Hartz-IV-Hängematte ausruhen.
Das wäre doch nicht richtig - oder sieht das jemand anders?
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„Steiermark“ (Pseudonym)
Liebe Seaangel, wenn Du nun noch nicht gemerkt hast, als was ich arbeite...
Ich sagte weiter oben auch, dass ich meinen Rahmen kenne. Deshalb das Verdecken. Aber Du hattest schon öfter Probleme mit mir, da ich eben so bin, wie ich bin und das tue, was ich will. Kannst Du das nicht?
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„Rottweil“ (Pseudonym)
Versteckt sie sie nicht bekommt sie Stress im Job.
Was kann sie denn überhaupt richtig machen?
Tätowierungen sind nicht zwingend zum herzeigen und bewundert werden...sie werden gelebt. Die Entstehung des Motivs, die Wahl des Körperteils..alles ein Prozess und kaum einer denkt im Vorfeld darüber nach ob es dann auch ja gesehen werden kann.
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@Vampyr...dein Post mit dem Link kam während ich meinen Text schrieb. Und nein ich habe nicht den gesamten Thread gelesen, nur ein paar Beiträge.
Deinen Link habe ich gelesen und mir auch das Video der Band angeschaut. Man kann das natürlich unterschiedlich sehen, aber für mich ist jemand, der kunstblutüberströmt auf der Bühne steht und gewaltverherrlichende Texte schreibt tatsächlich nicht geeignet, Lehrer zu sein.
Ich denke mal ein Lehrer, eine Lehrerin kann Tätowierungen nicht immer verstecken. Es gibt Sportstunden oder evtl. Schulausflüge, Klassenfahrten und was weiß ich was alles, wo eine Lehrkraft evtl. mit den Schülern im Schwimmbad ist und dann müssten die Kinder die Tatoos sehen...das kann doch nicht gut sein...oder?
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„Rottweil“ (Pseudonym)
Im Kinderladen meines Sohnes war ein tätowierter, gepiercter Rastaman Erzieher.
Die Kinder haben ihn geliebt und er hat seinen Job mehr als gut gemacht.
Kann das schlecht sein???
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„Steiermark“ (Pseudonym)
Nun, ins Schwimmbad gehen ist sehr heikel. Das dürfen nur die Lehrer bei uns, die einen entsprechenden Schwimmschein haben.Wenn etwas passiert, gibt es große Probleme: von der Versicherung, und sowohl auch zivil- als auch strafrechtlich. Dieses Problem stellt sich also normalerweise nicht. Da kenne ich aber auch keine Sportlehrer mit Tattoos.
Klassenfahrten sind in der Regel aber kein Problem.
Und worauf es den Kindern und Jugendlichen ankommt, das ist die Persönlichkeit eines Lehrers. Die sehen einem mal ein Tattoo eher nach.
Wenn die Tattoos so platziert sind, dass man sie verdecken kann, geht das aber durchaus.
Und notfalls zieht gerade immer noch das Argument der Figur und dass ich mich dann echt mit Kleid nicht wohlfühle ;).
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„Buchholz in der Nordheide“ (Pseudonym)
Mag sein, für die Kleinen ist das ohne Belang. Es geht aber nicht darum ein besserer oder schlechterer Pädagoge zu sein, sondern einfach um die Vorbildfunktion. Und das würde ich sagen vor Allem bei pubertierenden Kids.
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Hm. Wir haben einen Philosophie-Prof mit einem größeren Tattoo über dem verlängerten Rücken...er hat sich mal gereckt und uns seinen Rücken zugewendet, dabei rutschte das Hemd hoch. :-) Der Gute ist zehn Jahre jünger als ich, und der Anblick hat mir gefallen. *g*
Meinetwegen könnte auch ein Professor oder Dozent mit Maori-Tätowierungen herumlaufen, wenn er mir mein Studienthema gut rüberbringt, ist das doch völlig egal.
@Seaangel:
Ich wüsste wirklich nicht, warum eine Tärowierung - meinetwegen über den ganzen Körper - Einfluss auf pädagogische Fähigkeiten haben soll.
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„Steiermark“ (Pseudonym)
Ich mache die Ergänzung dann hier: Ein, zwei Tattoos an Stellen, die man nicht alltäglich sieht oder bei denen man im Normalfall nicht drauf achtet, sehen sie einem durchaus nach.
Größere Flächen habe ich noch nicht ausprobiert ;).
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„Rietberg“ (Pseudonym)
@vampyr..ich blick nicht ganz durch,
hast Du jetzt Nachteile wegen Deinen Tatoo's oder vermutest Du nur das Du welche bekommen würdest?
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„Mittelsachsen“ (Pseudonym)
hallöchen an alle ,
habe lange still alles hier gelesen. und ich krieg mal wieder die krise. sorry.
@vampyr
wenn du dir tattoos stichst und in einem job arbeitest wo du als vorbildfunktion fungiert,(handelst)hättest du vorher mal überlegen sollen mit den tattoos.oder sie an solchen stellen stichst , um unproblematisch deinen job ausüben kannst. da hättest du die jahre die du studiert hast anders nutzen sollen und zwar in einen job wo es wurscht ist ob du tattoos hast oder nicht.
du machst da ein drama draus wer dran schuld ist. usw.
na eigentlich doch du. denn du hast entschieden dich zu tättowieren und kein anderer. also musst du auch damit klar kommen ob du langärmliches t.shirt oder blickdichte strumpfhosen anziehst usw.
und ich glaube kaum das sich jemand an einem normalen tattoo anstoss nimmt.man kann sich natürlich immer sehr wichtig nehmen.
wenn ich jemanden vor dem kopf gestossen habe dann sorry. nur meine meinung halt.
schönen rest sonntag an alle. ;-)
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„Steiermark“ (Pseudonym)
Ich habe keine Nachteile wegen den im Sommer etwas sichtbaren Tattoos. Man achtet da normalerweise nicht allzu sehr auf die Stellen. Ich hätte welche, würde ich meine Tattoos alle zeigen. Vielleicht auch, würde ich keine oder allzu durchsichtige Strümpfe tragen.
Ich gebe es gerne zu, dass ich mal selbst zu jenen gehörte, die von Tattoos abgestoßen wurden. Wie kann man nur??? Da muss man ja selten blöd sein!!! Na ja, ich stehe dazu, dies nun zu sein ;).
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„Offenburg“ (Pseudonym)
ähm... verständnisfrage: wieso genau ist man jetzt als tätowierter mensch in jedem fall ein schlechtes vorbild für jugendliche?
die jugendlichen sehen doch ohnehin jeden tag tattoos - auf der straße, im fernsehen, im kino, möglicherweise auch zu hause. die werden auch mit sicherheit nicht später mal sagen: ich hatte da mal eine lehrerin, die war tätowiert. und deshalb laß ich mir jetzt auch eins stechen. *kopfschüttel*
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„Rottweil“ (Pseudonym)
Und was ist mit uns dicken Menschen als Vorbildfunktion???
Irgendwie fehlt mir das Spiessigkeitsgen...
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„Buchholz in der Nordheide“ (Pseudonym)
Na ja Vampyr, Du bist noch jung. Mit 30 wog ich 40 kg weniger als heute und meine Haut war noch fest. 27 Jahre und zwei Kinder später würde man vermutlich gar nicht erkennen, was das damals darstellen sollte, hätte ich mir ein Tattoo stechen lassen.
Ein Tattoo mag für Einen im Moment schön sein. Das Schlimme ist, es ist irreversibel und auch wenn gelasert wird bleiben meist noch Narben. Das kanns nicht sein.
Was spricht dagegen Tattoos bedeckt zu halten. Ich habe einen ganzkörpertätowierten Kollegen. Auch er ist von seinem Vorgesetzten angehalten worden bei Kundenterminen lange Hosen und langärmlige Hemden zu tragen. So what. Wo ist das Problem? Er wußte ja vorher was er tat.
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„Mittelsachsen“ (Pseudonym)
wo wurde erwähnt schlechtes vorbild??
@vampyr macht ja da ein drama draus. mir ist das egal ob tattoo oder nicht. wichtig ist was der lehrer oder ausbilder im kopf hat oder??
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Ich habe das schlechte Vorbild erwähnt...und zwar, dass derjenige, der sich alkoholisiert in der Öffentlichkeit schlecht verhält...und der, der öffentlich gewaltverherrlichende Texte kunstblutüberströmt von sich gibt keine Vorbild für Jugendliche sein kann...ist halt meine Meinung...
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„Mittelsachsen“ (Pseudonym)
jep. da gehe ich mit @seaangel